Alter Brunnen im Kleingarten

[JohannVonOrrrleans]

Hallo zusammen,

ich hätte da ein paar Fragen - wahrscheinlich absolut blöde Laienfragen - aber ich komme im Moment mit normaler Logik nicht mehr weiter. Wir haben vor 3 Wochen einen Garten übernommen und nachdem das Gröbste beseitigt ist, möchte ich natürlich auch Wasser haben. Da es keinen Strom gibt - außer über meinen Generator - sind die Möglichkeiten etwas begrenzt. In meinem Garten ist und war noch kein eigener Brunnen. Nach einem Tipp vom Nachbarn, habe ich im anliegenden, nicht benutzten Garten einen gefunden. Natürlich kann ich nicht mit Sicherheit sagen, was dort gemacht wurde und vor allem auch nicht wie. Da mir kein Rohr von einem Rammfilter entgegenlacht, gehe ich einfach mal von einem Bohrbrunnen aus. Im Boden ist nur ein ca. 10 cm großes Loch, daneben ein Holzpfahl, wo mal eine Schwengelpumpe gestanden haben soll. Benutzt wurde der Brunnen wohl um die 5 Jahre nicht mehr.

Vorgestern habe ich einfach mal ein Maßband reingehalten. Der Nachbar: "Ich habe meinen Rammfilter 4 Meter 50 drin. Musste aber nen Meter tiefer gehen. Da sollteste auch Wasser haben. Ist ne Wasserader. Grundwasser ist tiefer." Gut, also 5 Meter reingehalten. Ab 4,10 scheint Wasser zu stehen. Nachdem ich einen 7 Meter Saugschlauch auf die Länge reinstecken wollte, war er mal eben ganz verschwunden. (Natürlich ist ein Sicherungsseil dran.) Ich habe also ein mindestens 7 Meter tiefes Loch, von dem ich nicht weiß, wie tief es wirklich ist, was und wie ein Filter unten verbaut ist und so weiter. Ich weiß nur, dass ich bei den 4,10 Wasser stehen habe. Im Keller hatte ich noch eine Mr. Gardener BMP 800 Zweitakt-Pumpe stehen. Maximale Förderhöhe 5 Meter laut Anleitung. Sollte mit dem Wasserstand ja passen. Pumpe aufgestellt. Saugschlauch mit Wasser angefüllt, Pumpe gefüllt, Schlauch angeschlossen und angeworfen. Wasser kommt. Zumindest, wenn der Schlauch noch 2 Meter draußen liegt und ja keine Steigung mehr drin hat. Schließe ich jetzt noch 10 Meter Gartenschlauch an, freut sich das kleine Ding, dass ich sie quäle ohne Ende.

Frage ist nun für mich: Macht es Sinn, eine elektrische Pumpe mit rund 600 Watt zu nehmen? Da steht bei den meisten ja eine maximale Saughöhe von rund 9 Meter. Oder ein kleines Hauswasserwerk, was in einem ähnlichen Watt-Bereich liegt? Der Schlauch soll möglichst im Brunnen bleiben, HWW und Stromerzeuger dann nach Bedarf angeschlossen. Grundsätzlich soll damit nur der Garten bewässert werden, die Regentonnen gefüllt und andere Kleinigkeiten. Der Haken: Ich würde gerne 20 Meter Schlauch anschließen können.

Das sind die aktuellen Voraussetzungen ... auch wenn man das Loch nicht erkennen kann. Würde ich aber bei Bedarf nochmal besser fotografieren.
[image]http://www.Ist hier nicht gelistet/show.php?fi ... 050353.jpg[/image]

Liebe Grüße
J. v. Orrrleans

[Plunschmeister]

Hallo und willkommen bei uns.

Also entweder fällt die Wassersäule im Brunnen unter dem Ansaugbereich ab, da die Pumpe zu stark ist - oder du quälst die Pumpe, weil du nur einen 1/2 Zoll Schlauch angeschlossen hast?
Wenn die Pumpe beispielsweise 10.000 L/h bringt und diese durch eine 1/2 Zoll Leitung pumpen muss, wird kein Wasser aus der Leitung kommen.
Schließe einmal ein 2m bis 3m langes Stück 1 Zoll Schlauch an der Druckseite an und reduzieren dann erst auf deinen jetzigen Leitungsquerschnitt, es sollte Wasser fließen, wenn der Brunnen dieses hergibt.

Bilder vom Anschluss der Pumpe und auch vom "Loch" wären von Vorteil. Der Link auf das eingestellte Bild funktioniert leider nicht.

[JohannVonOrrrleans]

Hallo Plunschmeister ...

