Fragen über Fragen zum gebohrten/geplunschten Brunnen

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Tony2Rist
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Fragen über Fragen zum gebohrten/geplunschten Brunnen

Beitrag von Tony2Rist » Mi 28. Apr 2021, 10:14

Hallo allerseits,

ich habe meinen ersten Brunnen gebohrt und geplunscht. Da meine Frau und ich eine Bestandsimmobilie von 1967 gekauft haben und im August des letzten Jahres Eltern geworden sind, habe ich mich zwecks Kostenersparnis zum Selbstbau entschieden. Leider war ich bisher kein Handwerker, hole das aber gerade in einem guten Tempo nach (bleibt ja nichts anderes übrig ;) ).
Nun ergeben sich im Nachgang zur Bohrung einige Fragen, da mir das Brunnenbohr-Unternehmen (bei dem ich das Equipment gekauft bzw. geliehen habe und dessen Namen ich nicht nenne) innerhalb der eigenen Belegschaft unterschiedliche Angaben gemacht hat.

Bevor die Fragen kommen, beschreibe ich mal, wo und wie ich bisher stehe:

Aktuell stehe ich bei ca. 10,5 m tiefe, habe ca. 3 Meter Wassersäule im blauen Brunnenrohr (davon 2 m Filterrohr und 1 Meter "normales" Rohr, kein Glattwandrohr). Von einem Sumpfrohr wurde mir beim Ausleihen leider nichts gesagt und ich hatte es auch noch nicht recherchiert...
Bis hierhin war es ein schwerer weg, denn die ersten 2 Meter gingen gut zu bohren mit dem gemieteten Bohrer der oben erwähnten Firma (ohne Aufkantung), danach ging es nicht mehr weiter. Also habe ich mir einen Bohrer mit Aufkantung gekauft, da ein Ausleihen in unserer Gegend angeblich nicht möglich war. Mit dem entsprechenden Bohrgestänge bin ich dann bis auf 7 Meter Teufe gekommen. Ab dort war das Sand-Kies-Gemisch so nass, dass es nur noch mit dem Plunscher weiter ging.
Mit diesem sind wir dann auf die aktuellen 10,5 m gekommen.
Der Aushub aus dem Plunscher war erst immer ein Sand-Kies-Gemisch, dann ging es mal rasant vorwärts in einer eher Sandigen Schicht mit wenig Kies, danach kam wieder ein Sand-Kies-Gemisch. Der vorletzte Aushub mit Material war nur kleiner bis mittelgroßer Kies und beim letzten Aushub, bei dem nicht nur Wasser im Plunscher stand, war ein gräulicher Sand. Laut Säulen- und Schichtenprofil einer Bohrung von 1982 vom Geologischen Dienst NRW in ca. 100 m Luftlinie entfernt befinde ich mich aber in einer 9 Meter mächtigen Schicht aus Feinkies-Mittelkies und Grobkies (was die Kiesbaggerei ca 1 km entfernt erklärt :D)...

Leider ging es nun nicht mehr voran...
Auf der gemieteten Schelle um das Brunnenrohr hatten wir mit 3 Personen Platz, trotzdem ging es nicht mehr tiefer. Egal wie oft wir es versucht haben. Also musste ich das gemietete Equipment zurückgeben und stehe nun mit dem Zwischenergebnis da und weiß nicht weiter. Drehen des Rohres war zwar möglich, hat aber nichts gebracht, anheben war gar nicht möglich trotz kräftiger Helfer.

Jetzt habe ich überlegt, dass mir die Wassersäule von 3 Metern ausreichen könnte. Aber ich habe nun mehrfach gelesen, dass ich die Pumpe nicht in die Filterstrecke hängen darf :cry: war die ganze Arbeit nun umsonst?

Weitere Fragen die mich langsam verzweifeln lassen:
Muss ich den Boden jetzt mit Tonpellets oder nur mit Kies in einer Plastiktüte (so vom o.g. Unternehmen empfohlen) verschließen?
Muss doch weitergeplunscht werden wofür ich mir dann jetzt einen Profi holen muss?
Welche Pumpe kann ich denn nun nehmen? Muss es die Tiefenbrunnenpumpe sein oder besser das Hauswasserwerk oder doch was anderes?
Muss der Brunnen jetzt erst mit einer Schmutzwasserpumpe gereinigt werden (was laut Unternehmen bei der Tiefe nicht ginge)? Wenn ja, wie und wo und überhaupt?

Sind die angebotenen Pumpen auf https://www.profi-pumpe.de/ brauchbar oder eher nicht?

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr Rat wisst und mir helfen könnt (wovon ich jetzt mal zu 100 % ausgehe).
Viele Grüße
Tino

andreas kr
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Re: Fragen über Fragen zum gebohrten/geplunschten Brunnen

Beitrag von andreas kr » Mi 28. Apr 2021, 12:06

Hallo Tino,

Du soltest versuchen noch ein wenig weiter runter zu kommen. Noch ein paar wesentliche Fragen:

Welchen Innendurchmesser haben denn Deine Brunnenrohre?

Wie hoch ist Dein Wasserbedarf?

Hast Du Daten zum Bodenaufbau in Deiner Region?

