100 Jahre alter Schachtbrunnen – Schweden

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janpoeter
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100 Jahre alter Schachtbrunnen – Schweden

Beitrag von janpoeter » Do 6. Okt 2022, 13:35

Guten Morgen!

Ich brauche Rat zu folgender Situation und bin über alle Gedanken sehr dankbar.

Wir haben uns kürzlich ein Haus in Schweden zugelegt. Das Haus ist Baujahr 1927 und das Wasser kommt aus einem Schachtbrunnen (den ich bis jetzt noch nicht geöffnet habe weil alleine). Der Brunnen selber ist 15m vom See entfernt und geht mit Sicherheit unter der Wasserlinie des Sees (siehe Photo).

Der Brunnen hat eine Betonplatte, darum sieht man aber schon Natursteine, ich gehe im Moment also davon aus, dass es sich um einen gemauerten Brunnen mit Natursteinen handelt – genaueres dann wenn ich ihn aufmachen kann.

Nun haben wir leider sehr stark nach Schwefel riechendes Wasser und einer leichten gelblichen Verfärbung. Landwirtschaft gibt es hier in einiger Umgebung keine und der See soll laut Nachbarn Trinkwasserqualität haben.

Ich habe bereits ein Set zur Wasserprobenentnahme und Analyse bestellt, steht aber noch aus.

Ich habe mir auch die Förderanlage im Keller angesehen und denke soweit macht es Sinn – was allerdings der blaue Zylinder für eine Funktion hat, keine Ahnung. Der Vorbesitzer, der das Haus für 8 Jahre hatte, hat zu all dem keine Ahnung, hat sich auch während der 8 Jahre weder mit dem Brunnen noch der Anlage beschäftigt/ gewartet.

Nun Suche ich Rat wie ich hier am besten vorgehe, und einige spezielle Fragen:

- Kann man das Wasser trotz starkem Schwefelgeruchs wenigstens vorerst zum Duschen nutzen oder sollte man das nicht machen bis man die Analyse bekommen hat?
- Was hat es mit dem blauen Zylinder auf sich?
- Welche Anlagen sollte man normalerweise wie warten? Ich nehme an, dass alle Anlagen im Keller aus dem 70ern stammen.

Die Analyse ist ja bereits angestoßen und ich habe begonnen mich nach jemandem umzuschauen der mir mit der Einschätzung des Brunnens helfen kann – bis jetzt leider nur auf Unternehmen getroffen die neue Brunnen bohren. Wenn in den kommenden Tagen nichts kommt, werde ich sobald Verstärkung da ist mal den Brunnen öffnen und ein Video machen wie es drin aussieht.

Besten Dank für Eure Hilfe!

Jan

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Thoralf
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Re: 100 Jahre alter Schachtbrunnen – Schweden

Beitrag von Thoralf » Do 6. Okt 2022, 23:44

N'Abend Jan und Willkommen im Forum!
janpoeter hat geschrieben:
Do 6. Okt 2022, 13:35
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Oh, ein TGL-Manometer in Güteklasse 1. Und das im damals nicht nur räumlich weit entfernten Schweden! Das muss ja mindestens 30 Jahre auf dem Buckel haben!

Aber ich schweife ab....
Das Wasser hast Du sicher schon ne Weile laufen lassen? Hat sich da was am Geruch geändert?
(ich kann Dir leider nicht damit weiterhelfen ob das unbedenklich ist)

Auf dem blauen Zylinder steht was von "This tank is designed for water softener" ("Dieser Panzer :) ist für Wasserenthärter vorgesehen"). Vermutlich ist er genau zu diesem Zweck eingebaut. Allerdings sehe ich nicht die sonst noch üblichen Teile einer Enthärtungsanlage, da müsste was zum Rückspülen und Regenerieren (mit Salz) dazugehören. Vielleicht gibt es auch irgendwelche Einweg-Enthärter. Oder aber, darin sind Impfkristalle aus Kalk. (ich persönlich halte ja nicht viel davon, aber es gibt zumindest ein Prüfverfahren des DVGW zur Zertifizierung, also könnte es sein, dass es auch wirksame Anlagen gibt, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserent ... er%C3%A4te ).

Ansonsten eine ganz normale Wasser-Installation. Warten... ab und zu nach dem Wasser im Speicher schauen. Bei Einschaltdruck der Pumpe sollte das etwa am unteren Rand des Schauglases stehen (auf jeden Fall ein Stück oberhalb des Pumpenanschlusses und der Vordruck bei etwas über dem Einschaltdruck der Pumpe liegen. Ansonsten fällt mir grad nichts ein, was da zu warten wäre.

Damit zu warten, bis Du einen Helfer am Brunnen hast, ist richtig. Es kann immer was passieren.

LG und viel Erfolg.
Zuletzt geändert von Thoralf am Fr 7. Okt 2022, 01:16, insgesamt 1-mal geändert.
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
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andreas kr
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Re: 100 Jahre alter Schachtbrunnen – Schweden

Beitrag von andreas kr » Fr 7. Okt 2022, 00:55

Moin Jan,

Zwischen Wiesbaden und dem Frankfurter Westen gibt es einige öffentliche Brunnen, die mit der Bezeichnung „Faulbrunnen“ ziemlich gut beschreiben, wie es um die Brunnen herum riecht. Die Brunnen sind etwa 60 Meter tief und verdanken ihren Namen/Geruch dem enthaltenen Schwefelwasserstoff.

Einige dieser Brunnen (z.B im Stadtteil Ffm-Nied) geben ihr faulig riechendes schwefelhaltiges Brunnenwasser in offizieller Trinkwasserqualität ab. Ich denke mal, das ich mich in deinem Fall wohl trauen würde, damit bei offenen Fenster zu duschen - sollte ich nicht Gefahr laufen, danach stärker zu stinken als davor 😉
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Plunschmeister
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Re: 100 Jahre alter Schachtbrunnen – Schweden

Beitrag von Plunschmeister » Fr 7. Okt 2022, 09:35

Moin zusammen,
hier ist das ganz gut beschrieben:
https://www.architektur-welt.de/brunnen ... -abwasser/
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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janpoeter
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Re: 100 Jahre alter Schachtbrunnen – Schweden

Beitrag von janpoeter » Fr 7. Okt 2022, 11:56

Danke Euch sehr schonmal für die Infos! Were mich da einlesen.

Habe grade nochmal einen test gemacht und festgestellt, dass das heisse/warme Wasser was aus dem Heizkessel kommt absolut keinen Geruch hat und auch keine Färbung. Das Kalte Wasser hat jedoch einen starken Schwefelgeruch. Hilft mir diese Erkenntnis irgendwie?
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