Bohrbrunnen in Heuchelheim

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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TobyLorenz
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Bohrbrunnen in Heuchelheim

Beitrag von TobyLorenz » Fr 18. Sep 2020, 09:17

Hallo,

ich berichte mal kurz von unserem Bohrprojekt und natürlich, dem Problem, bei wir nicht weiter gekommen.

Bei uns im Ort gibt es mehrere Brunnen, die zwischen 3 und 14 m abgeteuft sind. Eine Grundwassermessstelle gibt es auch und nach Diagramm liegt der Grundwasserspiegel dort bei 6m +/- 1m.

Wir haben bei uns im Garten letztes Jahr gebohrt, bis es nicht mehr weiter ging. Seit zwei Wochen haben wir eine neue Bohrstelle, mit genau denselben Bodenschichten und Problemen.
0-1m: Mit dem 165mm Bohrer haben wir den 1sten m leicht geschafft. Da war nur trockener Mutterboden.
1-5m: Hier wurde es schon viel schwieriger, weil dort Lehm und Schluff vorherscht. Der Bohrer frisst sich da gut rein, aber lässt sich kaum wieder ziehen.
Bei 5m fängt der Boden an nass zu werden. Wir haben dann unser DN125 blaues Glattwandrohr rein gestellt. Zuerst 1m Sumpfrohr, dann 4m Filterstrecke (0,3mm Schlitze) und darüber geschlossenes Rohr.
Von 5-8m ging es mit der Kiespumpe schnell voran. Das alles ging einfach an zwei Nachmittagen.
Bei 8,5m rutscht das Rohr keinen cm mehr tiefer, obwohl wir seit zwei Tagen mit der Kiespumpe jedes Mal 3 Hände voll feinen Sand, Kies und kleine Tonkügelchen hoch befördern und fast 200kg Auflastung haben. Wir haben schon gut 100kg Material hoch geholt. Das Rohr lässt sich ohne Auflast locker drehen, heben und auch wieder senken.

Wir fragen uns, wie man soviel Sand und Kies jedes Mal hoch holen kann und trotzdem das Rohr nicht tiefer rutscht?!
Wir haben vorgestern schon mal einen 115mm Brunnenbohrer runter gelassen. Der dreht auf einer festen Schicht. Es klang nicht nach Stein oder Fels, aber der Bohrer hat sich da überhaupt nicht reingefressen.
Dann haben wir auch schon ein Rammbrunnenrohr rein gestellt und mit dem Hammer kräftig drauf geschlagen, bis an zwei Rohrenden die Gewinde abgegangen sind. Das hat aber auch nicht geholfen. Das Rammrohr kam keinen cm tiefer.
Wir könnten es heute mal mit einem Edelmannbohrer versuchen. Vielleicht kann man damit das feste Material lösen.
Ich habe auch schon überlegt, ob wir bei der Bohrtiefe nicht bereits ausreichend tief sind und das Wasser vielleicht nur deswegen so spärlich kommt, weil die Filterschlitze voll Ton sind. Würde es da helfen, mit dem Rohrreinigungsaufsatz am Hochdruckreiniger reinzugehen?
Ich stelle mir vor, dass das Rohr irgendwo auf einer schrägen festen Fläche aufliegt, so dass es nicht tiefer rutschen kann, aber genug Platz da ist, dass Sand und Kies in die Pumpe gezogen wird.
Vielleicht sollten wir das Rohr doch noch mal komplett raus ziehen und mit einem Schneidschuh ausstatten?

Wie lösen wir das Problem und bringen das Rohr auf tiefen, wo auch ausreichend Wasser vorhanden ist?

Viele Grüße
Tobias

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TobyLorenz
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Re: Bohrbrunnen in Heuchelheim

Beitrag von TobyLorenz » Fr 18. Sep 2020, 12:58

Wir haben jetzt noch mal den Edelmannbohrer in das Rohr gestellt.
Man fühlt, dass er unten in etwa 20cm weichen Kies einsinkt und dann auf einer festen Ebene steht.
Den Bohrer kann man darauf drehen und es klingt auch, als würde er irgendwie darauf kratzen.
Es klingt nicht wie Lehm oder Ton und er bohrt sich auch nicht tiefer in das Material ein.
Wir sind etwas ratlos, wie wir jetzt weiter machen...
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Eriberto
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Re: Bohrbrunnen in Heuchelheim

Beitrag von Eriberto » Fr 18. Sep 2020, 13:22

Hallo Tobias und willkommen im Forum.

Nun, man sollte erst mal eruieren um was es sich handeln könnte. Ich empfehle den Einsatz eines Fallmeißels. Einen schweren, massiven Stahl-/Eisenstab, z.B. einen alten Posterder oder ähnliches.
Wenn damit kein Vorankommen gegeben ist, könnte man davon ausgehen, etwas größeres im Wege zu haben. Konsequenz: einen Meter weiter noch mal anfangen.
Unter Umständen schafft man es aber auch, den Störenfried zu zertrümmern oder wegzudrücken.
Versuch macht 'kluch'...
Gutes Gelingen.
Gruß
Florian

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Re: Bohrbrunnen in Heuchelheim

Beitrag von TobyLorenz » Fr 18. Sep 2020, 22:02

Hallo Florian,

wir haben ja schon ein Rammbrunnenrohr in das Brunnenrohr gestellt und darauf eingehämmert.
Kann man mit einem Fallmeißel mehr erreichen?

Das 1. Bohrloch ist etwa 10m vom neuen 2. Bohrloch entfernt. Bei beiden Löchern haben wir dieselbe harte Schicht auf 8,5m.

Wir gehen morgen mal zum Steinbruch in der Nähe. Vielleicht erkennt man da, was für Erdschichten bei uns sind.

Danke für die Hilfe,
Tobias

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TobyLorenz
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Re: Bohrbrunnen in Heuchelheim

Beitrag von TobyLorenz » Sa 19. Sep 2020, 21:10

Hallo,

ich habe heute einen Fallmeißel aus einem alten U-förmigen Eisenträger gebaut. Das Ding ist schwerer als die volle Kiespumpe. Ich habe den Fallmeißel bestimmt eine Stunde in das Rohr fallen lassen. Es hat jedes Mal einen dumpfen Aufprall gegeben und das untere Ende vom Meißel sieht nach der ganzen Aktion inzwischen sehr mitgenommen aus. Trotzdem hole ich weiterhin nur viel Sand und Kies hoch, aber das Rohr rutscht keinen mm runter.

Dann habe ich heute mal eine Gartenpumpe angeschlossen und das Wasser angesaugt. Auch nach Stunden war da Wasser nicht klar. Eher ist es so, dass ich alle 10 Minuten den Vorfilter säubern muss, weil er voller Feinsand ist und kein Wasser mehr durchlässt. Sauge ich etwas höher an, ist das Wasser schnell weg und der Schlauch zieht Luft.

Ich habe hier noch eine alte Bohrkrone mit UNC-Aufnahme da und überlege, ob man sie irgendwie mit dem Bohrgestänge verbinden kann. Vielleicht kann ich mich ja damit durch, was auch immer da unten ist, durch fräsen...

Soviel für heute,
Tobias
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