Sand im Rammbrunnen

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Eriberto
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Re: Sand im Rammbrunnen

Beitrag von Eriberto » Do 22. Jun 2017, 20:16

Hallo Achim,

ich glaube, ich habe Dich noch gar nicht im Forum willkommen geheißen, was ich hiermit nachholen möchte ;) .

Also, technisch bin ich bei Dir: ich habe seinerzeit auch - ziemlich - dicht am Haus gebohrt. Die wohlgemeinten (und auch richtigen) Hinweise, auf die Besonderheit dieser Situation kamen auch und ich habe diese zur Kenntnis genommen.
Auf Deine Situation gemünzt bedeutet dies: niemand weiß, was das für ein Rohr ist. Normaler Weise verwendet man ein Rammrohr, bzw. einen Rammrohrfilter mit innen- oder außenliegender Tresse - sprich Filter (=Drahtgitter, innen oder außen), ergo, es ist Dir überlassen, was Du 'versuchst' - auch auf die Gefahr eines Scheiterns...........

Gruß
Florian

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Re: Sand im Rammbrunnen

Beitrag von strassenchecker » Do 22. Jun 2017, 22:00

Hallo Florian,

ich hab mich ja schon mehrmals mit Leuten in unserer Umgebung unterhalten, die einen Brunnen haben und war auch schon zweimal unterstützend dabei. Das 5m lange Brunnenrohr wird in der Tat eingerammt und zwar mit einem Kompressor. Da wird nix vorgebohrt. Das erklärt auch, warum das Rohr keine Tresse hat, da diese mit Sicherheit beim Einrammen beschädigt werden würde, egal ob innen oder außen liegend. Dies ist wahrscheinlich nur bei bestimmten Bodenverhältnissen möglich die dann auch so bei uns vorherrschen. Unser Brunnenbauer ist ein alte Hase (heuer 75 geworden). Jetzt könnte man sagen er ist einer der Sorte Mensch "des hamma scho immer so gmacht..." oder es ist tatsächlich die übliche Methode bei uns in der Gegend. Gebohrt wird wahrscheinlich nur dann, wenn's so nicht mehr geht. Der Hauptvorteil dieser Art von Rammbrunnen ist wahrscheinlich eine wesentlich höhere Wasserentnahme. Als ich mal nach einer passende Pumpe fragte, hies es nur 3000l/h sollten es schon sein. Wenn ich Ihn wieder treffe, frage ich nach.

Hier ein "Beweisfoto": im Bild links, das ungemuffte 5m Rohr und rechts in der Gitterbox der Kompressor, sauschwer das Teil. Der Typ ist früher mit diesem Ding auf der Schulter eine 4m hohe Staffeilei hinauf. Den Rest des Bildes lass' ich mal unkommentiert.

Bild

Sei's wie es ist. Ich folge dem Ratschlag von Plunschmeister und werde noch ein paar Tage pumpen und wenn der gewünschte Erfolg nicht eintrifft dann werde ich mich wohl näher mit dem Thema Bohrbrunnen auseinandersetzen müssen. Halte euch auf dem Laufenden.

Grüße,
Achim

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Re: Sand im Rammbrunnen

Beitrag von Benutzer » Do 22. Jun 2017, 23:28

Achim, es könnte ja auch sein das dein Brunnenrohr noch ein Stück weiter nach unten muss.

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Re: Sand im Rammbrunnen

Beitrag von strassenchecker » Do 13. Jul 2017, 12:09

Hallo,

so ich habe nun mehrere Tage fleißig gepumpt. Sand kommt nun deutlich weniger aber es sieht wie folgt aus:

- die ersten zwei, drei Minuten kommt etwas Sand, das Wasser ist auch etwas gefärbt, wird aber dann schnell klar und sandfrei. Nach etwa 300-400 Liter (meine beiden Wasserbehälter) wirds dann wieder deutlich sandiger um dann nach etwa 20min wieder klar zu werden. Ziemlich "strange" die Sache. Ich hab auch das Gefühl dass die Pumpe für den Brunnen zu stark ist. Der Schlauch fängt dann immer wieder zu schlagen an, als ob nicht mehr genügend Wasser angesaugt wird. Das Ganze ist reproduzierbar. Ich bin zwischenzeitlich auch ca 15cm tiefer gegangen. Mehr geht aber ohne Umbauarbeiten nicht (längeres Rohr etc.). Ich habe nun beschlossen den Rammbrunnen so zu lassen wie er ist. Zum Gießen reichts vorerst.

