Bohrbrunnen in Ö / Burgenland

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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niete
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Bohrbrunnen in Ö / Burgenland

Beitrag von niete » Do 13. Jul 2017, 14:57

Hallo Leute,

habe mich gerade neu registriert und hier vorgestellt.

Mein Nachbar hat einen selbst gegrabenen Brunnen (Brunnenringe, Schachtbrunnen), der angeblich 14m tief ist.
Ich selbst möchte einen Brunnen zum Gießen meines Gartens (ca. 1000 m²) errichten, da mir die Verwendung von Leitungswasser dafür zu Schade ist.

Auch wenn mir meine Bekannten von der Errichtung eines Brunnen abraten, möchte ich trotzdem meinen Garten bewässern ohne schlechtes Gewissen bzgl. Trinkwasser-Vergeudung zu haben.
Angebote professioneller Firmen belaufen sich auf > 4.500,- Euro - bei diesen Kosten muss ich sagen, würde ich auch die Sinnlosigkeit eines Brunnens (aus finanzieller Sicht) einsehen.

Unser Bodenaufbau, soweit ich dies durch den Hausbau beurteilen kann, ist wie folgt:

80 cm Humus, schwarze Erde
darunter gelbe Erde, aber kein Lehm

Was würdet ihr mir raten bzgl. Bohrtiefe - im Vergleich zum Nachbarbrunnen ?

Ich hätte mir eine Bohrung so auf 13-15m vorgestellt und dann mit der Kiespumpe weiter auf 20m um auch im Sommer genug Wasser im Brunnen zu haben...


Bitte um Euer Feedback bzw. Infos, welche Details ich noch bekannt geben sollte (sofern ich diese selbst schon weiß)...

LGN
Loch im Boden mit 20cm Durchmesser, 6m tief, Wasser bei 5,30m; runter auf fast 15m => fast nur Lehm :-(
seit Sept 18: kein Sumpfrohr, 2m Filter 1mm SW, 13m Vollrohr - alles in 125mm TNA
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Eriberto
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Re: Bohrbrunnen in Ö / Burgenland

Beitrag von Eriberto » Do 13. Jul 2017, 15:44

Hallo Niete,

hm, 20m ist natürlich schon sportlich, abhängig von den Bodenverhältnissen.
14m Schachtbrunnen - komplett - selbst erstellt ? Respekt, wenn dem so sein sollte !
Frag' doch mal besagten Nachbarn, wenn nicht schon geschehen, welcher Bodenaufbau (Schichten) dich erwarten dürfte. Wenn er da nicht ins stottern kommt, würde ich ihm auch den Selbstbau abnehmen :lol: .
Der Ansatz 'tief genug' zu gehen ist schon mal sinnvoll. Stell Dir das aber nicht so einfach vor ein Bohrgestänge ab 10m zu handlen. Was hast Du bereits an Equipment ? Bohrer, Verlängerungen, Dreibein, Seilwinde, Kiespumpe usw. ?
Ab dem zweiten Beitrag hast Du Dich für das Brunnen-Pedia 'qualifiziert', dort findest Du bereits hilfreiche Bauanleitungen.

Denn man tau, wie man im nördlichen Deutschland gelegentlich zu sagen pflegt :D !
Gruß
Florian
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen in Ö / Burgenland

Beitrag von Plunschmeister » Do 13. Jul 2017, 17:01

Hallo,
Was würdet ihr mir raten bzgl. Bohrtiefe - im Vergleich zum Nachbarbrunnen ?
In welcher Tiefe liegt eigentlich der Grundwasserspiegel?
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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niete
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Re: Bohrbrunnen in Ö / Burgenland

Beitrag von niete » Fr 14. Jul 2017, 09:54

Hallo,

danke für die ersten Rückmeldungen.

