Mein erstes Brunnenprojekt....... gescheitert??

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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vokka
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Mein erstes Brunnenprojekt....... gescheitert??

Beitrag von vokka » Sa 27. Jun 2015, 11:06

Hallo
ich möchte euch mal von meinem Brunnenprojekt erzählen und eure Meinungen/Tipps anfragen.
Ich wohne in 64807 Dieburg in einem kleinen Einfamilienhaus mit kleinem Garten zur Miete.
Um teures Hauswasser zu sparen wollte ich einen Brunnen, geplant war ein Rammbrunnen, schlagen.
Da sich der Vermieter nicht an den Kosten beteiligt, sollte es so günstig wie möglich sein.
Also habe ich einen Erdbohrer 110mm Durchmesser mit 6 Meter Gestänge gekauft. Nachdem ein Wünschelrutengänger (50€ für 5 Minuten wünscheln) mir gesagt hat wo Wasser sein soll.
fleißig kosgebohrt.
Bei 3 Meter wurde es feucht, bei 4 Meter war Wasser. Leider kam kein Kies oder Sand sondern eher Lehm.
Also Verlängerungen für den Bohrer geholt und bis knapp 9 Meter weiter gebohrt. Bei 8 Metern kam eine Lettschicht , in die ich mich noch ca 70cm gequält habe.
Zum Schluss ging aber gar nichts mehr. Man konnte den Bohrer oben(dank der Kraft meines Schwagers) eine halbe Umdrehung drehen, der Bohrer unten drehte sich nicht mehr mit.
Wir hatten nur Torsion im Bohrgestänge 25x25mm, so dass ich Angst hatte es könnte abreißen.
Damit hatte sich bohren erledigt.
Dann haben wir 9 Meter 1 1/4 Zoll Stahlrohr mit Rammspitze zusammengeschraubt, senkrecht gestellt und aus von oben 9 Meter tief ins Loch fallen lassen. Das Rohr viel auf das Lett und steckte dort wie ein Messer in Holz, das Rohr vibrierte bis oben.
Danach haben wir zwei Stunden mit einem 5 KG Vorschlaghammer gehämmert, mit dem Erfolg, das Rohr ca 40cm ins Bett getrieben zu habe.

Damit wähnte ich mein Unterfangen für gescheitert und lediglich unter viel Mühen noch das Rohr mit Rammspitze gezogen.

Das Alles war letztes Jahr.

Diese Jahr wurde in Facebook in einer Gruppe über Brunnen geschrieben und ein Mann angepriesen, der seit 22 Jahren nebenberuflich Brunnen macht.
Er kam vorbei und schaute sich Alles nochmal an. Die Bohrung war noch 7 Meter frei und Wasser stand bei 4 Metern.

Jetzt sollte er mir einen Bohrbrunnen aus dem Loch basteln. Er kam mit 125er KG Rohr. Ok ich weiss was ihr davon haltet, dachte aber er weiss was er macht.
Er hat dann insgesamt 8 Meter KG Rohr in die Bohrung gestellt Davon 7 Meter geschlitzt den achten Meter haben sie noch mit Gewalt und etwas plunschen nach unten gebracht. Bodenkappe brauchen wir nicht sagten sie, da der Meter im Lett ja abdichten würde. Dann sind sie weg mit der Aussage sie wären ganz sicher das Wasser würde für den kleinen Garten mit einem Hauswasserwerk reichen.
Ach so ihre Kohle haben sie auch mitgenommen. Mit dem HW bekomme ich jetzt Wasser aber nur ca. 200 Liter sehr braune trübe Brühe , dann ist das Loch leer. Es läuft zu wenig Wasser nach.
Denkt ihr er spült sich noch frei, dass irgendwann genug Wasser für einen Gardena Gegner kommt.

