Brunnen weiter bohren oder nicht?

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Zecke
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Brunnen weiter bohren oder nicht?

Beitrag von Zecke » So 11. Okt 2020, 09:12

Hallo,

ich bin aktuell dabei in meinem Garten einen Brunnen zu bohren.
Mein Plan bisher:
0,6m Sumpfrohr
3m Filterrohr 0,5mm
7,4 m Brunnenrohr
das ganze 0,5 m tief unter der Bodenoberfläche in einem Schacht, so dass ich 11,5m tief im Boden bin.
Was bisher geschah:
Ich habe momentan einen Rammbrunnen ca. 6,5m tief, eine ordentliche Pumpe oben dran und es kommt auch gut Wasser, so dass ich meinen Rasen mit einer eingebauten Bewässerungsanlage komplett in einem Rutsch bewässern kann. Nun habe ich 300m² Land zu meinem Garten dazugekauft und entsprechend die Bewässerungsanlage erweitert. Meine "alte" Pumpe stößt nun so langsam an Ihre Grenzen. Wenn ich jetzt alle Sprenger auf einmal laufen lasse habe ich nur noch 1,7bar Druck. Die Sprenger laufen damit aber 2,5 - 3 bar wären schöner. Lange Rede kurzer Sinn es muss eine stärkere Pumpe her und ein Brunnen der entsprechend Leistung hat. Also wuchs in meinem Kopf die Idee von einem Bohrbrunnen. Durch Zufall erfuhr ich, dass ein Bekannter sich auch einen Bohrbrunnen erstellt hat und ein Dreibein einen Bohrer und einen Plünscher hat. Kurzerhand habe ich mir diese ausgeliehen und losgelegt. Zuerst mit dem 160mm Bohrer durch ca. 0,5m Mutterboden dann durch Feinsand. Bei 3,5m Tiefe bin ich auf Wasser gestoßen. Also ein 5m Rohr von dem verteufelten KG-Rohr in 150mm Durchmesser als Arbeitsrohr in das Loch gestellt und mit dem 90mm Plünscher weitergemacht. Das ging auch recht flott, so dass nach einer guten Stunde das 5m Rohr im Boden verschwunden war. Mit 4 Schrauben habe ich einen langen dicken Spanngurt außen an das Rohr geschraubt, um es wieder ziehen zu können, dann ein 2m Rohr oben aufgesteckt und erst mal weitergemacht. So richtig wohl war mir dabei nicht, weil ich nicht wußte wie ich das ganze wieder ziehen soll. Mein Gedanke war der, wenn das 2m Rohr auch im Boden steckt, also 1,5m über dem Wasser dass ich es wieder ziehe während das untere Rohr im Boden bleibt (das Bohrloch bleibt ja über dem Wasser stehen) und dann ein zweites 5m Rohr aufstecke bis 10m runter gehe und dann wieder das 2m Rohr aufstecke weiter plünsche bis ich 11,5m im Boden bin, dann mein Brunnenrohr einstelle und dann das Arbeitsrohr an meinem Spanngurt wieder rausziehe. Kurzum bei 5,5m tat sich gar nichts mehr. Es kam kaum noch Sand mit dem Plünscher und das Rohr bewegte sich keinen mm mehr. Beim „Aufschlagen“ des Plünschers auf dem Grund hörte man nur so ein dumpfes Geräusch im Rohr. Was nun? Mit dem Bohrer komm ich nicht runter weil er zu groß ist und nicht ins Rohr passt. Steine? Also aus 3 Baustahlstangen einen Steingreifer geschweißt und an einen großen schweren Erdnagel eine Öse um einen Fallmeißel zu haben. Beide Gerätschaften haben gar nichts gebracht. Auch das mehrfache Ziehen des Rohr´s um 0,5m und erneutes Abteufen brachte keinen Erfolg. Zum Glück hat meine Nachbar eine 8mlange 16mm Stahlstange liegen. Mit vereinten Kräften brachten wir die Stange ins Bohrloch. (War ein ganz schöner Akt, 8m ist echt lang und unhandlich). Mit dieser Stange stocherte ich dann am Grund. Mit etwas Schwung fühlte sich an als ob man die Stange in einen Kieshaufen steckt. Man merkte auch, dass wenn man durch eine harte Schicht kam es darunter locker weiter ging. Die Stange aus dem Bohrloch zu holen war nicht weniger Abenteuerlich als das Hineinbringen. Aber mit dem Plünscher weitermachen? Nein. Also hab ich einen Tag geflext, geschweißt … und eine Kiespumpe und aus Gerüstrohren ein größeres Dreibein gebaut (Die Kiespumpe ist ja länger). Ich entschied mich ohne Arbeitrohr das Brunnenrohr