Geplanter Rammbrunnen - Denkfehler?

Erstellung nur bis zu einem Grundwasseranfang bis zu 6m möglich

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maex
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Geplanter Rammbrunnen - Denkfehler?

Beitrag von maex » Mi 22. Apr 2020, 10:45

Hallo,

ich plane zur automatischen Bewässerung meines Vorgartens einen Rammbrunnen zu erstellen.

Zur Zeit ist ein Tropfbewässerung + Perlschlauch hinter einem Druckreduzierer auf 1,5 bar installiert. Beim Bau des Hauses ist leider eine Wasserhahn auf der Haus-Seite vergessen worden. Zur Zeit muss ich bei der Bewässerung einen Schlauch in der Küche anschließen, den durch das Küchenfenster reichen und an die Tropfbewässerung anschließen. :? - alles nicht so toll. Die Bewässerung nimmt sich 400 l / h.

Nach meinem Verständnis sollte sich das gut mit einem Rammbrunnen lösen lassen. In der Umgebung (max. 400m) gibt es mehrere Bohrprofile und kartierte Grundwasserstände. Hier mal die mir am nächsten stehenden Bohrungen (Daten sind vom LBEG):

Bild


Grundwasser sollte bei 4-5 m anstehen, ich habe das mal als blaue Linie grob eingetragen.
Geplante habe ich daher:
  • 1,5" Vollrohr bis 5m (Grundwasseroberkante)
  • 1,5" Vollrohr weitere 3 m (8 m total)
  • 1,5" Rammfilter mit innenliegender Tresse 1,2 m (9,4 m total)
Der Filter sollte sich damit voraussichtlich in Feinkies - Grobsand befinden, das passt.

Das Wasser soll mit einer Saugpume + Saugschlauch gefördert werden. In Planung ist bisher eine KSB Multi Eco 33P, Kennlinien von KSB:

Bild

und eine ¾ Zoll PE-Leitung + Saugkorb als Saugschlauch, Saugkorb 2 m unter Grundwasseroberkante / 1 m über Filterbeginn, mit Rückschlagventil vor der Pumpe. Nach der Pumpe, auf der Druckseite, würde ich ein Schrägsitzventil anschließen, um die Durchflussmenge auf die maximal 400 l / h zu begrenzen.
Bei 400 l / h sollte die KSB Multi Eco 33P maximal 2,7 bar liefern, zieh ich die Förderhöhe ab sind es 2,2 bar, der Druckreduzierer vor der Bewässerung reduziert das dann auf die benötigten 1,5 bar.
Da kein Wasserhahn benötigt wird, würde ich keine Drucksteuerung installieren, sondern die Pumpe über eine Zeitschaltung Ein- und Ausschalten.

Soviel zu meinem Plan, bei einigen Punkten bin ich mir nicht sicher und würde gerne Eure Meinung hören:
  • 400 l / h mit einer Filterspitze 1,5" ok? Oder lieber 2" bzw. Filterverlängerung?
  • Den Ansatz mit der Pumpe ohne Drucksteuerung sondern mit Zeitschaltung habe ich bisher nicht dokumentiert gefunden, kann es hier Probleme geben?
  • Wieviel Druckverlust muss man durch Reibung etc. rein-rechnen, theoretisch komme ich auf 2,2 bar (siehe oben) Ausgangsdruck, was ist wirklich realistisch?

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Re: Geplanter Rammbrunnen - Denkfehler?

Beitrag von Benutzer » Mi 22. Apr 2020, 12:26

Vom Boden her spricht nichts gegen einen Brunnen.
Nur bei der Variante Rammbrunnen mit einem Saugschlauch zu arbeiten wird nix.
So viel Wasser läuft da nicht nach, wenn die KSB saugt.
Rammbrunnen sind Saugbrunnen, die saugen das Wasser aus dem Boden!
Bei dem Boden könntest du leicht einen Bohrbrunnen erstellen, hätte einige Vorteile.

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maex
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Re: Geplanter Rammbrunnen - Denkfehler?

Beitrag von maex » Mi 22. Apr 2020, 13:47

Danke für deine Antwort.
Ja, einen Bohrbrunnen hatte ich mir vorher auch überlegt, aber dagegen entschieden aus Respekt vor dem Aufwand und vor allem da ich nur einen kleinen Garten mit kleinen Schuppen und keinen Keller habe. Die vielen Berichte über monatelange Bohrvorhaben sind doch etwas abschreckend. :cry:
Das ganze Gerödel (Kiespumpe, Dreibein, Seilwinde, etc.) einmal angeschafft, könnte ich gar nicht irgendwo unterbringen.

Bzgl Leer-Saugen wollte ich ja den Pumpendurchfluss mit einem Ventil auf der Druckseite auf einen für den Brunnen verträgliche Menge begrenzen, geht das überhaupt?
Sollte ich, falls Rammbrunnen, lieber die Pumpe ohne Saugschlauch+Saugkorb mit Panzerschlauch an dem Brunnenrohr anschließen?
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Re: Geplanter Rammbrunnen - Denkfehler?

