Bohrbrunnen - Optimierung des Bestandsbrunnens

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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jobu1301
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Re: Bohrbrunnen - Optimierung des Bestandsbrunnens

Beitrag von jobu1301 » So 23. Apr 2023, 12:13

Moin,

habe mir nun nochmal das Kapitel der Filterkiesschüttung genauer angesehen.

Mit meiner Korngruppe von 0,3 bis 2,0 mm liege ich also, wie oben schon geschrieben, bei Mittel- bis Grobsand.
Nach der Tabelle mit den Richtwerten für die Filterschlitze, würde ich 0,3 mm nutzen, da ein Großteil des Sandes kleiner 1,0 mm ist.

Bild

Was weiter unten im Erdreich passiert, kein Plan.

Grüße
Joachim

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Re: Bohrbrunnen - Optimierung des Bestandsbrunnens

Beitrag von jobu1301 » Sa 29. Apr 2023, 11:54

Hallo Zusammen,

die Plunscharbeiten laufen im vollem Gange. Etwas mehr Details mit Fotos liefere ich gerne nach.
Jedoch bin ich etwas frustriert und könnte einen Ratschlag dringend gebrauchen :?

Auflast ca. 200 kg, Sumpfrohr selbstverständlich innen angeschrägt.
Bisher etwa 200l (4 Mörtelwannen voll Sand) in 4 Stunden gefördert.
Neue DN115 Rohrtour bewegt sich kaum nach unten. 2mal hat sich ein minimaler Rucker getan :(
Alte DN120 Rohrtour hat sich ohne jegliche Auflast und trotz Muffen etwa 20 cm abgesenkt :shock:

Läuft da etwas falsch? Fördere ich nur Sand seitlich des Rohres und bildet sich ein Hohlraum? Wenn ein Hohlraum unterhalb entstehen würde, müsste das Rohr sinken....
Einfach weiter machen und hoffen, dass irgendwann etwas voran geht, oder ist das vergebens?

Hat jemand eine Idee?

Grüße aus Erlangen

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Re: Bohrbrunnen - Optimierung des Bestandsbrunnens

Beitrag von jobu1301 » Sa 29. Apr 2023, 12:00

*Korrektur: Akte Tour ist natürlich DN150
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen - Optimierung des Bestandsbrunnens

Beitrag von Plunschmeister » Sa 29. Apr 2023, 12:16

Würde die Auflast langsam erhöhen und die alte Rohrtour DN 150 mittels Rohrzange abfangen. Also die Rohrzange liegt auf der GOK auf.

Neue Auflast zwischen 300 Kg bis 400 Kg.
Sollte die neue Rohrtour nicht sinken, sondieren, ob unten Lehm oder Ton an der Brunnensohle vorhanden ist.

Bisher hast du vermutlich nur seitlich Bodenmaterial entfernt.
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Re: Bohrbrunnen - Optimierung des Bestandsbrunnens

Beitrag von jobu1301 » So 30. Apr 2023, 10:41

Freunde de gepflegten Brunnenbaus,
jobu1301 hat geschrieben:
Sa 29. Apr 2023, 11:54
die Plunscharbeiten laufen im vollem Gange. Etwas mehr Details mit Fotos liefere ich gerne nach.
Hier die versprochenen Eindrücke meines Projekts.
jobu1301 hat geschrieben:
Sa 29. Apr 2023, 11:54
Sumpfrohr selbstverständlich innen angeschrägt.
Da das Gewinde des Sumpfrohrs sowieso abgeschnitten werden muss, habe ich das direkt mit einer Stichsäge und 45° Winkel gemacht. Die Holzzange als Anschlag genutzt und einmal herum.
Etwas entgraten und besseres Ergebnis als erwartet erziehlt.
Bild

Loch ins Dach des Gartenhauses gesägt und Bohrturm darüber gestellt. Somit habe ich ab GOK bis zur Umlenkrolle etwa 4m Arbeitsraum.
Bild

Diverse Technik von der Rückwand des Gartenhauses demontiert und die Holzklemme modifiziert. Zwei 2m Kanthölzer mit 60x80 mm aufgeschraubt um Stellfläche für die Gewichte zu schaffen.
Zunächst mit Wassergefüllten Mörtelwannen gestartet.

