Bohrbrunnen Kreis DÜW

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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atze02
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Bohrbrunnen Kreis DÜW

Beitrag von atze02 » Mi 16. Aug 2017, 20:49

Hallo zusammen,

nachdem in den letzten Jahren durch lang anhaltende Trockenheit mehrfach meine 3000l Regenwasser zur Neige gegangen sind, habe ich mich mit dem Thema Brunnenbau beschäftigt, bin zu dem Entschluß gekommen selber einen Brunnen zu erstellen, und habe zunächst den Brunnenbau bei der Unteren Wasserbehörde angezeigt, von der ich gegen Zahlung eines geringen Geldbetrages ganz wichtige Informationen bekommen habe:
- ich darf auf meinem Grundstück kein Häufchen machen :) - das würde den "Retentionsraum" reduzieren
- ich habe das Grundstück sauber zu halten :o
... nur gut dass ich den Brunnen angezeigt habe, sonst wüsste ich das ja garnicht


Die Umgebungsbedingungen:
Direkt an Weinbergen gelegen, fliesst ca. 3m von der Grundstücksgrenze und ca. 15m vom geplanten Brunnenstandort ein kleiner Bach. Meine Wiese ist als Überschwemmungsgebiet für diesen Bach definiert.
Mein Nachbar hat mir den über 100 Jahre alten Schachtbrunnen in seinem Keller gezeigt, in 4m Tiefe (ab Höhe Hofbefestigung) kommen ca. 2,5m - 3m Wassersäule die wohl aber auch mal wesentlich weniger sein können.
Ich schätze, dass ich so ab einer Tiefe von 6 - 8m auf Wasser stoßen könnte.

Was bisher geschah:
Im 1. Bohrloch habe ich, mit Schaufel, Spaten,viel einfacher Technik und auch mit Spülen ein ca. 2,5 - 3m tiefes Loch hinbekommen ... und festgestellt dass ich STEINreich bin.

Da ich Murphy´s Gesetz ausschließen wollte, habe ich daneben noch ein 2. kleineres Bohrloch angefangen, bei dem ich auch ganz gut die verschiedenen Bodenschichten mitbekommen habe:
- bis ca. 1,5m: Erdboden, u.A. scheinbar durch Erdaufschüttung um das Grundstück eben zu bekommen; mit dem kleinen Erdbohrer ging´s da Ruck Zuck durch
- ca. 1,5m - 2,0m: sehr fester Sand, eventuell sandiger Lehm; nur durch Bohrer drehen ging es da nicht recht weiter, also: meine Kinder auf den Griff gesetzt und Karusell gespielt ... ging langsam aber kontinuierlich weiter runter
- ab ca. 2m: Sand, STEINE, STEINE, ... das gleiche Spiel wie im 1. Bohrloch, schön in Sand eingebettete Steine, hauptsächlich scheinbar Sandsteine

In dem 2. Bohrloch habe ich ebenfalls nochmal versucht, mit der Spültechnik weiterzukommen. Das hat auch halbwegs gut geklappt, mit dem Ergebnis dass ich die Steine schön freigelegt habe und die nun mitten im Bohrloch liegen ;-)

Da nun unterdessen ein großer Teil meines Gartens aussieht wie eine Wüstenlandschaft, muß dringend Wasser her und ich will mit dem Brunnenbau nochmal durchstarten.
Mein Gedanken zum Weitermachen ist, noch etwas weiter zu bohren, insbesondere so viele Steine wie möglich noch raus zu holen (dazu lasse ich mir demnächst ein paar Werkzeuge schweißen), um dann eventuell mit einem Rammbrunnen, mittels schwerem el. Abbruchhammer und roher Gewalt in dem 2. Bohrloch wenigstens an etwas Wasser zu kommen, um dann beim 1. Bohrloch mit Bohren und Spülen (mit dem Wasser aus dem 2. Loch 8-) ) einen richtigen ordentlich Brunnen zu erstellen.

Hat jemand Tipps oder Erfahrungen, wie man durch solche Lagen wie bei mir am Besten durch kommt?

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Viele Grüße,

André

Benutzer

Re: Bohrbrunnen Kreis DÜW

Beitrag von Benutzer » Mi 16. Aug 2017, 23:53

Ich sehe was das mir überhaupt nicht gefällt, KG Rohre und KG 2000 Rohre.
Prinzipiell haben Abflussrohre nichts im Brunnenbau zu suchen.

Nun aber zu deinem Problem.
Ja Bad Dürkheim am Wurstmarkt, ist bekannt für seine versteckten Gaben im Erdreich.
Einen Rammbrunnen wirst du wohl nicht zum laufen bekommen, die Filterspitzen halten den Boden nicht aus, sie brechen oft komplett, zudem musst du tiefer als 8 Meter und da hast du kaum Erfolgsaussichten.
Beim Bohrbrunnen schaut es genau so aus. Von Hand nach unten bei den Findlingen so gut wie aussichtslos.
Spülen tut da schon gar nicht, du kannst keine Steine weg spülen.
Wenn es Handarbeit werden muss dann geht wohl nur ein Schachtbrunnen. Da hast du die Möglichkeit die Brocken nach oben zu bringen. Je nach dem Wie dir der Brunnengott gesinnt ist wirst du auf Brocken stoßen die erst in der Erde Zerkleinert werden müssen. Mit Presslufthammer, weniger anstrengend ist C4.
Du findest eher eine alte römische Münze in einem Bohrloch als das du nach unten kommst. Zudem sind an deinen Bohrer die Wendel, und damit die Führung zu kurz. Würde nie eine Lotrechte Bohrung ergeben.
Die sicherste Lösung ist eine Fa. zu beauftragen. Bohrung in DN 125 und Ausbau in DN 115.
Ist meine Erfahrung im Umkreis den größten Weinfasses.

