Meine Überlegungen zum geplanten Brunnen

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Prof_Farnsworth
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Meine Überlegungen zum geplanten Brunnen

Beitrag von Prof_Farnsworth » Mi 3. Jan 2024, 18:57

Ich möchte demnächst das Projekt „Brunnenbau“ angehen. Ich habe hier schon einiges gelesen und, bin technisch auch nicht ganz „blöd“. Aber trotzdem: Wer nicht fragt bleibt dumm. Und lieber vorher fragen als später „dumm dastehen“. Daher möchte vor (!) Beginn des Projektes hier mal vorstellen, was ich für Voraussetzungen und wie ich mir die Durchführung vorgestellt habe.


Voraussetzungen:

In meinem Vorstellungsthread habe ich ja schon etwas zur Umgebung geschrieben: http://brunnen-forum.de/viewtopic.php?f=60&t=2818

Im Bohrungsverzeichnis habe ich eine Bohrung für Geothermie in ca. 50m Entfernung mit Schichtenverzeichnis gefunden. Ich hänge das Bild dazu an. Weitere Bohrungen liegen in einer Entfernung von ca. 200m und zeigen ein ganz ähnliches Schichtenbild. Mir ist natürlich klar, daß das keine Garantie dafür ist, daß es an meiner Bohrposition ganz genau so aussieht. Ich gehe aber erst mal davon aus.

Bild


Anwendung:

Der Brunnen soll überwiegend zur Gartenbewässerung benutzt werden. Vielleicht auch mal zur Befüllung eines Pools. Die Pumpe soll eine Kolbenpumpe mit einer Leistung von 2500L/h sein. Sie würde natürlich nicht rund um die Uhr laufen, aber so ein, zwei Stunden Betrieb kann schon mal zusammenkommen. Sollte der Wasserspiegel aber doch mal tiefer als für eine Saugpumpe möglichen ca. 7m absinken, möchte ich mir die Option einer Tiefbrunnenpumpe offenhalten.


Meine Überlegung:

Da mein „Startpunkt“ bereits in 3m tiefe liegt (Kellersohle), würde ich versuchen, bis auf die Tonschicht in 13m Tiefe zu gelangen. Wie weit der Grundwasserspiegel hier absackt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Da der „gute“ Brunnen bei meinen Eltern (ca. 20m entfernt) eine Tiefe von 8 m hat und nur ganz selten mal trockenfällt, würde ich mal 8.5m ab GOK annehmen. Da meine Pumpe im Keller steht, wäre ich mit der Saugpumpe noch „im grünen Bereich“.

Das Brunnerohr würde ich demnach so ausführen, wenn ich denn wirklich die 13m Tiefe ab GOK erreiche:

Bodenkappe
0.5m Sumpfrohr
3m Filterstrecke (0.3mm Schlitz)
Rest normales Brunnenrohr

Damit wäre die Filterstrecke (laut Schichtenbild) noch im Bereiche vom Feinkies.

Als Brunnenrohr würde ich ein Rohr mit Trapezgewinde DN 115mm nehmen, so daß ich später auch mal auf eine Tiefbrunnenpumpe umsteigen könnte.

Die eigentliche Saugleitung der Kolbenpumpe würde ich in eine Tiefe von 8.5m ab GOK enden lassen.


Die Erstellung:

Als Stützrohr würde ich ein 150er Brunnenrohr nehmen und mit der Kiespumpe bis auf die 13m plunschen. Abstandshalter auf das Brunnenrohr setzen und herablassen, Filterkies, rest mit Bohrgut auffüllen, Saugschlauch rein, klarpumpen, „finale“ Pumpe anschließen, Deckel drauf und ein Bier trinken.


Jetzt habe ich aber noch ein paar Fragen / Überlegungen:

Der verbleibende Spalt zwischen Stützrohr und Brunnenrohr ist natürlich sehr klein für eine Kiesschüttung. Allerdings frage ich mich, ob ich bei den Bodenverhältnissen überhaupt eine Schüttung brauche? Alle hier im Einsatz befindlichen Brunnen haben keine Schüttung und liefern sandfreies Wasser. Dadurch ergibt sich die Frage:

Wenn ich keine Schüttung brauche, brauche ich dann überhaupt ein Stützrohr, oder sollte ich gleich das Brunnenrohr einplunschen? Risiko wäre dann nur, wenn der Boden jetzt doch nicht so „kiesig“ ist wie im Schichtenbild, sondern doch feineren Sand hat, dann steckt das Rohr in der Tiefe und ich bekomme keinen Filterkies mehr geschüttet. Allerdings… Ob eine Schüttung im kleinen Spalt zwischen dem 150er Stützrohr und dem 115er Brunnerohr überhaupt was bringt?

