Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
Benutzeravatar

Topic author
ThomasT
Beiträge: 49
Registriert: Do 3. Sep 2015, 09:38

Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Di 3. Nov 2015, 21:55

Hallo zusammen,
nach einiger Recherche hier im Brunnenbau Forum hat sich bei mir der Wunsch verfestigt, dass ich einen Brunnen für unseren Garten möchte.
Laut der Wasserbehörde des Main-Kinzig-Kreises sind folgende zwei Bohrungen in unserer Grundstücknähe bekannt (160 m bzw. 180 m nördlich/ nordöstlich). Hier sieht es wie folgt aus:
0 – 2 m Mittelsande
2 – 12 m Ton/ Tonschiefer
12 – 30 m Sandstein

1 – 4 m Ton
4 – 7 m Mittelsande/ Kies
7 – 30 m Tonschiefer
(Meterangaben jeweils unter GOK)
Grundwasser wurde bei 5,90 m angetroffen.

Mein Nachbar hat ebenfalls einen Brunnen, welcher etwa 6 Meter tief ist und im Sommer trocken liegt, er aber auf einen Stein gestoßen ist und ein händisches Bohren nicht mehr möglich war und das Projekt beendet hat.

Laut dem Bohrprotokoll meiner Schwester, welche in etwa 300 Meter von uns für Erdwärme gebohrt hat, sieht das Bohrprotokoll wie folgt aus:
0-3 m Ton, schluffig
3-6 m Kies, sandig
6-9 m Ton, grau
9-15 m Kies, sandig
Ab 15m Tonstein, grau
Grundwasser wurde bei 2,0 m angetroffen.

Die letzten Wochen habe ich begonnen mit zwei ausgeliehenen 180 mm Handbohrern (1x Marke Eigenbau, 1x gekauft) an der gewünschten Stelle zu bohren. Die ersten 2,60 m liefen sehr gut, der Boden bis 2 m war aus rotem Ton mit einem hohem Feinsandanteil, also schluffig (siehe Bild).
Bild
Bei etwa 2 m Tiefe wurde der Boden rötlicher und sandiger.
Bei 2,60 m Tief war allerdings der Kiesanteil so hoch, dass ich mit dem Bohrer nur noch geschabt habe und keine weitere Tiefe erreichen konnte.
Bild

Bild

Wie macht man in diesem Fall weiter? Welcher Bohrer kann hier helfen?

Gruß
Thomas

Benutzer

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Benutzer » Mi 4. Nov 2015, 08:49

Viel Geduld.
Den Boden auflockern und mit dem Schneckenbohrer weiter machen.
Schauen ob nicht ein dicker Stein im Boden steckt der einem die Suppe versalzt.
Benutzeravatar

Topic author
ThomasT
Beiträge: 49
Registriert: Do 3. Sep 2015, 09:38

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Mi 4. Nov 2015, 09:10

Danke für den Tipp, dann werde ich am kommenden Wochenende mit viel Geduld weitermachen :idea:

Benutzer

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Benutzer » Mi 4. Nov 2015, 09:13

Wenn du dir im Prinzip einer Gartenkralle etwas baust zum auflockern kann es gehen.
Nur bei dicken Steinen musst du dir dann einen Steinefänger bauen.
Benutzeravatar

Topic author
ThomasT
Beiträge: 49
Registriert: Do 3. Sep 2015, 09:38

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » So 8. Nov 2015, 09:41

Danke Manfred für den Tipp. Am Samstag Morgen habe ich ein paar Liter Wasser in mein Bohrloch gegossen, welches den Boden hat leicht aufquellen lassen und ich konnte mit meinem Bohrer die Kieselsteine zu Tage fördern. Ich denke einer der 3-5 cm langen Kiesel hat mich zu Beginn behindert, zum Glück aber nur etwas 50 cm.

