Zweifel an der Ausführung eines Bohrbrunnens

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Re: Zweifel an der Ausführung eines Bohrbrunnens

Beitrag von Benutzer » Sa 22. Apr 2017, 19:24

Versuche mal mit einer Kamera in den Brunnen zu "schauen".
Vielleicht findet man die Filterrohre und kann sehen was am Boden vom Brunnen los ist.
Ist mir auch sehr dubios was du da schreibst.
Kannst du mal nähere Auskunft geben wo der Brunnen ist, vielleicht ist ja einer von uns in der Nähe.

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Gortex
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Re: Zweifel an der Ausführung eines Bohrbrunnens

Beitrag von Gortex » Sa 22. Apr 2017, 20:09

Hallo,

der Filterkies wurde zwischen Brunnenrohr und Bohrlochwand eingebracht.
So wie es auch eigentlich sein sollte. Nur die letzten Meter liegt das Rohr noch frei in der Bohrung.
Deshalb meine Frage ob dieses nicht auch noch mit Kies aufgefüllt werden sollte.

Die Bohrung wurde ja 26m tief gebohrt und angeblich 18m ausgebaut. Mit dem Lot komme ich auf 16,5m.
Und nach Gefühl merke ich mit dem Lot kein Widerstand was mir Auskunft geben könnte das das Brunnenrohr mit einer Kappe verschlossen ist. Es könnte natürlich auch sein das die letzten 1,5m bis Brunnenboden (bis zur Kappe) sich Dreck/Sand angesammelt hat den ich mit dem Lot ans Ende stoße.

Eine Kamera habe ich nicht. Denke auch das man am Grund wahrscheinlich nichts mehr erkennen kann.
Der Brunnenbauer hat schon über Jahre Erfahrung im Brunnenbau. Dies weiß ich da er in meiner Nachbarschaft vor etwa 20 Jahren auch einen Brunnen gebohrt hat. Dieser funktioniert auch noch zur besten Zufriedenheit, wie am ersten Tag.
Deshalb hatte ich mich auch für diesen Brunnenbauer entschieden.

Ich komme aus dem Raum Göttingen. Weiss auch nicht wie ich es ansonsten noch Überprüfen kann um meine Gewissheit beruhigen zu können. Vielleicht sollte ich einfach auf die Informationen vom Brunnenbauer Vertrauen. Denn Wasser kommt ja genug und die Qualität ist ja anhand verschiedener Messung auch in Ordnung. Bis auf eine etwas hohe Karbonathärte von 12 dH.
Mache mir halt nur Gedanken ob sich irgendwann durch falscher Ausführung der Brunnen irgendwie zusetzen kann.

Beste Grüße
Gortex
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Plunschmeister
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Re: Zweifel an der Ausführung eines Bohrbrunnens

Beitrag von Plunschmeister » So 23. Apr 2017, 09:41

Mache mir halt nur Gedanken ob sich irgendwann durch falscher Ausführung der Brunnen irgendwie zusetzen kann.
M.E. ist das nicht normal, dass sich auf der Brunnensohle zum jetzigen Zeitpunkt bereits 1,5m Sand befinden. Zumal der Brunnenbauer den Brunnen nicht entsandet hat.
Informationen, wie er gearbeitet hat, liegen leider nicht vor. Eine Bodenkappe kann ja nur gesetzt werden, wenn mit einem Bohrrohr gearbeitet wurde (es sollten also Metallrohre rumgelegen haben), gleichwohl erfolgt zwischen Bohrrohr und Brunnenrohr die Filterkiesschüttung und im Anschluss wird das Bohrrohr wieder gezogen.
Edit: Oder er hat mit einer Hohlbohrschnecke gearbeitet.
Eine Schüttung zwischen Brunenrohr und Bohrlochwand hat zur Folge, das die Kiesschüttung gar nicht im Filterbereich ankommt. Aufgrund der großen Schlitzweite von 0,75 mm würde das diesen massiven Sandeintrag erklären, ist aber nur reine Spekulation.

Du solltest den Brunnenbauer mit dem Tiefenverlust des Brunnens konfrontieren, denn irgendwann ist die Filterstrecke dicht.

Der Brunnen wird mit dem Aushubmaterial verfüllt, also keinen Filterkies verwenden.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM

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Re: Zweifel an der Ausführung eines Bohrbrunnens

Beitrag von Gortex » So 23. Apr 2017, 10:15

Hallo,

die Bohrung wurde mit Metallgestange und einer Bohrkrone ausgeführt. Die Bohrung hat ein Durchmesser von 160mm.
Das habe ich auch noch vor Ort gesehen, wie die Bohrung hergestellt wurde. Dann müsste ich leider wegen eines Termins.
In der Zeit hat der Brunnenbauer das Brunnenrohr eingebracht. Als ich wieder da war hat er bereits Filterkies zwischen Brunnenrohr und Bohrung eingefüllt. Dies habe ich auch noch gesehen. Laut seiner Aussage sollte das 4-5 Schubkarren gewesen sein. Dann wurde eine Pumpe auf ca. 4m tiefe installiert. Dann die ersten Pumpversuche. Die Pumpe förderte am Anfang sehr viel Dreck/Schlamm und verstopfte auch 2-3 Mal. Dann irgendwann nach 1 Stunde kam schon etwas besseres aber noch sehr trübes Wasser.
Dann habe ich die Pumpe am nächsten Tag etwa 6 Stunden laufen lassen und das Wasser war schon sehr klar und es wurde auch eine ordentliche Menge von ca. 3500m3/h gefördert.
Die Pumpe lief dann an drei Tagen etwa 5 Stunden tagsüber. Dies aber nur auf einer Tiefe von 4 Meter. Der Brunnenbauer meinte halt das man die nicht tiefer setzen brauche wegen Druckverluste. Beim Abbau hat der Brunnenbauer die Pumpe auch wieder mitgenommen, da ich mir eine eigene kaufen wollte.
Meine Vermutung ist halt das sich der Dreck wahrscheinlich über Nacht unten in den letzten 1,5 Meter abgesetzt haben könnte.
Dies würde auch erklären das ich mit dem Lot nur auf 16,5 Meter gekommen bin.

Mal sehen ob ich noch weitere Informationen vom Brunnenbauer bekomme.

Beste Grüße
Gortex
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Plunschmeister
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Re: Zweifel an der Ausführung eines Bohrbrunnens

Beitrag von Plunschmeister » So 23. Apr 2017, 10:51

Moin,
frage doch einfach nach, welches Bohrverfahren er angewendet hat.
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Gruß PM

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Re: Zweifel an der Ausführung eines Bohrbrunnens

Beitrag von Gortex » So 23. Apr 2017, 13:26

Hallo,

wie bereits schon erwähnt im vorangegangenen Post habe ich soweit alle wichtigen Informationen vom Brunnenbauer bekommen.
Über Bohrverfahren mittels 160mm Bohrung, Bohrtiefe 26m , Ausbautiefe 18m , Filterstrecke 4m , Schlitzweite 0,75m und dem verschlossenen Brunnenrohrboden.
Ich weiß jetzt nicht was ich da noch weiteres in Erfahrung bringen lassen sollte. Außer das er wiederum die bereits genannten Daten bestätigen wird. Ob es nun der Wahrheit entspricht werde ich wohl nie heraus bekommen.
Ich glaube dannmuss ich mit meinen Zweifel weiterhin Leben müssen und auf die die Angaben vom Brunnenbauer hoffen das diese der Realität entsprechen.

Bis hierhin trotzdem erst einmal vielen Dank an alle für eure Unterstützung.

Beste Grüße
Gortex
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