Auch habe ich beschlossen nun parallel einen Bohrbrunnen zu erstellen, gleich neben dem Schacht. Die Genehmigung vom Landratsamt ist gestern gekommen; bis 14m darf ich bohren, Grundwasser beginnt bei etwa 5,5m.

Meine Überlegungen nachdem ich das Forum durchgekaut habe:

- Erdbohrer 150mm
- Glattwandbrunnenrohr 4 1/2" (0,5m Sumpfrohr, 3m Filterstrecke mit 0,3mm Schlitzweite, Rest Vollrohr, Bohrtiefe 12-13m)
- später dann 4" TBP bis max. 6000l/h

Würde gerne zunächst ohne Arbeitsrohr bohren trotz der Menge Sand oder doch besser mit ??

Gruß,
Achim

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Re: Sand im Rammbrunnen

Beitrag von Benutzer » Do 13. Jul 2017, 12:25

Hallo Achim,
der Filter von deinem Rammbrunnen steht wohl in einer nicht sehr ergiebigen Schicht, die Wahrscheinlich fein sandig ist.
Daher deine Probleme wie du sie beschreibst.
Die Aktion Bohrbrunnen sollte so funktionieren, ohne das Arbeitsrohr.
Würde jedoch nur 2 Meter Filterrohr nehmen.
Eine 6000 Liter Pumpe ist wohl ein wenig überdimensioniert, das sind 6 IBC Tanks in einer Stunde. :shock:
Die Hälfte an Förderleistung ist mit Sicherheit ausreichend bei 5 bis 6 Bar Druck.
Wenn es los geht melde dich dann können wir das eine, oder andere noch vorab durchkauen. :mrgreen:

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Re: Sand im Rammbrunnen

Beitrag von strassenchecker » Do 13. Jul 2017, 12:58

Hallo Manfred,

nur dass ich es verstehe, 6m³ ist ja nur ein theoretischer Wert. Die Pumpe hängt ja irgendwo in 8-9m Tiefe, dann Rohrlängen, Verengungen, Radien etc. Dann sind's am ersten Verteiler vielleicht nur noch 4-5m³, oder täusche ich mich da.

Geplant ist eine automatische Bewässerung für Rasen mit Versenkregnern, Turbinenregnern etc., Rasenfläche geschätzt irgendwo bei max. 500m², dann zusätzlich noch Sprüher und Tropfer für die Beete (Micro-Drip). Denke das ich so 3-4 Kreise benötigen werden. Durchgeplant ist das noch nicht. Gut man wird wahrscheinlich nacheinander die Kreise bedienen müssen und die Sprüher und Tropfer parallel dazulaufen lassen, da die ja nicht soviel Wasserbedarf haben. Ich nehm gern eine kleinere Pumpe, kostet auch weniger.

By the way, wenn ich z.B. eine Wasserentnahme von nur 1m³ habe und die Pumpe aber sagen wir mal 4x soviel fördern könnte, dann wird die Pumpe wahrscheinlich auf Dauer darunten leiden, oder nicht? Auf längere Sicht dann wahrscheinlich nur mit Puffer realisierbar.

Werd erst mal 2 Erdbohrer bestellen, brauche noch einen größeren für Zaunbau.

Gruß,
Achim

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Re: Sand im Rammbrunnen

Beitrag von strassenchecker » So 6. Aug 2017, 10:42

so, vor gut einer Woche habe ich mit dem Bohren des Brunnens begonnen. Dazu habe ich mir einen 150 mm Erdbohrer geholt. Folgende Probleme traten auf.

Bei ca 2,30m habe ich festgestellt, dass das Loch sich in die Breite ausdehnt. Auch fiel mir beim Hochziehen ständig das Bohrgut von der Wendel. Ich habe dann um die Wendel ein Flacheisen ringsherum angeschweißt und siehe da, es funktioniert tatsächlich besser. Die Breitenausdehnung verringerte sich und Bohrgut bringe ich auch mehr nach oben. Ich bin momentan bei 4,20m angelangt. Dabei war das Bohrgut ab der Humusschicht unverändert. Das kann daran liegen, dass ich unmittelbar neben dem Schacht gebohrt habe und der damals vermutlich mit Kies aufgeschüttet wurde. Dieser Kies wird bei uns gerne als tragfähiges und frostfreies Material für Fundamente eingebracht. Hin und wieder sind richtig dicke Brocken (Steine) drin, die die Arbeit doch merklich verzögern und richtig anstrengend macht. Ich werde dann noch Bilder einstellen. Ich bohre so alle paar Tage für 2-3 Stunden, mehr schaff ich bei der Hitze nicht.

