Projekt "Erster Bohrbrunnen"

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Eriberto
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Re: Projekt "Erster Bohrbrunnen"

Beitrag von Eriberto » Di 1. Sep 2015, 12:28

Hallo Steffen,

ich würde den Filtersand (welche Körnung hast Du geplant ?) frühestens nach erfolgreichem Anpumpen und Verschluss des Brunnenrohres, also zum Ende des Projektes einbringen. Unter Umständen musst Du noch etwas ändern.
Außerdem kann es Dir passieren, dass die Rohrtour sich nicht lotrecht einbringen lässt, dies würdest Du mit Filtersand 'zementieren'.

Ich habe bei mir auf ca. 8,6m vorgebohrt (DN200). Das Bohrloch fiel dann naturgemäß wieder in der Kiesschicht zusammen. Nach oben hin habe ich schlußendlich etwas Grobkies (16/32) eingebracht - zur Fixierung des Brunnenrohres und oben mit vorhandenem Ton abgedichtet. Der Ringraum zwischen Brunnenrohr und Bohrloch dürfte in meinem Fall nicht vollständig verfüllt sein. Sehe ich aber eher als Vorteil.

Dann hoffe ich mal auf gutes Wetter für Dich/Euch! Hier schüttet es gerade...
Gruß
Florian

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stta
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Re: Projekt "Erster Bohrbrunnen"

Beitrag von stta » Di 1. Sep 2015, 13:23

Hallo Florian,

die Körnung meines Filtersand ist 0,71-1,25 mm bei einer Schlitzweite von 0,3mm bei den Brunnenrohren.

Danke für den Tipp mit dem "zementieren". Das möchte ich natürlich vermeiden.
Wie du bereits geschrieben hast rutscht bei mir auch der Kies ins Borloch nach. In diesem Fall bringt eine spätere Einbringung des Filtersandes nicht mehr viel da ja beim Plunschen die Kiesschicht nachrutscht. Oder verstehe ich da etwas falsch?
Hast du deswegen nur 16/32 Kies bis oben hin nachgeschüttet?

Gruß
Steffen
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Eriberto
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Re: Projekt "Erster Bohrbrunnen"

Beitrag von Eriberto » Di 1. Sep 2015, 13:55

Hallo Steffen,

hatte auch darüber nachgedacht, den Ringraum möglichst vollständig zu verfüllen. Ist aber bei meinen hiesigen Bodenverhältnissen nur schwerlich möglich.
Ich gehe ebenfalls davon aus, dass lockeres Material hinabfällt und den Ringraum verfüllt.
Den 16/32 Kies sehe ich eher als statische Fixierung des Brunnenrohres in meinem Bohrloch. Ich hatte ja auch groß vorgebohrt und das Rohr 'schlackerte' schon ordentlich im Loch.
Meines Erachtens am wichtigsten ist die obige Abdichtung des Loches mit Lehm/Ton (40-50 cm sollten's schon sein) und - ich hoffe Manfred pflichtet mir bei - ein 'ordentlicher' Brunnenkopf, um zu verhindern, dass Brunnen und Grundwasser verschmutzt werden können.
Sollten Hohlräume um das Rohr verbleiben, was man wohl kaum verhindern kann, dürften sich diese mit der Zeit von selbst mit nachrutschendem Material füllen.
Wenn Du - so wie ich - in einer kiesigen (kein Feinsand) Schicht mit der Filterstrecke landest, kannst Du auf Filtermaterial m.E. verzichten. Ich z.B. fördere keinerlei erkennbaren Sand, der Porenraum um das Brunnenrohr ist somit 'mein Filter'.
Wäre schön, wenn Du ein paar Bilder beisteuern könntest. Werden hier immer gerne gesehen ;) .
Gruß und gutes Gelingen!
Florian
Zuletzt geändert von Eriberto am Di 1. Sep 2015, 20:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Projekt "Erster Bohrbrunnen"

Beitrag von Benutzer » Di 1. Sep 2015, 20:05

Es geht ja wohl um die Ringraumverfüllung.
Nach DVGW-Merkblatt W 113 ermittelte Kies/Sand, manchmal auch sinngemäß falsch als Filterkies/-sand bezeichnet, soll Folgendes gewährleisten:
optimale hydraulische Erweiterung der Filtereintrittsflächebis zur Bohrlochwand, Zurückhalten des anstehenden Grobkornanteils,Durchlassen des Feinstkornanteils beim Entwickeln, oder Entsanden, Bildung eines Stützkornes zwischen Brunnenrohr und Bohrlochwand, aber keinesfalls Filtern von Unterkorn oder Trübstoffen.
Die Ringraumverfüllung soll stützen nicht filtern. DIN EN 12904 (ehemals DIN 19623) Das Filtern wird den Sanden / Kiesen überlassen.
Ohne jetzt noch weiter darauf einzugehen, im hier benannten Bastelbrunnen aus nicht geeigneten Materialien und Arbeiten ohne Stützrohr / Arbeitsrohr, kann jeder Gedanke an eine "Filterkies" Füllung im eigentlichen Sinne direkt beendet werden.
Es fehlen schlicht die Voraussetzungen dafür.
Das ein Brunnenkopf ein muss ist, sollte jeder der etwas Verantwortungsgefühl hat, in die Tat umsetzen.
Sollte das Grundwasser durch einen nicht ordnungsgemäß betriebenen und erstellten Brunnen verseucht werden kostet das schnell Haus und Hof. Der Verursacher ist auch schnell gefunden, da braucht sich dann keiner mehr Illusionen zu machen.
Beim Einsatz von Fäkal Rohren ist so was schnell passiert.
Aber es gibt ja immer Leute die schlau sein wollen.
Sorry, das ist mal so, es sind Tatsachen. Wer nicht hören will muss dann halt fühlen, in ein paar Jahren, mit Geld, Zeit, oder einem nicht mehr funktionierenden Brunnen, oder Wasserloch.
Man merkt es deutlich das ich kein Verständnis habe für so eine Arbeit.
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Eriberto
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Re: Projekt "Erster Bohrbrunnen"

Beitrag von Eriberto » Mi 2. Sep 2015, 09:24

Hallo Manfred,

ich glaube, Du hast da etwas in den 'falschen Hals' bekommen :) .

