[Erledigt]Alten Bohrbrunnen reaktivieren und steigern

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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desert
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[Erledigt]Alten Bohrbrunnen reaktivieren und steigern

Beitrag von desert » So 24. Apr 2016, 18:32

Hallo Community,
meine Name ist Daniel 32 Jahre jung und seit 2 Jahren Altbau Besitzer. Auf dem Grundstück befindet sich noch ein alter Bohrbrunnen den ich gern wieder nutzen würde. Da ich schon kreuz und quer im Forum gelesen habe und in den nächsten Wochen das Projekt Brunnen anfangen will, wollt ich mich auch hier von den Profis noch ein paar Tipps zu meinem Vorhaben holen.
Da ich euch so viele Informationen wie möglich zur Verfügung stellen will die ich bekommen konnte versuche ich den Thread etwas zu gliedern.

Lage des Brunnen: 1,5m neben dem Haus.
Grundwasserstand: 3,08m ab Geländeoberkante

Brunnen: Teil 1

Der Brunnen wurde laut des 84 jährigen Altbesitzers im Jahre 1946 gebohrt.
Aufbau: von unten beginnend 200er Metallrohr was ca. 1,20m mit dem Schweißbrenner geschlitzt wurde(Schlitzweite unbekannt), dann jeweils 1m Stücken die per Punktschweißen verbunden wurden. Der Brunnen wurde solange abgeteuft bis man auf Sand stieß und 3m Wassersäule im Rohr hatte. Danach wurde Filterkies in das Innere des Rohres gekippt als Bodendeckel um das aufschwemmen des Sandes zu verhindern. Angeschlossen wurde eine Handschwengelpumpe.
Skizze:
Bild


Brunnen: Teil 2

Irgendwann wurde die Handschwengelpumpe gegen eine Kraftstrombetriebene Pumpe ausgetauscht. Laut Aussage saugte diese den Brunnen bei voller Abnahme leer. Ca. 1970 soll der Brunnen eingefallen sein und kein Wasser mehr gefördert haben. Im Zuge dessen wurde ein ca 4m 150er Rohr in den oberen Bereich eingebracht. Vermutlich als Stützrohr nähere Informationen sind nicht verfügbar. Der Brunnen soll dann noch eine Weile funktioniert haben.
Skizze:
Bild


Brunnen: Teil 3
2015:
Wasserstand im Brunnen 1,20m gelegentliches anpumpen mit ca 0,2m³/h war möglich dies steigerte sich mit der Zeit so das ich mit ca 0,5m³/h den Wassertank zum gießen füllen konnte.
Jetzt:
Via Kiespumpe ca. 10-15cm Rostflakes des alten 200er Rohres aus dem Brunnen geholt, weiter tiefer und den Filterkies ebenfalls aus dem Brunnen geholt bis ich auf Sand gekommen bin tiefe nun 6,35m, Wasserstand 3,27 im Rohr. Tiefer in den Sand wollte ich nicht gehen durch die Nähe des Brunnes zum Haus und der vielleicht entstehenden Trichterwirkung wenn ich unter dem alten Rohr sein sollte.
Bild:
Bild
Bilder des Sandes

Bild
Bild

Probepumpen mit 1,035m³/h ca. 45 Minuten verringerte die Brunnentiefe um ca. 0,5-1cm(Sandeintrag vermutlich da kein Bodendeckel vorhanden) Wasserstand im Rohr fiel um 32cm ab dann stehend, Probepumpen mit 1,348m³/h ca. 15 Minuten verringerte die Brunnentiefe um 10 cm, Wasserstand im Rohr fiel um 36cm ab dann stehend. Eine höhere Wasserentnahme wollte ich aufgrund des fehlenden Bodendeckels nicht vornehmen.

Das ist soweit alles was ich zu dem alten Brunnen bisher beitragen kann.