Oder macht es Sinn das Rohr wieder zu ziehen und Richtiges 125er Brunnenrohr mit Filterstrecke zu stellen.
Denkt ihr ich muss noch durch die Lettschicht, wenn ja, wie und wie dick könnte sie sein (ich weiß ihr könnt nicht hellsehen, aber evtl hat ja schon jemand in Dieburg gebohrt)

Evtl kommt ja jemand der Profis hier aus dem Raum Darmstadt7Dieburg und könnte sich das Ganze mal ansehen. :roll: :roll:

Würde mich über eure Meinungen (abgesehen von "schon wieder Einer mit Kanalrohr :oops: ) freuen.

Danke und VG
vokka
PS: Ich geh mal wieder raus und lass die Pumpe laufen :lol:
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Eriberto
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Re: Mein erstes Brunnenprojekt....... gescheitert??

Beitrag von Eriberto » Sa 27. Jun 2015, 11:57

Hallo vokka, willkommen im Forum.

Hm, das ist ja alles nicht so toll gelaufen, insbesondere mit dem 'Nebenbei-Brunnenbauer'...

Schau mal auf dem Kartenserver / Hessen, ob Du Infos zur Grundwassersituation und Bodenbeschaffenheit findest: Kartenserver.

Wie sieht es in der Nachbarschaft aus ? Erfahrungswerte, bzw. Brunnen vorhanden ?

Ja, ja KG-Rohr, mal wieder ... So wie es sich liest, befindest Du dich immer noch in einem Grundwassernicht- bzw. Geringleiter. Das wird m.E. auch nicht mehr ergiebiger werden.
Die Frage ist natürlich auch, ob sich weiterer Aufwand lohnt, da Du ja zur Miete wohnst...

Gruß
Florian

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vokka
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Re: Mein erstes Brunnenprojekt....... gescheitert??

Beitrag von vokka » Sa 27. Jun 2015, 12:16

Hallo Eriberto,
danke erstmal für die Antwort.
Unsere direkten Nachbarn haben einen Schachtbrunnen 100cm Durchmesser. Vom Keller nochmal 7 Meter also maximal 9 Meter ab Geländeoberkante.
Dieser Brunnen liefert immer genug Wasser für Gartenbewässerung, Waschmaschine und Toilettenspülung.

Meine Eltern haben in ca 300 Meter Luftlinie entfernt einen Rammbrunnen 8 Meter tief, der seit 30 Jahren Wasser ausreichend liefert um ihren Rasen 1000qm zu beregnen.

Daher hatte ich gedacht es könne bei mir auch so leicht an Wasser zu kommen sein.

Ich hatte auch Kontakt zum HLUG (Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie), dort wurde mir damals gesagt, ich könne ab ca 4 Meter mit Grundwasser rechnen.

VG
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Re: Mein erstes Brunnenprojekt....... gescheitert??

Beitrag von vokka » Sa 27. Jun 2015, 12:57

Und jetzt hat der Brunnen auch noch meinen Stolz angekratzt. :twisted:
Wo ich schon so weit bin, möchte ich auch zu einem positiven Ergebnis kommen.
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Eriberto
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Re: Mein erstes Brunnenprojekt....... gescheitert??

Beitrag von Eriberto » Sa 27. Jun 2015, 13:13

vokka hat geschrieben:Und jetzt hat der Brunnen auch noch meinen Stolz angekratzt. :twisted:
Wo ich schon so weit bin, möchte ich auch zu einem positiven Ergebnis kommen.
Kenne ich :twisted: , jetzt erst recht !

Nun denn, ein Problem bleibt aber: mit einem Rammbrunnen hast Du dich ja auch auf eine Saugpumpe festgelegt. Du bist jetzt schon bei 8,7m, was auch fast die physikalische Grenze für eine Saugpumpe darstellt. Da immer noch nicht genügend Wasser nachfließt, bleibt Dir nur noch tiefer zu gehen - sprich durch die Lettschicht durch oder an anderer Stelle im Garten neue Bohrung erstellen. Solltest Du durch die Lettschicht kommen, bliebe nur zu hoffen, dass Du auf einen gespannten Grundwasserleiter triffst, damit das Grundwasser in der Bohrung höher als bisher steigt, sonst kannst Du das mit der Saugpumpe vergessen... Dann bliebe nur noch eine Tiefbrunnenpumpe, die aber zwingend eine fachgerechte Verrohrung der Bohrung (blaues Brunnenrohr mit Filterstrecke) erfordern würde.