Bild

Wie gestern beschrieben hat sich nichts getan.
Plunschmeister hat geschrieben:
Sa 29. Apr 2023, 12:16
Neue Auflast zwischen 300 Kg bis 400 Kg.
Vielen Dank für deine Tipps und die Arbeit im Forum. Hat mich direkt wieder motiviert!
Also Mörtelwannen weg und Gewicht nach und nach bis gut 400 kg erhöht.

Bild

Mehr geht nicht, wurde mir so schon recht unheimlich!
Vollgas weiter geplunscht und nach wie vor kein weiterkommen.... Trotz entnahme weiterer 150l Sand :evil:
Plunschmeister hat geschrieben:
Sa 29. Apr 2023, 12:16
Sollte die neue Rohrtour nicht sinken, sondieren, ob unten Lehm oder Ton an der Brunnensohle vorhanden ist.
Gestern Abend Kontakt mit unserem Forenmitglied moister aufgenommen und uns sehr nett ausgetauscht und über den Brunnenbau philosophiert. Er wohnt nur ein paar Orte weiter und hat mir seinen Brunnenbohrer ausgeliehen.
Jetzt wird heute mit dem 10m Gestänge sondiert. Vielleicht kann ich Lehm oder Ton vorfinden. Oder die beiden Rohrtouren stehen auf einem fetten Stein, der beim Plunschen immer weiter mit Sand umspühlt wird und daher die Förderleistung nicht nachlässt :?: :?: :?:

Ich werde berichten.
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen - Optimierung des Bestandsbrunnens

Beitrag von Plunschmeister » So 30. Apr 2023, 14:39

Ein Stein unterhalb der Rohrtour ist natürlich auch möglich.
Das Plunschen mit einem 0.5m Rohr macht sich besser. Die Auflast steht dann nicht so hoch über GOK.

0.5m Rohr ebenerdig einplunschen. 0.5m Rohr abschrauben.
1m Rohr einschrauben, ebenerdig einplunschen.
0.5m aufschrauben, usw.
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Re: Bohrbrunnen - Optimierung des Bestandsbrunnens

Beitrag von jobu1301 » So 30. Apr 2023, 19:06

Plunschmeister hat geschrieben:
So 30. Apr 2023, 14:39
Ein Stein unterhalb der Rohrtour ist natürlich auch möglich.
Genau das ist es. Hab mit Moisters Bohrgestänge im Rohr rumgeklopft und hab den Stein identifiziert. Steht mit einer Ecke in das Rohr...

Bohrkopf passt natürlich nicht ins DN115 Rohr, daher dieses gezogen. War gegenüber dem DN150 eh kaum tiefer versenkt.
Die Spuren des Steins sind deutlich am Sumpfrohr erkennbar.

Bild

Mit dem 150er Bohrer im DN150 Rohr gebohrt. 1/4 Umdrehung ist möglich, dann klemmt der Bohrer am Stein.
Durch leichte Klopferei mit dem Bohrgestänge hat sich nichts verändert. Weggefördert bekomme ich den drecks Stein sicher auch nicht, sonst wäre das mit den in Summe ca 400 Liter Sand schon passiert.

Einzige Idee: Zertrümmern.

Da bisher immer mal eine kleine Ecke Sandstein gefördert wurde, bin ich der Hoffnung, dass das Teil halbwegs zertrümmerbar ist.
7 Meter Stahlrohr mit Meißen aufschweißen und dann rein ins Rohr? Gegebenenfalls mit Vorschlaghammer druff?

Bin jetzt erstmal durch und nächstes Wochenende geht es vielleicht weiter, falls ich entsprechendes Werkzeug beschafft habe.

Schönen Feiertag Morgen!

