Bohrbrunnen fertig,aber es ist was schief gelaufen

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Pumpenschwengel
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Re: Bohrbrunnen fertig,aber es ist was schief gelaufen

Beitrag von Pumpenschwengel » Di 9. Jun 2015, 21:56

Hallo!
Also das Abteufen ging eigentlich sehr gut bis auf die 8,50 Tiefe.Wir haben einen Stahlring gehabt,der genau in die Muffe des KG Rohres past daran drei längere Rundeisen geschweißt an die wir mit Sand und Kies gefüllte Eimer gehängt haben.Schätze das Gesamtgewicht auf etwa 70-80 kg.Und damit ging es dann beim Plunschen in die Tiefe.
Wenn ich da nun tatsächlich ein kleineres Rohr in das vorhandene 125er Rohr einbringe,denke ich das es machbar wäre die ganze Angelegenheit noch 2-2,5 m tiefer zu bekommen so das ich mit dem dünneren Rohr unter die Filterstrecke des dickeren Rohres komme.Wäre ein Versuch wert.

Gruß,
Frank

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Re: Bohrbrunnen fertig,aber es ist was schief gelaufen

Beitrag von Benutzer » Di 9. Jun 2015, 22:30

Hallo,
offen geschrieben das sind Spielereien.
Wenn du ein Rohr in das Abflussrohr stellst zieht sich der Sand zwischen beide Rohre und setzt alles zu.
Zieh das Rohr wieder raus und beginne neu mit Material welchen für Brunnen bestimmt ist.
Klar es ist für den POPO, die Arbeit und alles andere, bringt nichts so zu denken.
Du hast eine Kamera, damit kannst du ja schauen wo das Loch im Rohr ist, da hängst du einen Harken ein und ziehst das Rohr mit der Winde raus.
Geht das nicht mach das Loch zu und beginne von Vorne.
Ist ein gut gemeinter Rat, du hast bestimmt keine Lust in 2, oder 3 Jahren wieder anzufangen.

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Pumpenschwengel
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Re: Bohrbrunnen fertig,aber es ist was schief gelaufen

Beitrag von Pumpenschwengel » So 23. Aug 2015, 20:13

Hallo!!
Hatte jetzt lange keine Zeit etwas an dem Brunnen zu machen.Darum auch längere Zeit kein Bericht mehr zur aktuellen Lage.Nun habe ich wieder ein wenig Zeit investiert.Nun aber zum derzeitigen Stand der Dinge.Wir haben nochmal versucht ein dünneres Rohr DN 100 einzubringen.Nach ein paar Plunschversuchen hing dann der Plunscher fest.Er ging weder vor noch zurück.Wir haben dann versucht den Plunscher zu ziehen und siehe da wir hatten Glück im Unglück.Der Plunscher kam mit samt der kompletten Rohrstrecke ans Tageslicht.
Nachdem wir nun aus der Situation gelernt haben,wurde Brunnenrohr DN125 gekauft und dieses haben wir dann in das vorhandene Bohrloch eingebracht.Bis zu der Tiefe von 8,50m ging alles gut.Nun aber stehen wir in dieser Tiefe fest.Beim Plunschen ist immer nur eine ganz kleine Menge feiner Sand im Plunscher und das Rohr bewegt sich nur im mm Bereich nach unten.Was machen wir falsch,bzw.kann es sein das der Sand uns das weiterkommen so schwer macht??Wir haben ca. 150Kg Gewicht am Rohr.
Ich wäre sehr dankbar für eure Antworten und vor allen Dingen für einen Tipp der das Weiterkommen beim Brunnen bohren bedeuten würde.

Gruß,
Frank
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen fertig,aber es ist was schief gelaufen

Beitrag von Plunschmeister » So 23. Aug 2015, 23:07

Hallo Frank,

Feinsand liegt sehr verdichtet dort unten. Du musst mit dem Bohrgestänge ( hier ein stärkeres 3mm Blech mit Spitze anschrauben), andere verwenden eine Gartenkralle, zwischendurch den Bodengrund auflockern und dann plunschen. Das Auflagegewicht noch etwas erhöhen.
Auflast für Brunnenrohre

Hilft dieses nicht, das Brunnenrohr ca. 10cm ziehen und dann weiter plunschen.

