Bohrbrunnen in altem Schachtbrunnen zur Vertiefung

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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koehlhirsch
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Re: Bohrbrunnen in altem Schachtbrunnen zur Vertiefung

Beitrag von koehlhirsch » Di 16. Aug 2022, 12:02

Hallo,

wie zuletzt angekündigt, war ich vergangenen Samstag auf dem Grund unseres Schachbrunnens. Der Grund ist mit ca. 30-40 cm Schlamm bedeckt. Ich habe dann versucht, mit einer Metallstange in den Untergrund vorzudringen und bin ohne großen Aufwand etwa 60 bis 70 cm nach unten gekommen. Es war jedoch zu spüren, dass hier auch Steine im Weg waren. Allerdings kam es mir ehr nach Schotter oder Kies vor, da doch immer wieder ein Stück weiterging.
Ich habe zwar keinerlei Erfahrung in diesem Metier, könnte mir aufgrund der Erkenntnisse jedoch vorstellen, dass es mi einer Kiespumpe durchaus möglich wäre, hier mit vertretbarem Aufwand weiter vorzudringen. Ich werde also diese Woche mal eine Kiespumpe ordern und hoffe, dass diese schnell ankommt. Denn dann könnte ich in meiner letzten Urlaubswoche einen Versuch starten, unseren Brunnen ergiebiger zu machen.

Ich berichte weiter.

koehlhirsch
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Thoralf
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Re: Bohrbrunnen in altem Schachtbrunnen zur Vertiefung

Beitrag von Thoralf » Di 16. Aug 2022, 14:45

Moin Koelhirsch,

ich würde erst mal den Schlamm entfernen. Hilft zwar nicht sehr viel hinsichtlich Wassermenge (obwohl Du bereits dadurch 40 cm mehr Tiefe gewinnst). Aber es ist auch die sauberere Sache, den Bohrgrund vorher zu säubern.

Bei mir habe ich den Schlamm mit einer Schmutzwasserpumpe rausgepumpt (ok, bei mir waren es nur wenige cm und auch kein dicker Schlamm, sondern nur "irgendwas" schwarzes, organisches - aber das macht keinen großen Unterschied). Runtersteigen, Schlamm mit einer Schaufel aufwühlen und das Schlamm-Wasser-Gemisch abpumpen, warten bis wieder Wasser im Brunnen ist, alles mehrfach wiederholen, bis der Grund klar zu sehen ist. Der Schlamm verdünnt sich mit jedem Abpumpen bis zu homöopatischen Mengen. :D
Oder, wenn es wirklich 30 bis 40 cm sind, Wasser abpumpen und den Schlamm zunächst mit Eimern nach oben befördern und erst danach dann mit der Pumpe den verbleibenden Rest.

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
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koehlhirsch
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Re: Bohrbrunnen in altem Schachtbrunnen zur Vertiefung

Beitrag von koehlhirsch » Fr 26. Aug 2022, 11:11

Hallo,

ich habe die ersten Erkundungsschritte hinter mir. Auf dem Grund des Schachtbrunnens liegt eine richtige Pampe, ein Gemisch aus Lehm und verrottetem Material (vermutlich vor Anbringen der Abdeckung hineingefallen). Beim ersten Buddeln in etwas Restwasser habe ich auch einen alten Schraubenzieher und ein ca. 30x30 cm Holzplatte ausgegraben.
Ich möchten den Schlamm eigentlich gar nicht ganz entfernen, da ich damit auch den untersten Betonring freilege. Also habe ich versucht, mich mittig der Sohle etwas nach unten zu arbeiten. Leider stoße ich hier auf Steine, meist um die 5-6 cm groß. Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass es größere Wacker in Untergrund gibt. Durch die Überlagerung mit dem Matsch gestaltet sich das Vorankommen müßig. Ich glaube nicht, dass hier eine Kiespumpe hilft. Die ist mittlerweile zwar auch da und ich werde es einmal versuchen, aber das händische Entfernen von Material ist bereits sehr anstrengend.
Ich habe vor, ein 1 m-Stück KG2000er Rohr in die Sohle zu treiben, in der Hoffnung, dann durch den Steinbereich durch zu sein. Sollte das nicht ausreichen, würde ich es mit einem 2 m-Stück KG2000 versuchen. Wenn das funktioniert, stelle ich in dieses 150er KG-Rohr ein 115er Brunnenrohr und versuche mich weiter vorzuarbeiten.

Koingt das nach einem sinnvollen Vorgehen oder bin ich total auf dem Holzweg? Ich habe uch schon überlegt, ob die Anschaffung eines Erdbohrers sinnvoll ist, um doch die ersten 1-2 m ab der Sohle vorzubohren und das Material für die Kiespumpe zu lösen.

Ich bin für Tips immer dankbar.

