Geborhrter Brunnen in Maintal

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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zaks
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Geborhrter Brunnen in Maintal

Beitrag von zaks » So 10. Jul 2022, 19:48

Hallo zusammen,

ich habe mir letzte Woche einen Brunnen in Maintal bohren lassen.

Der erste Meter war Lehm, danach Kies mit feinen bis grossen Steinen. Auf Wasser stößt man ab 3m. Gebohrt wurde bis 6,50m, weil ab da eine Tonschicht anfängt. Der nächste Grundwasserleiter beginnt wohl dann erst bei 12m. Die Pumpe der ausführenden Firma lief eine gute halbe Stunde ohne Probleme, im Rohr war ein reges Plätschern zu hören. 8-)

Die Firma wählt imm folgenden Aufbau:

50cm Sumpfrohr
1m Filterrohr
1m Brunnenrohr
1m Filterrohr
3m Brunnenrohr

Die Pumpe soll dann nach dem ersten Filterrohr gesetzt werden.

Weil genug Wasser kam, war die Ausführende Firma zufrieden und hat die Arbeiten beendet. :?:

Ich habe mir jetzt die QJD 312-1.1 angeschafft, die pumpt knapp 1min, danach ist Schicht im Schacht bzw. Rohr :(
  • Motor 1,1 kW
    Q max 5,8m³/h 97 l/min
    H max 86m
    4m³ bei 43m
Jetzt ist die Frage ob es zielführend und überhgaupt möglich ist tiefer zu bohren. Dazu muss man wissen das die Nachbarschaft überall Rammbrunnen hat, welche schon seit gut 50-60 Jahren laufen. Nicht weit von mir wurde vom gleichen Handwerker bis 20m gebohrt, weil das der Bauherr so wollte.

Wie ist Eure Einschätzung?

andreas kr
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Re: Geborhrter Brunnen in Maintal

Beitrag von andreas kr » Mo 11. Jul 2022, 11:58

Hallo Zaks,

es gibt meiner Meinung nach zwei mögliche Ursachen, warum Dein Brunnen nach 1 Minute trocken läuft:

a) es strömt zu langsam Wasser durch die Filterrohre nach
b) die Pumpe ist mit 1100 Watt zu stark und sprengt die Möglichkeiten des Brunnens

Wichtig, um sich aus der Ferne ein Bild machen zu können, wäre uns noch mitzuteilen:

1. Rohrdurchmesser (vermute DN100 aufgrund der 3 Zoll Pumpe)
2. Schlitzweite der Filterrohrer (0,3 oder 0,5?)
3. Für was Du Deinen Brunnen nutzen möchtest und welche Leistung (Entnahmemenge) Du zukünftig planst.

Tiefer kann man immer gehen (siehe Nachbar). Fraglich ist allerdings, ob das nötig und wirtschaftlich sinnvoll wäre.

Grüße aus Ffm

Andreas

Lumpi
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Re: Geborhrter Brunnen in Maintal

Beitrag von Lumpi » Mo 11. Jul 2022, 14:58

zaks hat geschrieben:
So 10. Jul 2022, 19:48
..... Auf Wasser stößt man ab 3m. Gebohrt wurde bis 6,50m,

..... Die Pumpe der ausführenden Firma lief eine gute halbe Stunde ohne Probleme, im Rohr war ein reges Plätschern zu hören. 8-)

......
Die Firma wählt imm folgenden Aufbau:

50cm Sumpfrohr
1m Filterrohr
1m Brunnenrohr
1m Filterrohr
3m Brunnenrohr
.....
Da ist aber einiges im Argen...
Zu wenig Wasser (gar keines!) über dem Filterbereich.

Nicht tief genug gebort. Das Sumpfrohr hätte man im Lehm versenken sollen.

Das besagte "reges Plätschern" war schon ein deutliches Zeichen, daß der Wasserpegel im Brunnen unter die Oberkannte des obersten Filterrohrs fällt. Das sollte niemals der Fall sein.

Die Pumpe scheint überdimensioniert für deinen Brunnen.


Wie wurde der Brunnen erstellt?
Wie ist denn der Boden im Bereich des Filters beschaffen?

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zaks
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Re: Geborhrter Brunnen in Maintal

Beitrag von zaks » Mo 11. Jul 2022, 16:44

Brunnenrohr: DN 115
Pumpe: 4 Zoll Tiefbrunnenpumpe
Schlitzweite: ist mir nicht bekannt
Bodenbeschaffenheit im Bereich der Filter: Grober Sand bis Kies, Steine zwischen 5-10cm Größe
Einsatzzweck: Gartenbewässerung

Das Sumpfrohr steckt ein wenig im tonigen Bereich.

