Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » Fr 8. Apr 2016, 22:42

Hallo Thomas,
nach der langen Winterpause wollte ich mich als erstes für das Foren Update und den Domain Umzug bedanken. Das neue Design gefällt mir sehr gut, ist klar und aufgeräumt – weiter so
Schön, dass du uns wiedergefunden hast. Dein Kompliment gebe ich gerne an meine Kollegen Florian und Manfred weiter, denn alleine hätte ich das nicht geschafft.

Lehm oder auch Ton haben leider die Eigenschaft, dass diese quellen. So ist mitunter das Bohrloch verschwunden.
Halte uns weiterhin auf dem Laufenden!
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Gruß PM
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ThomasT
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Sa 9. Apr 2016, 17:39

Hallo Plunschmeister,
habe wie geplant heute das Wasser bis auf den Grund aus meinem Bohrloch gepumpt und mit dem 180 mm Bohrer den Lehm zu Tage gefördert. Da kein Wasser mehr im Bohrloch war, hat dieses den Lehm auch nicht mehr abgespült - sehr zu empfehlen.
Im vergangen Jahr hat sich der Bohrer bei mehr als einer Umdrehung immer festgesaugt und ein ziehen oder anheben war nicht mehr möglich. Heute habe ich nach einer halben bis ganzen Umdrehung das Bohrgestänge etwas angehoben und dann weiter gebohrt. Dadurch hat sich der Bohrer im Lehm nicht festgesetzt und ich konnte immer ganze Bohrköpfe voll mit Lehm fördern, was die Sache doch deutlich beschleunigt hat.
Ab 4,50 m war der Lehm auch nicht mehr so "krümelig", ich denke ab dieser Tiefe war der Lehm nicht mehr aufgequollen, da ich dann auch regelrechte Scheiben von Ton an dem Bohrer kleben hatte. Bei etwa 5m habe ich einen Widerstand gespürt und ein paar Kieselsteine und etwas grau-weißes zu Tage gefördert (siehe Bilder). Kann mir jemand sagen was das ist? Kalkklumpen?
Jedenfalls war ein bohren mit dem 180 mm Bohrer nicht mehr möglich. Den 90 mm Bohrer konnte ich noch weiter in die Erde drehen und es kam wieder Lehm. Jetzt mache ich erst mal Pause in der Hoffnung, dass der Lehm wieder aufquillt und sich der Stein löst und ich diesen bergen kann. Ist halt alles sehr schwierig da man durch das Wasser nichts sehen kann.
Gruß
Thomas

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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » Sa 9. Apr 2016, 19:55

Hallo Thomas,

es könnte sich in der Tat um Kalk handeln:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lehm

Dann genieße einmal das WE - bis es dann weiter geht.
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ThomasT
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » So 24. Apr 2016, 19:45

Da die letzten zwei Samstage verregnet waren, habe ich heute bei kühlen 7°C und Sonnenschein weitergebohrt, leider wurde ich durch Graupel- und Regenschauer immer mal kurzfristig unterbrochen. Der Lehm ist in den letzten zwei Wochen soweit aufgequollen, dass ich wieder bei 4m Tiefe starten musste. Hiermit hatte ich nicht gerechnet, auch sieht es so aus, dass ab 4m Tiefe das Bohrloch deutlich größer wird und ab und zu habe ich Lehm von den Seitenwänden ins Wasser fallen gehört.

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Nachdem ich zwei volle Speiskübel Lehm zu Tage gefördert hatte, habe ich auch den Störenfried zu Tage gefördert. Der Stein war doch kleiner als gedacht ..

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Anschließend ging es bei 5m nur noch mit dem 90mm Bohrer weiter, da ich den 180mm Bohrer nicht mehr gedreht bekommen habe, obwohl nur noch Lehm ohne Steine kamen. Der 90mm Bohrkopf hat sich aber regelrecht angesaugt und war auch nur sehr schwer zu ziehen. Aus reiner Neugier habe ich nach 40 cm auf den 180mm Bohrkopf gewechselt, mit welchem ich dann auch wieder dünne Scheiben Lehm zu Tage gefördert bekommen habe. Aber bei 6m Bohrgestänge wird das alles dann doch etwas unhandlich. Dann hat mich der Regen endgültig gestoppt :cry:

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Ich bin am überlegen wie es weitergehen soll. Wenn wirklich bei 6-7m der Sandstein kommt, soll ich die Brunnenrohre einbringen und das Projekt beende und mit der Wassermenge zu frieden zu sein? DN 175 ist aber auch nicht ganz günstig. Oder soll ich einen Schachtbrunnen beginnen, damit ich auf die geplanten 2.000 Liter Wasser/Tag für meinen Rasen komme? Welche Schachtringe sollte man verwenden? Allerdings wiegt ein Schachtring DIN 4034 mit dem Durchmesser von 100 cm und einer Höhe von 50 cm stolze 380 kg. Oder habe ich da das falsche Modell erwischt?