Bild

Bei etwas 3 m Tief bin ich auf grauen Ton gestoßen, welcher sich gut bohren lässt. Allerdings weiß ich nicht was das weiße im Ton ist. Kann es sich hier um Tonschiefer handeln? Wenn es sich um Tonschiefer handelt, dann habe ich wenig Hoffnung bzgl. des Brunnen, da laut der Wasserbehörde kein Kies mehr die nächsten 10 m kommt oder der Sandstein mein Projekt beendet :(

Bild

Benutzer

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Benutzer » So 8. Nov 2015, 12:30

Hallo,
freut mich das du weiter kommst.
In solchen Situationen muss man flexibel sein, finde ich gut wie du das Steine Problem gelöst hast.
Tonschiefer ist für mich ein graues Gestein. ( Mausgrau :mrgreen: )
Was du da im Lehm hast kann ich so nicht deuten.
Solltest du es schaffen Wasser aus Sandstein zu bekommen kannst du dich "VON" schreiben, was besseres gibt es nicht.
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » So 8. Nov 2015, 14:54

Hallo zusammen,

was du da gerade bohrst wird Lehm sein. Da der Kalkanteil groß ist, nennt sich dieser Lehm : Mergel.
Die Stücke im Mergel können Kalkstücke sein.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
Benutzeravatar

Topic author
ThomasT
Beiträge: 49
Registriert: Do 3. Sep 2015, 09:38

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » So 8. Nov 2015, 18:35

Bohrbrunnen hat geschrieben:Solltest du es schaffen Wasser aus Sandstein zu bekommen kannst du dich "VON" schreiben, was besseres gibt es nicht.
Ich hatte durch das Lesen im Forum und nach Rücksprache mit einem Brunnenbauer verstanden, dass man mit einem Handbohrer überhaupt keine Chance in Sandstein hat. Hier muss ein Bohrer ran, der auch bei Erdwärme Bohrungen zum Einsatz kommt. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Nehmen wir mal an, dass die Angaben der Wasserbehörde des Main-Kinzig-Kreises stimmen, habe ich da überhaupt eine Chance Wasser zu fördern, wenn nur noch Ton kommt?
Benutzeravatar

Topic author
ThomasT
Beiträge: 49
Registriert: Do 3. Sep 2015, 09:38

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » So 8. Nov 2015, 18:52

Plunschmeister hat geschrieben:Hallo zusammen,

was du da gerade bohrst wird Lehm sein. Da der Kalkanteil groß ist, nennt sich dieser Lehm : Mergel.
Die Stücke im Mergel können Kalkstücke sein.
Da ich keine wirkliche Ahnung von den verschiedenen Böden und ihrer Beschaffenheit habe, wo liegt der Unterschied zwischen Mergel und Ton? Mich wundert nur, dass bei meiner Schwester und den Nachbarn (laut den Angaben der Wasserbehörde des Main-Kinzig-Kreises) immer von Lehm gesprochen wird und bei mir der Boden doch irgendwie anders zusammengesetzt ist :?
Bohren muss ich aber unabhängig davon wohl immer bis Kies vorliegt?
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » So 8. Nov 2015, 20:01

TON:
klastisches (aus mechanischer Zerstörung anderer Gesteine) Sedimentgestein mit Korndurchmessern unter 0,002 Millimeter. Ton ist unverfestigt, also ein Lockersediment.
Tone setzen sich im Meer, in Seen und Flüssen sowie in den Schmelzwässern von Gletschern ab. Tone nehmen große Mengen an Wasser auf (der Wassergehalt kann bis zu 70 Prozent betragen) und quellen dabei auf.Tone setzen sich aus Tonmineralien, aus staubfeinen, verwitterten Resten anderer Minerale wie Quarz, Feldspat oder Glimmer, sowie aus organischen und amorphen Bestandteilen zusammen.


LEHM:
ist Verwitterungsprodukt, das aus Ton, Schluff und Sand besteht. Da der Anteil der verschiedenen Körnungsklassen sehr verschieden sein kann, präzisiert man ihn durch die Begriffe sandig, tonig und schluffig. Lehm entsteht durch die Verwitterung der verschiedensten Gesteine und enthält Tonminerale und Eisen. Die Eisenverbindungen sorgen für die gelblich bis braune Farbe. Je nach der Entstehung unterscheidet man Lößlehm, Geschiebelehm, der aus entkalktem Geschiebemergel entstanden ist, und Auelehm, der sich aus den Sedimenten der Flusstäler bildet.

Mergel:
Ablagerung von Ton und Schluff und wenn Kalk ausfällt oder abgelagert wurde.
Bohren muss ich aber unabhängig davon wohl immer bis Kies vorliegt?
Kies, Sand, Mittelsand, denn die o.g. sind Grundwasser-Nichtleiter bzw. - Hemmer, in Lehm und Ton setzt keiner eine Filterstrecke.

Durchlässigkeit der einzelnen Bodenarten
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
Antworten