Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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P373
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Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Do 27. Aug 2020, 13:09

Planung Standort / Abschätzung Untergrund:

Eine Stabile Bohrvorrichtung habe ich bereits gebaut genauso wie eine Holzzange mit den Abmessungen 150x30x13cm.

Bild


Nach Recherche in online verfügbaren Daten, habe ich mit hoher Wahrscheinlichkeit folgende Bodenverhältnisse bei der Bohrung.



bis 3,0m - Schluff mit Sand und Ton und Kies (Oberpleistozän)
------------------------
Schluff 40,0 - 100,0
Sand 15,0 - 30,0
Ton 15,0 - 30,0
Kies 0,1 - 15,0
in %
------------------------
bis ~ 13m - Mittelkies mit Grobkies und Sand (Oberpleistozän)
------------------------
Mittelkies 40,0 - 100,0
Grobkies 40,0 - 60,0
Sand 15,0 - 30,0
in %
------------------------
14-15m Tonschicht von ca. 1m Stärke

Bohrung:

Die Bohrung soll mit einem Bohrer 190mm mit Aufkantung erfolgen. Für das Bohren im Rohr oder Hindernisse, werde ich mir einen 145mm und 98mm Bohrkopf dazu kaufen.

Gebohrt (und geplunscht) wird mit einem Arbeitsrohr TNA DN150 in 7,5mm Stärke. Der erste Teil des Rohres wird angefast, sodass es hoffentlich besser durch die Erdschichten rutscht.

Abteufen ins Grundwasser:

Nach der Bohrung (GW Spiegel ca. bei 5-6m) erfolgt das Abteufen des genannten Arbeitsrohres mit einer Kiespumpe in der Dimension 108m. Hierbei werde ich die lange Ausführung verwenden. Die Bedienung erfolgt mit einer Umlenkrolle/Seilrolle in 180mm bis 22mm Seildurchmesser. Seil wird ein 20m langes 20mm Polyhanfseil, welches mittels geeignetem Knoten am Kolbengestänge der Kiespumpe befestigt wird. Ein elektrischer Seilhebezug bis 300/600 Kg soll ein wenig Unterstützen und wird mit einem Karabiner an eine nachträglich an die Kiespumpe geschweißte Öse (oben) montiert.

Ein Steinheber mit Spitzen aus Baustahl für das Bohrgestänge soll ggf. auftretende Steine bergen / lockern. Ein noch zu bauender Fallmeißel wird auch bereit liegen, um im Notfall Steine zu beseitigen. Zudem werde ich mir noch eine Gestängesicherung bauen.

Gewicht wird bis zu einem gewissen Grad mit großen Betonplatten aufgelastet. Sollten größere Gewichte von Nöten sein, werden zwei Stabile PP Fässer auf die Holzzange gestellt, die mit einer Gartenpumpe befüllt / entleert werden.

Planung / Ausbau Brunnenrohr bzw. Filterstrecke:

Ich weiß, dass die Planung hier noch ein wenig verfrüht ist, da ich jedoch keine Überraschung erleben will, habe ich einmal zwei Szenarien aufgezeichnet, die wahrscheinlich eintreten können:

Szenario 1:

Bild

* Bohrstecke 11 m
* Min GW-Stand 6,5m
* Mittel GW-Stand 5,5m
* Max GW-Stand 2,5m
* 3m Filterstrecke
** Überdeckung Filter min. 2m (Monat 08/09/10/11)
** Überdeckung Filter mittel 3m (Monat 04/05/06/07)
** Überdeckung Filter max. 6m (Monat 12/01/02/03)
*Angenommen Tonschicht ab 11m
* Filterrohr PVC DN115, SW 0,3mm
** Förderleistung ca. 3 m³/h bei angenommen 1,5m³/h pro Meter Filterrohr

Szenario 2:

Bild

* Bohrstecke 13 m
* Min GW-Stand 6,5m
* Mittel GW-Stand 5,5m
* Max GW-Stand 2,5m
* 3m Filterstrecke
** Überdeckung Filter min. 3m (Monat 08/09/10/11)
** Überdeckung Filter mittel 4m (Monat 04/05/06/07)
** Überdeckung Filter max. 7m (Monat 12/01/02/03)
*Angenommen Tonschicht ab 13m
* Filterrohr PVC DN115, SW 0,3mm
** Förderleistung ca. 4,5 m³/h bei angenommen 1,5m³/h pro Meter Filterrohr

Szenario 2.1:

Tritt im 2. Szenario Feinsand < 0,3mm im Bereich der Filterstrecke auf, werde ich entsprechende Feinsandfilter einbringen müssen. Dazu gibt es verschiedene Optionen.

1. Sandfilter mit HDPE Filterkörper mit einer Förderleistung max. 3,5m³/h. Kosten bei Lotze 113,90 pro Meter.

Ist hier zusätzlich eine Kiesschüttung empfehlenswert oder sogar notwendig? Bei mir wäre 25mm Platz.

2. Kiesbelagfilter mit ähnlichen Eckdaten und Kosten. Gibt es diese auch in DN115? Bisher habe ich keine Quelle aufgetan.

