Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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ThomasT
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » So 8. Nov 2015, 22:04

Plunschmeister hat geschrieben: Kies, Sand, Mittelsand, denn die o.g. sind Grundwasser-Nichtleiter bzw. - Hemmer, in Lehm und Ton setzt keiner eine Filterstrecke.

Durchlässigkeit der einzelnen Bodenarten
Danke Plunschmeister für den Link, hatte bis vor kurzem noch keinen Zugriff auf die Brunnen-Pedia. Dann hoffe ich mal, dass mir das Wetter dieses Jahr noch ein paar Tage wohlgesonnen ist und ich weiter bohren kann ..
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ThomasT
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » So 15. Nov 2015, 17:22

Habe gestern bis auf 4,40 m weiter gebohrt, der Boden blieb unverändert grauer Ton, bis mich der Regen leider gestoppt hat.
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Heute habe ich überrascht in meinem mit einem Eimer abgedeckten Brunnenloch Wasser stehen sehen. Beim Ausmessen mit einer Schnur und Gewicht, habe ich als Wasserstand 4,15 m ermittelt. Somit stehen etwa 25 cm Wasser im Brunnenloch. Da es kein Regenwasser sein kann, muss es anscheinend Grundwasser sein :)
Bohrt man jetzt einfach weiter oder muss mit der Einbringung der KG Rohre begonnen werden um die Seitenwand ab zu stützen? Das Brunnenrohr kommt doch erst bei Kies, oder?

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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » Mo 16. Nov 2015, 09:54

Moin Thomas,
Bohrt man jetzt einfach weiter oder muss mit der Einbringung der KG Rohre begonnen werden um die Seitenwand ab zu stützen? Das Brunnenrohr kommt doch erst bei Kies, oder?
So lange das Bohrloch standfest ist, kann man ohne Schutzrohr bohren. Wenn du nun aber den Brunnen in Teilzeit erstellst, kann sich das Bohrloch mitunter wieder verschließen.
KG-Rohr sollte man generell nicht verwenden und schon gar nicht in eine Tonschicht setzen.
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Re: Bohrbrunnen nordöstliche von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Mo 16. Nov 2015, 13:29

Hallo Plunschmeister,
da ich wegen der aktuellen Lichtverhältnisse immer nur am Wochenende Zeit finde an meinem Brunnen zu arbeiten, muss ich leider in Teilzeit weiterarbeiten.
Plunschmeister hat geschrieben:KG-Rohr sollte man generell nicht verwenden und schon gar nicht in eine Tonschicht setzen.
Ich frage nur zur Sicherheit nochmal nach, ich bohre an einen der kommenden Wochenenden weiter und hoffe, dass ich auf eine Kiesschicht treffe, dann setze ich das Brunnenrohr ein und Plunsche den Kies nach oben? Beim Brunnenrohr hatte ich an DN 115 - 4 1/2" gedacht. Macht das Sinn oder soll ich lieber auf einen größeren Durchmesser gehen?

Gruß
Thomas
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Re: Bohrbrunnen nordöstliche von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » Mo 16. Nov 2015, 15:24

Hallo Thomas,
ch frage nur zur Sicherheit nochmal nach, ich bohre an einen der kommenden Wochenenden weiter und hoffe, dass ich auf eine Kiesschicht treffe, dann setze ich das Brunnenrohr ein und Plunsche den Kies nach oben? Beim Brunnenrohr hatte ich an DN 115 - 4 1/2" gedacht. Macht das Sinn oder soll ich lieber auf einen größeren Durchmesser gehen?
Es gibt da ja verschiedene Methoden. Bei unklaren Bodenverhältnissen, würde ich immer Glattwand-Vollrohr (ohne Filter) bis auf die gewünschte Tiefe abteufen und das so groß wie möglich.
Zumal ja schon Lehm, bzw. Ton anliegen. Stößt man nach einer nicht so ergiebigen Sandschicht erneut auf Lehm oder Ton, so hat man die Möglichkeit teleskopartig tiefer zu gehen. Bei größeren Tiefen vermindert man so natürlich den Reibungswiderstand der Rohrtour erheblich.

Tonstein, Tonschiefer und Sandstein sind "weiche" Gesteine aber von Hand nur bedingt zu bohren, da hier ja auch ein gewisser Andruck des Bohrers erforderlich ist, welcher bei einem bloßen Handbohren nicht mehr zu erreichen ist.
Auch der Bohreraufbau ist hier grundsätzlich anders.
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Mo 16. Nov 2015, 20:57

Danke Plunschmeister für deine ausführlichen Erläuterungen. Trotzdem stehe ich im Moment noch etwas auf der Leitung ... Vielleicht weil es mein erster Bohrbrunnen ist.
Wenn ich dich richtig verstanden habe,
  1. dann soll auch das Schutzrohr zum Abstützen des Bohrloches aus Brunnenrohr sein?
  2. soll generell kein KG-Rohr verwenden werden und im speziellen bei einer Tonschicht erst recht nicht, da die notwendige Auflast und der Reibungswiderstand am Ton besonders hoch ist? Splitterungsgefahr bei KG-Rohr?
  3. dann soll ich mit blauen Glattwand-Vollrohr (bei mir dann wohl DN 200) bis auf die noch kommende Kiesschicht abteufen. Kostenpunkt allerdings bei gut 50 EUR je Meter Baulänge. Wenn ich aber doch auf Kies treffe, dann muss ich das Rohr wieder ziehen und noch 2m Filterstrecke einbauen?
  4. und auf eine unergiebige Kiesschicht stosse, dann mit kleinerem DN 115 Brunnenrohr teleskopartig weiter machen. Kostenpunkt bei < 20 EUR je Meter Baulänge
  5. und auf Sandstein stoße, muss ich wohl das Projekt beenden und kann das Bohrloch wieder verfüllen oder kommt man mit einem Bohrgerät Beretta T 41 durch Sandstein?
Fragen über Fragen ..
Thomas
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » Di 17. Nov 2015, 10:09