Der gedachte Plan:
Einbringen eines DN115 Brunnenrohr,0,5m Sumpfrohr(Mit Tonbodendeckel), 2-3m Filterrohr 0,3 davon 2m neu abgeteuft in den Sand und 1m in den alten Filterbereich den Freiraum zwischen dem alten 200er Rohr und dem DN115 mit Filterkies verfüllen bis zum 150er. Laut Bodenkarte besteht der Boden bis 20m aus Kies/Sandgemisch.
Angeschlossen an den Brunnen soll ein Gardena Hauswasserautomat 4000/4 (max. 3500L/h). diese Literleistung werde ich zwar nie brauchen aber der Automat steht jetzt hier.
Nun zu meinen Fragen:

1.Macht mein Gedanklicher Plan so überhaupt Sinn und wäre von Erfolg gekrönt?

2.Der Sand hat einen hohen Feinanteil siehe die Fotos kommt man dort mit 0,3 Schlitzweite noch hin oder muss ein Feinsandfilter eingebaut werden? Diesen könnte ich aber nur 1m setzen da das alte rohr nur bis 6,35m geht(1mFilter+1m ruhezone+1m Saugkorb unter Wasser)
Bohrbrunnen von 2016
Durchmesser: DN 125
Brunnentiefe: 9,3m
Grundwassertiefe: 3,08m
Filterstecke: 3m
Filterweite: 0,3

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Re: Alten Bohrbrunnen reaktivieren und steigern

Beitrag von Benutzer » So 24. Apr 2016, 19:47

Hallo und willkommen hier bei uns.

Aus meiner Erfahrung ist es fast immer Zeit und Geldverschwendung einen solchen Brunnen zu "reparieren".
Es gibt viele "gut gemeinte" Tipps für so eine Regenerierung.
Was dagegen spricht:
Alter der Bohrung, verwendetes Material, verdichteter Boden durch Überförderung, Restmaterial in unbekanntem Zustand im Boden.
Zudem müsstest du mit deiner neuen Filterstrecke komplett unter das alte Brunnenrohr plus einen Meter wegen der Materialverdichtung durch Wasserentnahme.
Der richtige Weg wäre mindestens 5 Meter vom alten Brunnen entfernt einen neuen Brunnen mit Brunnenrohr zu erstellen.
Kein Fremdmaterial verwenden wie Abflussrohr, oder sonstige nicht für Brunnen geeignete Materialien.

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desert
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Re: Alten Bohrbrunnen reaktivieren und steigern

Beitrag von desert » So 24. Apr 2016, 20:03

Genau aus diesem Grund will ich ja mit DN 115 in das alte Brunnenrohr und die neue Filterstrecke tieferbringen laut Bodenbohrungen soll diese Sandkies/schicht bis zu 20m gehen.
Eine Umsetzung des Brunnen ist aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht wirklich machbar.
Was meinst du mit unbekannten Materialien im Boden?
Bohrbrunnen von 2016
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Re: Alten Bohrbrunnen reaktivieren und steigern

Beitrag von Benutzer » So 24. Apr 2016, 20:11

Daniel, damit meine ich die alten Brunnenrohre.
Sie sind mit Sicherheit durch geröstet und können sich dir in den Weg stellen auf dem Weg nach unten.
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Plunschmeister
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Re: Alten Bohrbrunnen reaktivieren und steigern

Beitrag von Plunschmeister » So 24. Apr 2016, 20:12

Hallo Daniel und willkommen bei uns,

eigentlich hat Manfred schon recht. Wenn man nun Kenntnis davon hätte, ob die ehemalige Filterstrecke noch intakt ist. Die Rostflakes kônnen ja auch vom Einsturz sein.
Eventuell einmal einen Quellstopfen 'Eriberto' bauen und schauen, ob dann immer noch Sandeintrag beteht.
Problem wird das Stahlrohr sein, welches auch im Filterbereich durchgerostet sein kann.
Eventuell kannst du ja eine Kamera besorgen und den Brunnen erkunden?
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desert
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Re: Alten Bohrbrunnen reaktivieren und steigern

