Filteraufbau für Bohrbrunnen im Lehmboden

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
Antworten

Topic author
Wühlmaus
Beiträge: 2
Registriert: Do 26. Apr 2018, 14:01

Filteraufbau für Bohrbrunnen im Lehmboden

Beitrag von Wühlmaus » Fr 27. Apr 2018, 08:03

Hallo zusammen,
nachdem ich mich hier als "stiller Leser" schon einige Zeit mit dem Thema Bohrbrunnen beschäftigt habe - auch schon viele Tips und Ratschläge abgreifen
konnte, bin ich nun an einem Punkt angekommen, wo die Verwirrung einsetzt :?
Ich könnte also ganz gut mal ein bisschen Hilfe gebrauchen.

Mein Projekt ist es, wer hätte ies gedacht, einen Brunnen zur Bewässerung meines Gemüsegartens zu bohren. Der Garten hat in der "Hochzeit" einen Wasserverbrauch
von ungefähr 100l bis 150l Wasser pro Tag.
Von der Lage liegt der Garten ca. 75m von einem Bach entfernt, der Wasserspiegel liegt bei ca. 3,5m, der Boden ist sehr Lehmig ( ein ähnlicher Fall wurde hier
bereits vor einiger Zeit besprochen ). Die Nachbarn links und rechts haben beide einen Schachtbrunnen mit einer ges. Tiefe von 7m, welche bei einem Ringdurchmesser
von ca. 1m ungefährt 1000l Wasser führen - soll heißen, sie können 1000l abpumpen und müssen dann einen Tag warten bis sich der Füllstand regeneriert hat.

Bis jetzt kämpfe ich mich eisern wie folgt durch : 200mm Bohrer - hab hier gelesen, je größer am Anfang der Durchmesser, desto besser - kleiner geht immer, größer nimmer.
Mittlerweile hab ich mich auf eine Tiefe von 5,5m durchgefressen, was nicht immer nett war; der Boden war Anfänglich humusreich und locker, danach kam eine harte Lehm-
schicht, welche mit zunehmender Tiefe immer feuchter und schleimiger wurde. Ab ungefähr 3,5m Tiefe bin ich dann auf das erste Wasser gestoßen, von Kies ist allerdings
weit und breit nichts zu sehen.

Ich besitzte zwar keine Glaskugel, aber ich gehe mal davon aus, dass sich von der Bodenbeschaffenheit nicht viel tun wird und ich weiterhin Lehm in seiner schönsten Form
an´s Tageslicht bringe.
Mein Vorhaben ist es, so tief es mir möglich ist zu bohren; wenn mich keine Steinplatte aufhält wären dies dann 10m. Im Anschluss hätte ich dann ein Rohr mit einem Durchmesser
von 150mm versehnkt, wobei 0,5m Sumpfrohr gefolgt von 2,0m Filterrohr, Rest Glattrohr vorgesehen sind. Den Zwischenraum zwischen Rohr umd Bohrloch möchte ich mit Filterkies
auffüllen - Höhe ca. 0,5m über die Filtereinheit. Den Rest des Zwischenraums soll mit Splitt befüllt werden.
Vorgesehen ist es, ein einfache Wasserpumpe mit einer Ausaugleistung von 7m einzusetzten, wobei der Ansaugrüssel knapp über dem Filterelement sitzen soll.

Liege ich mit diesem Aufbau richtig? Mit was verschließe ich das Sumpfrohr? Oder lasse ich das in diesem Fall besser offen? Wie groß darf der Filterkies sein, wenn die Filterschlitze
0,5mm haben?

Wäre super, wenn Ihr mir helfen könntet ;) Hab keine Lust darauf mich 10m tief abzuracken und es dann im Endspurt noch zu verlackmeiern.
Benutzeravatar

Eriberto
Beiträge: 1115
Registriert: So 15. Jun 2014, 12:51

Re: Filteraufbau für Bohrbrunnen im Lehmboden

Beitrag von Eriberto » Fr 27. Apr 2018, 08:19

Hallo Wühlmaus und willkommen bei uns.

