Alten Brunnen anzapfen oder neu bohren?

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Hovi
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Alten Brunnen anzapfen oder neu bohren?

Beitrag von Hovi » Do 21. Mai 2020, 20:41

Hallo zusammen,

zur Nutzung für die Bewässerung von Pflanzen im Garten plane ich die Bohrung eines eigenen Brunnens. Folgende Situation findet sich vor und ich würde gerne von Euch wissen, was ihr an meiner Stelle machen würdet.

Wir wohnen recht ländlich und der Garten ist ca. 150m von Haus entfernt. Leichte Hanglage. Ca. 15m (Höhe) tiefer ist ein Sumpfgebiet, in dem in den 30er-Jahren bereits ein Brunnen gebaut wurde. Ca. in den 60er Jahren wurde der Brunnen stillgelegt, weil das Haus ans öffentliche Wassernetz angeschlossen wurde. Das Pumpenhäuschen steht noch unverändert, nur ist kürzlich ein Baum drauf gefallen. Es ist aber noch begehbar.

Wenige Meter unterhalb des Häuschens habe ich eine natürliche Wasserquelle ausgemacht, woraus ich als Laie schließe, dass der Grundwasserspiegel nicht sehr tief liegen kann. Etwas weiter fließt auch ein Bach, der ganzjährig Wasser führt.

Jetzt meine Frage: Was würdet ihr machen?
a) Neben dem Häuschen einen eigenen, neuen Brunnen bohren?
b) Zunächst einmal versuchen, eine Saugpumpe auszuleihen und an das noch bestehende Rohr anzuschließen um zu sehen, ob man vielleicht den alten Schacht noch anzapfen kann?

Achja, ein Drehstomanschluss ist an der geplanten Bohrstelle vorhanden.

Viele Grüße
Hovi

P.S.: Anbei noch ein paar Fotos von der Bohrstelle und dem Häuschen dort sowie von der alten Pumpe (aus August und März).

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Re: Alten Brunnen anzapfen oder neu bohren?

Beitrag von Benutzer » Do 21. Mai 2020, 23:54

Willkommen bei uns im Brunnen-Forum.

Historisch schön anzuschauen, könnte eine Arbeit aus dem Siegerland oder Siebengebirge sein.

Ein Sumpf, eine Quelle oder ein Bach sie haben nichts mit dem Grundwasser zu tun.

Aus meiner Sicht solltest du einen neuen Brunnen in Betracht ziehen.
Der Aufwand in Zeit und Geld ist nicht abzuschätzen und der Erfolg steht in den Sternen.

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Hovi
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Re: Alten Brunnen anzapfen oder neu bohren?

Beitrag von Hovi » Fr 22. Mai 2020, 19:55

Hallo Manfred,

danke für die Einschätzung. Leider ist das Gelände nur schwer zugänglich. Einen neuen Brunnen ziehe ich ernsthaft in Betracht.

Viele Grüße
Hovi
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Thoralf
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Re: Alten Brunnen anzapfen oder neu bohren?

Beitrag von Thoralf » Fr 22. Mai 2020, 23:45

Hovi hat geschrieben:
Do 21. Mai 2020, 20:41
Jetzt meine Frage: Was würdet ihr machen?
a) Neben dem Häuschen einen eigenen, neuen Brunnen bohren?
b) Zunächst einmal versuchen, eine Saugpumpe auszuleihen und an das noch bestehende Rohr anzuschließen um zu sehen, ob man vielleicht den alten Schacht noch anzapfen kann?
Also ich würde b) probieren. Jedenfalls wenn Du irgendwo eine Pumpe leihen kannst oder für ein paar Euro eine bei ebay ersteigern kannst. Musst sie halt nur irgendwie an die bestehenden Rohre ran bekommen (vorher probieren, ob sie richtig funktioniert).

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
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Re: Alten Brunnen anzapfen oder neu bohren?

Beitrag von Benutzer » Fr 22. Mai 2020, 23:50

Thoralf hat geschrieben:
Fr 22. Mai 2020, 23:45
Hovi hat geschrieben:
Do 21. Mai 2020, 20:41
Jetzt meine Frage: Was würdet ihr machen?
a) Neben dem Häuschen einen eigenen, neuen Brunnen bohren?
b) Zunächst einmal versuchen, eine Saugpumpe auszuleihen und an das noch bestehende Rohr anzuschließen um zu sehen, ob man vielleicht den alten Schacht noch anzapfen kann?
Also ich würde b) probieren. Jedenfalls wenn Du irgendwo eine Pumpe leihen kannst oder für ein paar Euro eine bei ebay ersteigern kannst. Musst sie halt nur irgendwie an die bestehenden Rohre ran bekommen (vorher probieren, ob sie richtig funktioniert).

LG
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Plunschmeister
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Re: Alten Brunnen anzapfen oder neu bohren?

