Brunnen bohren mit Kiespumpe, Arbeitsrohr rutscht nicht weiter

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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ck1
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Re: Brunnen bohren mit Kiespumpe, Arbeitsrohr rutscht nicht weiter

Beitrag von ck1 » Di 5. Apr 2022, 06:40

Sorry, ich meinte natürlich einen elektronischen Druckschalter.
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Thoralf
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Re: Brunnen bohren mit Kiespumpe, Arbeitsrohr rutscht nicht weiter

Beitrag von Thoralf » Di 5. Apr 2022, 09:46

Moin Carsten,

für Tiefbrunnenpumpen wird hier empfohlen, die Pumpen >= 1 m über der Filterstrecke einzusetzen. Es spricht nichts dagegen, diesen Richtwert auch für Dein Dein Saugrohr zu nutzen. Bei Deinen 7 m Brunnenrohr also in 4 m Tiefe.

Wenn Dein GW bei OK Erdboden - 1,30 m steht (Ruhepegel), dann dürfte Dein GW bei Entnahme bzw. auf Grund jahreszeitlicher oder noch längerer Schwankungen um die von Dir genannten 2,70 m sinken, ehe Du Probleme bekommst.

Bei Deiner Brunnentiefe sollte Dein GW-Spiegel bei Entnahme noch gut messbar sein (z.B. Metallmaßband runterlassen bis Eintauchen ins Wasser sichtbar wird). Miss doch mal, wie weit Dein Wasserspiegel bei dauerhafter maximaler Entnahmeleistung unterhalb des Ruhewasserspiegels absinkt. (ca. 20 Minuten laufen lassen sollte reichen)

Wenn Du ohnehin die Pumpe gleich neben den Brunnen stellen willst, dann wäre das die beste Lösung. Dann sollte das auch mit der Höhenlage bzw. mit der leicht steigenden Saugleitung problemlos machbar sein. In dem Fall einfach einen fertigen Brunnenkopf kaufen. z.B. hier: https://duggmbh.de/wassertechnik-302/br ... fe-dn-100/ gibt es fertige Brunnenköpfe mit Gewindestück 1¼" (ist nur einer der erstbesten Google-Treffer, gibt auch weitere Anbieter, Du müsste Dich erkundigen, ob der Deckel auf Dein oberes Ende vom Brunnenrohr passt, bei einigen Anbietern steht was von "Gewindeteil absägen", andererseits hast Du ja Glattwandrohre, wo das unnötig sein dürfte),
Deine PE-Saugleitung unten anschließen, oben je nach Höhenlage und baulicher Situation gleich einen Übergang auf Flexschlauch oder erst noch ein senkrechtes Rohrstück aufsetzen, fertig. Unten an die Saugleitung ein Fußventil (Rückschlagventil). Dann fällt die Wassersäule nicht ab, wenn doch mal Luft eindringen sollte. und: besser nicht die Gardena-Teile verwenden, sondern die Fittings aus Messing. Du brauchst ja dann nur noch 2 Stück (am Fußventil und am Brunnenkopf)

Anm.: ich habe nur kein Gespür dafür was im Winter ist, also ob es problematisch werden kann, wenn sich im oberen Teil des dann wassergefüllten Saugrohres Eis bildet.

Zum Druckschalter lies mal einige Beiträge im Druckschalter-Bereich des Forums. Bei Deiner Pumpe sollte ein "Presscontrol" reichen, mit eingebauter Durchflusskontrolle (obwohl ich selbst eher "richtige" Druckschalter mit Ein- und Ausschaltdruck in Verbindung mit Druckbehälter bevorzugen würde). Welchen Druck erreicht denn Deine Pumpe? Bzw. welche Pumpe (Hersteller, Typ, Datenblatt/Kennlinie) ist es denn?

Einbaulage des Druckschalters beachten. Meist senkrecht.

LG
Thoralf
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ck1
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Re: Brunnen bohren mit Kiespumpe, Arbeitsrohr rutscht nicht weiter

Beitrag von ck1 » Di 5. Apr 2022, 15:14

Hallo Thoralf.

Vielen Dank.
Werde nach dem Urlaub als erstes mal die Messung machen, und den Wasserstand kontrollieren.