Lehm kenne ich, hatte ich auch. Wie Du siehst, ist das geförderte Material ideal um das Sumpfrohr reversibel zu verschließen.
Ob das mit dem Filterkies klappt, sprich die Bohrwandung stabil bleibt, musst Du probieren. 200er ist aber schon eine Ansage in Lehm :lol: .
Standard-Empfehlung ist eigentlich immer Schlitzweite 0,3mm. In Lehm haben sich Glattwandrohre - die Du ja auch verwenden willst - bewährt, ich habe seinerzeit die 'normalen' mit Muffe verwendet, musste aber auch nur durch knapp 4 Meter Lehm hindurch.
Gibt es für Deinen Wohnort einen Geodatenserver? Wenn ja, mal prüfen, ob Informationen für Deine Lokation vorliegen. Ziel sollte eigentlich sein, den Filter in eine Kiesschicht abzuteufen...
Gruß
Florian

Benutzer

Re: Filteraufbau für Bohrbrunnen im Lehmboden

Beitrag von Benutzer » Fr 27. Apr 2018, 09:52

Hallo Wühlmaus,

willkommen bei uns im Forum.
Die Schachtbrunnen deiner Nachbarn erklären schon was im Boden los ist.
Es war wohl zu der Zeit nicht anders möglich an Wasser zu kommen.
Du solltest ( wie von Eriberto vorgeschlagen ) mal erkunden was dein Boden her gibt.
Wie dick ist die Lehmschicht und was kommt danach.
Dein Vorschlag zum Aufbau deines Brunnen passt schon, nur die Schlitzweite kann man überdenken.
Je tiefer du kommst um so besser, dein Brunnen könnte eine Art Bohr- Schachtbrunnen werden.
Vielleicht hilft dann ja noch ein Wassertank als Zwischenspeicher.

Topic author
Wühlmaus
Beiträge: 2
Registriert: Do 26. Apr 2018, 14:01

Re: Filteraufbau für Bohrbrunnen im Lehmboden

Beitrag von Wühlmaus » Mi 9. Mai 2018, 08:00

Hallo zusammen,

nachdem mich eine kleine Grippe hingestreckt hat, bin ich seit Anfang der Woche wieder mal fleißig am wühlen.
Leider hat sich der alte Spruch " Es kommt immer anders - zweitens, als man denkt" wieder mal bewahrheitet.

Nachdem ich mittlerweile auf gut 7m Tiefe angekommen bin, bin ich auf Gevatter Stein gestoßen; entweder es ist
ein großer Brummer ( also größer als 200mm ) oder eine Gesteinsschicht.

Ein Kollege der bereits an zwei "Brunnenbauaktionen" von Bekannten beteiligt war, ist der Meinung, dass diese "Gesteinsschicht"
welche ca. 30cm dick sei, durchbrochen werden muss; im Anschluss drückt es das Wasser in Hülle und Fülle nach oben.
Ist sowas realistisch ????
Mal ganz abgesehen davon, dass die Brunnen ca. 15km entfernt sind.

Ein weiterer Kollege hat die Erfahrung gemacht, dass nach Erdarbeiten vor seinem Haus, sein Brunnen erheblich weniger Wasser hat als vorher; der
Grund sei das Druchbrechen einer Erdschicht / Steinschicht.

Nun ist guter Rat teuer - was machen? Durchbrechen - mit dem Risiko, dass das vorhandene Wasser nach unten wegläuft, oder mit dem Wasser was
man hat zufrieden sein?

Was würdet ihr mir raten - schon klar, eine Glaskugel hat keiner, aber vielleicht Erfahrungswerte.

Die Suche nach Geodaten hat übrigens kein Ergebnis gebracht, auch die Nachfrage bei einem bekannten Geologen, der Gutachten erstellt war
Ergebinslos.
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Filteraufbau für Bohrbrunnen im Lehmboden

Beitrag von Plunschmeister » Mi 9. Mai 2018, 17:25

Hallo Wühlmaus,
Nun ist guter Rat teuer - was machen? Durchbrechen - mit dem Risiko, dass das vorhandene Wasser nach unten wegläuft, oder mit dem Wasser was
man hat zufrieden sein?
Wie viel Wasser ist denn derzeit vorhanden?
Der richtige Ansprechpartner wegen dem Bodenprofil, wäre hier wohl die Untere Wasserbehörde. Hier erfolgt ja auch die Bohranzeige.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
Antworten