145er Bohrloch zur Erkundung o.k.?

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Ralf Hofmann
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Re: 145er Bohrloch zur Erkundung o.k.?

Beitrag von Ralf Hofmann » Fr 9. Sep 2022, 09:05

Hi H2O,
H2O hat geschrieben:
Mo 5. Sep 2022, 15:07
Das ist heftig, korrekte Heizlastberechnung und Heizflächendimensionierung vorausgesetzt.
Völlig egal welche WP, auf die Heizflächen und Rohrhydraulik im Gebäude kommt es an. Mit ~ 35°C VLT müssen die Heizflächen den Stressfall bewältigen können.
da muss mein Energieberater ein Auge drauf werfen.
Ich halte mir die Option offen, für die Spitzenlast einen Holzscheitvergaser dazuzustellen.
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Gruß Ralf

Lumpi
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Re: 145er Bohrloch zur Erkundung o.k.?

Beitrag von Lumpi » Fr 9. Sep 2022, 09:13

Das wäre eh auch noch mein Vorschlag geworden...
Ich selber heize nur mit Stückholz im Vergaser und Küchenherd. Da wünschte ich mir schon manchmal eine etwas automatischer laufende Heizung. Aber beim Holz bin ich halt absolut Außentemperatur unabhängig, der Kessel brennt dann eben zwei Stunden am Tag länger.
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Ralf Hofmann
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Re: 145er Bohrloch zur Erkundung o.k.?

Beitrag von Ralf Hofmann » Fr 9. Sep 2022, 09:15

Hi Lumpi,
Lumpi hat geschrieben:
Di 6. Sep 2022, 09:04
Das sehe ich auch so. Die Schlitzung würde ich auch etwas größer wählen. Evtl sogar den Schluckbrunnen etwas größer dimensionieren.
warum den Schluckbrunnen größer machen? Wenn der nicht verockert, ist doch das Risiko der Verstopfung grundsätzlich eher geringer wie beim Saugbrunnen, oder?

Ich hatte eigentlich vor, den Saugbrunnen mit 250 zu bohren und DN 115er Brunnenrohr einzusetzen, drumherum auf Boden und Schlitzung abgestimmten Filterkies.
Den Schluckbrunnen wollte ich nur mit 145 bohren und auch DN 115er Brunnenrohr mit grober Schlitzung verwenden, direkt in's Bohrloch versenkt.
Beim Schluckbrunnen muss man doch nicht so tief wie beim Saugbrunnen in die Grundwasser führende Schicht und kann den Boden offen lassen, oder?

Wenn ich vom Saugbrunnen bis zum Schluckbrunnen alles wirklich dicht habe, ist das Risiko der Verockerung doch eher gering, oder was denkt ihr?
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Gruß Ralf
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Thoralf
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Re: 145er Bohrloch zur Erkundung o.k.?

Beitrag von Thoralf » Fr 9. Sep 2022, 13:38

Weil das vom eigentlichen Thema, einer Erkundungsbohrung, wegführt, aber zugleich bisher auch sehr interesante Fragen udn Antworten sind, habe ich mal speziell für die Wärmepumpenfragen einen neuen Thread begonnen und würde FUP dorthin vorschlagen: viewtopic.php?f=7&t=2689 - der Thread ist dann unter der passenden Überschrift auch besser zu finden.

LG
Thoralf
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Re: 145er Bohrloch zur Erkundung o.k.?

Beitrag von Lumpi » Mo 12. Sep 2022, 09:17

Ob mann den Boden offen lassen kann, oder besser nicht, richtet sich wohl nach dem Erdreich in entsprechender Tiefe.
Die Tiefe des Schluckbrunnens richtet sich ebenfalls nach dem Erdreich. Du mußt nicht zwangsläufig in die gleiche Tiefe wie mit dem Förderbrunnen, nur sollte der Boden im Bereich Schlitzung des Schluckbrunnens natürlich nicht weniger wasserdurchlässig sein, als der Bereich beim Förderbrunnen.
Wenn du mit 145mm bohrst, würde ich ein 5" Rohr einsetzten; das steht dann schön in dem Bohrloch.
Ich würde generell beide Brunnen sehr großzügig auslegen, was die mögliche Her- / Aufnahme des Wassers angeht.
Bei zwei gleichen Brunnen bedeutet ein halber Meter Absenkungstrichter im Förderbrunnen auch ca einen halben Meter Anstieg des Wassers im Schluckbrunnen. Das wäre dann schon 0,1 Bar unnötiger Druckverlust.
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Re: 145er Bohrloch zur Erkundung o.k.?

Beitrag von Ralf Hofmann » Mo 12. Sep 2022, 10:02

Moin zusammen,

ich hab' jetzt mal einen 145er vom PWSAM mit 10 m Gestänge bestellt.
Wenn der da ist, mache ich sowohl im Keller eine Probebohrung für den Schluckbrunnen wie auch im Garten eine für den Saugbrunnen.
Dabei erstelle ich ein Schichtenverzeichnis des Bodens an jedem Bohrloch, das Bohrgut archiviere ich erstmal um ggfls. später nochmal nachsehen zu können.

Wie die Probebohrung mit dem 145er PWSAM geklappt hat schreibe ich dann hier noch 'rein.

