Neuer Rammbrunnen im Betonring (Schacht)

Erstellung nur bis zu einem Grundwasseranfang bis zu 6m möglich

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BurbekPlunscher
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Neuer Rammbrunnen im Betonring (Schacht)

Beitrag von BurbekPlunscher » Mo 1. Jun 2015, 18:58

Hallo Brunnenbauforum,
ich bin seid Gestern hier im Forum, weil ich hier bereits einige sehr interessante Beiträge gelesen habe.
Ich denke, dass man sich hier gerne hilft und auch Fragen beantwortet werden, welche vielleicht schon mehrmals gestellt worden sind.
Ich habe mir vor ca. vier bis fünf Jahren einen Brunnen rammen lassen. Grundwasser hatte ich bereits bei fünf Metern. An diesem Brunnen betreibe ich eine Grundfos MQ-45.
Leider scheint dieser Brunnen nun das zeitliche zu segnen. Beim Wässern kommt alle 10-15sec nur noch ein schwacher Strahl aus dem Schauch!
Daher Plane ich einen neuen Brunnen anzulegen. Dieser wird zu 99% zur Gartenwässerung (ca. 200m^2) genutzt (eventuell plane ich drei bis vier Versenkregner zeitgleich daran anzuschließen). Einen geeigneten Platz für den Brunnen habe ich auch schon gefunden.
Leider hat ein Nachbar ca. 4m daneben bereits seinen Rammbrunnen. Ist das ein Problem?
Außerdem möchte ich die MQ in einem Pumpengehäuse (versenkte Betonringe mit Deckel; so kann ich noch tiefer in die wasserführende Schicht rammen) installieren! Ist das in Hinsicht auf IP Schutzklasse der Pumpe möglich und gibt es hierfür Empfehlungen zur Ausführung?
Ist die MQ aufgrund ihrer Förderleistung überhaupt für einen 1 1/4" Rammbrunnen geeignet?
Habe gelesen, dass für einen Rammbrunnen nur 400l/h empfohlen werden!
Welche E-Pumpe kann überhaupt sowenig?
Ich hoffe mit meinen Fragen nicht zuviel Verwirrung gestiftet zu haben.
Viele Grüße aus dem hohen Norden

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Re: Neuer Rammbrunnen im Betonring (Schacht)

Beitrag von Benutzer » Mo 1. Jun 2015, 22:27

Hallo,
ob Norden, oder Süden, alle brauchen Wasser. :mrgreen:

Was die Rammbrunnen Leistung angeht haben wir ja unser Brunnen Pedia.

Förderleistung Rammbrunnen

Mit einer Anmerkung noch: Rammfilter mit innen liegender Gase ( Sieb) haben nur ein Zoll Durchmesser, daher noch weniger an Belastungs- soll.)
Deine Pumpe ist allerdings zu stark für einen RB. Bei geschätzten 4 M³ Förderleistung eindeutig zu viel.
Mit der Saugleistung ziehst du dir den Brunnen immer wieder zu.

Nur mal so, warum eigentlich ein RB und kein Bohrbrunnen?
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Eriberto
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Re: Neuer Rammbrunnen im Betonring (Schacht)

Beitrag von Eriberto » Di 2. Jun 2015, 12:57

Hallo BurbekPlunscher,

willkommen im Forum.
Wie Bohrbrunnen schon sagte, dürfte Deine Pumpe zu viel Sog haben. Wie sind denn die Bodenverhältnisse - soweit bekannt - eher sandig oder lehmig ?
Schließe mich übrigens Bohrbrunnnens Frage an: warum kein Bohrbrunnen? Da hättest Du a.) länger was von und b.) eine höhere Entnahmekapazität (z.B. könntest Du 2 Meter Filterstrecke in DN115 verwenden und hättest eine theoretische Kapazität von ca. 3,8 m³/Stunde).
Das macht zwar augenscheinlich erst mal mehr Arbeit, Du würdest es aber nicht bereuen.

Das der Nachbar auch einen Rammbrunnen hat, dürfte keinen Einfluss haben, da dieser ja auch nicht soviel Wasser ziehen kann, dass der Grundwasserleiter erschöpft wird.

P.S.: wenn Dein Name Programm ist, sollte ein Bohrbrunnen ja kein Problem sein... ;)

Gruß
Florian

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BurbekPlunscher
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Re: Neuer Rammbrunnen im Betonring (Schacht)

Beitrag von BurbekPlunscher » Di 2. Jun 2015, 15:59

Hallo,
leider ist mein Name noch kein Progrmm... :D aber wer weiß was noch kommt :mrgreen:
Die Frage nach dem Bohrbrunnen habe ich mir auch schon gestellt. Ich weiß aber nicht, ob ich mit meinem Bedarf dann gewaltig über das Ziel hinaus schieße! Ich möchte ja nur 200m^2 Garten bewässern.
Gibt es da Erfahrungswerte?
P.S. Welche Pumpen sind denn überhaupt für eine Rammbrunnen geeignet? Oder sind Rammbrunnen eigentlich nur für die Schwengelpumpe gedacht?