1. Tag bis 2,30m
2. Tag bis 3,20m
3. Tag bis 3,90m
4. Tag bis 4,20m

Zusammen dürften es bisher so um die 10-12 Stunden sein. Ich habe jetzt noch so ca. 1m bis zur Grundwasserschicht und hoffe dass ich diese in der kommenden Woche erreichen werde. Bin mal gespannt ob dann das Plunschen ähnlich anstrengend sein wird. Jedenfalls hole ich mir dazu eine elektr. Seilwinde.

Bis dann,
Achim

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Re: Sand im Rammbrunnen

Beitrag von Benutzer » So 6. Aug 2017, 11:01

Bin auch darauf gespannt wie es bei dir läuft.
Nur noch so nebenbei als info, je länger die Wendel am Bohrer sind um so gerader wird das Bohrloch.

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Re: Sand im Rammbrunnen

Beitrag von strassenchecker » Do 24. Aug 2017, 12:56

so, neues von der Bohrfront,

schon mal vorweg, ich bin im Grundwasser bei ca 5,20m angelangt. Es galt aber so einige Hürden zu überwinden, damit meine ich richtig dicke Brocken

Bild

kaum zu glauben, dass man mit dem Bohrer solche Brocken nach oben bringt. Bei mir tat sich das Problem auf, dass das Bohrloch je tiefer es wurde auch immer breiter wurde. Ich bin dann auf die Idee gekommen ein 5m langes KG Rohr als Schutzrohr zu verwenden.

Bild

Da es an einem Stück ist, kann ich es nach Fertigstellung leicht wieder ziehen. Ich habe es bei 4,50m zum ersten Mal versenkt. Um das Rohr, übrigens ein DN200, habe ich ein 2mm starkes, geschlitztes Flacheisen angenietet. Jeden Zahn habe ich dann abwechselnd leicht nach innen und außen gebogen. Durch die Muffe habe ich zwei 30mm Löcher mit einem Forstnerbohrer gebohrt und ein Rohr durchgesteckt. Damit konnte ich das Rohr wie eine Art Bohrkrone verwenden.

Bild

Das hat auch prima funktioniert. Allerdings Bohren im Rohr ging irgendwie gar nicht. Ich hab da kaum Material raufbekommen. Also Rohr wieder gezogen und normal weitergebohrt. Und was soll ich sagen, ich habe dann in zwei Stunden 70cm geschaft und das Grundwasser erreicht. Es ging dann auuh noch locker weiter bis 5,60m. Da ich aber noch kein Brunnenrohr hier habe musste ich erst mal aufhören. Dann erneut das KG-Rohr versenkt, damit mir hier dann auch nichts mehr zusammenfällt. Beim Absenken ist es mir aber durch die Hände gerutscht, sodaß das Rohr nun oben bündig sitzt und unten bis in eine Tiefe von 5,10m reicht.

Bild

das Material, was ich bisher gefördert habe, ein Sand Kies Gemisch.

Bild

sind etliche Schubkarren voll.

hier mein modifizierter Bohrer mit dem angeschweißtem Flacheisen um die Wendel und das erste Bohrgut aus dem Grundwasserleiter

Bild

Ich brauch jetzt erst mal Werkzeug: Dreibein, Kiespumpe, elektr. Seilwinde, Holzzange und natürch das eigentliche Brunnenrohr. Für mich stellt sich nun die Frage, welcher Durchmesser es sein soll. Ursprünglcih wollte ich ein 4 1/2" Glattwandrohr verwenden. Da das KG-Rohr einen Innendurchmesser von 190mm hat könnte ich aber locker ein 6"- Rohr einsetzen. Bringt mir das irgendwelche Vorteile, z.B. mehr Filterleistung, weniger Sandeintrag?

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass beim Einsatz einer größeren Kiespumpe auch größere Steine leichter hochzubekommen sind. Allerdings muss auch insgesamt mehr Material noch oben was wiederum mehr Schweiß bedeuten würde. Aber daran soll's nicht scheitern. Was meint ihr?

Gruß,
Achim
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Re: Sand im Rammbrunnen

Beitrag von Plunschmeister » Do 24. Aug 2017, 17:40

Bei 6" fängt die Schlitzweite erst bei 0,5 mm an.
Da du die Bodenverhältnisse nicht kennst, solltest du das Filterrohr in 5" und SW 0,3 mm nehmen, wobei das gegenüber einem 4 1/2" keine nennenswerten Vorteile bringt.
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