Rammbrunnen nur mit Schwenkelpumbe? Elektropumbe will nicht!

Erstellung nur bis zu einem Grundwasseranfang bis zu 6m möglich

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Tabischer
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Re: Rammbrunnen nur mit Schwenkelpumbe? Elektropumbe will nicht!

Beitrag von Tabischer » Di 11. Aug 2020, 18:23

Thoralf hat geschrieben:
Di 11. Aug 2020, 18:17
Tabischer hat geschrieben:
Di 11. Aug 2020, 15:11
Die Verschraubungen wurden natürlich gehanft und mit dem Silberzeug sehr großzügig beides eingebaut.
Hi Tabischer,

was meinst Du mit Silberzeug? Ich vermute Neo-Fermit?

Das ist schon mal gut - in dem Bereich halte ich Hanf + Fermit für weniger fehleranfällig als Teflon-Dichtband/Dichtschnur.

Was den Pumpenstock betrifft: wenn Du oben die Schwengelpumpe drauf hast, dann kannst Du damit das Wasser bis an die Ansaugstelle der Kreiselpumpe holen. Wenn es mit der Schwengelpumpe allein geht, geht es auch mit Rückschlagventil. Probiere bitte ob der Ventilteller leichtgängig ist und ob die Entleerungsöffnungen (die bei dem Bauhaus-Teil wahrscheinlich dran sind) richtig zugeschraubt sind. Wünsche Dir viel Erfolg. Vielleicht ist es nur ein kleiner Fehler oberhalb der Erde, so dass Du nicht das Rohr ziehen musst. /Daumendrück-Smiley/

LG
Thoralf
Hallo Thoralf,

ja Fermit meine ich ;-)

Ich vermute fast, dass ich den Fehler tatsächlich über der Erde habe, da ich diesen Bereich nicht verhanft habe. Dachte (ja ich weiß man soll auch richtig denken) dass es so schon reichen könnte. Ich versuche morgen den Bereich alles einzuhanfen sowie mit dem Pumpenstock und der Schwenkelpumpe und der Elektropumpe nochmal und werde berichten. Dass die Pumpen immer auf den starken Unterdruck angewiesen sind hatte ich wohl dabei nicht ganz so beachtet.
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Thoralf
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Re: Rammbrunnen nur mit Schwenkelpumbe? Elektropumbe will nicht!

Beitrag von Thoralf » Di 11. Aug 2020, 20:22

Hallo Tabischer,

na dann ist ja das Problem hoffentlich schon gefunden: Das Vakuum ist ganz einfach durch die Gewindegänge entwichen. ;)

Und: sooo sehr viel Unterdruck brauchst Du nun auch wieder nicht. Was ist schon ein halbes Bar unter Freunden. Ich hatte mal einen Kollegen, der sich mit Beschichtungsprozessen bei 10^-3 bis 10^-4 mbar herumschlagen musste. Das ist Unterdruck. Dabei reichte es schon, wenn sich in der Vakuumkammer ein paar Fremdstoffschichten abgesetzt hatten, die Kammer ne Zeit lang offen stand und sich dadurch Feuchtigkeit in diesen Schichten abgelagert hatte. Da musste er schon stundenlang nur allein dafür Pumpen, den Dampfdruck des Wassers runter zu bekommen, um bei 0,1 mbar dann endlich weiter Richtung Vakuum zu gehen. (Ich schweife ab - aber ich glaube den Kollegen könnte ich heranholen, wenn mal jemand das Problem hat, seine Saugleitung dicht zu bekommen. :D 8-) )