Der Nachbarbrunnen wurde vor ca. 20 Jahren mit der Hand gegraben. Nach alter Tradition - Ring aufgelegt, drunter weggegraben, nächsten Ring drauf, usw.
Infos vom Brunnen-Gräber selbst bekomme ich leider nur spärlich - der Mann ist über 70 (Vater des Nachbarn) und eher ein verschlossener Mann

Hab schon versucht ihm ein paar Details zu entlocken, aber auf Grund mehrerer Schicksalsschläge spricht er nicht gern über die Vergangenheit...

D.h. was Bodenaufbau, usw. betrifft bin ich quasi auf mich allein gestellt. Auch in der Bezirksverwaltung gibt es keine Karten bzgl. GW-Spiegel, Bodenaufbau, o.ä.

Ausrüstung hab ich noch keine gekauft, ich hab gedacht, ich fang mal mit dem Bohrset an und probier mal mein Glück damit.
z.B. das hier wäre mir ins Auge gesprungen.

Als Dreibein will ich eine Doppel-Leiter verwenden, und mit gebogenen Eisenstangen (8mm Baustahl aus Restbeständen) im Boden fixieren.
Seilwinde, Seil und Kiespumpe sind noch anzuschaffen.

Kiespumpe selber bauen möchte ich eig. nicht - bin zwar handwerklich halbwegs talentiert, möchte aber eher ein funktionierendes System, auf das ich mich verlassen kann; sonst beginnen die Zweifel bei Nicht-Erfolg schon an der selbst hergestellten Ausrüstung...

Kann ich die Kiespumpe auch benutzen, wenn ich noch nicht im Grundwasser stehe, indem ich von oben mittels Gartenschlauch genug Wasser zuführe ?
(Hab im Garten eine 1" Wasserleitung liegen, da bekomm ich ca. 5m³/h raus)

Evt. geht das leichter, als mit >10m Bohrgestänge....
Stelle mir auch das Handling (rausziehen) irgendwie einfacher vor (das Bohrgestänge allein hat doch im Vollausbau auch > 20kg)

Wäre auch ein worst-case-Szenario, falls sich die Bohrlänge als zu kurz herausstellen sollte....

Brunnenrohre, usw. würde ich erst nach meinen ersten Bohrversuchen bestellen (hab mich hier auf DN115 oder 125 eingeschossen) - ebenso evt. notwendige Arbeitsrohre...

Infrastruktur-mäßig hätte ich eine 400V-Leitung in der Nähe, d.h. für eine später benötigte Tiefbrunnenpumpe wäre die Stromversorgung vorhanden


Spricht was dagegen, mal mit dem Bohren zu beginnen und mal zu schauen wie es vorangeht ?
Wie stabil das Bohrloch ist, usw. ?

Hab gedacht, ich grab mal mit dem Spaten ein bisschen Erde ab (durch die harte Schicht) und beginne dann mit dem Bohren....


So weit meine Gedanken - bitte um Feedback :-)

LGN
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Re: Bohrbrunnen in Ö / Burgenland