weiter abzusenken, da ich gemerkt hatte, dass das Ziehen mit dem Spanngurt dicht so gut ging wie ich dachte. Für ein Arbeitsrohr aus TNA Rohren bin ich zu geizig. No Risk no Fun, geh´ ich also das Risiko ein das meine 0,5mm Schlitze nicht zum Untergrund passen. im schlimmsten Fall zieh ich alles wieder raus und nehme kleinere Filterschlitze. Die Kiespumpe funktioniert hervorragend. Sie brachte Sand und eine Menge Steine mit hoch. Es ging langsam weiter. Nach ca. 0,5 m ging es dann recht zügig weiter mit Mittelsand und hin und wieder mal Steinen. So ab ca. 9m Tiefe wurde es kiesiger und bei 10m ging wieder gar nichts mehr. Meine Kiespumpe bekam unten ganz schön was ab. Die Schrauben von der Gummiklappe waren ganz schön zerdengelt. Also Steine. Aber ich hatte ja meinen Fallmeissel und den Steingreifer. Die haben aber wieder nichts gebracht. Ich dachte ich brauch mehr Kraft und so schickte ich eine 1,8m lange dicke Brechstange runter in der Hoffnung etwas zu lockern oder zu zertrümmern. Auch das brachte kein Erfolg. Die Stange vom Nachbarn war ja auch nur 8m lang. Auch mehrmaliges Ziehen und erneutes Abteufen brachte keinen Erfolg. Nun war ich ja schon 10 m im Boden. Ab 3,5m Wasser. Eigentlich müsste das ja schon reichen. Rund einen halben Meter Sumpfrohr, 3m Filterrohr, d.h. das Filterrohr hört in 6,5m Tiefe auf die Pumpe einen Meter darüber auf 5,5m dann habe ich immer noch 2m Wassersäule über der Pumpe. Das sollte reichen. Warum also weitermachen? Weil ich noch Rohr über habe und Aufgeben ist keine Option. Also baute ich mir ein langes auseinandernehmbares Gestänge mit unten wechselbaren „Werkzeugen“ (eine Spirale als Steinfänger und eine Spitze zum stochern). Ich probierte als erstes den Steinfänger aus. Gleich beim ersten Versuch kam ein großer Stein mit hoch und danach noch ein paar mehr. Mit erhöhtem Gewicht (ca. 300kg) und der Kiespumpe probierte ich es wieder. Es kamen viele Steine mit hoch. Man muss sich ja wundern was für große Steine durch die relativ kleine Öffnung der Kiespumpe passen. Es ging von da an sehr zügig weiter das Rohr rutscht super und ich hole schönen Kies nach oben. Eigentlich genau in so einer Schicht möchte ich meinen Filter haben. Nun habe ich meine 11m Rohr im Boden. Ich möchte den Brunnen in einem Schacht haben, so dass ich jetzt noch einen halben Meter tiefer gehe. Dann steht der unterste Meter von meinem Filter in dieser Kiesschicht. Nun meine Frage. Macht es Sinn den Brunnen noch weitere 2 Meter abzusenken um mit meinen 3m Filter in diese Kiesschicht zu kommen (vorausgesetzt es geht mit dem Kies weiter) oder reicht es mir so wie es ist, ich hab ja schon lange Wasser?

Toenne
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Re: Brunnen weiter bohren oder nicht?

Beitrag von Toenne » So 11. Okt 2020, 11:59

Macht es Sinn den Brunnen noch weitere 2 Meter abzusenken um mit meinen 3m Filter in diese Kiesschicht zu kommen
Immer ;) . Gerade bei 0.5mm Filterschlitzen, da findet ansonsten schon eine Menge Sand den Weg durch. Und die Grundwasserstände werden in Zukunft eher nicht steigen.
Ansonsten 'nen Tonpfropfen setzen (kannst du ja ggf. wieder ziehen), den ordentlich quellen lassen und dann mal testpumpen: Bekommst du den Brunnen sandfrei? Wenn ja und die Ergiebigkeit langt dann kannst du es natürlich so lassen. Ansonsten Pfropfen wieder raus und tiefer.

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Zecke
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Re: Brunnen weiter bohren oder nicht?

Beitrag von Zecke » So 11. Okt 2020, 15:36

Ich denke dann werde ich wohl noch mal 2m weiter machen. Wenn ich vorher wieder auf feineren Sand treffe höre ich auf. Wieviel Ton brauche ich denn für ein 4 1/2 Zoll Rohr?
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