Steffen hat ja 'richtiges' Brunnenrohr zur Verfügung. Er wollte es halt richtig machen, deshalb wohl die Frage mit dem Filtersand/-kies. Es ist ja bekannt, das richtiges Brunnenbohren anders geht: Arbeitsrohr abteufen (großer Durchmesser), Brunnenrohr einstellen, Ringraum verfüllen (obere Abdichtung mit Ton) usw.. Bastelbrunnen haben wir so gesehen ja alle, da uns die notwendigen Gerätschaften fehlen.

Insbesondere bei meinem Brunnen sehe ich aber keine Probleme, da ich wohl sehr günstige Bedingungen (kein Feinsand) habe.

@Steffen: Gehe so vor wie besprochen und Du wirst einen guten 'Bastelbrunnen' haben. Wasser vorausgesetzt :D .
Gruß
Florian

P.S.: wenn ich mal im Lotto gewinne :D , kaufe ich mir so was -
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Plunschmeister
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Re: Projekt "Erster Bohrbrunnen"

Beitrag von Plunschmeister » Mi 2. Sep 2015, 09:40

Moin zusammen,
Bastelbrunnen haben wir so gesehen ja alle, da uns die notwendigen Gerätschaften fehlen.
Früher wurden Brunnen auch von Hand erstellt, darunter sogar Schachtbrunnen, glaube nicht, dass dieses Bastelbrunnen waren. Gerätschaften gab es sicherlich auch nicht im Baumarkt zu kaufen, sondern die Brunnenbauer fertigten diese individuell an.

@Florian:
für den Anfang reicht doch so etwas: :mrgreen:
Zuletzt geändert von Plunschmeister am Mi 2. Sep 2015, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
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Re: Projekt "Erster Bohrbrunnen"

Beitrag von Eriberto » Mi 2. Sep 2015, 09:57

Moin PM,

cooles Teil! Man muss sich nur zu Helfen wissen...
Ja, das mit dem Schachtbrunnen kann man ja wunderbar bei Youtube sehen:
Aber unsere Altvorderen konnten auch noch richtig 'arbeiten'. Denke gerne an meinen Urgroßvater (seinerzeit schon über 80 Jahre alt) zurück, der sich - seinerzeit noch mit 50 kg/Zementsack - einen Sack links und einen rechts unter die Arme geklemmt hat, damit ab in den Hühnergarten und Betonvasen mit Schalung erstellt hat.
Der hatte noch 'richtig was im Ei' :D .
Gruß
Florian

P.S.: meine Erstellungsart mit BT360 würde ich auch nicht gerade als professionell bezeichnen, aber, funktioniert.
Zuletzt geändert von Eriberto am Mi 2. Sep 2015, 11:43, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Projekt "Erster Bohrbrunnen"

Beitrag von Benutzer » Mi 2. Sep 2015, 11:03

Hopla, ist mir da was schief gelaufen?
Kommt davon wenn man zu müde noch Antworten gibt und die vorherigen Beiträge nicht liest.
War doch fest der Meinung das es sich hier auch um einen KG Brunnen handelt.
Sorry für meinen Ton.
Wenn man einmal mitbekommen hat, dass sich ein Kind an einem mit den Jahren spröde gewordenen KG Rohr Brunnen die Beine aufgeschnitten hat und fast verblutet wäre, dann kommen einem immer diese Bilder vor die Augen, wenn es um KG Rohr Brunnen geht. Zumal der Brunnen kein Wasser mehr geliefert hat.
Zum verfüllen.
In dem Bereich wo das Brunnenrohr im Wasser steht ( ohne Arbeitsrohr ) drückt sich das Erdreich ja eh gegen das Rohr. Oberhalb kann man mit feinem Kies 2 bis 3 Meter, wenn Platz das Bohrloch um das Brunnenrohr verfüllen, dann eine Schicht Lehm, oder Tonpelletz drauf und den Rest mit dem Vorhandenen Aushub auffüllen.
Nu gehe ich zu meinen Bienen, die stechen mich wenn ich Dummheiten mache. :D

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stta
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Re: Projekt "Erster Bohrbrunnen"

Beitrag von stta » Mi 2. Sep 2015, 22:34

Hallo Manfred,
kein Problem, musste aber zweimal deinen Beitrag lesen :shock: "Bastelbrunnen" :D

Wir haben heute in ca. 3h die Rohrtour gut einen Meter versenkt. Die ersten 50 cm waren nach 30 min erledigt, danach ging es ziemlich zäh. Aktuell sind wir bei 4,60 Meter mit 1,20 Meter Wasserstand im Brunnenrohr. Den Dreh mit der Kiespumpe haben wir noch nicht ganz raus. Ist ein ziemlicher Akt die Pumpe - ist beim hochziehen ca. 1/10 mit Sand/Kies gefüllt, Rest Wasser - aus dem Bohrloch zu bringen, da unser Dreibock zu niedrig ist.

Bilder folgen ...

Gruß
Steffen

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Re: Projekt "Erster Bohrbrunnen"

Beitrag von Benutzer » Mi 2. Sep 2015, 22:51

Nabend,
versuche doch die Pumpe um zu bauen, so dass man den Kolben aushängen kann.
Ist auch besser beim leer machen.
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