Mein Loch im Hanglehm

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Erzknolle
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Mein Loch im Hanglehm

Beitrag von Erzknolle » Mo 20. Mär 2023, 20:44

Hallo
starte dann auch mal einen Faden. Brunnen möchte ich es noch nicht nennen, denn ich weiß überhaupt noch nicht ob sich der Boden hier dazu eignet. In meiner Vorstellung schrieb ich bereits das ich hier in der unmittelbaren Nähe eines in den 50ern stillgelegten Erzbergwerk-/Tagebaubetriebs am Rande der Eifel wohne wo schon die Römer gegraben haben und in 1m Tiefe gleich etwas verdächtig Erziges gefunden (wsl. Abraum/Ausschuss)
Wohne am Rande einer Tallage und lt. NRW-Karten ist hier "Hanglehm" ausgewiesen. Richtiges Grundwasser dürfte wohl erst auf 40-50m zu finden sein, wegen eines Stollens der einen Bach speist

Nun, das passt auch zu meinen Erfahrungen auf den ersten 3 Metern. Es war mühsam und es kam fast ausschließlich Lehm oder Schluff nach oben, aber aktuell stelle ich jeden Tag fest das das Loch wieder bis ca. 2,40m voll mit Wasser steht und es ist sogar instabil unten (bis auf 2,5m wieder zugefallen, darin rumgestochert fühlt es sich im Wasser kiesig an, auch wenn es kein Kies ist). Aber wenn das Material entfernt ist (steht gerade noch so auf der Wendel, sieht fast kiesig aus), steht auch kein Wasser mehr drin/es dauert wieder einen Tag oder so bis aus ganz minimalen Tropfen von den Seitenwänden wieder der Wasserspiegel auf 2,4m rauf geht)

Über die Möglichkeit in so einem Boden einen Schachtbrunnen anzulegen weiß ich, aber mir geht es darum etwas ergiebigeres zu finden (oder halt zu Wissen, da ist nichts ertragreiches). Schachtringe sind mir zu unhandlich. In der Bodenplatte meines Hauses befindet sich ein Revisionsschacht in dem, ca. auf Höhe wo ich es jetzt auch vorfinde, seit ich denken kann, schon immer Wasser stand - früher wurde das Wasser mit einem Hauswasserwerk mal zur Klospülung genutzt, welches es aber schon lange nicht mehr gibt.

Wegen des Einfallens habe ich jetzt erstmal TNA DN150 Rohr und - einfach um sie mal dazuhaben - zwei 0,5mm Filterrohre bestellt. Eigtl. geht es mir darum ein Arbeitsrohr niederzulassen, aber wenn ich die Lust verlieren sollte oder sich sonst etwas ergibt hätte ich auch was Wasserdurchlässiges da - um entweder hinterher etwas zur Versickerung draußzumachen oder mit ein paar Sensoren rumzuspielen/den Wasserstand im Boden zu beobachten.

Ich drücke einfach ganz fest die Daumen das irgendwo zwischen Lehm und Ton mal eine Kies- oder Sand-Schicht sitzt, die "schwebendes Grundwasser" o.ä. führt.
Außerdem hoffe ich das der Sandstein noch nicht allzuschnell kommt, welcher wohl das Ende meiner Erkundungstour nach Unten sein dürfte.

Glück Auf!
Erzknolle
Aktuell auf ca. 6,7m nach ausschließlich Lehm & Steinen

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Re: Mein Loch im Hanglehm

Beitrag von Erzknolle » Mi 22. Mär 2023, 13:01

Wie würden die anwesenden Experten hier einen 0,5m Sumpfrohr ggf. mit Scheidschuh, dann 2m Filterstrecke 0,5mm, dann Vollrohr als wahrscheinliches Arbeitsrohr (mit Glück beim Bohren könnte es den finalen Brunnen darstellen) beurteilen? Oder es bleibt unergiebig und ist dann einfach meine Schichtwasser-Messstelle :lol:
Es handelt sich im Grunde um die Empfehlung aus http://brunnen-forum.de/viewtopic.php?f=24&t=971, nur mit 0,5mm Filter - 0,3 fand ich nirgends aktuell lieferbar.