Moin Thomas,
dann soll auch das Schutzrohr zum Abstützen des Bohrloches aus Brunnenrohr sein?
Genau, in etwa 5 Zoll. Normalerweise wird Stahlrohr verwendet, der Profi bekommt diese wieder gezogen....
soll generell kein KG-Rohr verwenden werden und im speziellen bei einer Tonschicht erst recht nicht, da die notwendige Auflast und der Reibungswiderstand am Ton besonders hoch ist? Splitterungsgefahr bei KG-Rohr?
Ja
dann soll ich mit blauen Glattwand-Vollrohr (bei mir dann wohl DN 200) bis auf die noch kommende Kiesschicht abteufen. Kostenpunkt allerdings bei gut 50 EUR je Meter Baulänge. Wenn ich aber doch auf Kies treffe, dann muss ich das Rohr wieder ziehen und noch 2m Filterstrecke einbauen?
8 Zoll wäre mir wieder zu mächtig.
Das " Bohrrohr" wird bis auf Endtiefe gebracht. Eine 2te Brunnenrohrtour mit entsprechendem Durchmesser ( mit Bodenkappe und Filterrohr) eingestellt und das Bohrrohr wieder gezogen.
Vorteil, man kann die Korngröße im Filterbereich genau bestimmen und dementsprechend die Filterstrecke und SW auswählen.
und auf eine unergiebige Kiesschicht stosse, dann mit kleinerem DN 115 Brunnenrohr teleskopartig weiter machen. Kostenpunkt bei < 20 EUR je Meter Baulänge
Wenn nach dieser unergiebigen Kiesschicht eine weitere Lehmschicht folgt, kann man ein 2tes Bohrrohr setzen.
und auf Sandstein stoße, muss ich wohl das Projekt beenden und kann das Bohrloch wieder verfüllen oder kommt man mit einem Bohrgerät Beretta T 41 durch Sandstein?
Für dich als Hobbybrunnenbauer wird hier dann wohl Ende vom Gelände sein :!:

Ein Brunnenbauer aus deiner Region wird aber in der Lage sein, die vorhandene Brunnenbohrung, falls wirklich Festgestein anfällt zu beenden.
Die Alarmglocken sollten aber läuten, wenn ein Brunnenbauer KG-Rohr einsetzen möchte. Brunnen im Festgestein werden im übrigen auch komplett verrohrt, bzw. es werden Filter gesetzt.
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Gruß PM
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Mi 18. Nov 2015, 08:37

Plunschmeister hat geschrieben:
und auf Sandstein stoße, muss ich wohl das Projekt beenden und kann das Bohrloch wieder verfüllen oder kommt man mit einem Bohrgerät Beretta T 41 durch Sandstein?
Für dich als Hobbybrunnenbauer wird hier dann wohl Ende vom Gelände sein :!:

Ein Brunnenbauer aus deiner Region wird aber in der Lage sein, die vorhandene Brunnenbohrung, falls wirklich Festgestein anfällt zu beenden.
Die Alarmglocken sollten aber läuten, wenn ein Brunnenbauer KG-Rohr einsetzen möchte. Brunnen im Festgestein werden im übrigen auch komplett verrohrt, bzw. es werden Filter gesetzt.
Moin PM,
danke für die ausführliche Beantwortung meiner ganzen Fragen. Kannst du mir bitte noch einen Link / Bild zu einem passenden Bohrgerät schicken, welches bei Sandstein zum Einsatz kommt. Handelt es sich bei Sandstein Bohrungen schon um schweres Gerät, welches auch bei Erdwärmebohrungen genutzt wird?
Ich erwarte allerdings, dass dann die Kosten-Nutzen Rechnung aufzeigen wird, dass sich vermutlich niemals die Investitionskosten des Bohrbrunnens durch die geplante Wasserentnahme amortisieren werden :(
Gruß
Thomas
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von Plunschmeister » Mi 18. Nov 2015, 16:08

Hallo Thomas,
Handelt es sich bei Sandstein Bohrungen schon um schweres Gerät, welches auch bei Erdwärmebohrungen genutzt wird?
Es handelt sich hierbei um kleine Bohrgeräte, die auch durch ein Gartentor passen, es werden keine Flurschäden verursacht:
http://www.kurth-bohrtechnik.de/index.php?id=47
oder
http://www.kleinbrunnen.de/

Hier noch einmal die verschiedenen Bohrtechniken und deren Einsatz:
http://www.iws.uni-stuttgart.de/publika ... .10.11.pdf


Wenn du im Jahr nur ein paar Liter an Wasser benötigst, wird sich das sicherlich nicht rechnen. Aber ich möchte an den letzten Sommer erinnern, hier wurde bereits in einigen Gebieten Deutschlands, der Wassernotstand an Trinkwasser ausgerufen. :shock:

Du solltest weiter bohren, denn z.Zt. reden wir hier über "ungelegte Eier". :lol:
Besten Gruß
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Re: Bohrbrunnen nordöstlich von Frankfurt a. M.

Beitrag von ThomasT » Mi 18. Nov 2015, 22:20

Plunschmeister hat geschrieben:Du solltest weiter bohren, denn z.Zt. reden wir hier über "ungelegte Eier". :lol:
Habe auch vor weiter zu bohren, wollte mich nur über das volle Spektrum meiner Optionen informieren ;)
Hoffe das Wetter spielt am Wochenende noch etwas mit, da der Wetterbericht von Schneeschauern spricht.
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