Kein Wasser und Brunnenrohr gebrochen, was nun??

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Joerg1807
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Kein Wasser und Brunnenrohr gebrochen, was nun??

Beitrag von Joerg1807 » So 3. Apr 2022, 18:29

Hallo liebes Forum. Mein Name ist Jörg, und nachdem ich mich in der Theorie und mental nun beinahe eine Jahr auf das Projekt vorbereitet habe, natürlich auch das Handbuch Brunnenbohren gelesen hatte, habe ich vor kurzem mein Projekt gestartet.
Loch mit dem Sparten ausgestochen und gleich auf eine 25 cm dicke Betonplatte gestoßen. Nachdem ich diese mit der Hilti nicht zerstören konnte, habe ich sie mit einem Ausdehnungssprengstoff gesprengt. Dann endlich kam der 145er Erdbohrer zum Einsatz und es ging auch mal gleich 1,5m bergab. Unser Untergrund ist Kies, im näheren Umkreis viele Kieswerke und Baggerseen als Überbleibsel. Ab 2 Metern kamen immer wieder so große Steine, dass der Bohrer nicht weitergekommen ist, aber kein Problem: 100mal mit einem Fallmeißel draufdonnern und die Probleme waren für 5 weitere cm beseitigt. Irgendwann war ich auf 2.90 und gehörte natürlich zu den glücklichen 2-4% laut Handbuch, wo sich ein Hohlraum bildet. Klar im Lott0 gewinne ich nicht, aber dadurch, dass ich das Buch gelesen hatte, wusste ich ja vom KG Rohr. KG Schutzrohr eingezogen und nochmals einen halben Meter rausgeschunden, was bei ostereigroßen Steinen nicht einfach war. Mein Ziel waren 3,5m, da ab 3 Metern eigentlich schon Grundwasser sein sollte. Bei 3 Metern war Schluss, keinen Millimeter ging dieses Schutzrohr weiter, rückblickend wäre eventuell eine Auflast am KG Rohr sinnvoll gewesen. Somit Brunnenrohr DIN 115 eingezogen und auf ein Meter Filterrohr verzichtet. Arbeiten mit Kiespumpe und abgepumptem Wasser aus Pool, damit die Kiespumpe arbeiten kann. Halben Meter Sumpfrohr mit Metallschuh, 2 Meter Filterrohr und 1m Brunnenrohr, und das ging dann eigentlich recht gut. Zwei Meter Rohr waren dann nach 3-4 Tagen im Boden versenkt. Natürlich immer wieder große Steine, die mit Fallmeißel und Kiespumpe als Bombe manipuliert beseitigt wurden oder mit einem Schneebesen einzeln geborgen wurden (Ca. 5 mal Kiespumpe herablassen und dann wieder so ein fieser Stein bzw. gleich mehrere Steine.) In dem ganzen Stress, der dann auch privat noch wegen eines Todesfalls dazugekommen ist, habe ich mein Brunnenrohr nicht mit der Tiefe Seilwinde und Kiespumpe verglichen, und natürlich ist mir die Kiespumpe davongefahren, um 1,5 Meter. Damit ich das Brunnenrohr mit der Kiespumpe wieder synchron bekomme, habe ich die Auflast von anfänglich 170kg je Seite etwas erhöht auf das Doppelte oder auch etwas mehr, und dabei ist jetzt das Brunnenrohr nachgerutscht, aber nicht ganz so wie ich es wollte. Das Brunnenrohr ist gebrochen und hat sich über das untere Rohr drübergelegt.

Ich konnte nur das erste Stück wieder ziehen.
Was ich nun vorhätte, und ich weiß grade nicht, ob es Sinn macht:
versuchen, das KG Rohr zu ziehen mit einem Blechgreifer.
Plan A
Dann versuchen, das blaue Brunnenrohr D115 zu ziehen und ein Brunnenrohr D100 einziehen und mit meiner Kiespumpe weniger Auflast mit besseren Schwerpunkt weiter arbeiten, was recht gut funktioniert hat.
Plan B
Alles so lassen wie es ist und ein DIN 80 Brunnenrohr einziehen aber mit 3 Meter Filter und weiter, aber mit neuer Kiespumpe, die passt, und hoffen, dass es gut geht, da die Steine schon recht groß sind.

