Problemfall Rammbrunnen nahe Karlsruhe

Erstellung nur bis zu einem Grundwasseranfang bis zu 6m möglich

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turmberg123
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Problemfall Rammbrunnen nahe Karlsruhe

Beitrag von turmberg123 » So 4. Sep 2016, 14:17

Hallo Brunnen-Community,

Diesen Sommer habe ich zusammen mit einem Bekannten ein altes Gartengrundstück gepachtet. Ein alter Rammbrunnen war dort vorhanden, jedoch der Filter leider zugeschüttet. Aus der leichtsinnigen Überlegung heraus, den vorgebohrten Brunnenschacht problemlos mit einem neuen Rammbrunnen aus dem Baumarkt benutzen zu können und fehlenden finanziellen Möglichkeiten als Student, haben wir (leider) keine Profis kommen lassen.

So wurde der alte Brunnen mit einem Wagenheber gezogen (das alte Rohr wurde dadurch untauglich) und ein neuer Rammbrunnen mit einem Vorschlaghammer geschlagen. Jedes Gewinde wurde mit Hanf abgedichtet. Der alte Filter war mit Lehm zugeschüttet. Alte Rohrlänge (ca. 6,5 m an einem Stück).

Aufbau: Filter -> Rohr (zunächst 4,5 m, dann 5,5m, aktuell 7m) ->Rückschlagventil->Ansaugschlauch>E-Pumpe.

Aktuelle Situation

-Füllt man das Rohr mit Wasser, fällt die Wassersäule sehr schnell ab (4,5m,5,5m und 7m). Messe ich dann den Wasserstand mit einem Schlauch ist dieser bei ca. 1m. Ich vermute, dass dies das Wasser ist, welches ich aufgefüllt habe.

-Pumpe ich mit einem gefüllten Ansaugschlauch und Pumpe und einem leeren Rohr, zieht die Pumpe Luft. Versuche ich mit der Pumpe Wasser aus der Gießkanne mit einem leeren (7-8m) Schlauch zu saugen funktioniert das. Ansaugschlauch dürfte abgedichtet sein. Rückschlagventil sitzt auf einem nicht mehr optimalem Gewinde, dürfte aber auch relativ dicht sein.

Ich denke, es gibt an dieser Stelle bis ~7 m kein Wasser. Meine Nachbarn (1m tiefer und ca 100m entfernt) haben laut Aussagen des Sohnes Wasser auf ca. 3-4 m.
Evtl. ist mein Rohr auch nicht ganz dicht, jedoch müsste ich dann doch wenigstens minimal fördern (?), was nicht der Fall ist.

Ob mein Vorgänger jemals Wasser gefördert hat weiß ich nicht.

Ich habe aktuell nur noch 2 Ideen: a.) Schwengelpumpe organisieren b.) Schlauch statt Rohr zum fördern, nur verstehe ich nicht wie dann abgedichtet wird.

Aber langsam gebe ich die Hoffnung auf, das noch alleine hinzubekommen

Ich bin für jede Hilfe sehr dankbar

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Re: Problemfall Rammbrunnen nahe Karlsruhe

Beitrag von Benutzer » So 4. Sep 2016, 15:12

Hallo,
herzlich willkommen hier im Forum.

Nicht schön was du schreibst, im Garten ist ja Wasser mehr als nur wichtig.
Wir brauchen noch weitere Angaben.
Hänge mal eine Schnur mit einem kleinen Gewicht ( dicke Mutter, Schraube, Angelgewicht ) in das Brunnenrohr und schaue wo das Wasser steht.
Was für einen Filter habt ihr verwendet, Filtergaze innen, oder außen?
Wie weit ist vor gebohrt worden?
Wie ist das bei euch mit Lehm?

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turmberg123
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Re: Problemfall Rammbrunnen nahe Karlsruhe

Beitrag von turmberg123 » So 4. Sep 2016, 15:42

Hallo Manfred,

danke für die Begrüßung und die schnelle Antwort.

Die Filtergaze ist bei meinem Filter innen (für Lehmböden laut Baumarkt besser außen, auf Nachfrage ergielt ich die Antwort man könnte beides benutzen). Mein Vorgänger hatte diese außen und sie ist ihm gerissen. Ebenfalls im Baumarkt erfuhr ich auch, dass bei uns in der Gegend die Bodenbeschaffenheit vorwiegend lehmig, bestenfalls sandig sei - eine Nachfrage beim zuständigen Amt habe ich noch nicht gestellt.

Die Vorbohrung liegt bei ca. 4,5m, sodass bei meinem ersten Versuch mit Filter + 4,5m Rohr, der Brunnen noch ca. 1m herausragt ist.

Den Tipp mit dem Wasserstand kann ich nächstes Wochenende ausprobieren, unter der Woche bin ich aktuell nicht vor Ort. Direkt nach dem Auffüllen mit Wasser ca. 1-1,5m.

Viele Grüße

Clemens

Benutzer

Re: Problemfall Rammbrunnen nahe Karlsruhe

Beitrag von Benutzer » So 4. Sep 2016, 19:19

Hallo Clemens,
du kannst einmal versuchen den Brunnen gegen zu spülen.
Schließe eine Pumpe am Brunnenrohr an, ohne RV, und drücke 2 bis 400 Liter durch den Brunnen, er könnte durch Lehm zugesetzt sein.
Beim gegenspülen mit einer Rohrzange das Brunnenrohr im Uhrzeigersinn drehen.
Wenn Möglich dann noch einen Meter tiefer rammen.
Wenn alle Rohrverbindungen dicht sind und da unten grober Sand mit Kies ist und Wasser sollte es dann funktionieren.
Wenn du eine Schwengelpumpe besorgen kannst um diese zu montieren ist es leichter das Wasser anzusaugen und man merkt besser ob der Filter zu ist.
Grundsätzlich gilt für Rammbrunnen das man innen liegende Gaze verwendet wenn gerammt wird.
Wird vorgebohrt und mit Schutzrohren gearbeitet das man das Brunnenrohr komplett einstellen kann nimmt man außen liegende Gaze.
Weil der Brunnen dann mehr Wasser fördern kann.
Dein Filter ist maximal mit 600 Liter die Stunde belastbar, mehr zerstört den Brunnen.
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Plunschmeister
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Re: Problemfall Rammbrunnen nahe Karlsruhe