Aber nun wieder ernsthaft: Du brauchst (rund) 1 bar Unterdruck für 10 Meter Wassersäule. Das ist ein idealer Wert, weil die Pumpen (wenn es keine Vakuumpumpen wie oben sind) das nicht so weit mit machen. Du bist inkl. Filter 5 m tief im Boden bzw. 5,5 m bis Ende des Rohres, das Wasser steht 2,2 m im Rohr¹, da hast Du im Ruhezustand also 5,5 m - 2,2 m = 3,3 m Höhe zu überwinden. Dafür brauchst Du 0,33 bar Unterdruck, dazu noch ca. 0,1 bar für das Rückschlagventil, also irgendwas um 0,43 bar. Wenn dann beim Pumpen der Wasserspiegel sinkt, dann entsprechend mehr. Das Dumme dabei: Luft, die an undichten Stellen angesaugt wird, ist viel "dünnflüssiger" als Wasser. Also wo bei Wasser ab und zu ein Tropfen kommt, da kann schon sehr viel mehr Luft eingesaugt werden.

¹oder meintest Du, das Wasser steht 2,2 m unter Gelände?

Hinzu kommt, dass die Kreiselpumpe zum Pumpen von Wasser (mit der entsprechenden Viskosität und Dichte) ausgelegt ist. Die Luft aus dem Rohr zu pumpen und dabei ein teilweises Vakuum zu erzeugen machen die Kreiselpumpen nur ungern (richtig voll angießen nicht vergessen). Das Luft wegpumpen dauert also ein Weilchen. Auch dafür ist es gut, wenn Du schon mit der Schwengelpumpe das Wasser bis hoch zum Pumpenstutzen anpumpst.

Kürzlich hatte jemand (Plunschmeister?) hier empfohlen, im Pumpenstock Rückschlagventile statt der Kugelventile zu nutzen, weil nach einiger Zeit auch die Kugelventile Luft durchlassen können. Darüber kannst Du aber später nachdenken.

Zuletzt: Du hattest gefragt, ob die Pumpe vielleicht zu schwach ist. Nein, ganz im Gegenteil, für Deinen Rammbrunnen vielleicht schon zu stark. Du musst (wenn die Ansaugproblem aus der Welt sind) sehen, dass Du den Brunnen nicht überlastest. Ein Rammbrunnen soll nicht mehr als 800 l/h fördern, das entspricht einem (Gardena-)Rechteckregner bei 2,5 bar. Bei Dir bleiben etwa 3 bar übrig, das mag auch noch gehen. Wenn Du aber keinen Regner oder keine Spritze am Schlauch hast, sondern am offenen Hahn Wasser entnimmst, dann könnte wesentlich mehr aus der Pumpe rauskommen und der Brunnen überlastet werden. (warum, das können Dir andere erklären, ich bin da nicht so der Fachmann, aber vielleciht steht dazu auch schon was im Forum)

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
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Brunnenfan
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Re: Rammbrunnen nur mit Schwenkelpumbe? Elektropumbe will nicht!

Beitrag von Brunnenfan » Fr 14. Aug 2020, 10:52

Hallo Tabischer,
ich betreibe seit Jahren einen Rammbrunnen. Meine Schwengelpumpe ist ständig fest montiert. Wenn das Wasser zurückläuft, muss ich das Wasser wieder mit der Schwengelpumpe hoch pumpen und dann kann ich die Elektropumpe betreiben. In der Regel ist die Elektropumpe nicht in der Lage, das Wasser selbstständig hoch zu saugen.
Außerdem sollte man bei in Betriebnahme des Rammbrunnes zunächst stundenlang Sand mit der Schwengelpumpe herauspumpen, damit sich ein ein Hohlraum bilden kann.

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Tabischer
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Re: Rammbrunnen nur mit Schwenkelpumbe? Elektropumbe will nicht!

Beitrag von Tabischer » Fr 14. Aug 2020, 22:44

Hallo in die Runde,

ich bin Euch noch eine Antwort schuldig.

Also wir haben den oberen Teil nochmal alles auseinander genommen. Samt Schwenkelpumpe usw.

Nachdem wir das ganze abgenommen hatten, haben wir bemerkt, dass die letzte Kupplung der Rohre durch die Gewichte die wir drauf haben fallen lassen Schaden genommen hat.