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atze02
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Re: Bohrbrunnen Kreis DÜW

Beitrag von atze02 » Do 17. Aug 2017, 19:23

Hallo Manfred,

danke Dir, für die aufmunternden Worte :D
Schachtbrunnen ... da ich bei mir keine Möglichkeit sehe, die 1m hohen Betonringe in den Garten zu bugsieren (und ich die 50cm-Ringe für gerade mal 3EUR weniger dann doch zu teuer finde) , wird das wohl alles nix so recht.
Firma beauftragen, das wäre eine Möglichkeit ... aber für das Geld könnte ich wohl lange Zeit einfach Leitungswasser nehmen, und das sollte eher ein Selbermach-Projekt bleiben (weiß jemand wo man C4 her bekommt? :o :shock: :lol: :lol: :lol: ).

Nun gut, ich schau mal was ich mit meinen Stein-Angel-Grabe-Werkzeugen noch ausrichten kann, ansonsten wird die Baustelle für die Nachwelt konserviert.


Ach so, die braunen Rohre waren nur für die Stabilisierung im oberen Bereich der Bohrlöcher, die grünen waren mal ein vertikaler Garten an gleicher Stelle, und sollten dann ebenfalls etwas Führung geben. In einen Brunnen gehören die natürlich nicht.

Viele Grüße,

André

Benutzer

Re: Bohrbrunnen Kreis DÜW

Beitrag von Benutzer » Do 17. Aug 2017, 23:32

André ich will dir den Spaß nicht ausreden. :mrgreen:
Dein Vorhaben spricht für eine tolle Brunnenbau Story.
Du kannst ja mehrere Möglichkeiten ausloten.
Da gibt es solche Kernbohrgeräte, mit entsprechenden Halt und Verlängerungen gibt es da schon Möglichkeiten.
Auch Kombiniert mit sonstigen Bohrer.
Da wäre auch noch die Option das Bohrloch in einen Schacht umzuwandeln, mit Brettern abgestützt kann man da gut arbeiten.
Vielleicht kommst du so durch die Geröllschicht durch und kannst dann weiter bohren und im Wasser plunschen.
Es weiß keiner wie mächtig die Schicht ist bevor man aufgebuddelt hat.
Es müssen ja nicht immer Schachtringe sein, mauern geht auch. Vielleicht hast du ein Betonwerk in der Nähe. Da gibt es Knochensteine
die sich hervorragend für solche Sachen eignen. Meist bekommt man sogar welche vom Ausschusshaufen, die sind dann kostenlos.
Betonieren ist auch eine Option.
Wo ein Wille da ist auch ein Gebüsch.
Mach dir mal Gedanken.
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen Kreis DÜW

Beitrag von Plunschmeister » Fr 18. Aug 2017, 09:49

Hallo Andre,
Direkt an Weinbergen gelegen, fliesst ca. 3m von der Grundstücksgrenze und ca. 15m vom geplanten Brunnenstandort ein kleiner Bach. Meine Wiese ist als Überschwemmungsgebiet für diesen Bach definiert.
Besteht hier nicht die Möglichkeit, das Bachwasser zu nutzen?
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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Re: Bohrbrunnen Kreis DÜW

Beitrag von atze02 » Fr 18. Aug 2017, 19:47

Plunschmeister hat geschrieben:Hallo Andre,
Besteht hier nicht die Möglichkeit, das Bachwasser zu nutzen?
Hallo Plunschmeister,
dem stehen zwei Dinge im Wege:
1. ein Weg :) zwischen Gartenmauer und Bach befindet sich noch ein öffentlicher Fußweg, der eine dauerhafte Verrohrung unmöglich macht
2. dass das Pumpen dann Handarbeit wird, denn nur mit handbetätigten Pumpen darf man bei uns Wasser aus dem Bach entnehmen (und dann wird das auch nichts mit Automatisierung usw.)

Und, ehrlch gesagt, so sehr sauber ist das Bachwasser auch nicht gerade ... hatte mir mal einen IBC vollgemacht mit augenscheinlich sauberem Wasser, danach hab ich den IBC ordentlich sauber machen müssen.

VG
André

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Re: Bohrbrunnen Kreis DÜW

Beitrag von atze02 » Fr 18. Aug 2017, 19:57

Bohrbrunnen hat geschrieben:André ich will dir den Spaß nicht ausreden. :mrgreen: .
Hallo Manfred,
na ausreden lass ich mir überhaupt nix, aber es muß natürlich alles im Rahmen bleiben.
Und solange es einen guten Ausgleich zum Tag im Büro gibt, macht es auch Sinn ... was auch immer raus kommt :roll:

Ein TrapoBet haben wir hier, da kann ich mir mit Unterwasserbeton die Löcher ausgießen lassen, ob das hilft? :lol:
Das mit den Knochensteinen klingt gut, wie verlegt man die denn dann, dass sie sich ordentlich verkeilen?

Das Kernbohrgerät ist eines der Teile, die ich mir schweißen lassen will.

Rudimentäre 3D-Darstellung der geplanten Werkzeuge:
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VG
André
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