Schachtbrunnen reaktivieren!


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burgenlaender
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Schachtbrunnen reaktivieren!

Beitrag von burgenlaender » Sa 20. Aug 2022, 19:57

Hallo!

Ich habe ein kleines Häuschen gekauft und wie der Zufall es will hat das Haus einen versteckten Brunnen.

Nach einiger Suche wurde der Schachtbrunnen gefunden, gefüllt mit Betonschutt und Betonbrocken.

Da im Keller der Rest vom Saugrohr vorhanden ist, wurde versucht anzusaugen und dies gelang auch.
Der Brunnen lieferte sauberes klares Wasser, zwar nicht viel aber naja.

Wir haben den Brunnen leer gemacht mit Eimer und Leiter.

Im Brunnen fanden wir noch das Holzansaugrohr welches im oberen Teil verfault war.
Nach 4m kam Wasser.
nach weiteren Leerpumpen und Betonschutt ausräumen kamen gebogene Ziegelsteine zuum Vorschein.
Man hatte also beim Verfüllen des Brunnens zuerst den Brunnenkopf der Überirdisch stand, in den Brunnen geworfen.

Die Brunnenwand besteht aus Ziegelsteinen und unten kommt die sogenannte Brunnenbüchse aus Holz, diese ist Quadratisch.
Der Brunnen hat ca. 90 cm Durchmesser!

Der Holzstamm der früher das Ansaugrohr war hatte kurz vor der Brunnenbüchse einen seitlichen Ausgang mit einem gebogenen Stahlrohr.
Holzstamm und Stahlrohr steckten wohl in einem Fehlboden aus Holzstäben die in der Brunnenbüchse den Boden bildeten?
Beim Ausräumen habe ich 3 oder 4 angespitzte Holzstäbe mit heraus geholt.

genau kann ich das nicht beurteilen da ich den Brunnen quasi nicht mehr trocken bekomme.

Da meine Pumpe bei 5m Höhe den Brunnen nicht mehr abpumpen kann , komme ich jetzt nicht so recht weiter.

Die Brunnenbüchse scheint in Ordnung
Die Brunnenwand ist auch ok
Der Boden des Brunnens scheint wohl nur aus diesem Fehlboden zu bestehen, der aber nun nicht mehr geschlossen ist,

meine Fragen:
Wie sollte der Brunnenboden nun behandelt werden?
Brunnenwand abkärchern?

Deckel des Brunnens? Betondeckel ebenerdig damit kein Dreck und Getier reinkommt?

Der Brunnen hat jetzt 1,30m Wasserstand und liefert am Stück 1 Kubikmeter Wasser.
am nächsten Tag steht das Wasser wieder auf dem ursprünglichen Stand.
Die Wassermenge ist für mich ausreichend und reicht auch für alles was da noch so kommen könnte.

der Brunnen soll das Haus vollständig mit Wasser versorgen.

Das Wasser ist Klar, sauber und geruch- sowie geschmacklos.
keine Schwebeteilchen. keine Eisenausflockung, wohl auch wenig Kalk oder anderes, da keine Flecken auf dem Lack zurückbleiben.

Meine Überlegungen:
Boden absaugen und Sand und restlichen Schlamm entfernen
Fehlboden richten/ Instandsetzen
Kies einfüllen

Ansaugrohr 30cm über dem Boden anbringen und das ganze so lassen?

Laut Nachbarn hatte das Haus immer einen Brunnen und dieser hatte auch in trockenen Jahren immer Wasser.
Da irgendwann mal eine Trinkwasserleitung kam 1970 ??? wurde der Brunnen irgendwann nicht mehr gebraucht.
Die Trinkwasserleitung ist mitlerweile auch Tot.

Da der Brunnen eine Ansaugleitung frostfrei in den Keller hat, sollte das auch im Winter kein Problem darstellen.
( die Leitung ist jetzt neu aus 32er PE Rohr)

Das mit Bildern habe ich noch nicht hinbekommen.

Danke für eure Hinweise, Anregungen und Tipps!
es scheint keinen Brunnenbauer hier mehr zu geben der mir mit alten Fachwissen weiterhelfen kann.
Die die hier BRunnenbauer sind, können alle nur Löcher Bohren!