Sie war also sehr verformt. Das Gewinde des Endrohrs auch. Ergo hieß es das Endstück abschneiden und ein neues Gewinde schneiden.

Gesagt getan, alles neu verhanft und Fermit drauf. Schwenkelpumpe und co alles neu verbunden und mit der Schwenkel Pumpe losgelegt.

Kurz gepumpt Wasser kam raus wie gespritzt. Ergo gleich Hahn zugemacht und die Elektropumpe dran. Und was soll ich sagen? Es funzt. Wir liesen den Spaß erst mal schön laufen. Muss dazu sagen, ich habe am Anfang vor ein paar Tagen schon bestimmt 500 Liter mit der Schwenkelpumpe hoch gejagt weil ich schon mal gelesen hatte, dass man wegen dem Sand zunächst damit pumpen soll.

Kurz ausgemacht die pumpe und wieder ging nix. Kurz geschwenketl und dann mal 1 1/2 Stunden laufen lassen. Klares Wasser alles super. Dann heute noch ein Versuch, zwei Mal geschwenkelt weil mit Elektro ging wieder nix und auf einmal schoss das Wasser. Also mutig geworden und einfach mal ausgemacht und mal 5 Minuten gewartet. Elektropumpe angemacht und siehe da :-) Sie lieg. Ich bin auf morgen gespannt. Wenn man die Elektropumpe zeitgleich ausmacht mit dem Hebel zum schließen scheint es besser zu sein, da das Wasser scheinbar nicht abhauen kann.

Wiee auch immer, selbst wenn ich jetzt immer zwei mal schwenkeln muss soll es mir auch Recht sein :-) Hab ich nichts gegen. Hauptsache Wasser läuft. Jetzt muss ich mir mal Gedanken um die Verlegung von Wasserrohren bzw. Schläuchen machen :-) Dürfen ja vermutlich nicht zu viele werden weil der Druck ja nicht so sonderlich sein dürfte. Es Wasser läuft das zählt. Vielen Dank an alle die dazu beigetragen haben durch ihre Tipps.
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Plunschmeister
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Re: Rammbrunnen nur mit Schwenkelpumbe? Elektropumbe will nicht!

Beitrag von Plunschmeister » Sa 15. Aug 2020, 09:23

Ergo gleich Hahn zugemacht und die Elektropumpe dran. Und was soll ich sagen? Es funzt.
Die Kugelhähne sind nie ganz dicht. Besser wäre es, Rückschlagventile zu verbauen.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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Tabischer
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Re: Rammbrunnen nur mit Schwenkelpumbe? Elektropumbe will nicht!

Beitrag von Tabischer » Sa 15. Aug 2020, 12:22

Plunschmeister hat geschrieben:
Sa 15. Aug 2020, 09:23
Ergo gleich Hahn zugemacht und die Elektropumpe dran. Und was soll ich sagen? Es funzt.
Die Kugelhähne sind nie ganz dicht. Besser wäre es, Rückschlagventile zu verbauen.
Das ist natürlich zu überdenken :-) Werde dies allerdings jetzt erst mal für den Frieden mit meinen Nachbarn unterlassen. Aber für nächstes Jahr mal ins Auge fassen. Die Rückschlagventile sollten allerdings auch nicht von billiger Güte sein ;-)

Das Rückschlagventil was ich bei dem Pumpenstock hatte mussten wir nämlich auch erst mal auseinander nehmen, da der Feinsand sich überall reingesetzt hat.

Zwar habe ich mit dem Schwenkel vorgepumpt aber eben nicht ausreichend genug.

Zumindest weiß ich jetzt wie man solch einen Rammbrunnen (vorgebohrt) baut und was alles passieren kann. Nochmal? Nur wenn es sein muss.

;-)

Auf jeden Fall werden die Kugelhähne bei Bedarf ausgewechselt gegen Rückschlagventile
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