Mein Brunnenplan

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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derOtto
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Mein Brunnenplan

Beitrag von derOtto » Mi 20. Mär 2024, 14:05

Hallo,

wie schon in der Vorstellung "angedroht" möchte ich euch gerne an den Überlegungen zu meinem ersten selbstgeplanten & gebauten Brunnen teilhaben lassen.
Ich hoffe ich habe durch viel Lesen hier im Forum die richtigen Schlüsse gezogen und Ihr habt nicht allzuviel daran auszusetzen....;-)

1)Worum geht es:
Ich möchte einen Bohrbrunnen zur Gartenbewässerung errichten, geeignet für Pumpen >= 4"
Mit Blumen & Büschen sollten ca. 1000m² zusammenkommen, wovon ungefähr 700m² Rasen sind.

2)Daten zur Umgebung:
Auf den LBEG Servern konnte ich einige Informationen zusammentragen.....

-Untergrundbeschreibung: Ack+AP, fsmsi (Mittelsandige Feinsande)
-Griundwasseroberfläche: >5 bis 7,5m, Porengrundwasserleiter
-Entnahmebedingen: Sehr Gut
-Durchlässigkeit der Oberflächennahen Gesteine: stark variabel

Es gibt eine Bohrsäule aus den 1950er Jahren, welche hier ca. 160m entfernt liegt (hätte auch noch neuere von anderen Stellen, falls benötigt):

Bild

Nach Aussagen von Leuten die hier sonst Spülbrunnen errichtet haben gibt es hier nichts als Sand......die vorhandene Bohrsäule aus der Strasse zeigt aber auch Kies ab 10m Tiefe.

3)Mein Idee zur Vorgehensweise:

-Ein 12,5m tiefes Loch in 160mm Durchmesser bohren (da hier nur Sand ist würde ich so einen Bohrer verwenden wo man nur die Spindel hochzieht)
-Eine Rohrstrecke in DN150 abteufen (0,5m Sumpf, 2m Filter 0,3mm, 10m TNA-Glattwandrohr mit Gewinde).


Möglichkeit 1: Ich finde ab 10m den in der Bohrsäule verzeichneten Kies, dann kann die Filterstrecke von außen noch mit Splitt aufgefüllt werden und die Bohrung ist fertig.

Möglichkeit 2: Ich finde nur Sand (Wie unterschiede ich Fein & Mittelsand?), dann würde ich eine 2. Rohrstrecke in DN125 (mit 2m Feinsandfilter, welcher hier im Forum immer wieder erwähnt wird) in dem DN150 Rohr
versenken, zwischen dem 125er und 150er ebenfalls mit Kies auffüllen und das 150er wieder ziehen.

4)Offene Fragen:

-Den fertigen Brunnen wurde ich dann ja noch freispülen müssen, dafür habe ich mir heute bereits eine 50€ Gartenpumpe vom Discounter geholt.
Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann sollte das reichen, auch wenn diese natürlich nicht die 12m nach unten schafft.....richtig?

-Meine geplante Bohrstelle liegt ca. 50cm neben einem Sickerschacht unserer Dachentwässerung.Ist da mit Problemen zu rechnen?
Wäre einfach die beste Lage, da von dort auch die ganze Wasserverteilung startet und eine Steckdose montiert wurde.

-Unser Grundstück ist 8,8m über N.N, die Stelle bei der Bohrsäule liegt 9,4m über N.N.....müsste ich dann nicht auch früher auf Kies stoßen?

-Ein Plunscher 140mm ist ausreichend bei DN 150?

-Ich habe heute die Bohranzeige abgeschickt (Ja, bin halt ein gewissenhafter Mensch 8-) und dort wird jetzt erwähnt, dass wir in einem "Grundwasserversalzungsgebiet" liegen.....könnte das ein Problem werden?

Ich hoffe ich konnte alle benötigten Informationen zusammentragen und freue mich auf eure sachkundigen Hinweise....

Viele Grüße,

derOtto

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derOtto
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Re: Mein Brunnenplan

Beitrag von derOtto » Mi 20. Mär 2024, 17:50

Ich sehe gerade, dass eine 160mm Bohrung bei DN 150 wohl nicht reicht.....also muss wohl ich wohl auf 180mm hochgehen....
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Plunschmeister
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Re: Mein Brunnenplan

Beitrag von Plunschmeister » Do 21. Mär 2024, 09:34

Moin,
das kann man im Prinzip so machen.
http://brunnen-forum.de/viewtopic.php?f=24&t=971

Splitt wird im Brunnenbau nicht verwendet! Bezüglich dem "Grundwasserversalzungsgebiet" würde ich mich vorab nochmals erkundigen.
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Gruß PM

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Re: Mein Brunnenplan

Beitrag von derOtto » Do 21. Mär 2024, 14:26

Hi,

Dank Dir.....
Ich meine natürlich auch Filterkies, nicht Splitt.....oder wird der doch nicht benötigt?

Wenn ich Deinen verlinkten Beitrag so lese (den hatte ich auch tatsächlich schonmal gesehen), dann wäre doch vermutlich daraus die erste Möglichkeit die beste oder?
Also 150er TNA mit 2m Filterstrecke und dann, falls es sandig wird, ein 2. Rohr mit Feinsandfilter und dieses nach der Filterstrecke auf DN115 mit dem Adapter erweitern, damit ich wieder auf >=4" komme.
Danach das 150er wieder ziehen....(schreibt sich sicher auch leichter als es ist)

Wieviel Filterstrecke bei Feinsand würdest Du denn in diesem Fall nehmen?Die 4-6m aus der 2. Möglichkeit des posts?