Weiteres Problem.
Das Grundwasser sollte auf 3,5m sein. Das Loch ist beinahe 6 Meter tief und es ist immer noch kein Wasser weit und breit zu sehen. Der Pool ist inzwischen wieder gefüllt mit neuen 35m3 vom Brunnen des Nachbarn, der einen Schlagbrunnen auf 7m Tiefe hat, und der ja indirekt sein Wasser, das ich in meinen „fast-Brunnen“ fülle, wieder bekommt (inzwischen 45m3).
Nun meine Frage, macht mein Plan A oder B Sinn, und wo ist und bleibt das Wasser? Grundwasser eigentlich auf 3 bis 3,5m Tiefe, und bei mir ist zwar feuchter Kies, aber kein Wasser. Und die Durchlaufleistung vom Hausanschluss würde nicht ausreichen, um die Kiespumpe im Bohrloch fluten zu können. Das Wasser versickert schneller als normaler Hausanschluss vom Wasserhahn.
(PS: Die Hohlräume, die sich gebildet haben, reichen sicher schon für 3 Kisten Bier).
(PPS: Das ist mein allererster Forumeintrag meines Lebens.)
(PPPS: Auch die Kiespumpe hatten wir schon versenk, weil sich der Haken von der Seilwinde gelöst hatte, aber wieder geborgen)
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Plunschmeister
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Re: Kein Wasser und Brunnenrohr gebrochen, was nun??

Beitrag von Plunschmeister » Mo 4. Apr 2022, 09:35

Moin Jörg und willkommen im Forum.

Zunächst einige Infos:
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Mein Tipp, alle Rohre entfernen und den Brunnenbau neu starten!!!
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM

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Joerg1807
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Re: Kein Wasser und Brunnenrohr gebrochen, was nun??

Beitrag von Joerg1807 » Mo 4. Apr 2022, 13:56

Hallo PM, ich hoffe dass es nun mit der Antwort Funktion klappt.
Würdest du falls das Rohrziehen funktioniert (mit Plattengreifer) es nochmals mit DN115 versuchen, oder auf DN100 umsteigen. Die Kiespumpe war ja 1 -1/2 Meter unter dem Brunnenrohr.
Zweite Frage, kannst du dir dass mit dem Grundwasser erklären, warum dass bei mir noch nicht da ist.
Bild

Viele Grüße
Jörg
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Plunschmeister
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Re: Kein Wasser und Brunnenrohr gebrochen, was nun??

Beitrag von Plunschmeister » Mo 4. Apr 2022, 14:33

Hallo Jörg,
die Boden- und Trennschichten im Untergrund verlaufen nicht nur horizontal, sondern auch vertikal. Ich vergleiche das immer gerne mit einem Marmorkuchen.


Den zweiten Versuch solltest du mit Glattwandrohr und mindestens in DN 115 starten.
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Gruß PM

moriturus
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Re: Kein Wasser und Brunnenrohr gebrochen, was nun??

Beitrag von moriturus » Mi 6. Apr 2022, 05:50

Ich würde den 2. Versuch auch ohne Schneidschuh machen. Der trägt zusätzlich auf und kann am Stein hängen bleiben, den du mit dem Fallmeißel nicht erreichen kannst. Das ziehen vom Rohr macht er auch nicht einfacher.
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Plunschmeister
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Re: Kein Wasser und Brunnenrohr gebrochen, was nun??

Beitrag von Plunschmeister » Mi 6. Apr 2022, 09:45

moriturus hat geschrieben:
Mi 6. Apr 2022, 05:50
Ich würde den 2. Versuch auch ohne Schneidschuh machen. Der trägt zusätzlich auf und kann am Stein hängen bleiben, den du mit dem Fallmeißel nicht erreichen kannst. Das ziehen vom Rohr macht er auch nicht einfacher.
Genau!

Nochmal zum Ziehen der Rohre: Diese eventuell von unter her ziehen.
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Gruß PM
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