Beitrag von Plunschmeister » Mi 22. Apr 2020, 17:46

Dann nimmst du halt 2 m Rammfilter mit innenliegender Tresse.
Der Boden schaut sehr gut aus.
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Re: Geplanter Rammbrunnen - Denkfehler?

Beitrag von maex » Mi 22. Apr 2020, 18:44

Danke, hast Du da einen Link? Alle Filterverlängerungen die ich finde, sehen aus wie mit Außentresse z.B. die hier, die längsten Einzelrammfilter sind um 1,3 m.
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Re: Geplanter Rammbrunnen - Denkfehler?

Beitrag von Plunschmeister » Mi 22. Apr 2020, 19:35

Das wäre ja unlogisch. Fragen kostet nix. Rufe doch bei der Fa. Lotze - Wassertechnik an.
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Re: Geplanter Rammbrunnen - Denkfehler?

Beitrag von maex » Do 23. Apr 2020, 16:31

maex hat geschrieben:
Mi 22. Apr 2020, 18:44
Danke, hast Du da einen Link? Alle Filterverlängerungen die ich finde, sehen aus wie mit Außentresse z.B. die hier, die längsten Einzelrammfilter sind um 1,3 m.
Die verlinkte Rammfilterverlängerung hat eine innenliegenden Tresse!

Danke für eure Hilfe.
Ich poste ein paar Bilder sobald der Brunnen steht.

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Re: Geplanter Rammbrunnen - Denkfehler?

Beitrag von maex » Mo 18. Mai 2020, 18:41

Update zum Brunnen:
Das bohren ging super und problemfrei. Ausschließlich Grobsand bis Feinkies, in 3,2 m Tiefe dann bereits Grundwasser angetroffen. Ich konnte mit dem Bohrer mit Rücklaufschutz und Aufkantung noch Material fördern. Der sehr grobe Sand / Feinkies war wassergesättigt, der Bohrer erreichte aber keinen Vortrieb mehr, nach jedem Mal Material hoch holen, war die Bohrtiefe beim wiedereinführen des Bohrers stets gleich.

Also Rammbrunnenfilter sowie 2 Rohre bis zum Anschlag (bis Rohr auf Rohr stößt) in den Muffen zusammen geschraubt, vorher mit Loctite 55 eingedichtet. Dann das ganze (ist ja mit 4,6 m noch gut zu zwei handelbar) in die Bohrung eingeführt. Danach habe ich mit einem Gummihammer (mangels größerem Werkzeug) die Rohre in die Bohrung eingetrieben, das ging sehr leicht und flott, nach ca. 20 cm ging es dann merklich schwerer. Für den Tag dann abgebrochen.

Den nächsten Tag einen großen 18 kg Abbruchhammer (41 J Schlagkraft, 1300 Schläge / Minute) mit Aufsatz für den Schlagkopf samt Arbeitsbühne ausgeliehen. Losgelegt und: es passiert nichts. Vortrieb in 30 min: 2 cm. :(
Zum Test nochmal den Gummihammer geholt, ca. 10 min gehämmert: 5 cm Vortrieb - wieder mit schwerem Abbruchhammer losgelegt - kein Vortrieb. :?:
Abbruchhammer auf Funktion überprüft - funktioniert problemlos. Auch ein zweiter kleinerer Abbruchhammer erziehlt keinerlei Vortrieb mehr.

Ursache: keine Ahnung - ist mir wirklich ein Rätsel!

Mietgerät wieder zurück gebracht und einen 4 kg Vorschlaghammer gekauft.
Mit dem Vorschlaghammer und kurzen Schlägen (nicht zu fest) dann insgesamt ca. 40 cm Vortrieb geschafft - hat mehrere Stunden gedauert. Jetzt geht fast nichts mehr, weder mit dem kleinerem Abbruchhammer noch mit dem Vorschlaghammer. Was kann die Ursache sein? Bei einem Stein oder ähnlichem sollte doch gar kein Vortrieb mehr passieren. Diesen minimalen Vortrieb und ausschließlich bei manuellen Schlägen kann ich mir nicht erklären. Der Abbruchhammer schlägt mit mehr Energie als ich es könnte und das mehr als 1000x pro Minute! Habt ihr eine Idee? Lehm-/Schluffschicht?


So geht es nicht weiter, was wäre ein mögliche Lösung? Rammbrunnen ziehen und anstatt einen Bohrbrunnen anlegen?
Ich habe in der Umgebung (Rentas Ronneberg) einen Verleiher gefunden, der auch Kiespumpen verleiht.
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Re: Geplanter Rammbrunnen - Denkfehler?

Beitrag von Plunschmeister » Mo 18. Mai 2020, 19:38

Dann bist du vermutlich auf eine Lehm- oder Tonschicht gestoßen.
Den Rammbrunnen kannst du wieder ziehen.
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Re: Geplanter Rammbrunnen - Denkfehler?

Beitrag von maex » Mo 18. Mai 2020, 19:50

Danke für die schnelle Antwort!
Dann beginnt nun das Projekt Bohrbrunnen.

Gibt es zum ziehen einen Trick?
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