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Re: Schachtbrunnen reaktivieren!

Beitrag von burgenlaender » Sa 20. Aug 2022, 21:29

So ich versuche das mal mit den Bildern!
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Re: Schachtbrunnen reaktivieren!

Beitrag von Plunschmeister » So 21. Aug 2022, 09:46

Willkommen bei uns im Forum @burgenlaender!

Einen interessanten Brunnen hast du da gefunden!

Ich habe aber noch einige Fragen:
Der Brunnenmantel besteht nur aus dieser einen Steinreihe, welche Hochkant gelegt wurden? Liegen die Steine trocken oder ist auch im unteren Bereich Mörtel zu sehen?

Die Brunnenbüchse:
Ist der Brunnen auf diese aufgemauert, oder befindet sich diese innerhalb vom Brunnen; also reingesetzt?
Deiner Beschreibung nach, würde ich nicht von einer Brunnenbüchse ausgehen, sondern eher von einem Pumpenkasten. Hast du Lederreste im Brunnen gefunden?
Wie genau ist der Brunnenabschluss auf der Brunnensohle?

Hast du noch Bilder, auf denen man das Brunnenmauerwerk etwas genauer sieht?
Hilfreich wäre auch eine Skizze vom genauen Aufbau deines Brunnens.
P.S. Liegen die Steine im unteren wasserführenden Teil anders geschichtet?
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Re: Schachtbrunnen reaktivieren!

Beitrag von burgenlaender » So 21. Aug 2022, 11:31

Danke für dein herzliches Willkommen.

zu deinen Fragen:
Die Brunnenbüchse ist grösser als der Brunnen selbst, muss also zuerst in den Brunnen gekommen sein.
Die Brunnenbüchse ist quadratisch, über den Balken liegt ein dickes Brett damit in den Ecken die hochkant gesetzten Steine nicht runter rutschen.
Die Steine sind meiner Meineung nach nur trocken als Ring gesetzt. ( die oberen 2 Reihen mal aussen vor)

Skizze:

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Die Steine des ehemaligen Brunnenkörpers oben kann ich noch Fotografieren.

Der hohlgebohrte Stamm, Durchmesser 20 cm, entspricht dem, was man früher als Saugrohr ( Standrohr) benutzt hat.
Auch das seitlich eingesteckte Stahlrohr kurz oberhalb der Brunnenbüchse passt dazu.

Den Fehlboden aus 3cm dicken runden Holzstäben kann ich nur ertasten da noch Sand , Schlick und Wasser darüber stehen.
Die Holzstäbe sind aber angespitzt und wurden da wohl verkeilt,

Alles was sich darunter befindet, kann ich nur mutmaßen, wie gesagt die Pumpe ist am Ende!
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Re: Schachtbrunnen reaktivieren!

Beitrag von Plunschmeister » So 21. Aug 2022, 13:00

Leider hast du nicht alle meine Fragen beantwortet.

Bei den Balken im Quadrat an der Brunnensohle, handelt es sich nicht um eine Brunnenbüchse. Das ist das Fundament vom Brunnen.

Anhand der Bauweise erkennt man, dass der Brunnen in losem Boden erbaut wurde.

Sind die Steine nicht in Mörtel gelegt, so wurden diese mit Eichenkeilen gezwickt.
Normalerweise würde man diese Bauweise von oben erkennen. Die Steine wurde hinten leich konisch geschlagen.

Diese Bauweise stellt aber ein Problem dar, denn fallen einige Steine aus oder sind bereits lose, besteht Einsturzgefahr!
Also würde ich hier einen Kärchereinsatz tunlichst vermeiden.

Sind die Steine vergossen, dann kann nichts passieren.
Die Brunnenausführung stellt ein horizontales Gewölbe dar, hier wurde Gurte auf Gurte (stehend) gesetzt. Die Brunnenwandung sollte dann so um die 15 cm stark sein.

Bei der losen Aufmauerung verrotten zudem noch die Eichenkeile und der Brunnen ist nicht mehr standfest.
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Re: Schachtbrunnen reaktivieren!

Beitrag von burgenlaender » So 21. Aug 2022, 16:56

Hallo!