Köhlhirsch

Lumpi
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Re: Bohrbrunnen in altem Schachtbrunnen zur Vertiefung

Beitrag von Lumpi » Fr 26. Aug 2022, 12:34

Ich würde dennoch erst mal alle "Pampe" aus dem Brunnen entfernen. Diese hat im Brunnen nichts verloren. Vor allem kein verrottendes oder verrottetes Material.
Danach ist es vermutlich auch einfacher, dem Kies Herr zu werden.
Solange du die Betonringe nicht untergräbst, kannst du alles was sich darin befindet, erst mal ausräumen.

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Re: Bohrbrunnen in altem Schachtbrunnen zur Vertiefung

Beitrag von koehlhirsch » Fr 26. Aug 2022, 19:15

Tja, das ist ja das Problem. Ich bin quasi ja bereits auf UK unterster Ring. Alles was ich jetzt noch heraushole, befindet sich praktisch unter der Sohle. Die unteren drei Ringe sind auch jetzt bereits ein wenig auf seitlicher Wanderschaft....

Wir haben heute ein 2m-KG-Rohr eingesetzt und ca. 25% in Sand, Matsch und Kies versenkt. Die 108er Kiespumpe ist für den 150er KG-Querschnitt eventuell etwas knapp. Ich muss halt etwas härter arbeiten. Ich habe mir noch ein 1,50-Brecheisen als Fallmeisel umfunktioniert und wenn morgen das Wasser in den Ringen wieder etwas gestiegen ist, gehen wir das ganze mit der Kiespumpe nochmals an. Ich bin gespannt, ob es uns gelingt, die 2 m KG-Rohr durch die Stein-/Kiesschicht zu treiben.

Wenn das funktioniert hat, könnte ich den Schlampes entfernen und danach beispielweise groben Schotter einfüllen. Oder würde hier etwas dagegen sprechen?
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen in altem Schachtbrunnen zur Vertiefung

Beitrag von Plunschmeister » Sa 27. Aug 2022, 09:49

Alles was ich jetzt noch heraushole, befindet sich praktisch unter der Sohle. Die unteren drei Ringe sind auch jetzt bereits ein wenig auf seitlicher Wanderschaft....
Dir ist schon bewust, dass das gefährlich ist?
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Re: Bohrbrunnen in altem Schachtbrunnen zur Vertiefung

Beitrag von koehlhirsch » Sa 27. Aug 2022, 10:25

Durchaus. Der Zustand ist bereits seit vielen Jahren so. Zuletzt habe ich die Brunnensohle im Teenie-Alter bearbeitet. Das ist mittlerweile >30 Jahre her.

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Re: Bohrbrunnen in altem Schachtbrunnen zur Vertiefung

Beitrag von koehlhirsch » Sa 27. Aug 2022, 17:10

So, nach zweieinhalb bis drei Stunden schweißtreibender Arbeit haben wir das Rohr ca. 20 cm in den Untergrund geschafft. Es ist schon echte Sklavenarbeit. Im Prinzip waren jeweils Fallmeisel und Kiespume im Wechsel im Einsatz. Mehr als ca. 5 cm lässt sich die Kiespumpe nicht füllen, egal was ich versucht habe. Mache ich da was falsch? Manchmal ziehe ich die gesamte Kiespumpe statt nur den Stempel hoch, machmal spüre ich das “Pumpen”, aber eingesaugt wird relativ wenig. Warum kann ich nicht sagen. Offensichtlich rutscht das in die Pumpe aufgenommene Material nach ca. 5 cm Füllung nicht mehr weiter nach oben. Die Kiespumpe ist komplett unter Wasser. Ich habe ruckartig, langsam, in kurzen Schritten gepumpt. Das Ergebnis blieb immer gleich.

Gefördert wird roter Sand und Sandstein-Kiesel bzw. Sandsteine. Wenn es nur noch um einige Zentimeter geht, biss wir durch diese Schicht durch sind, machen wir halt so weiter. Wenn es allerdings noch um ein oder zwei Meter oder mehr geht, dann wird´s heftig.

Vielleicht habt Ihr ja noch gewinnbringende Tips für mich.

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Re: Bohrbrunnen in altem Schachtbrunnen zur Vertiefung

Beitrag von Plunschmeister » So 28. Aug 2022, 09:39

Vielleicht habt Ihr ja noch gewinnbringende Tips für mich.
Kein KG-Rohr verwenden.

Der Pumpenkörper selbst muss natürlich über ein gewisses Eigengewicht verfügen, dieser muss ja auf der Brunnensohle stehenbleiben. Ansonsten taugt die KP nix.
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Gruß PM

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Re: Bohrbrunnen in altem Schachtbrunnen zur Vertiefung

Beitrag von koehlhirsch » So 28. Aug 2022, 11:38

Moinˋ,

das KG-Rohr nutze ich nur als Arbeitsrohr. Das eingesetzte 2m-Stück, soll nach dem Durchstoßen der Steinschicht und dem Einbringen eine 115er Brunnenrohres wieder gezogen werden. Was die Kiespumpe angeht, nutze ich eine 108 mm Kiespumpe von Keller, gekauft beim Erdbohrer (https://www.ist hier nicht gelistet/Kiespumpen/Kel ... :1001.html). Die sollte doch grundsätzlich in Ordnung sein, oder?
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