Beitrag von Benutzer » Fr 14. Jul 2017, 10:45

Ausrüstung hab ich noch keine gekauft, ich hab gedacht, ich fang mal mit dem Bohrset an und probier mal mein Glück damit.
z.B. das hier wäre mir ins Auge gesprungen.
Als Komplettsystem etwas kaufen ist schon praktisch, nur erscheinen mir die Wendel bei dem Bohrer zu eng. Du bekommst da keine "größeren" Steine mit hoch gefördert. Wie ich die Sache einschätze brauchts du dann auch mehr Bohrer in anderen Ausführungen.
Als Dreibein will ich eine Doppel-Leiter verwenden, und mit gebogenen Eisenstangen (8mm Baustahl aus Restbeständen) im Boden fixieren.
Seilwinde, Seil und Kiespumpe sind noch anzuschaffen.
Wenn du dir 2 Dielen auf den Boden legst worauf die Leitern stehen und diese daran fest bindest solle das auch gehen. Vielleicht auch mit einem Ausgeliehenen Gerüstbock liebäugeln. Seil und Umlenkrolle sind sehr wichtig. Du kannst das Seil auch unten am Bohrer befestigen und so das komplett Gestänge mit Bohrer über die Rolle nach oben ziehen. Hat den Vorteil das du das Gestänge auch teilen kannst bei größeren Tiefen.
Kiespumpe selber bauen möchte ich eig. nicht - bin zwar handwerklich halbwegs talentiert, möchte aber eher ein funktionierendes System, auf das ich mich verlassen kann; sonst beginnen die Zweifel bei Nicht-Erfolg schon an der selbst hergestellten Ausrüstung...
Bei den Kiespumpen welche du so bekommst ist es meist das Problem das sie 0 8 15 gebaut sind und sich der Kolben nicht aushängen lässt. Was sehr beschwerlich und umständlich ist wenn du das Teil leer machen möchtest.[/quote]
Kann ich die Kiespumpe auch benutzen, wenn ich noch nicht im Grundwasser stehe, indem ich von oben mittels Gartenschlauch genug Wasser zuführe ?
(Hab im Garten eine 1" Wasserleitung liegen, da bekomm ich ca. 5m³/h raus)
Mit Fremdwasser plunschen geht schon, kommt nur darauf an was du für einen Boden unten hast. Wenn das Wasser dir schneller abläuft als du es nachfüllen kannst wird es nichts werden.
Evt. geht das leichter, als mit >10m Bohrgestänge....
Stelle mir auch das Handling (rausziehen) irgendwie einfacher vor (das Bohrgestänge allein hat doch im Vollausbau auch > 20kg)
Siehe oben.
Wäre auch ein worst-case-Szenario, falls sich die Bohrlänge als zu kurz herausstellen sollte....
Dann musst du es verlängern.

Brunnenrohre, usw. würde ich erst nach meinen ersten Bohrversuchen bestellen (hab mich hier auf DN115 oder 125 eingeschossen) - ebenso evt. notwendige Arbeitsrohre...

Infrastruktur-mäßig hätte ich eine 400V-Leitung in der Nähe, d.h. für eine später benötigte Tiefbrunnenpumpe wäre die Stromversorgung vorhanden


Spricht was dagegen, mal mit dem Bohren zu beginnen und mal zu schauen wie es vorangeht ?
Wie stabil das Bohrloch ist, usw. ?

Hab gedacht, ich grab mal mit dem Spaten ein bisschen Erde ab (durch die harte Schicht) und beginne dann mit dem Bohren....


So weit meine Gedanken - bitte um Feedback :-)

LGN
Gehe auf 5" Rohre, Glattwandrohre. Sollte dein Boden dann unten so fein sein das du Feinsandfilter brauchen würdest kann man noch einiges dann retten.
Den Rest wirst du im Laufe der Arbeiten anpassen müssen.
Im Brunnenbau ist nichts so fest voraus planbar.

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niete
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Re: Bohrbrunnen in Ö / Burgenland

Beitrag von niete » Di 20. Feb 2018, 11:38

Hi,

habe mit einem 20cm Erdbohrer mal auf 6m runtergebohrt.
Bohrloch ist stabil. Material ist nasse Erde (kein Sand) - so richtiger "Gatsch" wie man in Ö sagt.

Nachdem ich den Bohrer wieder rausgenommen habe, ist Wasser ins Bohrloch geströmt - steht jetzt bei ca. 5,30m unter Gelände-Oberkante.
Alle 40 sekunden ist das Wasser für 2 sekunden weg und sofort danach wieder da.
Mit dem Bohrer komm ich nicht mehr weiter, da er sich festsaugt und kaum noch loszubringen ist => nachdem schon Wasser da ist, hätte ich gesagt ==> plunschen

Ich kanns noch nicht ganz glauben, aber wenn das schon das Grundwasser ist, dann hab ich wirklich Glück gehabt.