Ich denke die Grundwasserversalzung kann ich ignorieren....zumindest auf dem Kartenserver NBIS liegt das alles mindestens 50km entfernt von uns....wenn ich hier klicke kommt nur "Keine Daten vorhanden".....
Dazu laufen hier soviele Pumpen zur Gartenbewässerung,dass kann eigentlich kein Problem sein....
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Plunschmeister
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Re: Mein Brunnenplan

Beitrag von Plunschmeister » Do 21. Mär 2024, 16:40

Die Variante ist schon gut. Sollte später Feinsand anstehen, dann mindestens 4 m Feinsandfilter einplanen.

Kiespumpe Durchmesser & Wirkungsweise:
http://brunnen-forum.de/viewtopic.php?f=2&t=158
Feinsand/ Mittelsand etc.
http://brunnen-forum.de/viewtopic.php?f=2&t=108
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Gruß PM

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Re: Mein Brunnenplan

Beitrag von derOtto » Do 21. Mär 2024, 17:15

Ok, vielen Dank.....

wenn ich das also richtig verstehe, benötige ich bei DN150 mit 5mm Wandstärke eine Kiespumpe von ca. 110mm Durchmesser......

In Deinem Link steht ja drin Kiespumpe für wasserführenden rolligen Böden bzw. Schichten. ( Kies/Sand=Lockergestein).....andere schreiben bei Sand nimmt man einen Plunscher?
Was würdest Du denn benutzen bei mir zu erwartenen Boden?

Mein Beschaffungsplan wäre jetzt dann erstmal folgender:

In Glattwandrohr DN150 mit Schraubverschluss: 0,5m Sumpfrohr, 2M Filter 3mm, 10m Rohr, Kiespumpe oder Plunscher, Klemmzange, Bohrer 180mm

Danach dann weitersehen, was ich auf der Strecke so alles gefunden habe......

Das mit dem Sickerschacht ist egal, oder?
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Plunschmeister
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Re: Mein Brunnenplan

Beitrag von Plunschmeister » Do 21. Mär 2024, 17:33

Eine Kiespumpe arbeitet effektiver.

Zum Sickerschacht: gut ist das m.M.n nicht.
Durch die Versickerung, ist das Bodenmaterial um die Brunnenbohrung & Brunnenrohr ständig in Bewegung.
Im schlimmsten Fall versickert das Regenwasser direkt am BR entlang, bis in den Filterbereich, also in den GW- Leiter.
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Gruß PM
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Thoralf
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Re: Mein Brunnenplan

Beitrag von Thoralf » Do 21. Mär 2024, 22:56

derOtto hat geschrieben:
Do 21. Mär 2024, 17:15
In Glattwandrohr DN150 mit Schraubverschluss (...)
Moin Otto,

was meinst Du mit Schraubverschluss? Eine Bodenkappe? Das wird nicht funktionieren. :)

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
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Re: Mein Brunnenplan

Beitrag von derOtto » Fr 22. Mär 2024, 10:03

Plunschmeister hat geschrieben:
Do 21. Mär 2024, 17:33

Zum Sickerschacht: gut ist das m.M.n nicht.
Durch die Versickerung, ist das Bodenmaterial um die Brunnenbohrung & Brunnenrohr ständig in Bewegung.
Im schlimmsten Fall versickert das Regenwasser direkt am BR entlang, bis in den Filterbereich, also in den GW- Leiter.
Ah Ok, auch interessant...meine Bedenken gingen eher in die Richtung, dass ich beim Bohren Probleme durch den evtl. matschigen Sand bekomme...Du meinst also das Grundwasser könnte verunreinigt werden, oder der Filter ggf. verstopfen.......wieviel Abstand würdest Du dann zum Sickerschacht halten?
In ca. 5m Entfernung hätte ich sonst noch eine schöne Stelle im Garten.........

Wozu ich bis jetzt allerdings noch nicht wirklich was gefunden habe:
Hat die Leitungslänge zwischen der Tiefbrunnenpumpe und dem Anschluss an die Bewässerungsanlage einen wesentlichen Einfluß auf das Ergebnis?
Mir sagte mal jemand ich könnte den Brunnen bohren wo ich wollte, die Leitung ist egal......das kann ich mir aber nicht vorstellen.....

@Thoralf: Mit Schraubverschluss (ja, habe ich blöd geschrieben) meine ich die Glattwandrohre mit Schraubgewinde.Dass ich zumindest die erste Rohrtour nicht verschließen kann ist klar, da benötige ich dann später wohl so einen Tonbeutel....zumindest habe ich hier im Forum auch immer wieder von diesen Rohren als Empfehlung gelesen, wenn man die Rohrtour evtl. später wieder ziehen muss/will.

PeterB
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Re: Mein Brunnenplan

Beitrag von PeterB » Fr 22. Mär 2024, 11:54

derOtto hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2024, 10:03
Wozu ich bis jetzt allerdings noch nicht wirklich was gefunden habe:
Hat die Leitungslänge zwischen der Tiefbrunnenpumpe und dem Anschluss an die Bewässerungsanlage einen wesentlichen Einfluß auf das Ergebnis?
Du hast immer Leistungsverluste abhängig vom Wasserstand im Brunnen und durch die Reibung im Rohr.

Je dicker das Rohr, desto weniger Verlust.

Diese Seite hilft die tatsächlichen Verluste zu ermitteln. Angeben musst Du nur den angenommenen Volumenstrom und die Daten der Leitung. Alles andere kannst Du negieren.

http://www.druckverlust.online/

Gruß
Peter
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