Die Bilder zum Schichtenverzeichnis und die weiteren Kommentierungen zum Fortgang des Projekts stelle ich dann in dem neuen Wärmepumpen-Thread ein, den Thoralf geöffnet hat.
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Gruß Ralf
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Re: 145er Bohrloch zur Erkundung o.k.?

Beitrag von Thoralf » Mo 12. Sep 2022, 14:44

Hallo Ralf,

den neuen Thread dachte ich eigentlich für die Sammlung der grundsätzlichen Themen zum Thema Grundwasser-Wärmepumpe. (auch, weil mich das selbts interessiert). Wenn ich die nächsten Tage Zeit habe, würde ich mal ein paar hilfreiche Dinge aus dieser Diskussion dorthin kopieren (mit Verweis auf den orignialen Beitrag, versteht sich).

Das Schichtenverzeichnis für Deine konkrete Bohrung ist hier an dieser Stelle wohl besser aufgehoben.

LG
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Re: 145er Bohrloch zur Erkundung o.k.?

Beitrag von Ralf Hofmann » So 6. Nov 2022, 13:32

Hallo Kollegen,

hier die aktuellen Neuigkeiten zu meiner Probebohrung mit Fotos.

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Der 145er Bohrer mit 10m Bohrgestänge von PWSAM ist vor ein paar Wochen angekommen, die Zeit für meine Erkundungsbohrung hab' ich erst jetzt gefunden.
Ich habe die bewegliche Förderschnecke noch nicht genutzt, sondern bei der bisher noch geringen Bohrtiefe jedesmal den Bohrer mitsamt Bohrgestänge gezogen.

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Die Bohrung habe ich im Garten an einer Stelle gesetzt, die etwa 4 Meter entfernt liegt vom Hang, der in unserem Garten von seiner Hangschräge in's Waagerechte übergeht, also die Stelle, an der sich - geologisch gesehen - Berg und Flußaue treffen. Das ist auf dem ersten Bild mit dem Bohrer direkt hinter dem Gartengrill. Das Bohrloch ist rechts von dem Bild.

Der Berg ist nach den Geo-Unterlagen des Landes Hessen Rheinisches Schiefergebirge, die Flußaue besteht an dieser Stelle theoretisch aus Auensediment, ungegliedert / Lehm, Sand, Kies.
Wenn ich mir den Schieferberg unter dem waagerecht liegenden Auensediment weiterdenke (im gleichen Winkel weiterlaufend wie oberirdisch), müsste ich an dieser Stelle in einer Tiefe von ca. 4-8 Metern auf den Schieferberg selbst stoßen, auf dem dann hoffentlich die wasserführende Schicht liegt.

Bild
Ich habe mit dem Bohrer erfolgreich die ersten 35 cm durchstoßen, der Aushub ist leicht steinige, humushaltige Erde, stark durchwurzelt von den im Umkreis von ca. 2 Metern stehenden Bäumen und Sträuchern.

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Die nächsten 35 cm sind dann weniger durchwurzelt, aber immer noch steinige, humushaltige Erde.

Bild
Ab 70 cm Tiefe bekommt der Aushub eine leicht klebrigere Konsistenz, die in einer Tiefe von etwa 1 m deutlich lehmig wird.

Bild
Die Strecke von 105 - 140 cm wird stark lehmig.

Bild
Ab etwa 150 cm kommt Wasser dazu, mit dem ausgehobenen Lehm könnte man eine Vase töpfern. Steine mit bis zu 10 cm sind aber trotzdem noch dabei.

Bild
So eine klebrige, lehmige und nasse Matsche kommt bei 170 cm hoch.

Bild
In 170 cm Tiefe habe ich einen Wasserstand von etwa 13 cm, eher schlammige Brühe.

Jetzt meine Fragen an die erfahrenen Brunnenbauer unter Euch:

1.) Liegt der Lehm auf dem Schiefergebirge auf und kommt darunter vermutlich die wasserführende Schicht auf dem Schiefer?

2.) Woher kommt das Wasser, obwohl ich die Lehmschicht offenbar noch nicht durchstoßen habe?
Ist das normal, dass der Lehm schon nass wird und Wasser im Bohrloch steht, wenn man kurz vor der wasserführenden (Sand)schicht ist oder stimmt hier was nicht?

3.) Soll ich erstmal ganz normal weiterbohren, bis nix mehr auf der Förderschnecke des Bohrers hängenbleibt, ich also in den Bereich komme, wo ich mit der Kiespumpe weitermachen muss?
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Gruß Ralf
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Re: 145er Bohrloch zur Erkundung o.k.?

Beitrag von Ralf Hofmann » So 6. Nov 2022, 14:50

Ich hab' eben nochmal 20 cm nachgelegt, bei 190 cm Tiefe wird der Lehm dunkelgrau und ist sämig wie Töpfermasse und natürlich nass.

Jetzt hab' ich 3 Meter Bohrgestänge drauf und nutze die bewegliche Förderschnecke zum Hochziehen des Aushubs. Ist zum Anfang der Zugstrecke noch so schwer, dass ich das ganze Gestänge etwa einen halben Meter hochziehe, danach geht's mit dem Seil nur noch die gefüllte Förderschnecke zu ziehen. Der Bohrer von PWSAM gefällt mir! ;)

4.) Was bedeuten Farbe und Konsistenz des Aushubs?
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Gruß Ralf
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