Beitrag von Plunschmeister » So 4. Sep 2016, 20:22

Hallo Clemens,

willkommen im Forum.
Deutete am gezogenen Rammfilter denn etwas darauf hin, dass dieser auch im Grundwasser gestanden hat?
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turmberg123
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Re: Problemfall Rammbrunnen nahe Karlsruhe

Beitrag von turmberg123 » So 4. Sep 2016, 20:49

Guten Abend,

um zunächst auf das Gegenspülen einzugehen: Ich habe mich dieses Wochenende entschieden vorerst doch Regenwasser zu speichern, sodass ich beim nächsten mal auch etwas mehr als ein paar Liter spülen kann. Ist es möglich, dass der Filter teilweise (an den wichtigen Punkten) verstopft und dort wo kein Wasser fließt offen für das herunterfließende Wasser ist? Ich hatte meinen jetzigen Filter auch schon gezogen (4,5m Rohr) und er war teilweise außen mit Lehm verklebt, innen habe ich aber nichts entdecken können. Als ich oberirdisch Wasser gespült habe ist es auch aus dem Filter geflossen.
Ich würde auch noch gerne einen Meter tiefer rammen, habe jedoch Angst, dass die Wassersäule nicht mehr gefördert werden kann (Wären dann insgesamt +- 1m Filter und 8m Rohr).


Der ältere, gezogene Rammfilter und teilweise auch der untere Teil vom Rohr war voll mit Lehm. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass durch die gerissene Gaze und durch das Regenwasser so etwas passieren konnte (das Rohr war oben offen).

Viele Grüße
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Re: Problemfall Rammbrunnen nahe Karlsruhe

Beitrag von Plunschmeister » So 4. Sep 2016, 21:28

Hallo,
dass sich Lehm in dem alten Rammfilter befunden hat, habe ich mitbekommen ;) .
War der RF denn auch feucht oder stand aufgrund der 'Lehm-Versiegelung' Wasser im Rohr?

Für die Saughöhe einer Pumpe ist die Höhe des Grundwasserspiegels ausschlaggebend, nicht die Brunnentiefe.

P.S. Regenwasser benutzt man nicht zum Gegenspülen - hier verwendet man Frischwasser.
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Re: Problemfall Rammbrunnen nahe Karlsruhe

Beitrag von turmberg123 » So 4. Sep 2016, 22:18

Guten Abend,

danke für den Tipp mit dem Regenwasser. Wenn ich ausreichend spülen möchte, kann ich aber filtern? Einen Wasseranschluss besitze ich im Garten leider nicht.
Um auf den alten Filter näher einzugehen: Der Lehm war, soweit ich mich erinnern kann, im Inneren nahezu trocken (nach obenhin wurde es dann wieder feuchter bis klebrig).
Außen war der Filter und das untere Stück vom Rohr jedoch nass, inwieweit dieser Umstand auf das Regenwasser im Bohrloch zurückzuführen ist, kann ich nicht beurteilen.

alterResche
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Re: Problemfall Rammbrunnen nahe Karlsruhe

Beitrag von alterResche » So 4. Sep 2016, 23:22

Herzlich willkommen . Also ich habe letzt gesagt bekommen hier aus dem Forum, dass man nicht an der selben Stelle wieder einen Brunnen machen sollte. Außer dieser ist 2-3 m tiefer.
Grüße Maximilian

Benutzer

Re: Problemfall Rammbrunnen nahe Karlsruhe

Beitrag von Benutzer » Mo 5. Sep 2016, 00:09

alterResche hat geschrieben:Herzlich willkommen . Also ich habe letzt gesagt bekommen hier aus dem Forum, dass man nicht an der selben Stelle wieder einen Brunnen machen sollte. Außer dieser ist 2-3 m tiefer.
Grüße Maximilian
Das ist auch richtig so.
Jedoch ergibt sich hier in dem Fall die Lösung aus der Situation.
Alter Brunnen 6,50m, neuer Brunnen 7 Meter plus Filter.
Plus den einen Meter den ich beim Spülen empfohlen habe, ist dann ausreichend.
Was zudem noch momentan gegen ein ziehen des Rohres spricht ist die Werkzeugausstattung und der Fakt über das erste Rohr, welches beim ziehen über den Jordan ging.
Wir halten uns generell an gewisse Dinge, nur gibt es Abweichungen im Einzelfall, das bedeutet nicht das ein Endergebnis nicht gleich ist.
Wenn ein neuer Brunnen geschlagen worden wäre käme der Hinweis auf einen neuen Platz mit Sicherheit.
Auch wird nicht jeder Gedanke hier geäußert, wichtig sind die Ergebnisse, für jeden einzelnen.
Wie wir an eine Situation heran gehen muss uns überlassen werden.
Wer sich an unsere Vorschläge hält ist bislang nicht schlecht gefahren, jedoch zwingen wir keinen das auszuführen was wir vorschlagen.
Unsere Beiträge sind nicht verbindlich, kostenlos und unter Ausschluss jeglicher Haftung. :D
Wem das nicht gefällt der darf gerne einen Fachmann konsultieren, oder auch eine Firma mit seinem Problem beauftragen.
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