Grüße

Andreas

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Tony2Rist
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Re: Fragen über Fragen zum gebohrten/geplunschten Brunnen

Beitrag von Tony2Rist » Mi 28. Apr 2021, 12:35

Hallo Andreas,

ich habe 5'' Rohre verbaut.

Laut dem Geologischen Dienst NRW reicht die aktuelle Bodenschicht (Feinkies mit Mittelkies und Grobkies) bis 12 m, danach kommt Feinkies mit Mittelkies. Sind aber nur grobe Richtwerte ...

Das Wasser wird nur zur Gartenbewässerung/Rasenbewässerung genutzt, 2 Mal im Jahr soll der kommende Pool gefüllt werden. Der Garten ist so etwa 160 qm groß...

Gruß
Tino :)

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Re: Fragen über Fragen zum gebohrten/geplunschten Brunnen

Beitrag von andreas kr » Mi 28. Apr 2021, 15:26

Hallo Tino,

bei den DN125 Rohren (Trapezgewinde) kannst Du beim Plunschen/Kiespumpen beruhigt mal bis 400 Kilo Last auf die Zange geben, ich selbst habe es auch schon bis über 700 Kilo ausgereizt (ist eine sehr wackelige Angelegenheit). Ohne ausreichend Auflast kommst Du aber kaum tiefer. Ab 300 Kilo Auflast solltest Du die Zange nicht zu hoch ansetzt. 50cm reichen hier vollkommen aus - so vermeidest Du unerwünschte Schwankungen.

Benutzt Du eine Kiespumpe oder einen Plunscher?

Plan A: Wenn Du einen Bohrer hast, mit dem Du auch im Rohr bohren kannst, würde ich mal versuchen den Untergrund aufzulockern. Dann nochmal mit der Kiespumpe/Plunscher nebst ordentlich Auflast weiter runter treiben.

Plan B: ist eine Kompromisslösung sofern Plan A scheitert und wird daher noch nicht offengelegt :-)

Grüße

Andreas

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Re: Fragen über Fragen zum gebohrten/geplunschten Brunnen

Beitrag von Bbau » Mi 28. Apr 2021, 15:41

Ja, Andreas Kr hat das perfekt beschrieben. Gib nicht auf! Mehr Gewicht und weiter gehts.

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Tony2Rist
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Re: Fragen über Fragen zum gebohrten/geplunschten Brunnen

Beitrag von Tony2Rist » Mi 28. Apr 2021, 18:56

Hallo allerseits,

vielen Dank für eure Antworten. Leider kann ich auf der Schelle kein Gewicht weiter anbringen, da es sich um eine Schelle mit zwei runden Rohren als Griffe handelt. Man kann mit viel Gleichgewichtssinn darauf stehen, aber Steine o.ä. lassen sich nicht auflegen.

Daher die Frage, wie komme ich an eine Schelle, die so beladen werden kann, wie beschrieben?

Ich habe mit einer Kiespumpe gearbeitet (laut Firma seien Kiespumpe und Plunscher das Gleiche...), denke ich zumindest. Es gab einen Kolben, der durchs hochziehen das Material in den Zylinder gesogen hat.

Viele Grüße
Tino

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Re: Fragen über Fragen zum gebohrten/geplunschten Brunnen

Beitrag von Tony2Rist » Mi 28. Apr 2021, 19:19

Hab noch vergessen zu erwähnen, dass ich keinen Bohrer habe, der ins Rohr passt :cry:

andreas kr
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Re: Fragen über Fragen zum gebohrten/geplunschten Brunnen

Beitrag von andreas kr » Mi 28. Apr 2021, 21:10

Das mit dem Kolben ist eine Kiespumpe, die „Weiterentwicklung“ eines einfachen Plunschers ;)

Die Auflast legt man idealerweise auf eine Holzzange. google mal nach „Brunnen Holzzange“, die gibt es für ca. 30 Euro käuflich zu erwerben. Kann man aber auch mit entsprechenden Balken und Gewindestangen selbst bauen.

Falls Du über einen anderen Bohrer verfügst, also genügend Gestänge rumliegen hast, kannst Du Dir auch einen einzelnen Bohrer in „klein“, ebenfalls für rund 30 Euro zulegen. So könntest Du dann im Loch bohren.

Vielleicht findet sich auch jemand, bei dem Du das Material ausleihen kannst.

Grüße

Andreas

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Re: Fragen über Fragen zum gebohrten/geplunschten Brunnen

Beitrag von Bbau » Mi 28. Apr 2021, 21:18

als Gewicht bietet sich z.B. Eimer, Regentonne, Mülltonne usw. mit Wasser gefüllt an.
Holzzange entweder kaufen, ca. 30€ oder Kantholz zusägen und mit Gewindestange und Muttern zusammenschrauben.

Untergrund auflockern geht auch mit dem Bohrgestänge ohne Boherer, wenn der Bohrer nicht ins Rohr passt.

Whoops, sorry hab die Antwort von Andreas Kr nicht gesehen.

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Re: Fragen über Fragen zum gebohrten/geplunschten Brunnen

Beitrag von Tony2Rist » Do 29. Apr 2021, 08:46

Hallo und guten Morgen,

was für einen Bohrer in klein meinst du @Andreas? Kannst du mir einen Link schicken? Ich such mich nämlich gerade dumm und dusselig :D

LG
Tino
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