Beitrag von desert » So 24. Apr 2016, 20:22

Also das alte Rohr scheint unten intakt zu sein. Da wie oben beschrieben ich nach 6.35 nicht sonderlich tiefer mit der Kiespumpe im Verhältniss zum geförderten Material gekommen bin. Nachdem ich den Sand mit dem zu starken Pumpen im Rohr hochgezogen hatte. Hab ich noch einmal die Kiespumpe angesetzt und war mit ca 20cm gefüllter Pumpe wieder bei 6.35m tiefe. Desweiteren klappert es metallen bis die Kiespumpe auf dem Grund sitzt. Weitere Gründe meiner Vermutung laut Aussage des alten Brunnenbauers wurde nachdem der Sand erreicht wurde Kies oben reingekippt. Nachdem ich durch die flakes durchwar ca 4,40m tiefe kam nur noch Kies bis ich wieder auf Sand gestossen bin.

Edit: Endoskop 2MP, 7m Kamera ist bestellt.
@Plunschmeister meinst du den Quellstopfen via Nylonstrumpf von Eribo? Wenn ich diesen aber setze wie komme ich dann durch diesen wieder durch da ich das alte Eisen Brunnen Rohr ja nicht weiter verwenden will sondern nur als "Arbeitsrohr" mißbrauchen will da ich mir so 6,35m abteufen erspare und dann nur noch 4m vielleicht plunchen muss um 7m Wassersäule zu haben.

Eine Frage die noch im Raum steht wie sieht es mit dem Sand/Kiesgemisch aus eine Probe aus dem Brunnengrund sieht man ja auf dem Foto kommt man da mit 0,3mm Schlitzung noch hin oder geht es nur mit Feinsandfilter?
Zuletzt geändert von desert am So 24. Apr 2016, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Alten Bohrbrunnen reaktivieren und steigern

Beitrag von Plunschmeister » So 24. Apr 2016, 20:52

Hallo,

dann würde ich das Rohr nochmals ausräumen und mit einem passenden Quellstopfen verschließen. Bauanleitung befindet sich im Brunnenpedia.
Fördert der Brunnen dann immer noch Sand solltest du diesen aufgeben. Dann lieber neu bohren - und dann etwas weiter vom Haus weg.
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Re: Alten Bohrbrunnen reaktivieren und steigern

Beitrag von desert » So 24. Apr 2016, 21:03

@Plunchmeister
ich hatte meinen vorherigen Post nochmal editiert. Das der Brunnen weiter Sand fördern tut ist meiner Meinung sehr wahrscheinlich da die vorhandene Schlitzung ja damals mit dem Schweißbrenner gemacht wurden und sich so Filterschlitze von minimal 5mm ergeben würden. Deswegen wurde mit Sicherheit damals auch der Filterkies in das Rohr gekippt um denn nicht hochzuziehen bzw. von der Seite einzuspülen.
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Re: Alten Bohrbrunnen reaktivieren und steigern

Beitrag von Plunschmeister » So 24. Apr 2016, 21:24

Wie gesagt, im Rohr solltest du nicht tiefer gehen.
Dein Bohrgut kannst du selbst bestimmen -------> Brunnenpedia -> Die Filterkiesschüttung.
Von hier aus würde ich sagen 0,3mm.

Bezüglich Quellstopfen, das muss Florian dir erklären, war seine Erfindung- glaube mit der Kiespumpe. :lol:
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Re: Alten Bohrbrunnen reaktivieren und steigern

Beitrag von desert » So 24. Apr 2016, 21:29

Ok dann check ich das nochmal im Pedia.
Könntest du mir noch erklären warum ich nicht weiter tiefer im alten Rohr gehen sollte, wegen der dann fehlenden Filterkies Schüttung im unteren Bereich?
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