Gruß
Thomas

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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Benutzer » So 24. Apr 2016, 20:09

Hallo Thomas.
habe nun deine Bodenverhältnisse nicht auf dem Schirm.
Wenn nur Lehm da ist bis zum Sandstein wird es schon eng.
Dann kannst du nur eine große Bohrung machen 300 und größer bis nach unten.
Da dann ein DN 80 bis 115 er Brunnenrohr einstellen mit langer Filterstrecke und dementsprechender Filterkieschüttung.
Mit dem Schachtbrunnen wird es dann lustig.
Deine Angaben stimmen die Ringe haben ihr Gewicht.
Erst einen gelochten Ring eingraben und dann mit Vollringen weiter machen.
Stabiles Werkzeug und Hebezeug sind erforderlich.
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Eriberto » So 24. Apr 2016, 20:11

Hallo Thomas,
warst ja ordentlich fleißig - trotz der Wetter-Capriolen...

Ich würde definitiv 'überprüfen', ob an Deiner Stelle wirklich bei 6-7m Sandstein vorliegt, sprich tiefer gehen. Könnte ja auch sein, dass es ganz anders kommt.
Wie sieht es denn mit dem derzeitigen Wasserstand / Pegel aus ?
Hast Du eine 'gebrauchte' Pumpe mit der Du dann ggf. mal testen kannst, was 'das Loch' so bringt ?
Gruß
Florian

P.S.: gute Bilder ;) .
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Mo 25. Apr 2016, 00:06

Bohrbrunnen hat geschrieben: habe nun deine Bodenverhältnisse nicht auf dem Schirm.
Bei mir ist in etwa 2,50m Tiefe eine 50cm Kiesschicht, danach kam bis jetzt nur grauer Ton ..
Bohrbrunnen hat geschrieben: Dann kannst du nur eine große Bohrung machen 300 und größer bis nach unten.
Kannst du mir bitte mal einen Link zu einem 300mm Bohrer schicken, ich kenne eigentlich nur 200mm Bohrer, welche man noch mit der Hand drehen kann ..
Bohrbrunnen hat geschrieben: Hast bestimmt keine 4 Bären als Kumpel.
Leider nicht :shock:
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Mo 25. Apr 2016, 00:13

Eriberto hat geschrieben: Wie sieht es denn mit dem derzeitigen Wasserstand / Pegel aus ?
Hast Du eine 'gebrauchte' Pumpe mit der Du dann ggf. mal testen kannst, was 'das Loch' so bringt ?
Aktuell steht im Bohrloch bei 2,70m das Wasser und läuft in einer Stunde wieder voll. Mein Grundfos Unilift KP 350 Pumpe mit einem 1 Zoll Schlauch saugt das Bohrloch in wenigen Minuten leer.

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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Mo 25. Apr 2016, 19:56

Bohrbrunnen hat geschrieben:.. habe nun deine Bodenverhältnisse nicht auf dem Schirm.
.
Hallo Bohrbrunnen,
anbei das Schichtenprofil meines Bohrbrunnens:

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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Eriberto » Mo 25. Apr 2016, 20:04

Hallo Thomas,

das ist doch schon mal was...
Mergel ist natürlich nicht so der Hit, was die Ergiebigkeit angeht.
Wie schon gesagt, würde ich erst mal bohren, bis entweder Sandstein oder vielleicht sogar Besseres kommt.
Im Mergel wird der Brunnen wohl nicht genug liefern. Dann bliebe wohl wirklich nur ein Schachtbrunnen oder eine 'ausgeklügelte' Pumpstrategie mit z.B. IBC als Zwischenspeicher (wobei die Teile ja auch nicht sonderlich dekorativ sind).
Gruß
Florian
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