Vorteil:
- Man sieht sofort (?) ob eine ertragreiche Schicht erreicht wurde
- Weniger Arbeit & Material notwendig

Nachteil:
- Nicht so stabil wie Vollrohr
- keine "trockene Bohrung" möglich (wenn das überhaupt geht und es irgendwelche Vorteile hätte)
- fehlendes Zertifikat weil Glattwand/TNA

Über eine Einschätzung eurerseits würde ich mich sehr freuen - am Wochenende plane ich weiter zu machen.
Muss aber auch ein Filterrohr noch tauschen lassen, das kam kaputt an (dummerweise genau an oberer Seite).

Übrigens: ich habe noch weitere hydrologisches Kartenmaterial gefunden (vertraue aber kaum welchem; irgendwie passt vieles nicht zueinander, aus verschiedenen Jahrzehnten/Quellen): demnach soll genau an meiner Grundstücksgrenze (zur Straße hin) ein Aquifer in "oberer Buntsandsteinschicht" mit Durchlässigkeit von 1e-5 bis 1e-4 m/s enden und die ca. 30m davon entfernt wo ich bohre ein Aquitard mit Durchlässigkeit 1e-7 bis 1e-5 befinden - der Hanglehm. Deute ich die Karte richtig, wird nur die oberste Gesteinsschicht gezeigt und da es auf der anderen Seite vom Hanglehm mit selbigem Aquifer/Buntsandstein weiter geht interpretiere ich das so das sich unter meinem Hanglehm sehr wahrscheinlich selbiges befindet. Gut, im Stein wäre mies aber ganz unerreichbar scheint das mit Kernlochmaschinen etc. ja nicht, sollte dem so sein.
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Plunschmeister
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Re: Mein Loch im Hanglehm

Beitrag von Plunschmeister » Mi 22. Mär 2023, 20:50

Im Lehm oder Ton, solltest du immer ein Glattwandrohr verwenden. Mit einem Schneidschuh konstruierst du dir ja wieder ein Rohr mit auftragender Muffe, das geht nicht gut. Mal in der Suchfunktion 'Schneidschuh' eingeben.
Das Sumpfrohr von innen fasen, das ist dann dein Schneidschuh.

Die SW von 0.5 mm ist zu groß.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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Re: Mein Loch im Hanglehm

Beitrag von Erzknolle » Do 23. Mär 2023, 13:22

Danke für den Beitrag.

Ja, ich setze aktuell erstmal komplett auf Glattwand. Das mit dem Schneidschuh ragt über gefällt mir ebenfalls auch nicht besonders und ich denke ich werde ihn weglassen. Aktuell würde ich auch erstmal mit Vollrohr von Beginn an starten, also bleiben die Filterrohre sowieso oben.

Da ein Filterrohr beschädigt wurde und der Händler mir dafür ohnehin Ersatz schicken möchte, habe ich auch gleich nochmal 2 Vollrohre mitbestellt. Aktuell ist mieses Wetter für die nächsten 2 Wochen angesagt - mal schauen & ich werde berichten, wenn es weitergeht.
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Re: Mein Loch im Hanglehm

Beitrag von Erzknolle » So 2. Apr 2023, 15:10

Um nochmal einen Zwischenbericht zu geben.
Die Tage etwas weiter gebohrt, mittlerweile bei 4,00m auf vollen 165mm - weiterhin stabil & trocken. Bis ca. 3.80m grub es sich extrem schwer - nicht sicher ob das vorbohren mit 80mm die (Stein-)Lage verschärft hatte. Vielleicht ein dutzend Steine ca. 3-5cm längste Seite und nochmal 2-3 ca. 7-10cm längste Seite hochgeholt auf 50cm.

Morgen sollten weitere bei "Brunnenandi" bestellte Bohrköpfe eintreffen:
50mm einschneidig, 120mm u. 160mm zweischneidig. Alles ohne Aufkantung.
Ich bin aber mal gespannt ob die zweischneidigen Bohrköpfe nicht ggf. besser funktionieren in meiner Erde. Riverside kann man da unten vergessen (trotz hervorragender Testanwendung auf -1m). Aus Polen erwarte ich die Woche ebenfalls einen Flügelbohrer 140mm, eine Mischung zw. Riverside u. Plunscher 140mm sowie ein "spitzes Dreieck" - mal sehen ob eins davon hilft.

Darüber hinaus ging es jetzt die letzten 15-20cm bevor ich Feierabend machen musste wieder mit recht normaler Kraft tiefer - ich hoffe es bleibt erstmal ein paar Meter so.
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