Den Deckel werde ich selber bauen. Da die Originalen ziemlich teuer sind und auch noch das Loch für die Kabel haben. Entfällt ja bei mir.
Wegen dem Einfrieren im Winter mach ich mir keine Sorgen...die Brunnenstube wird gemauert und von innen mit Styropor verkleidet.
Hatte auch mal gesehen, dass jemand sein abgedecktes Brunnenrohr offen lässt. Im Winter das Wasser ca. 15 Grad warm ist und durch die aufsteigende Wärme nix einfriert. Aber bis es bei mir soweit ist...dauert noch .
Kann ja nach Fertigstellung mal Bilder hochladen.

Die Pumpe ist übrigens ne Gardena,
6000/6 inox
max. Druck 5,5 Bar
Ansaughöhe max. 8 m
Förderhöhe max. 55 m

Wegen dem Druckschalter werde ich dann mal bissl suchen.

Was sagst du eigentlich zu den Bildern von dem Kies?
Sieht doch ganz ordentlich aus und hoffentlich die richtige Tiefe erreicht. Waren auch ziemlich große Kohlestückchen darin.

Gruß Carsten
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Thoralf
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Re: Brunnen bohren mit Kiespumpe, Arbeitsrohr rutscht nicht weiter

Beitrag von Thoralf » Di 5. Apr 2022, 21:27

N'Abend,

ja, selbst basteln geht auch. Nur offen lassen würde ich das Brunnenrohr nicht. Nicht das was reinfällt, Nacktschnecke, Frosch, Igel, Spiezeugauto, ...
Und 15 Grad halte ich für deutlich zu warm für Grundwassertemperatur im Winter. Es sei denn, Du hast eine Thermalquelle.

Zur Pumpe: Presscontrol (mit ggf. kleinem Druckbehälter) oder Druckschalter mit ausreichend dimensioniertem Druckbehälter (MAG) würde mit der Pumpe beides funktionieren. Hängt von den persönlichen Vorlieben ab. ;)

Zum Sand kann ich nichts sagen. Bin nicht der Bohrexperte.

LG
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Plunschmeister
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Re: Brunnen bohren mit Kiespumpe, Arbeitsrohr rutscht nicht weiter

Beitrag von Plunschmeister » Mi 6. Apr 2022, 09:38

Das Bohrgut schaut eigentlich gut aus, für eine genaue Bestimmung:
viewtopic.php?f=2&t=108

Wenn ich das richtig verstanden habe, kann ich also das 1 1/4 Zoll Rohr als Ansaugleitung verwenden?
Selbstverständlich kannst du dieses verwenden, wie hast du die Gewindeverbindung eigentlich abgedichtet?
Theoretisch kannst du die Saugleitung ins Sumpfrohr hängen, denn diese benötig ja keine Kühlung im Vergleich zu einer TBP. :lol:
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Gruß PM

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Re: Brunnen bohren mit Kiespumpe, Arbeitsrohr rutscht nicht weiter

Beitrag von ck1 » Mi 6. Apr 2022, 14:30

Hallo PM.

Danke für die Infos.
Habe mir die Bilder vom Kies angeschaut. Wenn ich das mit meinem vergleiche sieht es ganz gut aus.

Die Gewinde, der jetzt dann Ansaugleitung, hatte ich mit Dichtband und Fermit abgedichtet .

Gruß Carsten

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Re: Brunnen bohren mit Kiespumpe, Arbeitsrohr rutscht nicht weiter

Beitrag von ck1 » Do 7. Apr 2022, 07:42

Hallo Leute.

Nachdem von euch viele Informationen kamen und ich die letzten 2 Tage Stunden mit lesen über Druckschalter und Druckkessel verbracht habe, raucht es ordentlich in meinem Kopf.
Ist halt für Anfänger doch ziemlich kompliziert und es gilt einiges zu beachten.
Habe auf der Skizze mal versucht darzustellen, wie mein Aufbau aussehen könnte.
Oft wird geschrieben, dass ein mechanischer DS verwendet werden soll, um den Druck einstellen zu können. Es gibt doch aber auch elektronische, bei denen das wohl geht. :roll:
Wäre jedenfalls sehr hilfreich, mal eure Meinung zu meinem Aufbau zu lesen.
Noch die Frage zum Rückschlagventil...sollte auf der Druckseite ebenfalls eins verbaut werden ?
Wenn ja, an welche Stelle?
Bild

Danke schon mal für Antworten.

