Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
Benutzeravatar

Topic author
ThomasT
Beiträge: 49
Registriert: Do 3. Sep 2015, 09:38

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Mo 30. Nov 2015, 07:26

Bohrbrunnen hat geschrieben:Mit 2 Schneiden und langem Wendel ist OK.
Danke Manfred für deine Empfehlung, ich interpretiere deine Antowrt als Empfehlung für meine vorgeschlagene Variante 3. Deine Links führen alle zu Erdbohreren, welche entweder für die Montage bei Kleintraktoren oder motorgetriebenen Universalbohrgeräten geeignet sind. Ich bin aber mit einem Handbohrer unterwegs. Ich gehe davon aus, dass es dir um die lange Wendel ging :?:
Benutzeravatar

Topic author
ThomasT
Beiträge: 49
Registriert: Do 3. Sep 2015, 09:38

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Mo 30. Nov 2015, 09:03

Ich hätte gerne noch eine Empfehlung zur Steigung der Förderschnecke, da ich ja durch grauen, festen Lehm / Mergel bohren muss. Der MWS-Apel Bohrkopf hat eine Steigung der Förderschnecke von 55 mm und der von ist hier nicht gelistet eine Steigung von 90mm. Ich könnte mir gut vorstellen, dass mit einer flacheren Steigung der Korkenzieher Effekt weniger stark ist und ich leichter durch den Mergel komme. Oder bin ich da auf dem Holzweg :?:
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » Mo 30. Nov 2015, 10:25

Moin zusammen,

die von Manfred verlinkten Bohrer kann man auch als Handbohrer benutzen.

Den perfekten Bohrer für seine inviduellen Bedürfnisse wird man nicht käuflich erwerben können.
Persönlich kann ich dir von den bisherigen Bohrern keinen empfehlen, da alle Bohrer im Prinzip, speziell deinen Anforderungen nicht gerecht werden. Also selbst der Apel-Bohrkopf nicht: mit einigen Abänderungen ja. ( habe ich bereits beschrieben, welche das wären)
Ich möchte hier nun nicht im Einzelnen auf jeden Bohrer eingehen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass mit einer flacheren Steigung der Korkenzieher Effekt weniger stark ist und ich leichter durch den Mergel komme.
Nehme doch einmal eine Schraube mit flacher Steigung und eine mit grober Steigung und schraube diese in Holz. Was passiert da?

Zum anderen bleibt auf einer Schnecke mit flacher Steigung natürlich auch das Bohrgut besser liegen.

Dein Problem ist aber, du bohrst so wie das verstanden habe, in hartem Ton. Das mit einem großem Bohrdurchmesser, unter Wasser und das Bohrgut rutscht von der Bohrschnecke.

Meine Frage an Dich: Wie kannst du nach dem hier bereits Diskutierten einen einigermaßen vernünftigen Bohrer auswählen?
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
Benutzeravatar

Topic author
ThomasT
Beiträge: 49
Registriert: Do 3. Sep 2015, 09:38

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Mo 30. Nov 2015, 15:06

Plunschmeister hat geschrieben:Nehme doch einmal eine Schraube mit flacher Steigung und eine mit grober Steigung und schraube diese in Holz. Was passiert da?
Meine Erfahrungen bei Holzschrauben beschränken sich auf Spax und die haben eine grobe Steigung und gehen deshalb gut ins Holz. Flache Steigungen kenne ich eher aus dem Metallbau. Da ich ja tiefer will, wird es wohl die grobe Steigung die richtige sein :roll: Danke
Plunschmeister hat geschrieben:Dein Problem ist aber, du bohrst so wie das verstanden habe, in hartem Ton. Das mit einem großem Bohrdurchmesser, unter Wasser und das Bohrgut rutscht von der Bohrschnecke.
Ja, hast du alles richtig in Erinnerung. Der Lehm ist fest, der aktuell genutzte Erdbohrer hat einen Durchmesser von 180 mm und im meinem Bohrloch stehen 2 m Wassersäule über dem zu bohrendem Lehm. Durch das Wasser quillt der Lehm an den Seitenwänden etwas auf und muss nach 7 Tagen Pause erneut leicht aufgebohrt werden, was zu kleinem Bohrgut führt und von der Bohrschnecke rutscht. Der eigentlich zu bohrende graue Lehm ist fest und klebt an der Bohrschnecke und muss mit einem Stock gelöst/entfernt werden. Wie schon geschrieben, bekomme ich selbst mit einer 1 m Verlängerung am Griff meinen 180 mm Bohrer nicht mehr als 360° gedreht.
Plunschmeister hat geschrieben:Meine Frage an Dich: Wie kannst du nach dem hier bereits Diskutierten einen einigermaßen vernünftigen Bohrer auswählen?
Wenn ich das mit der Steigung richtig verstanden habe, dann sollte ich einen Bohrer mit steiler Steigung bestellen. Also die Variante 3 von ist hier nicht gelistet "Brunnenbohrer 90 mm mit 2 Querschneiden".

