bitte ein paar Tipps für meinen ersten Bohbrunnen

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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heinz
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bitte ein paar Tipps für meinen ersten Bohbrunnen

Beitrag von heinz » Mi 10. Feb 2016, 17:45

Hallo,

ich plane im Sommer meinen ersten Bohrbrunnen in meinem Garten zu erstellen.
Habe mir schon einiges durchgelesen und ein paar Videos angesehen. Trotzdem habe ich noch ein paar Frage an die Experten:
Der Bodenaufbau entspricht ~dem Bild, siehe unten. Das ist 50m von meinem Garten entfernt. Das Grundwasser ist dort bei ~ 5m

Ich hatte mir jetzt folgendes überlegt:

- Loch bohren mit 150mm Durchmesser bis ich das Grundwasser erreiche
- KG Rohr mit 125mm Duchmesser in das Loch setzen
- mit Plunscher dann das Rohr noch ~2m weiter absenken
- das eigentliche Brunnenrohr mit 100mm Durchmesser in das KG Rohr versenken
- von oben Kies einschütten als Filter
- das KG Rohr wieder entfernen
- das Loch mit Erde wieder zuschütten


Fragen:
-Ist die Vorgehensweise so richtig? habe teilweise gelesen, dass die direkt in dem blauen Brunnenrohr plunschen, verstehe dann aber nicht wie man den Kies für den Filter unten hinbekommt.
- wodurch kann man eigentlich Grundwasser von Oberflächenwasser unterscheiden

Freue micht über alle Tipps und Ratschläge

Heinz

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Re: bitte ein paar Tipps für meinen ersten Bohbrunnen

Beitrag von Benutzer » Mi 10. Feb 2016, 19:19

Hallo Heinz,
erst mal willkommen hier.
Dein Vorhaben in Ehren, deinen Vorstellungen muss ich mal widersprechen.
Auch wenn es dir nicht gefällt Abflussrohre haben im Brunnenbau nichts zu suchen, auch nicht als Arbeitsrohr.
Abfluss und Fäkalien stehen wohl im krassen Gegensatz zum Brunnen und dem Material das hier Verwendung finden soll.
Auch wenn du einiges gelesen hast und dir auch Filme angeschaut hast ist es wohl fraglich wie aussagekräftig diese Informationen sind.
In deinem geplanten Aufbau sind mehrere Denkfehler.
Filterschlitzweite? Wie viel Filterstrecke? Bodenbeschaffenheit = bewusst was ein Brunnen in dem Boden verlangt?
Abschluss des Brunnenrohres?
Was für eine Pumpe? Ansaugstelle des Saugrohres / Wo Pumpe einbauen?
Wasserentnahme?
Abschluss des Brunnen?
Alle diese Punkte scheinen bei deiner Planung keine Rolle gespielt zu haben.
Haltbare und langlebige Brunnen sollten anders aufgebaut sein.
Dabei sollten auch die Umweltverträglichkeit und deren Schutz bedacht sein.
Du kannst natürlich machen was du möchtest, jedoch deinen vorgestellten Plan kann ich nicht unterstützen.
Solltest du jedoch flexibel sein ist vielleicht eine Lösung zu finden.
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Eriberto
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Re: bitte ein paar Tipps für meinen ersten Bohbrunnen

Beitrag von Eriberto » Do 11. Feb 2016, 08:55

Hallo Heinz,
willkommen im Forum :D .

Wie Manfred schon geschrieben hat, wären etwas mehr Informationen hilfreich:

- welchen Zweck verfolgst Du mit dem Brunnen (Gartenbewässerung, Teichbefüllung, Hauswasserversorgung usw.), hieraus abgeleitet der konkrete Bedarf.
- woher hast Du den Schichtenaufbau ? Sieht es bei Dir, an geplanter Stelle, tatsächlich so aus ?
- KG-Rohr als Arbeitsrohr könnte schwierig bis unmöglich wieder zu ziehen sein.
- gibt es in der Nachbarschaft Brunnen oder woher hast Du die Erkenntnisse (Grundwasser bei ca. 5, Schichtenaufbau) ?