Wenn möglich und Deine Kraft und Motivation es noch her gibt, würde ich an anderer Stelle noch mal eine Probebohrung machen und schauen, ob an dieser Stelle bei 4m (Aussage des Landratsamtes) mehr Wasser steht.
Wie schon an diversen Stellen hier im Forum dargestellt, kann man nicht von einer gleichbleibenden Geologie ausgehen (Schichtenaufbau des Bodens, der sich von einem Meter zum Anderen ändern kann), da hilft nur probieren...
Gruß
Florian
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Re: Mein erstes Brunnenprojekt....... gescheitert??

Beitrag von Plunschmeister » Sa 27. Jun 2015, 14:43

Moin Volker,

ja ist schon sehr Aufschlussreich das Wünschelrutengehen :mrgreen: .
Eigentlich ist in Deutschland überall GW zu finden, fragt sich nur in welcher Tiefe.
Wenn die Nachbarn einen Schachtbrunnen besitzen, entweder haben diese Wasser aufgrund des Speichervolumens vom Brunnen oder es liegen dort andere Bodenverhältnisse vor.

Ich meine, jemand hier im Forum hat ganz in deiner Nähe gebohrt, die Brunnen waren aber etwas tiefer. Eventuell meldet sich ja jemand.


P.S. Guter Spruch in der Signatur :lol: .
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Gruß PM

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Re: Mein erstes Brunnenprojekt....... gescheitert??

Beitrag von vokka » Sa 27. Jun 2015, 15:57

Hi und danke für die netten Antworten.
Ja der Spruch mit dem Karamell ist lustig und zeigt uns wie bescheuert unsere Bürokratie ist.

Also an einer anderen Stelle würde ich ungern nochmal von Vorn anfangen.
Ich hatte letztes Jahr erst woanders gebohrt bin dann aber bei 5 Metern auf einen großen Stein gekommen und es ging nicht weiter.

Dann lieber noch weiter durch das Lett. Als Pumpe habe ich noch eine neue Aqua Marathon Pumpe im Angebot.
Was haltet ihr von der (außer zu klarpumpen)

Für die Lettschicht, was benötigt man um da durch zu kommen? Spezielle Bohrer? Kann man die und evtl einen Dreibock leihen?

VG
Volker
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Re: Mein erstes Brunnenprojekt....... gescheitert??

Beitrag von Plunschmeister » Sa 27. Jun 2015, 18:01

HI Volker,
Für die Lettschicht, was benötigt man um da durch zu kommen? Spezielle Bohrer? Kann man die und evtl einen Dreibock leihen?

Die Bohrer baut sich der Brunnenbauer selbst. Zu kaufen gibt es nur die üblichen Schneckenbohrer. Ist die Lettschicht eher schluffig oder mehr sandig.

Erdbohrer
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Re: Mein erstes Brunnenprojekt....... gescheitert??

Beitrag von vokka » Sa 27. Jun 2015, 20:00

Ich würde sagen, schluffig oder tonartig. Der Brunnenmensch der da war sagte es sei Lett.

Gruß aus Dieburg
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Re: Mein erstes Brunnenprojekt....... gescheitert??

Beitrag von Plunschmeister » Sa 27. Jun 2015, 21:49

HI,


Letten

Wenn du einen Bohrer mit Schnecke verwendest, dann muss zum Heraufziehen eine E-Winde eingesetzt werden, denn von Hand bekommt man diesen kaum aus so einer kohäsiven Schicht gezogen.
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