Pumpe auf Filterhöhe

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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.n3
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Pumpe auf Filterhöhe

Beitrag von .n3 » Sa 25. Mär 2023, 20:46

Hey Zusammen,

ich bin neu hier im Forum und habe einen Frage und hoffe man kann mir hier weiterhelfen.

Ist es schlecht für den Brunnen, wenn die Tauchpumpe auf höhe des Filter hängt, oder ist es nur schlecht für die Pumpe, weil die Kühlung nicht gegeben ist?

Wenn es schlecht ist, wieso? Versandet der Filter durch den Sog und überlastet man so den Brunnen?

Danke und beste Grüße

moriturus
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Re: Pumpe auf Filterhöhe

Beitrag von moriturus » Mo 27. Mär 2023, 22:08

Hallo n3,
ja, genau die Überlastung des Brunnen ist das Haupt-Problem. Turbulente Strömung die dann vermehrt Sand austrägt.

Vg Moriturus

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Re: Pumpe auf Filterhöhe

Beitrag von .n3 » Di 28. Mär 2023, 11:44

Danke für die Klärung. Jetzt ergeben sich noch paar Fragen :-)

1. Wie stelle ich fest, wann ein Brunnen überlastet wird?
2. Kann ich z.B. die Pumpe in den Filter hängen und z.B. auf 3.000l/h drosseln, oder versandet der Brunnen egal von der Leistung her irgendwann und daher sollte die Pumpe auf keinen Fall in Filterhöhe hängen? (Zeitraum wäre 10-20 Jahre)

Mein Aufbau soll angeblich wie folgt sein. Der Brunnenbauer meinte, ich soll eine Tauchpumpe bis ganz nach unten hängen und dann 50cm hochziehen. Wenn ich es jetzt richtig verstehe, dann würde eine zu starke Pumpe die von unten ansaugt das untere Filterrohr (zur Hälfe?) ggf. verstopfen, sodass die Leistung des Brunnen abnehmen würde. Wenn das untere Rohr zur hälfe verstopft wird, nimmt die Leistung um 25% ab, richtig? Damit könnte ich leben, oder gebe es noch andere Probleme?

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Plunschmeister
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Re: Pumpe auf Filterhöhe

Beitrag von Plunschmeister » Mi 29. Mär 2023, 09:32

Mein Aufbau soll angeblich wie folgt sein.
Wurde der Brunnen so wie in deiner Zeichnung abgebildet gebaut?
1. Wie stelle ich fest, wann ein Brunnen überlastet wird?
Der Brunnenbauer ermittelt ja nach der Fertigstellung u.a. auch die Brunnenleistung.
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Gruß PM

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Re: Pumpe auf Filterhöhe

Beitrag von .n3 » Mi 29. Mär 2023, 09:56

Laut Brunnenbauer ist das der Aufbau. Ich konnte dies jedoch nicht prüfen. Ich habe auch erst im Anschluss erfahren, dass der Brunnenbauer dies als Nebentätigkeit ausführt. Ich hatte die Empfehlung durch Bekannte und bei Ihnen läuft der Brunnen seit ca. 5 Jahren. Als ich auf die Baustelle gekommen bin, war der Brunnenbauer fertig und räume bereits zusammen. Er sagte mir nur die Tiefe, den Aufbau und zeigte mir, dass das Wasser bereits klar ist und seit 2h(?) ohne Probleme läuft. Ich meine die Pumpe hatte eine Leistung von 4.000l/h. Da ich eine eigene Pumpe reinhängen wollte, sagte mir der Brunnenbauer, ich solle sie bis zum Grund lassen und dann einen halben Meter hochziehen. Das warst. Kein Protokoll o.ä.

Ich will mit dem Brunnen nur zwei Zisterne befüllen (max. 10m³ pro Woche) und daher würde es reichen, wenn ich die Pumpe auf 3.000l oder weniger mit einem Kugelhahn gedrosselt wird. Ob es 1 oder 2h dauert bis die Zisterne voll ist, ist mir dabei egal. Hauptsache der Brunnen bleibt lange intakt.
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Plunschmeister
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Re: Pumpe auf Filterhöhe

Beitrag von Plunschmeister » Mi 29. Mär 2023, 10:45

Offensichtlich ist der Brunnenausbau etwas daneben gegangen.
Zwischen 4m und 5m liegt ja bereits 1m Filter im Trockenen. Im Blindrohr bei 5m bis 6m, sollte wohl ursprünglich mal die TBP hängen.

Die TBP nun in das Sumpfrohr zu hängen, ist eine Notlösung. Die TBP sollte auf alle Fälle von unten ansaugen.

Würde die TBP zuerst in das Blindrohr platzieren und den Wasserstand beim Pumpen beobachten.