Ich nehme auch an das ich die Pumpe viel zu stark gewählt habe. Es soll damit nur der Garten bewässert werden

Nach meiner "Rechnung" bräuchte ich zwischen 4-5Bar mit einer Wassermenge von ca. 2m³/Std.
Der DVS Beregnungsplaner sagt dazu das am System ein Druck von 3,5Bar anliegen soll und die Wassermenge auf 1,8m³/Std. begrenzt werden soll.
Die Wassermenge wird automatisch auf 1,8 m³/h reduziert, um zu hohe Fließgeschwindigkeiten und Reibungsverluste in der 24/25mm PE-Leitung zu vermeiden.
Auf die Pumpenstärke komme ich wegen gefordertem Systemdruck, Pumpentiefe (ca. 6,5m) und Leitungslänge.

Zuerst hatte ich 4m³/Std eingetragen und meinte das ich das so brauch. :roll:

Wenn ich das mit den Pumpenkennlinien verstehhe, und ich tue mich da sehr schwer mit, dann müßte ich eine Pumpe finden die mir 2m³/Std bei einer Höhe zwischen 40-45m bietet.

Ist das soweit richtig? :idea: :?

LG Michael

andreas kr
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Re: Geborhrter Brunnen in Maintal

Beitrag von andreas kr » Mo 11. Jul 2022, 17:31

Hallo Michael,

der Druckverlust durch den Höhenunterschied richtet sich nach dem Wasserspiegel (bei Dir 3 Meter unter GOK) und nicht der Position der Pumpe.

Ich würde im ersten Schritt erst einmal testen, ob der Brunnen 2.000 Liter in der Stunde liefern kann, ohne das dabei der Wasserspiegel in den Filterbereich absinkt (ohne plätschern). Dazu einfach einen Kugelhahn anschließen und soweit drosseln, bis Du pro ca. 20 Sekunden einen 10 Liter Eimer knapp zum Überlaufen voll bekommst. Den Pegel kannst Du dabei parallel ausloten. Das Drosseln macht der Pumpe übrigens nichts aus.

Ist das Ergebnis zufriedenstellend, würde ich mir eine passende Pumpe im Bereich 4,5 Bar bei 2.000 Liter suchen. Bringt der Brunnen nicht die gewünschte Leistung, wäre z.B. eine schwächere Pumpe mit mehreren Beregnungskreisen eine Alternative.

Grüße

Andreas

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Re: Geborhrter Brunnen in Maintal

Beitrag von i10 » Di 12. Jul 2022, 11:11

Pumpe 1,1 kw ? :o Schau mal nach im Bereich 0,37 kw das sollte locker ausreichen.

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Re: Geborhrter Brunnen in Maintal

Beitrag von i10 » Di 12. Jul 2022, 11:22

Tiefbrunnenpumpe Subline 4 Zoll F2-18 das wäre evtl was. Bei duggmbh.de.
evtl. auch eine von den CS Pumpen die sind noch preiswerter, so eine habe ich hier und läuft schon seit Jahren :D

Lumpi
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Re: Geborhrter Brunnen in Maintal

Beitrag von Lumpi » Di 12. Jul 2022, 13:20

Lumpi hat geschrieben:
Mo 11. Jul 2022, 14:58

Wie wurde der Brunnen erstellt?
Wurde das Brunnenrohr direkt abgeteuft, oder wurde mit einem Mantelrohr gebohrt und das Rohr danach hinein gestellt?

Grobsand und Kies sind eigentlich gute Wasserleiter.

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zaks
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Re: Geborhrter Brunnen in Maintal

Beitrag von zaks » Di 12. Jul 2022, 13:28

Lumpi hat geschrieben:
Di 12. Jul 2022, 13:20
Lumpi hat geschrieben:
Mo 11. Jul 2022, 14:58

Wie wurde der Brunnen erstellt?
Wurde das Brunnenrohr direkt abgeteuft, oder wurde mit einem Mantelrohr gebohrt und das Rohr danach hinein gestellt?

Grobsand und Kies sind eigentlich gute Wasserleiter.
Direkt abgeteuft. Mit Mantelrohr hätte er tiefer bohren können, er hatte es aber wo anders im Einsatz.

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Re: Geborhrter Brunnen in Maintal

Beitrag von i10 » Di 12. Jul 2022, 13:39

Auch im Grobsand und Kies ist eine solche Pumpe deutlich zu " stark " , besonders bei der geringen Bohrtiefe und dem kleinen Rohr!
Noch 20 m tiefer Bohren dann könnte das funktionieren mit 1,1 kw. Kommt aber auf die Untergrundbeschaffenheit an.
Nur das Grundwasser ankratzen und Versuchen das Abzuschlürfen klappt nicht :?
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