Vielen, vielen Dank für die ganzen theoretischen Erläuterungen und die Beanwortung all meiner Fragen, aber für jemand der seinen ersten Brunnen bohrt ist das alles Neuland ;)
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » Mo 30. Nov 2015, 18:05

Lieber Thomas,

solange du einen Bohrer mit einer Schneide verwendest, wird sich dieser immer wie ein Korkenzieher eindrehen- mal weniger, mal mehr. :lol:

Wenn mir nichts vom Bohrer rutschen soll, dann nehme ich persönlich eine flache Steigung.

Beim Vorbohren ist es eigentlich egal, ob lange oder kurze Schnecke, da du später ja aufbohrst. Also praktisch wie im Metallbereich, hier kann ich ja auch nicht gleich einen 60er Bohrer ins Metall jagen. Es wird vorgebohrt, sodass zumindestens die Querschneide des 60er später frei liegt und er mit den Hauptschneiden schneiden kann.

Bild
Dieser Bohrer hat einen AD=100mm und eine seitliche Aufkantung. In einer Tiefe von ca. 6m und 1,5m Wasserstand durchbohrte ich eine ca. 3-4m dicke Lehmschicht. Die Lehmschicht war so fest, dass das geborgene Bohrgut im Kern noch völlig trocken war.
Da der Bohrer keine Rücklaufsperre hat, rutschte natürlich auch einiges an Bohrgut ab. Durch die flache Steigung blieb aber auch viel liegen.
Selbst bei diesem kleinen Bohrdurchmesser musste schon einiges an Andruck- und Zugkraft aufgebracht werden.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
Benutzeravatar

Topic author
ThomasT
Beiträge: 49
Registriert: Do 3. Sep 2015, 09:38

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » So 6. Dez 2015, 08:55

Danke Plunschmeister für dein Bild und die weiteren Erläuterungen. Nachdem ich alles nochmal überschlafen habe und die Lehmkonsistenz sowie den Preis berücksichtigt habe, hat die Information, dass mein Schwiegervater ein Schweißgerät besitzt den Ausschlag gegeben, da ich damit die Aufkantungen noch nachträglich anscheißen könnte.
Aus den genannten Gründen habe ich mich für den 90 mm Bohrer von MWS Apel entschieden. Dieser wurde innerhalb von einem Tag geliefert und ist in einer schönen massiven Ausführung mit 4mm Materialstärke des Schneckenbleches sowie 30 x 30 mm Vierkantrohren ausgeführt.
Gut ausgestatte, bin ich am Samstag wieder an mein Bohrloch getreten und konnte den 90 mm Bohrer sicher 4 komplette Windungen ohne Probleme in das Erdreich drehen, aber nicht mehr ziehen. Jetzt muss ich mir wohl doch ein Dreibein mit elektrischer Seilwinde holen, hatte gehofft, dass ich mit dem kleinen Bohrer dies noch ohne schaffe, aber mehr als eine 360° Grad Drehung ist nicht möglich mit der Hand zu ziehen :cry: Der Lehm klebt schön am Schneckenblech kleben was im Moment eine Aufkantung unnötig macht.
Mal den örtlichen Metallbauer fragen was die Teile für so ein Dreibein kosten.
Anbei noch ein paar Impressionen vom meinem Lehm-Matsch ...
Bild
Bild
Bild
Bild
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » So 6. Dez 2015, 19:07

Hallo Thomas,

das schaut doch gut aus.

Man kann sich vorläufig aber auch das Hebelgesetz zunutze machen, um den Bohrer aus der Bohrlochsohle zu lösen.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
Benutzeravatar

Topic author
ThomasT
Beiträge: 49
Registriert: Do 3. Sep 2015, 09:38

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Di 8. Dez 2015, 09:24

Hallo Plunschmeister,
deine Idee mir das Hebelgesetzt zu Nutze zu machen finde ich gut, allerdings fehlen mir der entsprechenden massive Stützbock/ Holzbock. Meine filigrane Ausführung zu Hause kann zum Streichen von Balken genutzt werden, aber nicht zum Hebeln. Einen passenden Balken mit den Maßen 400 x 15 x 15 cm hätte ich allerdings :)
Oder schwebt dir etwas anders vor um mir das Hebelgesetzt zu Nutze zu machen?
Gruß
Thomas
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » Di 8. Dez 2015, 15:39

Moin Thomas,

bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom.