Ansonsten bleibt da wirklich nur das Sumpfrohr.
Wie lange der Brunnen so läuft kann dir keiner sagen.
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Re: Pumpe auf Filterhöhe

Beitrag von Thoralf » Mo 3. Apr 2023, 23:39

N'Abend n3,

das mit dem "Drosseln mit Kugelhahn" solltest Du Dir nochmal überlegen. Wenn Du ohnehin nur wenig Wasser brauchst - und/oder Deinen Brunnen nicht überlasten willst - dann nimm doch ne kleinere Pumpe. 1,5 m³/h Stunde (nicht max. Leistung, sondern im Arbeitspunkt) reichen dafür auch. Mit 800 ... 1000 l/h @3 bar kannst Du sogar einen kleinen Rechtecksprenger betreiben, mit 1.500 l @3 bar sogar einen großen.

Drosseln bedeutet einfach nur Leistungs- bzw. Energieverlust. Schau Dir erst mal an, was Du brauchst. Vielleicht kannst Du Dir auch ne Pumpe ausleihen und mal messen, wieviel der Wasserstand bei einer bestimmten konstanten Förderung absinkt.

LG
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Re: Pumpe auf Filterhöhe

Beitrag von .n3 » Sa 8. Apr 2023, 17:18

Hey Zusammen,

Danke für die Antworten. Ich habe mir den Brunnen mal mit einer Kamera angeschaut und wie es aussieht stimmt leider der Aufbau.

Wie es Aussieht, ist unten auch direkt Schlamm, ohne einer Abdichtung mit Pellets o.ä.

Insgesamt sind es 8m tiefes Rohr, wobei die ersten 40cm aus dem Boden schauen. Die ersten 2 Meter von unten gesehen sind einmal ein Sumpfrohr (vermutlich 50cm) und dann Filter. Zudem ist das Wasser aktuell schon bei 3,6m von der Rohroberkante. Stand jetzt sind es also 1,5m Wasser oberhalb vom oberen Filter. Wobei es hier in letzter Zeit viel geregnet hat. Hier mal der überarbeitete Aufbau schematisch.

Bild

Ich würde auch eine Pumpe mit weniger Leistung finden, aber die meisten Pumpen haben direkt 6.000l und unterscheiden sich eher im Druck und sonstigen Features. Ich habe jetzt eine T.I.P. und ein DAB Control-D. Die Pumpe zieht von unten an und ich werde versuchen die Ansaugung genau auf 5,5m zu hängen. Dann schaue ich, wie sich der Wasserspiegel bei Volllast verhält. Die Pumpe würde ich vermutlich aber eh drosseln. Im Sommer schaue ich dann wie der Wasserspiegel ist, wenn es mal länger trocken war.
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Re: Pumpe auf Filterhöhe

Beitrag von Thoralf » Mo 10. Apr 2023, 19:45

N'Abend n3,

bei 3,x Meter Wasserstand unter OK Gelände könntest Du auch problemlos einen Saugschlauch reinhängen und eine oberirdische Saugpumpe anschließen. Die gibt es auch mit kleinerer Förderleistung und den Saugschlauch könntest Du ebensogut auf 5,5 m hängen. Aber wenn Du die Pumpe eh schon hast, dann kannst Du es auch so machen wie von Dir beschrieben. Drosseln brauchst Du die Pumpe nicht unbedingt, jedenfalls dann nicht, wenn Du sie mit einem angeschlossenen Regner betreibst. Der drosselt dann schon von sich aus die Pumpe. :-)

Übrigens ist "Ich habe jetzt eine T.I.P. " eine völlig untaugliche Angabe. Relevanter als der Hersteller wären die Leistungsdaten/Druck/Fördermenge/Kennlinie bzw. der genaue Typ.

LG und schönen Rest vom Osterfest!
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Re: Pumpe auf Filterhöhe

Beitrag von .n3 » So 16. Apr 2023, 10:15

@Thoralf,

der Hinweis mit der T.I.P. war ohne weiteren Hintergrund. Leistungsdruck etc. ist ja bei mir uninteressant, weil damit nur die Zisterne befüllt wird.

Ich konnte nun aber einen Test haben. Die T.I.P. saugt ja von unten an und ich habe sie so eingehängt, dass die Ansaugung genau in der Mitte des Vollrohrs hängt. Also bei 5,5m. Wie in der Grafik zu sehen ist, war der Wassserspiegel 3,7m unterhalb von der Kante (blaue Schattierung und nicht die Schrift achten). Ich habe die Pumpe 1h laufen lassen und der Wasserspiegel sank um 80cm. Sollte also passen, aber aktuell regnet es ja richtig viel und wer weiß wie es im Sommer sein wird. Meine Überlegung wäre es nun, die Pumpe so hängen zu lassen und im Sommer notfalls die Durchflussmenge zu drosseln, wenn der Wasserspiegel geringer wird.
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