Mein Bohrbrunnen ......

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Kollege
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Mein Bohrbrunnen ......

Beitrag von Kollege » Mo 24. Aug 2015, 10:16

Hallo liebe Gemeinde,

mein Borbrunnenprojekt soll demnächst starten. Würde gerne vor dem Winter fertig sein. :D

In der näheren Nachbarschaft haben wir 2 Schachtbrunnen. Bei beiden Brunnen ist der GW Stand bei ca. 5 Meter Tiefe.
Ich habe die Besitzer nach den Bodenverhältnissen gefragt. Beide sagten das in der Tiefe nicht wirklich Sand oder Kies vorkommen würde.
Sie hätten Lehm/Erde.

Ich möchte im ersten Schritt nicht unbedingt einen Schachtbrunnen graben. Meine Vorstellung ist das es mit einem Bohrbrunnen etwas einfacher sein müsste.
Habe allerdings 0 Erfahrung und kann die Sache nicht wirklich einschätzen.

Ich habe einen Bekannten der etwas mit der Wünschelrute spielt. Er hat eine Ader auf unserem Grundstück entdeckt.
Inwieweit das verlässlich ist kann ich nicht sagen. So richtig dran glauben kann ich nicht. Muss ja auch nur funktionieren. :D

Nun ist Lehm/Erde ja vermutlich nicht gerade der beste Wasserleiter. Im 115'er Brunnenrohr ist nicht wirklich viel Platz für einen großen Vorrat.
Ich würde sagen das mir dann beim Pumpen das Wasser ausgeht .... Wie seht ihr das?
Muss ich bei einem Borbrunnen mit 100'er oder 115'er Rohr unbedingt in eine Kies/Sand Schicht? Oder funzt die Sache auch in einer Lehmschicht?

Kann ich in einer Lehm/Erdschicht mit einem normalen Schneckenbohrer mit 2 Bohrwendeln im Wasser bohren?
Mir ist nämlich nicht ganz klar wie in Lehm/Erde, wenn Wasser im Loch steht, gebohrt wird. Mit der Kiespumpe ist ja dann nicht wirklich zu arbeiten?
Wenn das funzt wäre es eine Option tiefer zu bohren um nach einer Kies/Sandschicht zu suchen....

Vielen Dank.

Gruß
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Wassermann
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Re: Mein Bohrbrunnen ......

Beitrag von Wassermann » Mo 24. Aug 2015, 10:44

Hallo Kollege,
Ich habe einen Bekannten der etwas mit der Wünschelrute spielt. Er hat eine Ader auf unserem Grundstück entdeckt.
habe ich auch einmal versuchsweise gemacht :oops: .
Hört sich nach Mergel an?

Das sind alles eher Grundwassergeringleiter, man könnte nun das Fassungsvermögen eines Bohrbrunnen in einer solchen Schicht durch einer Kiesschüttung erhöhen.
Doch ein Laie bekommt das alleine vom Bohrdurchmesser her nicht hin.
Grüße vom Wassermann
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Eriberto
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Re: Mein Bohrbrunnen ......

Beitrag von Eriberto » Mo 24. Aug 2015, 13:50

Hallo Kollege,

auf die Aussage der Nachbarn, bzw. das Vorhandensein zweier Schachtbrunnen würde ich erst mal nicht viel geben...

Schau mal, ob es für dein Bundesland einen Geodatenserver gibt. Für Niedersachsen wäre das z.B. dieser: http://nibis.lbeg.de/cardomap3/#

Dort kannst Du unter Geologie sehen, was Dich im Boden erwarten könnte und unter Hydrogeologie, wie die Entnahmebedingungen sind.
Abhängig davon, in welchem Bundesland Du dich befindest, kann die Oberfläche der Software (webbasierend) aber auch anders aussehen. Wie so oft, können sich die Bundesländer wohl nicht auf einen einheitlichen Standard einigen.

Gruß
Florian
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Re: Mein Bohrbrunnen ......

Beitrag von Kollege » Mo 24. Aug 2015, 19:47

Hi,

Ich wohne in Rheinland Pfalz.
Da gibt es glaube ich nicht solche Karten, oder irre ich mich?

Wir haben einen kleinen Bach in ca. 150 Meter Entfernung.
Da wir etwas im Hang wohnen liegt der ungefähr 6 bis 8 Meter tiefer als mein geplanter Bohrpunkt.
Es stellt sich halt einfach die Frage was für eine Schicht in dieser Tiefe ist.

Kann ich in Lehmboden in dem Wasser steht mit einem Schneckenbohrer bohren? Oder wie wird das dann gemacht?

Aus den Antworten höre ich raus das ich entweder eine Kies/Sandschicht finde oder es mit einem Bohrbrunnen vergessen kann, richtig?

Vielen Dank.

Gruß
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Eriberto
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Re: Mein Bohrbrunnen ......