Sollte ich beim direkt einplunschen doch nicht so tief kommen wie geplant, dann wäre evtl. ein Teil der Filterstrecke oberhalb des Wasserspiegels.


Bei Benutzung eines Stützrohres:

TNA oder funktioniert bei den Bodenverhältnissen eins mit Muffen (späteres Ziehen)? Die mit Muffen sind gebraucht leichter zu finden und auch stabiler.

Welche Wandstärke sollten die Rohre (Stütz- und Brunnenrohr) bei den Bodenverhältnissen haben?


Es kommen bestimmt noch weitere Fragen auf…



Kommentare, Hinweise, Fragen…?
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Plunschmeister
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Re: Meine Überlegungen zum geplanten Brunnen

Beitrag von Plunschmeister » Do 4. Jan 2024, 21:04

Wo liegt denn der Grundwasseranfang?
Eine geringe Kiesschüttung würde nichts bringen.
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Re: Meine Überlegungen zum geplanten Brunnen

Beitrag von Prof_Farnsworth » Fr 5. Jan 2024, 05:43

Plunschmeister hat geschrieben:
Do 4. Jan 2024, 21:04
Wo liegt denn der Grundwasseranfang?
Schwer zu sagen. Durch die langanhaltenden Regenfälle ist der Wasserstand stark gestiegen. Zur Zeit ist er bei ca. 2.4m unterhalb GOK. Liegt also 200mm oberhalb (!) der Bodenplatte. Würde ich nicht pumpen, hätte ich eine Quelle im Keller...

Beim Aushub der Baugrube waren wir an einer Stelle, wegen dem Pumpensumpf, ca. 4.5m unter GOK. Da wurde es schon etwas feucht. Laut Bodengutachten, welches 5m tief ausgeführt wurde, wurde (zu der Zeit) kein Grundwasser angetroffen. Eine Feuchtezunahme zum Ende hin soll aber auf Grundwasser in einer Tiefe von 6m deuten. Das würde auch zu den Tiefen der Brunnen meiner Eltern passen.
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Plunschmeister
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Re: Meine Überlegungen zum geplanten Brunnen

Beitrag von Plunschmeister » Sa 6. Jan 2024, 14:37

Bei den Voraussetzungen, wird eine Brunnenbohrung im Keller, wohl eher nicht möglich sein.
Nicht das der Keller geflutet wird.

Sollten die Bedingungen Vorort, so wie im Schichtenverzeichnis dargestellt angetroffen werden, wäre wohl auch ein direktes Abteufen der Brunnenrohrtour durchaus möglich.
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Gruß PM

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Re: Meine Überlegungen zum geplanten Brunnen

Beitrag von Prof_Farnsworth » Mo 8. Jan 2024, 17:19

Plunschmeister hat geschrieben:
Sa 6. Jan 2024, 14:37
Sollten die Bedingungen Vorort, so wie im Schichtenverzeichnis dargestellt angetroffen werden, wäre wohl auch ein direktes Abteufen der Brunnenrohrtour durchaus möglich.
Danke für die Einschätzung.


Plunschmeister hat geschrieben:
Sa 6. Jan 2024, 14:37
Bei den Voraussetzungen, wird eine Brunnenbohrung im Keller, wohl eher nicht möglich sein.
Nicht das der Keller geflutet wird.
Na ja, dafür ist es jetzt schon "zu spät". In der Sohle ist ein 315er KG-Rohr eingegossen. Dadurch kann das Wasser ja jetzt schon aufsteigen. Zur Zeit habe ich den erhöhten Stand aber unter Kontrolle und er wird auch wieder sinken.

Bild


Ich werde dann, wenn soweit alles fertig ist, einen druckfesten Brunnenkopf montieren und auch die Durchführung des KG Rohres absolut dicht machen. Aber das wird noch dauern, bis ich soweit bin.
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