Ich habe in der unmittelbaren Nähe des Bohrloches einfach einen mit der Axt angespitzten Holzpfahl eingeschlagen. Dieser dient dann als Auflage für den "Hebel".
Um den Hebel dann später auch auf dieser Auflage zu führen und ein Abrutschen zu verhindern, wurden einfach seitlich 2 Bretter angeschraubt.

Am Bohrgestänge selbst wurde eine Schelle befestigt ( kann man aus Hartholz anfertigen oder direkt aus dem Zaunbau eine nehmen). Die Schelle sollte schnell in der Höhe verstellbar sein. Auflage-Pfahl + Hebel sollte nach dem Einschlagen eine gute Arbeitshöhe haben.
Arbeitet man mit 2 Mann, wird die Schelle am Gestänge horizontal etwas länger ausgeführt, so dass dann praktisch 2 Hebel angesetzt werden können. Dementsprechend sind dann aber auch 2 Auflagen zu verwenden.

Um den Hebel dann am Gestänge zu führen, kannst du ja den Balken an der Stirnfläche etwas aussägen. ( Abmaß Gestänge)
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
Benutzeravatar

Topic author
ThomasT
Beiträge: 49
Registriert: Do 3. Sep 2015, 09:38

Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Fr 8. Apr 2016, 21:27

Hallo Plunschmeister,
nach der langen Winterpause wollte ich mich als erstes für das Foren Update und den Domain Umzug bedanken. Das neue Design gefällt mir sehr gut, ist klar und aufgeräumt – weiter so.

In den letzten vier Monaten habe ich nicht viel an meinem Bohrloch weiterarbeiten können, da bei Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich das Bohren einfach kein Spaß macht. Ganz untätig war ich allerdings auch nicht, ich habe mir ein massives Dreibein ausgeliehen und auch schon mit 4 Pumpen getestet wie ich das Wasser aus meinem Bohrloch abpumpen kann, was hoffentlich zu einer Erleichterung beim Bohren führt.

In der Zwischenzeit habe ich auch noch in der weiteren Nachbarschaft (170m Entfernung) zwei Bohrbrunnen und einen Schachtbrunnen „gefunden“, die beiden Bohrbrunnen wurden vom Fachbetrieb gebohrt und liegen bei 5,9m und 7,5m, was mich zuversichtlich stimmt, dass ich auch noch auf mehr Wasser stoße. Laut http://www.mapcoordinates.net/ liegen die Bohrbrunnen etwa 4m tiefer im Gelände als mein Grundstück, was immer das für die Bodenverhältnisse bei mir heißen mag :D

Über den Winter ist das Bohrloch zum Glück nicht eingefallen, allerdings ist meine 90 mm Bohrung „verschwunden“ und somit mein Bohrloch nur noch etwa 4m tief.

Mit der ersten Baumarkt Gartenpumpe konnte ich zwar das Wasser teilweise abpumpen, aber der zugehörige 4,5m lange Schlauch war zu kurz und das Wasser konnte somit nicht bis ganz unten abgepumpt werden. Mit dem 12m Saugschlauch inkl. Rückschlagventil von Brunnenandi kam ich leider auch nicht wirklich weiter, da auch eine zweite Gartenpumpe nicht die Kraft hatte die Reibungsverluste, Höhe und/oder das Rückschlagventil zu überwinden. Aus meiner Regentonne haben beide Pumpen allerdings schön das Wasser gefördert. Also musste eine Tauchpumpe her, welche das Wasser nach oben drückt und nicht saugt.

Bild

Eine kleine Baumarkt Tauchpumpe, eher ein Pümpchen, von einem Bekannten schafft zwar das Wasser aus 4 m Tiefe abzupumpen, die geförderte Wassermenge über einen 1/2" Schlauch lag aber bei mageren 5l/m. Nach etwa einer Stunde stand in meinem Bohrloch wieder bei 2,5m das Wasser, hier hat sich der Zufluss gegenüber Herbst deutlich erhöht.

Bild

Über ebay Kleinanzeigen habe ich eine gebrauchte Grundfos Unilift KP 350 Pumpe erstanden. Nachdem noch das notwendige GEKA plus-Gewindestücke 1 1/4" AG und GEKA plus-Gewindestücke G 1" IG geliefert war, kann jetzt sehr schnell über den 1“ Schlauch von Brunnenandi das Wasser abpumpt werden ;D Somit steht dem morgigen Bohren nichts mehr im Wege.

Bild

Bild
Antworten