Bild von meiner Bohrspitze folgt morgen.
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Gruß PM
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen fertig,aber es ist was schief gelaufen

Beitrag von Plunschmeister » Mo 24. Aug 2015, 16:46

Moin Frank,
hoffe du konntest einen Fortschritt verzeichnen.

Anbei Bilder von meinen Konstruktionen:

Auflockern Bodengrund, Steine in Bohrlochmitte befördern:
Bild
Ein geschmiedeter Rundstahl D=ca. 20mm in ein Kastenprofil 25x25mm verschraubt ( Rundstahl und Kastenprofil wurden durchbohrt-10mm und dann einfach verschraubt). Das 25 er Profil steckt dann im 30 x 30 Bohrgestänge und wurde hier auch verschraubt.

Schon beim Bohren teile ich praktisch mein Bohrgestänge, mit der einen Hälfte bohre ich und mit der anderen Hälfte lockere ich den Bodengrund auf.
Da mein Bohrer unten eine Querschneide hat, verklemmt sich dieser, wenn größer Steine anliegen. Dann wechsle ich die Bohrspitze einfach gegen diese aus:

Lehm/Tonschneide, Auflockern des Bodengrundes, bohren unter dem Rohr
Bild
Bild

Beim Plunschen selbst ist das Bohrgestänge je nach Arbeitstiefe immer zusammengeschraubt, um hier ein Auflockern des Bodengrundes mit einer der beiden Spitzen zu ermöglichen.
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Re: Bohrbrunnen fertig,aber es ist was schief gelaufen

Beitrag von Pumpenschwengel » Mo 24. Aug 2015, 22:46

Hallo Plunschmeister!
Danke Dir für die Bilder!Wir haben heute einen großen Erfolg erzielt.Nachdem wir versucht haben das Brunnen Rohr zu drehen und es uns auch gelang,haben wir noch mit einem kleineren Bohrer den Boden im Bohrloch aufgelockert.Dabei bemerkten wir einen dicken Stein.Nach ziehen der Bohrlanze haben wir einiges an Material aus dem Rohr plunschen können.Wir haben diesen Vorgang einige male wiederholt und irgendwann war der Stein nicht mehr zu spüren und das Brunnenrohr verschwand langsam Stück für Stück in der Tiefe.Morgen haben wir noch etwa 30cm vor uns und dann dauert es nicht mehr lange und wir können den Brunnen klar pumpen.Vielen Dank an alle für die Tips.Beim nächsten Brunnen weiß man schon ein wenig mehr und macht die gleichen Fehler kein zweites mal.

Gruß,
Frank
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Eriberto
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Re: Bohrbrunnen fertig,aber es ist was schief gelaufen

Beitrag von Eriberto » Di 25. Aug 2015, 07:28

Hallo Frank,
das hört sich doch schon mal gut an :) .
Geduld und Hartnäckigkeit ist so manches mal erforderlich im Brunnenbau...
Berichte dann mal vom anpumpen (gerne mit Bildern).
Gruß
Florian

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Re: Bohrbrunnen fertig,aber es ist was schief gelaufen

Beitrag von Pumpenschwengel » Di 25. Aug 2015, 09:35

Hi,nun habe ich wieder einige Meinungen zum Thema schließen des Brunnens mittels Quellton,die mich unschlüssig machen..Die einen sagen mir,man muß den Brunnen nicht verschließen und hier ist zu lesen das man u.a. Quellton verwenden soll.Wieder andere sagen einfach eine Plastiktüte mit Kies füllen und diese dann versenken.Würde man dann im Falle eines Falles mit dem Plunscher wieder heraus bekommen.Was ratet ihr mir?Und wie sieht es mit dem klar pumpen aus?Reicht es,wenn ich die Pumpe ins Brunnenrohr hänge,und über den angeschlossenen Schlauch zuerst mit halb geöffnetem Zapfhahn pumpe und dann nach 2-3Std. den Zapfhahn ganz aufdrehe und nochmal 2-3Std.spüle?

Gruß,Frank.