Dann mal los. Mein erster Versuch war mit der kleinen Pumpe in meinem Garten stehend. Saugschlauch 5 Meter rein, 2 Meter draußen, er musste noch 10 cm hoch durch den Zaun. Der Druckschlauch ist ca. 1 Meter und 1". Kein Wasser. Zweiter Versuch an der Regentonne, um zu sehen, ob es wirklich geht. Lief. Also wieder zum Brunnen. 5 Meter rein, 2 Meter draußen, keine Steigung, kein Zaun, Pumpe auf Vollgas ... Wasser da. Nicht mit extrem hohen Druck, aber da.

Der dritte Versuch mit angeschlossenem 1/2" Gartenschlauch lief auch noch, aber am Ende kam nur ein Pippistrahl raus.

Hier "das Loch" (oben rum scheint es betoniert zu sein):
Bild 1 Bild 2

Das laufende Wasser mit Saugschlauch und 1" Schlauch:
Bild

Laufendes Wasser mit Gartenschlauch:
Bild

Details zur Pumpe:
Bild 1 Bild 2

Ich hoffe, das reicht erstmal als Info.

Grüße
J. v. Orrrleans

[Plunschmeister]

Hallo JohannVonOrrrleans,

die Pumpe ist für den Brunnen einfach zu leistungsstark. Habe nicht umsonst 10.000l/h geschrieben.
Ich hatte einmal den Fall, da wollte jemand mit einer einfachen Tauchpumpe (15.000l/h) Wasser aus einer Regentonne pumpen, angeschlossen hatte er einen 1/2 Zoll Schlauch. Da kam kein Tropfen Wasser aus dem Schlauch, die Pumpe lief praktisch im eigenen Saft.

Wenn du in deinem Fall den 1 Zoll Druckschlauch angeschlossen hast, wird die Pumpe an ihre Grenzen kommen - sprich, die Ansaughöhe wird überschritten. Du kannst die Druckseite ja einmal mittels Absperrhahn drosseln und schauen, ab wann die Wassersäule abreißt.
Wenn nun aber gar kein Wasser kommt, ist eventuell etwas undicht.
Bei Verwendung eines 1/2 Zoll Schlauches ist der Rohrreibungswiederstand druckseitig zu groß, dadurch kann die Pumpe natürlich nicht so viel Wasser "ansaugen".

Es macht hier schon Sinn, auf eine kleine Gartenpumpe zu wechseln. Voraussetzung ist natürlich, das der Brunnen genügend Wasser liefert. ( Das kann ich von hier aus nicht beurteilen) Also würde ich mir zur Probe eine solche Pumpe im Baumarkt leihen, um so zu testen-ob diese dann auch wirklich am Brunnen läuft.

[JohannVonOrrrleans]

Puh. Wahrscheinlich hätte ich Physik einfach besser aufpassen sollen. Zum besseren Verständnis für mich:

Je größer die Fördermenge der Pumpe ist, desto schwieriger ist es Druck auf den 1/2" Gartenschlauch zu bekommen. Nehme ich jetzt eine Pumpe mit der Hälfte der Leistung, bekomme ich mehr Druck, weil der Reibungswiderstand nicht so hoch ist, richtig?

Der Wasserstand hat sich meiner Meinung nach nicht verändert. Mit der Benzinpumpe und dem kurzen 1" Schlauch habe ich es ja ne halbe Stunde laufen lassen. Durchgängig mit Wasserfluss.

Ich würde jetzt ne Güde JG 3100 nehmen. Alternativ wäre noch eine mit unter 3.000 l/h. Macht das mehr Sinn? Ist die Chance höher, dass ich dann mit dem Gartenschlauch durch den Garten flitzen kann? Oder würdest noch was anderes empfehlen?

[Benutzer]

Würdest du dir ein Rennpferd kaufen wenn du nur eine 3 Zimmer Wohnung hättest?
Besorge dir eine Pumpe, welche nicht mehr als 1000 Liter die Stunde fördern kann.
Halte dich an die Ein- und Ausgänge der Pumpe.
Saugleitung in 1 " oder sogar in 5/4", Abgang bei Schlauch 3/4" sonst 1" bis zum Hahn und dann auch besser in 3/4" den Schlauch.
0,5" Schläuche sind gut für schwache, ältere Leute und nicht länger als 10 Meter.

[JohannVonOrrrleans]

Ich denke, grundsätzlich habe ich es verstanden. Nur ein Hahn war nicht geplant, der krächzt ja in Nachbars Garten. Im Ernst, die geplante Situation war:
Aggregat - Pumpe - Wasser im Garten verteilen.
An der Pumpe der 7m Saugschlauch, der 5m im Brunnen hängt. Und an der Pumpe direkt den "Gartenschlauch" anschließen.

Und irgendwie will sich bei Tante Goggle nichts leistungsärmeres auftun, außer den oben genannten.

[Benutzer]

Ich kann es ja einfach machen, versuche es zum laufen zu bringen, wer weiß wie lange du die Wasserstelle noch nutzen kannst.