Szenario 1:
Es ist das Grundwasser, d.h. ich brauche somit

1m Sumpfrohr
3m Filterrohr 0,3mm SW
3m Vollrohr bis zur "Grundwasser-Oberkante" (weil über der Pumpe ja 2-3m Wasser sein sollen)
6m Vollrohr bis zur Erdoberfläche

Szenario 2:
Es ist nur eine kleine Wasserader / Oberflächenwasser (weil es hin und wieder verschwindet)

Ich würde trotzdem mit der o.g. Rohrtour beginnen und schlimmstenfalls weiterplunschen, bis ich ins tatsächliche Grundwasser komme

Ich würde daher zu 150mm Rohr (6") tendieren, da ich dann im schlimmsten Fall noch immer innerhalb Feinsandfilter und 4" oder 4,5" Rohrtour einbringen kann.


Spricht was gegen die 6" Variante ?
Hätte den Vorteil, dass durch die größere Oberfläche mehr Wasser zufließen kann (Szenario 1) oder aber wenn Feinsand auch noch Filterkies-Einsatz möglich ist (iVm 4" Rohrtour)... ?

Danke

LGN
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen in Ö / Burgenland

Beitrag von Plunschmeister » Di 20. Feb 2018, 17:58

Hallo,
eigentlich hatte Manfred die Frage nach dem Rohrdurchmesser, einen Beitrag vorher beantwortet.
6" muss man erst einmal nach unten bewegen, aber noch machbar.
1m Sumpfrohr
3m Filterrohr 0,3mm SW
3m Vollrohr bis zur "Grundwasser-Oberkante" (weil über der Pumpe ja 2-3m Wasser sein sollen)
6m Vollrohr bis zur Erdoberfläche
1/2 m Sumpfrohr und 2m Filterrohr in SW 0,3mm sollten reichen.
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Gruß PM

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Re: Bohrbrunnen in Ö / Burgenland

Beitrag von niete » Mo 19. Mär 2018, 08:55

Hi @all,

nachdem bei dem Super-Wetter (bei uns liegt 10cm Schnee) ans Plunschen nicht zu denken ist, beschäftige ich mich schon mal mit den nächsten Schritten (Brunnenrohr 5" und Kiespumpe 108mm hab ich bereits hier).

Wenn es ans Klarpumpen geht habe ich jetzt schon kapiert, dass man dafür eine gesonderte Pumpe nimmt, die mehr Sand verträgt (Membranpumpe).
Lt. den Ausführungen zuerst mit halber Leistung, die man dann steigert (bis aufs 1,5fache).

Frage:
Wie reguliere ich die Leistung der Pumpe oder benötige ich quasi 3 Pumpen ?

Danke

LGN
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Re: Bohrbrunnen in Ö / Burgenland

Beitrag von Benutzer » Mo 19. Mär 2018, 09:47

Na dann mal in die Praxis.
Wenn dein Brunnen fertig ist, wichtig auch unten verschlossen, dann kommt ja nur noch "Sand" in den Brunnen welcher maximal so groß ist wie die Filterschlitzweite.
Die Pumpe hängt ja über den Filter, der Sumpf ist unten im Rohr und sollte ja nicht mit angesaugt werden.
Also brauchst du nur eine Pumpe.
Am Anfang ist das Wasser etwas trübe und ist dein Brunnen anständig erstellt wird das Wasser in 3 Minuten klar.
Die Leistung der Pumpe wird mit einem Hahn reguliert, je nach dem wie weit du ihn öffnest wird die Durchflussmenge gesteuert.

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Re: Bohrbrunnen in Ö / Burgenland

Beitrag von niete » Mo 19. Mär 2018, 11:30

Hi,

super - danke für die schnelle Antwort.

Lohnt es sich überhaupt fürs Klarpumpen eine eigene Pumpe zu kaufen (hätte da so ein billig-zeugs für 40€ genommen...) oder macht der pumpe die 3min trübes wasser nicht wirklich was aus ?
Wir funktioniert das in der Praxis bei den "Selber-Bauern" ?

LGN
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