Also, gib uns doch bitte erst mal die grundsätzlichen Informationen, dann sehen wir weiter ;) .
Gruß
Florian
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Plunschmeister
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Re: bitte ein paar Tipps für meinen ersten Bohbrunnen

Beitrag von Plunschmeister » Do 11. Feb 2016, 09:30

Moin heinz,
willkommen im Brunnenbauforum.
Fragen:
-Ist die Vorgehensweise so richtig? habe teilweise gelesen, dass die direkt in dem blauen Brunnenrohr plunschen, verstehe dann aber nicht wie man den Kies für den Filter unten hinbekommt.
- wodurch kann man eigentlich Grundwasser von Oberflächenwasser unterscheiden
Oberfächenwasser, das sind z.B. Seen, Flüsse.
Grundwasser ist Wasser welches sich durch versickern von Niederschlägen unterhalb der Erdoberfläche befindet.

Die Geologie ändert sich laufend unter der Erdoberfläche. Ob du nun die gleichen Bodenverhältnisse, wie in 50m Entfernung vorfindest, ist sehr fraglich. Bei unklaren Bodenverhältnissen werden sog. Sondierungs-Bohrungen durchgeführt.

In unserem, hier im Forum integriertem Brunnenpedia, findest darüber hinaus noch weiterführende Informationen zum Thema Brunnenbau. Der Zugang erfolgt nach einer bestimmten Anzahl von Beiträgen automatisch.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM

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heinz
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Re: bitte ein paar Tipps für meinen ersten Bohbrunnen

Beitrag von heinz » Do 11. Feb 2016, 19:35

Erst mal Danke für eure Rückmeldungen, hier noch ein paar Infos:

> welchen Zweck verfolgst Du mit dem Brunnen (Gartenbewässerung, Teichbefüllung, Hauswasserversorgung usw.), hieraus abgeleitet der konkrete Bedarf.

Gartenbewässerung und Teich (kein Trinkwasser) , geschätzter Bedarf ~1m3 - 2m3 / Woche

> woher hast Du den Schichtenaufbau ? Sieht es bei Dir, an geplanter Stelle, tatsächlich so aus ?

Ist von einem Brunnen der ~50m vom meinem geplanten Brunnen entfernt ist.
Ich vermute das es bei mir dann ähnlich ist

> KG-Rohr als Arbeitsrohr könnte schwierig bis unmöglich wieder zu ziehen sein.
gibt es denn dazu Alternativen?

> gibt es in der Nachbarschaft Brunnen oder woher hast Du die Erkenntnisse (Grundwasser bei ca. 5, Schichtenaufbau) ?
Ich habe im Keller einen Revisionsschacht mit einer Öffnung ins Erdreich unter meiner Kellersohle, der im Winter immer Wasser enthält, welches auch nachläuft wenn ich es abschöpfe.
Ich denke, dass müsste Grundwasser sein. Im Sommer ist der Schacht trocken. Deshalb meine Vermutung von ~5m

Vielleicht wäre ein Rammbrunnen auch noch eine Alternative. Befürchte nur, dass der sich immer zusetzt.

Gruß
heinz

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Re: bitte ein paar Tipps für meinen ersten Bohbrunnen

Beitrag von Benutzer » Do 11. Feb 2016, 23:09

Hallo Heinz,
den Durchblick bei dir habe ich noch nicht hin bekommen.
Daher mache ich es mir mal einfach.
Den Bohrplan von dir als gegeben ansehen und denken ich mache den Brunnen für mich selbst.
Brunnentiefe 12 Meter.
Rohrtour: 4 Meter Feinsandfilter in 3" mit Bodenkappe, Übergangsstück von 3" auf 4", 8 Meter Vollrohr in 4 ", Abschluss mit Brunnenkopf.
5", oder 6" Arbeitsrohr, verschraubtes Rohr, in Stahl, oder Blaues Brunnenrohr, abteufen auf Endteufe.
Obige Rohrtour einstellen, Ringraum mit passendem ( passend zum Bohrgut im Filterbereich ) Quarzsand füllen, Arbeitsrohr ziehen.
Tiefbrunnenpumpe in 3 ", mit maximaler Fördermenge von 2 m³ / h bis zum Übergangstück mit Steigleitung, Sicherungsseil und Kabel eng gebündelt positionieren, fest mit dem Brunnenkopf verbunden.
Das war es. Brunnen funktioniert lange bei 50% der ausgelegten Förderleistung, Pumpe wird nicht überlastet und der Brunnen auch nicht.
Kannst du so übernehmen, keine Gewährleistung und keine Ansprüche von meiner Seite aus. :mrgreen:
Das war es.
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Eriberto
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Re: bitte ein paar Tipps für meinen ersten Bohbrunnen

