Hallo Carsten,
falls das nicht, wie Andreas eben fragte, ein Messfehler ist, dann kenne ich so etwas auch. Bei meinem Schachtbrunnen (brunnenbau-Story: http://brunnen-forum.de/viewtopic.php?f=63&t=2075), den ich vom Grund des Schachtbrunnens aus mit blauem Brunnenrohr noch ca. 3,5 m vertiefte, habe ich etwa 0,5 Meter Sand/Kies im Brunnenrohr. Mein Brunnen steht in einer Kiesschicht mit irgendwas um 1 mm Korngröße und auf Grund meiner Beobachtungen beim Kies raus Pumpen vermute ich, dass ich mit dem Sog der Kiespumpe nicht nur den Kies aus dem Rohr förderte, sondern dass dabei auch noch Kies aus der Umgebung des Rohres von unten her angesaugt wurde. Vielleicht hat das was mit den Druckverhältnissen zwischen Gewicht der Wassersäule und dem Gewicht des Kieses zu tun, vielleicht auch mit der "Beweglichkeit" der Kiesteilchen im jeweiligen Untergrund am Ort des Brunnens. Und vielleicht auch mit dem Verhältnis von Durchmesser Brunnenrohr und Kiespumpe.
Ich habe mal kurz skizziert, was ich mir da vorstelle:
Das rote soll die Kiesbewegung sein, wenn Du mit der Kiespumpe Kies aus dem Loch förderst. Dann strömt ein Wasser- und Kies-Gemisch von unten her in das Rohr.
Solange Du das Brunnenrohr im selben Maß nach unten schiebst (durch die Auflast), wie Du Kies rauspumpst, dann passiert nichts. Wenn Du aber nur noch den letzten Kies rausholen willst, ohne Auflast, weil Du Deine Endteufe erreicht hast, dann saugst Du Kies von unten an.
Vielleicht auch nur knapp soviel wie Dein Sumpfrohr lang ist. Weil, falls Du mit der Kiespumpe noch im Bereich des Filterrohres bist, dann wird das zum Pumpen nötige Wasser durch die Filterschlitze von der Seite angesaugt. Dann hast Du diesen Sog von unten nicht mehr. Du hast 1 m Sumpfrohr - und das ist vollständig voll Kies. Ich habe 0,6 m Sumpfrohr - und auch dieses ist fast vollständig voll Kies. Wenn das immer so sein sollte - dann wäre das mit dem Sumpfrohr eigentlich unnötig.
Kann jemand diese Überlegung bestätigen?
In meinem Fall kam noch dazu, dass ich mit meinem Schachtbrunnen bereits unterhalb der Lehmschicht, mitten im Kies des Elbe-Urstromtales war. Und dann beim Rauspumpen des Kieses aus dem Sumpfrohr immer wieder Kies von oben nachrutschte. Damit hätte ich meinen > 100 Jahre alten gemauerten Schachtbrunnen zerstören können, wenn ich es nicht rechtzeitig gemerkt hätte. Habe hier viewtopic.php?f=9&t=2078 dazu etwas geschrieben. Beim Pumpen im gewachsenen Erdreich ist das wohl weniger relevant. Da müsste man schon viel mehr Kies rausbefördern, um einen Tagbruch zu erzeugen.
LG
Thoralf