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Re: Bohrbrunnen - Optimierung des Bestandsbrunnens

Beitrag von moriturus » Mi 3. Mai 2023, 22:31

Hallo Joachim, offensichtlich war der Stein auch der Grund für den suboptimalen Brunnenaufbau?!
Suche im Forum mal nach Fallmeißel. Das hilft Dir bei dem Stein sicher weiter. Viel Erfolg, nach dem Stein wird es bestimmt besser :)

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Re: Bohrbrunnen - Optimierung des Bestandsbrunnens

Beitrag von jobu1301 » Do 4. Mai 2023, 21:47

Kurzes Update:

moriturus hat geschrieben:
Mi 3. Mai 2023, 22:31
Hallo Joachim, offensichtlich war der Stein auch der Grund für den suboptimalen Brunnenaufbau?!
Lt. Vorbesitzer hatte er wegen genügend Wasser einfach aufgehört tiefer zu bohren. Aber vielleicht hat der Unmut nicht weiter zu kommen auch dazu beigetragen...

jobu1301 hat geschrieben:
So 30. Apr 2023, 19:06
Bin jetzt erstmal durch und nächstes Wochenende geht es vielleicht weiter, falls ich entsprechendes Werkzeug beschafft habe.
Selbstverständlich habe ich es nicht bis zum Wochenende durchgehalten und war bereits am nächsten Tag (1. Mai Feiertag) hoch motiviert, den Stein zu killen :!:

moriturus hat geschrieben:
Mi 3. Mai 2023, 22:31
Suche im Forum mal nach Fallmeißel. Das hilft Dir bei dem Stein sicher weiter. Viel Erfolg, nach dem Stein wird es bestimmt besser
Problematik ist, dass ich gut 2m Wassersäule im Rohr über dem Stein habe. Also einfach Masse rein werfen ist schwierig, da vom Wasser abgebremst. Also muss etwas aerodynamisches her.
Mein lieber Nachbar hat einen alten Bohrer an ein passendes Rohr für das Bohrgestänge geschweißt:

Bild

Das Teil an 7m Bohrgestänge geschraubt und gib ihm :twisted: Teils mit voller Wucht rein in das Loch, teils bis auf einen Meter heraus ziehen und 5 Meter rein fallen lassen. Tierisch anstrengend mit der 7m Konstruktion...
Es rutscht immer wieder Sand über den Stein, daher Material fördern und nochmal Vollgas mit dem Bohrer.

Auf diese Weiße habe ich am Montag in ca. 6 Stunden nochmal etwa 150l Sand gefördert und einige Sandsteine erwischt. Ob das jetzt Splitter von dem Großen sind, oder vorbei gefördert wurden, kann ich nicht mit Gewissheit sagen.

Bild

Auf jeden Fall ist durch diese Arbeit das DN150 Rohr ohne Auflast etwa weitere 4,5 cm abgesackt. Entweder ich habe den Stein zumindest teilweise zermürbt, sodass das Rohr Spiel hatte, oder ich habe ihn mit den Stößen etwas nach unten verdrängt :?:

Bisheriges das ernüchternde Ergebnis, nach 4 Tagen Brunnenbau und 1 Tag Vorbereitung:
(links vorher, rechts nachher)
Bild


Morgen Nachmittag geht es weiter:
Nochmal plunschen, nochmal klopfen, dann das DN115 rein und hoffen irgendwie mit Auflast am Stein vorbei zu kommen.
Hoffnung ist relativ gering, aber ein bisschen halte ich noch durch, bevor die weiße Fahne gehisst wird.



Grüße,
Joachim
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Thoralf
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Re: Bohrbrunnen - Optimierung des Bestandsbrunnens

Beitrag von Thoralf » Do 4. Mai 2023, 23:43

N'Abend Joachim!

Tolle Konstruktion, sowohl die Dachöffnung (Da kommt Licht in die Bude!) als auch der Fallmeißel.
jobu1301 hat geschrieben:
Do 4. Mai 2023, 21:47
Auf diese Weiße habe ich am Montag in ca. 6 Stunden nochmal etwa 150l Sand gefördert und einige Sandsteine erwischt. Ob das jetzt Splitter von dem Großen sind, oder vorbei gefördert wurden, kann ich nicht mit Gewissheit sagen.
Hast Du schon mal nachgerechnet, wieviel Sand in in einen Meter DN 150 reinpassen? Das sind Pi Viertel mal Daumen etwa 17,5 Liter. D.h. Deine Sandmenge entspricht etwa 9 m Rohr. Da das unwahrscheinlich ist, saugst Du Dir dort unten eher einen wassergefüllten Hohlraum. Das wird nicht gleich einen Erdfall ergeben, in dem Deine Gartenhütte verschwindet. :) Sind ja nur zwei Schubkarren voll. Aber pass auf, dass die Kiespumpe nicht unter Dein Rohr gerät und sich dort verkeilt.

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
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