Beitrag von Eriberto » Fr 12. Feb 2016, 08:38

Hallo Heinz,

das Problem könnte sein, dass an der von Dir angedachten Stelle bereits ein anderer Schichtenaufbau existiert. Wie Manfred schon angeführt hat, ist bei Vorliegen der beschriebenen Verhältnisse (gemäß Schichtenbild) Feinsand zu erwarten. Eine Herausforderung für den langfristigen Betrieb eines Brunnens.
Arbeitsrohre sollten gemäß seinen Angaben entweder ein entsprechend dimensioniertes Brunnenrohr oder Stahlrohre sein, die später problemlos gezogen werden können (könnte man nachher ja wieder verkaufen).

Mein Vorschlag wäre, erst mal eine Bohrung zu machen, um entweder die Bodenverhältnisse - gemäß Schichtenbild - zu bestätigen oder aber Kenntnisse zu gewinnen, 'wie es wirklich an dieser Stelle aussieht. Wenn Feinsand, dann (siehe Manfred) lange Filterstrecke und daraus resultierend (leider) eine lange Rohrtour (Überdeckung der Filterstrecke - Wasserstand im Rohr). Hast Du schon einen Bohrer vorliegen ?

Rammbrunnen (in vorgebohrter Ausführung) wäre natürlich auch eine Möglichkeit, vorausgesetzt das Wasser liegt nicht zu tief (insbesondere im Sommer).

Wie hat denn Dein Nachbar den Brunnen erstellt ? Sprich ausgeführt als Ramm- oder Bohrbrunnen, selbst gemacht oder machen lassen ?
Gruß
Florian
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Plunschmeister
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Re: bitte ein paar Tipps für meinen ersten Bohbrunnen

Beitrag von Plunschmeister » Fr 12. Feb 2016, 10:04

Hallo zusammen,

bei 1m³ bis 2m³/ Woche würde doch ein "Rammbrunnen" ( als Bohrbrunnen abgewandelt, mit Feinsandfilter ) ausreichend sein. Da kannst du ja bald IBC-Behälter aufstellen und Regenwasser nutzen. :lol:

Den vorhandenen Brunnen in 50m Entfernung kannst oder darfst du nicht nutzen? Ist dir denn bekannt, welche Wassermenge dieser liefert?
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM

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Re: bitte ein paar Tipps für meinen ersten Bohbrunnen

Beitrag von heinz » Fr 12. Feb 2016, 16:27

Hallo zusammen,

>bei 1m³ bis 2m³/ Woche würde doch ein "Rammbrunnen" ( als Bohrbrunnen abgewandelt, mit Feinsandfilter )

wie ist den das mit dem Feinsandfilter bei dem Rambrunnen gemeint?

>Den vorhandenen Brunnen in 50m Entfernung kannst oder darfst du nicht nutzen? Ist dir denn bekannt, welche Wassermenge dieser liefert?

geht leider nicht, wir sind uns nicht grün :-)

>Mein Vorschlag wäre, erst mal eine Bohrung zu machen, um entweder die Bodenverhältnisse - gemäß Schichtenbild - zu bestätigen oder aber Kenntnisse zu gewinnen, 'wie es wirklich an dieser >Stelle aussieht. Wenn Feinsand, dann (siehe Manfred) lange Filterstrecke und daraus resultierend (leider) eine lange Rohrtour (Überdeckung der Filterstrecke - Wasserstand im Rohr). Hast Du >schon einen Bohrer vorliegen ?

Bohrer habe ich schon, muss mir nur noch ein Gestänge besorgen. Werde dann in jedem Fall erst einmal eine Probebohrung machen.


Gruß
heinz
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Re: bitte ein paar Tipps für meinen ersten Bohbrunnen

Beitrag von Plunschmeister » Fr 12. Feb 2016, 16:43

Hallo heinz,
wie ist den das mit dem Feinsandfilter bei dem Rambrunnen gemeint?
"Rammbrunnen" , weil es im Prinzip keiner ist. 2 Zoll Filter mit Filterstrumpf oder Feinsandfilter ----> mit 1 Zoll PE-Leitung.

Kannst du in deinen Beiträgen nicht zitieren?
?
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Gruß PM
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