Apropos Bohrbrunnen, vovon macht man Die Entscheidung abhängig, ob mit Arbeitsrohr oder nur mit dem Brunnenrohr gearbeitet wird?

Gruß vom BurbekPlunscher
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Plunschmeister
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Re: Neuer Rammbrunnen im Betonring (Schacht)

Beitrag von Plunschmeister » Di 2. Jun 2015, 17:57

Hallo BurbekPlunscher,

die Tendenz geht eigentlich immer zum Bohrbrunnen, der Rammbrunnen war ursprünglich einmal für die Schwengelpumpe gedacht.
Hier einmal etwas zur Geschichte: ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Rammbrunnen

Zudem kann man einen Bohrbrunnen regenerieren, eine Tiefbrunnenpumpe einsetzen etc.
Apropos Bohrbrunnen, vovon macht man Die Entscheidung abhängig, ob mit Arbeitsrohr oder nur mit dem Brunnenrohr gearbeitet wird?
Arbeitsrohr kommt immer dann zum Einsatz, wenn deine Bohrung beim Bohren zusammenfällt oder aber du eine Kiesschüttung geplant hast.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
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Eriberto
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Re: Neuer Rammbrunnen im Betonring (Schacht)

Beitrag von Eriberto » Mi 3. Jun 2015, 08:04

Hallo BurbekPlunscher,

zur Frage, wie viel Wasser zur Bewässerung Deines Gartens nötig wäre:
kommt ganz darauf an, wie durstig Deine Pflanzen sind :P . Im Ernst, kann man schlecht sagen, aber, Wasser kann man nie genug haben - zumindest solange man nicht darin versinkt.
Wie Plunschmeister schon sagte, hat der Borhbrunnen - bis auf die Arbeit - nur Vorteile. Ich z.B. habe ja bei meiner 'Kopfplanung' auch gleich an den Teich gedacht. Außerdem möchte der ein oder andere vielleicht auch mit Brunnenwasser die Toilettenspülung oder die Waschmaschine betreiben. Man weiß ja nicht, was einem zukünftig noch für tolle Sachen einfallen :D .

Schreib doch bitte noch mal was zu den Bodenverhältnissen, sofern Dir bekannt. Wenn, wie bei mir, Lehm/Schluff kannst Du dir Arbeitsrohre sparen.
Gruß
Florian

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Re: Neuer Rammbrunnen im Betonring (Schacht)

Beitrag von BurbekPlunscher » Mi 3. Jun 2015, 12:34

Hallo zusammen und vielen Dank für all die Antworten hier.

Ich denke im Moment darüber nach einen Bohrbrunnen zu realisieren, aus dem ich mit meiner MQ dann das Wasser ansauge.
Hierzu möchte ich erst einmal das Loch bohren um dann etwas über die Bodenbeschaffenheit sagen zu können. Das Loch bohren muss ich ja sowieso bohren, ob Ramm- oder Bohrbrunnen, oder?
Die Frage ist nur mit welchem Durchmesser? Wenn ich ein DN100 Brunnen plane, reicht dann ein Durchmesser von 124mm zum bohren?
Angenommen das Grundwasser beginnt bei einer Tiefe von 5m und ich habe eine gute Bodenqualität (was ist eigentlich gut: feinsandig, lehmig oder grobkörnig?) wie weit müsste ich dann das Bohrrohr noch einplunschen? (ich gehe mal davon aus, dass die Länge des Rohrfilters 2m beträgt).
Wie weit sollte der Saugschlauch ins Wasser eintauchen? Ich denke dass das davon abhängt, wie schnell das Wasser ins Bohrrohr nachläuft, oder?
Ist es richtig, dass die Distanz MQ bis zum Ende Saugschlauch dann nicht mehr als 8m betragen sollte?

Gruß
Thomas
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Eriberto
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Re: Neuer Rammbrunnen im Betonring (Schacht)

Beitrag von Eriberto » Mi 3. Jun 2015, 13:50

Hallo BurbekPlunscher,

Bohrbrunnen ist schon mal der richtige Weg :) .

Abhängig davon, welche Brunnenrohre Du verwenden willst, ergeben sich verschiedene Außendurchmesser:

Hier als Beispiel die DN100-Variante. Laut Beschreibung also ein Außendurchmesser von 118mm, ich würde aber die Rohre mit Trapezgewinde nehmen - sind stabiler, von wegen Auflast.
Der Aufbau der Rohrtour (von unten nach oben) bei mir ist wie folgt: 0,5m Sumpfrohr (1m Rohr mittig geflext), 2 x 1m Filterrohr SW 0,3mm, Rest Vollrohr.
Du bräuchtest also in Deinem Fall unter der Annahme, dass der Wasserspiegel beim Pumpen nicht wesentlich abfällt:
0,5m Sumpf, 2m Filter + (mindestens) 1m Wasserstand über dem Filter eine Tiefe von mindestens 8,5m - eher 9,5, da Du ja eine Saugpumpe verwenden willst - , um einen ausreichenden Wasserstand im Rohr zu gewährleisten. Der Saugschlauch sollte mindestens 1 Meter über dem Filterbereich hängen, um Verwirbelungen zu vermeiden.
Saugpumpen können physikalisch bedingt nicht tiefer als ca. 8,7m ansaugen, wenn Du dich im Gebirge befindest (über Normal Null) sogar noch weniger. Die Leistung wird bei einer angenommen Eintauchtiefe von 6m auch nicht bei der Maximalleistung der Pumpe liegen - näheres sagt Dir die Pumpenkennlinie.
Also, je tiefer der Bohrbrunnen, umso besser.
Unter Umständen kommst Du später auch mal auf den Gedanken, eine Tiefbrunnenpumpe einzubauen, hätte weitere Vorteile (Schallpegel, Wetterschutz, Sichtbarkeit).
Gruß
Florian

P.S.: wie wolltest Du bohren? Per Hand? Mit welchem Bohrer - sofern bereits vorhanden?

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Re: Neuer Rammbrunnen im Betonring (Schacht)

Beitrag von BurbekPlunscher » Mi 3. Jun 2015, 18:37

Hi Florian,
wielen Dank für die ausführliche Beschreibung.
Nur noch mal zum Versändnis, sollte die Pumpe in dem von Dir beschriebenen Beispiel direkt auf der Erdoberfläche stehen, hängt das untere Ende des Saugschlauches in 6m Tiefe.
Bei einem Grundwasserstand von 5m ist der maximale Wasserstand im Brunnen bei 4,5m und der Pegel darf nicht unter 6m absinken, da die Pumpe sonst Luft zieht?
Ich habe eigentlich vor das Loch von Hand zu bohren. Ich denke, da reicht dann für DN100 ein Bohrdurchmesser mit 124mm, oder?
P.S. Was ist eigentlich der konkrete Unterschied zwischen einem Plunsxher und einer Kiesbüchse? Außer dem Preis natürlich? :D
Was sind die Auswahlkriterien für das jeweilige Werkzeug?
Gruß
Thomas
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Eriberto
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Re: Neuer Rammbrunnen im Betonring (Schacht)

Beitrag von Eriberto » Mi 3. Jun 2015, 19:12

Hi BurbekPlunscher aka Thomas,
genau! Bei mir sinkt in einem DN115-Rohr (Gardena SP3000Classic oder so ähnlich) der Wasserstand von -0,7 auf -1,9m, wenn eingeschaltet. Bei Dir würde, da Deine Pumpe stärker ist - wahrscheinlich - mindestens ebenso viel 'gezogen', d.h., Du musst damit rechnen, dass der Wasserstand im Rohr deutlich fällt. Um dafür genügend Reserve zu haben, sollte der Wasserstand also mindestens 2-2,5m über dem oberen Filterrand stehen - eher mehr sogar. Du hattest ja geschrieben, dass der Pegel im Moment bei ca. 5m steht - unter Geländeoberkante (GOK) nehme ich mal an? Davon ausgehend müsstest Du also so tief bohren, dass die Filterstrecke mindestens bei 7,5 - 8m Tiefe steht (sprich anfängt). Dann müsstest Du bei 2,5m Filterstrecke (2xFilterrohr 1m & 1 x Sumof à 0,5m) also gut und gerne auf 10-10,5m Endtiefe kommen.
Ich würde Dir auch empfehlen DN115 Brunnenrohr zu nehmen, da steht dann schon mehr Volumen im Rohr. Diese haben einen Durchmesser an den Muffen von 130mm. Da -erfahrungsgemäß- beim Bohren kein wirklich gleichmäßiges Loch entsteht (eher größer) sollte ein Bohrer mit 124mm aber ausreichen. So hättest Du etwas mehr Reserve, das Rohr betreffend und vom Preis ist der Unterschied zu DN100 auch nicht so groß...
Kiespumpe kannst Du auch ein paar Bilder in dem verlinkten Thread sehen... die Kiespumpe hat einen Kolben, der durch hochziehen das Pumpgut einsaugt, der Plunscher wird nur 'fallen gelassen' und soll sich durch den entstehenden Wasserdruck mit Pumpgut füllen. Kiespumpe ist effektiver. Ich habe mir die Zutaten für meine Pumpe à la Rosenberger Link beim örtlichen Stahlhändler geholt und bei einem Kumpel mit entsprechendem Werkzeug 'gebaut'.
Gruß
Florian

P.S.: die Zutaten für die Kiespumpe haben ca. 60€ (inklusive Seil und 3to. Schäkel) gekostet und 1,5 Stunden für das Basteln. Du brauchst eine ordentliche Flex, einen kleinen Metallbohrer und ein Schweißgerät oder halt jemanden, der diese Dinge sein eigen nennt.
Zuletzt geändert von Eriberto am Mi 3. Jun 2015, 19:26, insgesamt 3-mal geändert.
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