Beitrag von Plunschmeister » Sa 23. Mai 2020, 09:53

Hallo,
eine interessante Anlage.
Mal eine Frage: Hast du auch Bilder von den Pumpen im Brunnenhaus? Wie groß ist dein Garten, bzw. wie hoch wäre hier der Wasserbedarf?

Interessant ist auch, das unterhalb eine Quelle austritt. Wie groß ist die Schüttung? Läuft die Quelle in den Bach? Eine Quelle ist ja der natürliche Austritt von Grundwasser.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM

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Re: Alten Brunnen anzapfen oder neu bohren?

Beitrag von Hovi » Mi 10. Jun 2020, 16:37

Hallo zusammen,

danke für die Antworten. Ich denke ich versuche es mit Variante a), also einer Neu-Bohrung.
Plunschmeister hat geschrieben:
Sa 23. Mai 2020, 09:53
Mal eine Frage: Hast du auch Bilder von den Pumpen im Brunnenhaus? Wie groß ist dein Garten, bzw. wie hoch wäre hier der Wasserbedarf?
Ich habe mal weitere Bilder von der Pumpe gemacht und beigefügt (s.u.). Ich habe mich wohl geirrt, die Pumpe wurde laut Typschild erst in den 60ern errichtet. Ich weiß, dass die Pumpe das Wasser früher in eine Art Zisterne auf der Spitze des Hügels gepumpt hat. Das Haus ist etwas am Hang gelegen, vielleicht 20 Höhenmeter tiefer.

Der Wasserbedarf liegt vielleicht bei 100l pro Tag. In Zukunft vielleicht etwas größer, weil ein Nutzgarten hinzukommen könnte. Ggf. will sich auch der Nachbar einklinken. Der bräuchte nach eigener Aussage in der Spitze etwa 1.000l pro Tag.
Plunschmeister hat geschrieben:
Sa 23. Mai 2020, 09:53
Interessant ist auch, das unterhalb eine Quelle austritt. Wie groß ist die Schüttung? Läuft die Quelle in den Bach? Eine Quelle ist ja der natürliche Austritt von Grundwasser.
Die Schüttung ist nicht sehr groß, ich denke es ist eher ein Rinnsal, was dort austritt. Aber immerhin hat es sich schon eine Art "Bett" oder einen "Lauf" gebahnt (ca. 20 - 30cm tief - s. auf einem Bild in meinem ersten Post). Und ja, es läuft in den Bach rein, der etwa 25m entfernt fließt.

Beste Grüße
Hovi

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Gastarbeiter
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Re: Alten Brunnen anzapfen oder neu bohren?

Beitrag von Gastarbeiter » Mi 10. Jun 2020, 18:38

Ich würde mit ein Hauswasserwerk probieren wenn du Strom dort hin bekommst ,zur Not geht es ja auch mit einen Notstromer oder eine kleine Benzin betriebene Pumpe, die gibt es auch im Baumarkt für unter 100€. Aber man müsste noch raus finden, wie die Saugleitung ausschaut, denn da müsste ein Saugkorb und Rückschlagventil verbaut sein, zumindest das was davon noch übrig ist.
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Thoralf
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Re: Alten Brunnen anzapfen oder neu bohren?

Beitrag von Thoralf » Do 11. Jun 2020, 19:14

Die Saugleitung ist den Fotos nach die auf der linken Seite der Pumpe. Da wo der grüne Wasserhahn dran ist (der diente vielleicht zum Angießen). Sieht nach PE-Rohr aus. D.h. da würdest Du auch rankommen, wenn die Verschraubungen unlösbar fest sind. Absägen und neue (Unterdruck-geeignete) Verschraubung nehmen. Pumpe ran, testen. Das PE-Rohr geht in die Erde rein. Da kann natürlich niemand sagen, wohin sie dort "in der Erde" führt, ein Bohrbrunnen? ein Schacht? mit/ohne Rückschlagventil? ein Rammbrunnen? Fragen über Fragen. Aber PE-Rohr kann ja nicht sooo alt sein. (Seit wann wurden die eigentlich verbaut?)
Kannst Du der in die Erde führenden PE-Leitung folgen, sie vorsichtig mit ner kleinen Schippe freilegen, ohne sie zu zerstören? Vielleicht geht auch die daneben steckende offene Leitung ins selbe Loch?

Schöne alte Pumpe übrigens. Aber ob man die retten kann?

LG
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Plunschmeister
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Re: Alten Brunnen anzapfen oder neu bohren?

Beitrag von Plunschmeister » Fr 12. Jun 2020, 09:12

Der Wasserknecht W 40 hat mal in seinen besten Jahren, 4000 l/h gebracht. Die Saughöhe beträgt 7 m. Die Saugleitug dürfte auch nicht so lang sein.
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Gruß PM
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