Also meiner Meinung nach stehen die Steine nur aufeinander und sind nicht vermörtelt. Soweit ich das erkennen kann.
Lederreste habe ich keine gefunden.
Der Boden ist für mich noch nicht richtig erkennbar da die Pumpe nicht mehr schafft.

Den Brunnenabschluß kann ich daher noch nicht beurteilen.
Die Ziegelsteine liegen bis zum Holzkasten gleich, weder ändert sich die Lage noch das Material der Steine.
Ob die Steine Konisch geschlagen wurden kann ich nicht erkennen, da die obere Reihe später Flach aufgemauert wurde und daher den Blick auf die originalen Steinreihen verwehrt.

Und ja ich gebe dir recht die Wandung dürfte 12-15 cm Dick sein.

Ich versuche natürlich evtl. Fragen so gut es geht zu beantworten.
Ich möchte ja Hilfe vom Forum.

Es ist in der Brunnenwand alles fest, keine Losen Steine etc., Einsturzgefahr kann ich nicht erkennen.
Ich habe auch noch keine Eichenkeile oder Reste davon erkennen können.

Noch ein Bild von oben die den Holzkasten zeigen und die gebogenen Mauersteine!

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Ich muss bessere Bilder machen.
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Re: Schachtbrunnen reaktivieren!

Beitrag von Plunschmeister » Mo 22. Aug 2022, 09:53

Bessere Bilder wären natürlich optimal.
Wo liegen denn die gebogenen Brunnensteine?
Für mich schaut es so aus, als ob die Steine kurz über dem Holzkasten anders verlegt wurden. (flach) Während diese oberhalb im Mantel als Gurte gesetzt wurden. (stehend) Es kann sich aber natürlich auch, aufgrund der schlechten Bildqualität, um eine optische Täuschung handeln.
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Re: Schachtbrunnen reaktivieren!

Beitrag von Lumpi » Di 23. Aug 2022, 13:52

Für mich sieht es eher so aus, als seien die Steine als Rollschicht gesetzt worden?!

edit...
ich ziehe das zurück. Es sieht tatsächlich aus, als stehen die Steine senkrecht.

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Re: Schachtbrunnen reaktivieren!

Beitrag von burgenlaender » Fr 26. Aug 2022, 20:19

Hallo!

So einfach mal ne neue Pumpe gekauft und siehe da schon gehts besser.

Hier nun Bilder von dem 4 Eckigen Kasten unter den Ziegelsteinen.
In der Ecke des Kastens sind noch Kanthölzer senkrecht.

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Aber auch mit dieser Pumpe komme ich am Boden nicht so recht weiter weil der feine Sand sich nicht pumpen lässt und auch schwer mit dem Eimer zu handeln ist.

Ich werde wohl doch mal den Güllesaugerfuzzi antreten lassen um da unten den letzten Dreck raus zu bekommen.
Was ich beobachten konnte war das das Wasser von unten in den Brunnen strömt und im Sand teilweise so kleine Vulkankegel entstehen lässt.

von der Substanz her ist das alles noch OK
Mich interessiert nur, wie ich den Boden dieses Holzkastens nun behandeln sollte?
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Re: Schachtbrunnen reaktivieren!

Beitrag von Plunschmeister » Sa 27. Aug 2022, 10:01

Mich interessiert nur, wie ich den Boden dieses Holzkastens nun behandeln sollte?
Die Balken im Quadrat, das ist der Brunnenrost - das Fundament vom Brunnen. Solltest du dich bereits unter diesem befinden, dann würde ich das so belassen und die "Quelle" an der Sohle wieder mit Holz fassen.
Eine Kiesschüttung würde m.M.n. im Sand versinken und den Zulauf über die Brunnensohle eventuell sogar hemmen. Auch würde ich hier keinen Gullufuzzi ranlassen!!!


Was schätzt du denn, wie alt dein Brunnen ist?
Noch einige Fragen.
Was quillt das zwischen den einzelnen Mauerscharen hervor, ist das Mörtel?

Stand das Schlundrohr der Pumpe auf der Brunnensohle auf und wo genau war dieses für den Wassereinlass gebohrt.

Das abgehende Stahlrohr war nicht Stand der damaligen Technik.
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