Gruß Carsten
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Thoralf
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Re: Brunnen bohren mit Kiespumpe, Arbeitsrohr rutscht nicht weiter

Beitrag von Thoralf » Do 7. Apr 2022, 22:50

N'Abend Carsten,

ich merke grad, ich sollte meinen Ausführungen im DS-Forum noch einen Beitrag als Entscheidungshilfe zu Druckschalter vs. Presscontrol hinzufügen.

Ich versuch's mal in Kurzfassung:

Es gibt manuelle Druckschalter, elektronische Druckschalter (beide mit separat einstellbarem Ein- und Ausschaltdruck) und es gibt Presscontrols (oder Schaltautomaten), meist mit fest eingestelltem Einschaltdruck, die erst wieder ausschalten, wenn der Durchfluss zum Stillstand kommt (Die Pumpe erzeugt dann ihren max. Druck).

Was Druckschalter betrifft: Ich selbst würde immer die elektronischen nehmen, weil die auch gleich einen Trockenlaufschutz haben (sowohl elektronische DS als auch Presscontrol). Und weil sie sich feiner einstellen lassen.

Wenn man eine Pumpe mit hohem Druck hat (z.B. 8 bar), dann geht nichts an einem Druckschalter vorbei. Der schaltet dann bei z.B. 3,5 bar aus und gut ist. Ein Presscontrol würde erst bei max Druck (z.B. 8 bar) ausschalten. Bei einer richtig dimensionierten Pumpe, die bei Deiner Standardanwendung (hattest Du eigentlich schon mal geschrieben, was Du damit betreiben willst?) gerade den richtigen Druck hat, die kannst Du auch mit Presscontrol betreiben.

Bei Betrieb am Presscontrol stellt sich ganz einfach ein beliebiger Arbeitspunkt auf der Pumpen-Kennlinie ein. Viel Förderung/wenig Druck, geringe Förderung/hoher Druck. Bei Betrieb am Druckschalter schaltet die Pumpe zwischen Min und Max Druck - oder läuft bei ganz viel Förderung dauernd (wenn die Pumpe bei dem hohen Durchfluss den Ausschaltdruck nicht erreicht).

Deine Pumpe ist so ein Mittelding, ich würde sagen, geht beides. Bei Presscontrol nur ein kleines MAG, bei Druckschalter ein größeres (musst Du mal durchrechnen, welche Größe).

Ich fürchte das hilft noch nicht recht weiter, aber ist schon etwas spät...
(Vielleciht die Tage mal mehr dazu)

LG
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Re: Brunnen bohren mit Kiespumpe, Arbeitsrohr rutscht nicht weiter

Beitrag von ck1 » Fr 8. Apr 2022, 06:28

Moin Thoralf,

danke für deine Ausführungen.
Ich hatte ja auch schon die Beiträge im Forum durchforstet, aber manches ist halt nicht so leicht verständlich.

Werde jetzt wohl den elektronischen DS von Pumpe 24
(https://www.pumpe24.de/coelbo-druckscha ... chutz.html) bestellen.
Dort habe ich schon die ganzen anderen Brunnensachen gekauft. Unter anderem noch die Messingmuffen für PE Rohr, wie von dir empfohlen.

Zur Größe des Druckbehälters muss ich dann mal wieder suchen, wie ich das berechne...

Ach ja, mit der Pumpe soll folgendes gegossen werden:
Rasenfläche ca. 60 m2 , einfacher Rasenspränger
Garten ca. 100 m2 , einfacher Rasensprenger
Diverse kleine Beete, Hochbeet und Gewächshaus.
Alles ganz einfach mit Gartenschlauch bewässern, je nach Bedarf.

Noch die Fragen nach Manometer und Ablassventil...
Der Druckschalter hat ja ein Display, welches sicher auch den Druck anzeigt.
Trotzdem noch ein Manometer einbauen? Wenn ja, an welche Stelle.
An der Pumpe kann ich ja zum Winter das Wasser ablassen. Trotzdem noch irgendwo ein Ventil auf der Druckseite einbauen?
Wieder viele Fragen....

VG Carsten

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Re: Brunnen bohren mit Kiespumpe, Arbeitsrohr rutscht nicht weiter

Beitrag von ck1 » Fr 8. Apr 2022, 09:14

Hallo Thoralf,

[img]https://up.picr.de/43354495sg.jpg

Das wäre jetzt der Plan.

Gruß Carsten
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