Beitrag von Eriberto » Mo 24. Aug 2015, 20:48

Hallo Kollege,

Server gibt es schon: http://www.geoportal.rlp.de/portal/karten.html
Allerdings werde ich aus den Angaben im Moment nicht wirklich schlau. Finde keine Angaben zur Geologie, bzw. Hydrogeologie.
2. Möglichkeit wäre, bei der zuständigen 'unteren Wasserschutzbehörde' - heißt zumindest in Niedersachsen so - Auskünfte einzuholen...

Der Bach in der Nähe zeigt zumindest schon mal an, dass Wasser vorhanden ist.
Für Lehmboden empfiehlt sich ein Edelmannbohrer viewtopic.php?f=11&t=155
), dieser müsste allerdings auch selbst erstellt werden.

Definitiv ja, Du brauchst eine wasserführende Sand-/Kiesschicht um ausreichend Wasser entnehmen zu können. Mit Lehm wird das nichts!
Halte es aber nicht für unwahrscheinlich, dass Du in vertretbarer Tiefe auf eine solche Schicht triffst. Schließlich dürfte das Bachbett auch aus einer relativ wasserundurchlässigen Schicht bestehen und, wer sagt, dass der Bach vor 5 bis 10 tausend Jahren nicht genau an der Stelle verlief, wo Du jetzt bohren möchtest :) ? Also, Versuch macht klug!
Bohrer leihen / kaufen und losbohren... Das macht echt Spass ! Insbesondere wenn von Erfolg gekrönt.

Ach ja, gerade noch gefunden: http://www.geoportal-wasser.rlp.de/servlet/is/8183/
Zoom da mal an Deine Lokation, vielleicht wirst Du dann entsprechende Informationen finden.
Und, berichte bitte weiter...
Gruß
Florian
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Re: Mein Bohrbrunnen ......

Beitrag von Kollege » Di 25. Aug 2015, 20:13

Hi Florian,

vielen Dank für die Links.
Ich ziehe mir die im Laufe der Woche mal rein. :D

Gruß
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Eriberto
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Re: Mein Bohrbrunnen ......

Beitrag von Eriberto » Di 25. Aug 2015, 20:28

Hallo Kollege,

nimm mal nur den zweiten, sprich diesen Link.
Da dann den Menüpunkt 'Grundwasser und Geologie' -> Unterprunkt 'GWK: Grundwasserüberdeckung'.
Dort müsstest Du ungefähr erahnen können, wie die Situation an Deiner Position aussieht.

Viel Glück!
Gruß
Florian

P.S.: vielleicht auch mal hier schauen http://www.lgb-rlp.de/regionale_hydrogeologie.html und telefonisch Kontakt aufnehmen und fragen.
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Re: Mein Bohrbrunnen ......

Beitrag von Kollege » Do 27. Aug 2015, 08:33

Hi Florian,

ich habe mir die Karten angesehen.
Dort ist mein Standort in der Grundwasserüberdeckung als 'mittel' gkennzeichnet. Was auch immer das heißt. :mrgreen:

Ich hatte mit dem Amt für Geologie und Bergbau schon telefoniert.
Leider kann man da auch nicht wirklich etwas zu den Verhältnissen hier sagen.

Ich sehe mich schon einen Schachtbrunnen buddeln weil der Zulauf sonst zu gering ist .... :?

Gruß
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Plunschmeister
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Re: Mein Bohrbrunnen ......

Beitrag von Plunschmeister » Do 27. Aug 2015, 09:32

HI zusammen,
Dort ist mein Standort in der Grundwasserüberdeckung als 'mittel' gkennzeichnet. Was auch immer das heißt.
http://www.lbeg.niedersachsen.de/portal ... &_psmand=4


Würde eine Probebohrung machen. Den Bohrer so auswählen, dass man mit diesem später im Rohr bohren kann.
Wird der nicht mehr benötigt, kannst du diesen hier im Forum wieder zum Verkauf anbieten.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
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Eriberto
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Re: Mein Bohrbrunnen ......

Beitrag von Eriberto » Do 27. Aug 2015, 10:38

Hallo Kollege,

wenn man sich den Link von PM anschaut, ergibt sich bei 'Grundwasserüberdeckung = mittel' für mich die Annahme, dass Du ähnliche Bodenverhältnisse wie bei mir vorfinden könntest. Sprich Erde, Lehm/Ton/Schluff und vielleicht irgendwann Kies.

Schau Dir auf dem Kartenserver doch noch mal den Punkt 'GWK: Grundwasserlandschaften' an und sag uns mal, in welchem Bereich Du dich da findest.
Schön wäre halt irgend etwas mit Sedimenten. Weniger schön, Kalkstein oder Buntsandstein.

Abhängig von Deiner örtlichen Situation könnte man zumindest grob abschätzen, ob sich Bohren überhaupt lohnt.
Gruß
Florian

P.S.: hier noch mal eine Erklärung der Grundwasserlandschaften
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