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Re: Bohrbrunnen fertig,aber es ist was schief gelaufen

Beitrag von Benutzer » Di 25. Aug 2015, 10:46

Pumpenschwengel hat geschrieben:Hi,nun habe ich wieder einige Meinungen zum Thema schließen des Brunnens mittels Quellton,die mich unschlüssig machen..Die einen sagen mir,man muß den Brunnen nicht verschließen und hier ist zu lesen das man u.a. Quellton verwenden soll.Wieder andere sagen einfach eine Plastiktüte mit Kies füllen und diese dann versenken.Würde man dann im Falle eines Falles mit dem Plunscher wieder heraus bekommen.Was ratet ihr mir?

Gruß,Frank.
Woher kommen denn solche Aussagen? Wer setzt denn diese fachlichen Ratschläge in die Welt?
Plastiktüte und Kies einfüllen und diese im Brunnenrohr versenken? Klasse, mein Tag hat scheiße angefangen, jetzt hab ich was zum lachen, herrlich. :mrgreen:
Was ist denn ein Brunnen? Eigentlich nur ein Loch im Boden. In diesem Loch ist der Druck ja geringer. Durch die entfernte Erde.
Jetzt fängst du an zu pumpen, dann kommt da unten einiges in Bewegung, in Richtung des geringeren Druckes, also ins Brunnenrohr. Wie immer und bei vielem, da kommt "Erdreich" mit. Wir wollen ja nur Wasser und da ist keiner der dem Boden sagt bleib wo du bist, der Will ja auch Druck loswerden und schafft sich in den Brunnen. So steigt Sand in den Brunnen und setzt dir von innen die Filter zu. Aus die Maus Brunnen dicht, Sand in der Pumpe und diese dann auch im Ars...
Brunnen werden immer unten verschlossen! Ausnahmen: Das Brunnenrohr wird in eine Lehmschicht eingedrückt, oder es ist unten so grober Kies der sich nicht bewegt und keinen Sand führt.
Wer kann das sehen? Mir ist es nicht möglich in den Boden zu schauen.
Quellton ist dafür da dass man damit Brunnen abdichtet. Quellton einfüllen und mit Kies abdecken. Da kann man auch später noch, wenn notwendig, wieder weiter arbeiten, wenn sich dann das Brunnenrohr noch bewegen würde. Das sitzt dann durch den den Seitlichen Druck im Erdreich so fest das es lustig wird daran nochmals zu arbeiten. Also gleich richtig machen und nicht experimentieren.
Es gibt noch andere Möglichkeiten den Brunnen zu verschließen, aber darauf gehe ich nicht ein.
Normal sollte mit Arbeitsrohren ein Brunnen erstellt werden und die Brunnenrohrtour wird mit einer Kappe verschlossen, Abschluss oben immer mit Brunnenkopf.
Anpumpen ist so Ok wie du es geschrieben hast.
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Eriberto
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Re: Bohrbrunnen fertig,aber es ist was schief gelaufen

Beitrag von Eriberto » Di 25. Aug 2015, 18:17

Häng mich hier mal dran...
Wie Manfred schon sagt, der Brunnen muss nach unten hin verschlossen werden. Ich habe z.B. beim Pumpen - als ich schon fertig war, sprich ohne Auflast - festgestellt, dass die gelotete Tiefe nicht mit der versenkten Rohrlänge übereinstimmt, Material 'strömte' nach.
Auch ich wage zu bezweifeln, dass eine Plastiktüte mit Kies die 'optimale' Lösung darstellt.

Ich verweise auf meine 'Erfindung' des Damenstrumpfhosenstopfens (V 1.0): also, Lehm / Ton, den Du vielleicht bereits gefördert hast mit ein paar groben Kieseln in zwei Paar Damenstrumpfhosen - zusammengefasst zu einem Bein - geben, Höhe 20-30cm. Das Ganze etwas in Form bringen und ggf. mit Hilfe der Kiespumpe ins Sumpfrohr bringen. Das quillt dann schön auf und gibt einen ganz ordentlichen Verschluss.

Oder alternativ ~€ 50 auf den Tisch legen (+Versand) und einen fertigen Stopfen kaufen...
Gruß
Florian
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