Ist hier zusätzlich eine Kiesschüttung empfehlenswert oder sogar notwendig?

3. Gewebefilter DN115 mit max. 2m³/h Förderleistung pro Meter. 65,95 pro Meter.

Ist hier zusätzlich eine Kiesschüttung empfehlenswert oder sogar notwendig?

+ Bodenkappe DN115.

Planung Pumpenkopf, Pumpe und Steuerung:

- Folgt -

Update 1:

Wie oben zu sehen besteht mein anfänglicher Boden aus einem Großteil knallhartem Ton-Schluff.

Ich habe heute angefangen zu Bohren (190mm Bohrer mit Aufkantung) und bin in 90 Minuten unter größter Anstrengung ca. 0,7m weit gekommen. Ich habe mit dem

Steinfänger immer wieder ein wenig aufgelockert und dann "gebohrt".

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Update 2:


Ich habe heute vielleicht 10cm durch den steinharten Lehm gebohrt und bin dann auf groben Kies getroffen. Durch stochern habe ich den gelockert und hatte danach 2,50m wunderbaren groben Sand, der auch schon feucht wird. Dann wieder mehr Grobkies. Ab ca. 3,10m kam dann grauer Ton zum vorschein, der sich aufgrund seiner weichen Konsistenz aber noch ganz gut bohren und anheben lässt. Das Einzige, was ich noch in den Griff bekommen muss, ist der gerade Verlauf des Bohrloches. Durch den weichen Sand und Grobkies wurden einige Krater in die Wände gemacht, die ich mal begradigen muss.

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Update:



Die graue Tonschicht war ca. 20cm stark. Danach wieder wie erwartet Mittelkies / Grobkies / Sand und bei ca. 4,10m der Grundwasserspiegel. Nun ist auch mit Aufkantung am Bohrer kein Weiterkommen mehr.



14m Brunnenrohr 6" DN150 - Wandstärke 7,5mm sind bestellt. Hier liegt jedoch das gleiche Problem vor wie bei viewtopic.php?f=7&t=1992&p=18020&hilit= ... urg#p18020
Die Außenseiten des Rohres sind an den Übergängen nicht glatt, sondern haben ca. 2mm Überstand bzw. Kanten.
Das Rohr wurde bereits per E-Mail reklamiert. Liegen hier Hinweise vor, dass es sich bei einer ganzen Charge um eine Fehlproduktion handelt?

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Viele Grüße

P373
Bohrbrunnen
Ist:
Arbeitsrohr DN150 TNA 7,5mm
GW Stand 08/2020 4,10m GOK
Tiefe im Rohr: 6,24m
Rohrlänge: 6,33m
Soll:
11-14m
______________
Man hat niemals Zeit es richtig zu machen, aber immer Zeit es noch einmal zu machen.
(Edward A. Murphy)

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P373
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Do 27. Aug 2020, 14:43

Könnt ihr etwas zu der obigen Toleranz der Rohre (und zwar bei allen) sagen?
Ich hätte wirklich mit anderen Problemen beim Brunnenbau gerechnet, aber mit sowas nicht.

Heutige Rückmeldung von Fontario:

Sehr geehrter Herr ???,

vielen Dank für Ihre Nachrichten.
Leichte Toleranzen (leichter Versatz) sind beim Zusammenschrauben von PVC Vollwandrohren mit TNA – Verbindung (ohne Norm) produktionsbedingt und stellen keinen Mangel dar.

Wollen Sie von Ihrem Widerrufsrecht Gebrauch machen?

Im Anhang befindet sich dazu der vorausgefüllte Retourenschein 20200827RSD, den Sie bitte unterschrieben der Rücksendung beilegen.

Bitte organisieren Sie die Rücksendung.

Retourenzentrum - fontario - Brunnenbaubedarf
Hemmersweg 80
33397 Rietberg

Nach Rückerhalt und erfolgreichem Durchlaufen des Wareneingangs wird Ihnen der Bestellwert zurückerstattet.

Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Beste Grüße

i.A. ???

Ihr Team von fontario

---------------------------------------------------
Eine erneute Rückfrage und der Hinweis, dass es sich um einen Mangel handelt wurde wie folgt beantwortet:
---------------------------------------------------

Sehr geehrter Herr ???,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Sie können gerne das Widerrufsrecht nutzen, da kein Mangel vorliegt.

Unsere Lieferung in Verbindung mit der Artikelbeschreibung ergeben keinen Grund für eine Reklamation.


Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Beste Grüße
i.A. ???

Ihr Team von fontario
---------------------------------------------------
Bohrbrunnen
Ist:
Arbeitsrohr DN150 TNA 7,5mm
GW Stand 08/2020 4,10m GOK
Tiefe im Rohr: 6,24m
Rohrlänge: 6,33m
Soll:
11-14m
______________
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(Edward A. Murphy)

Toenne
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Toenne » Do 27. Aug 2020, 16:19

Meine Erfahrungen mit fontario sind ja auch recht durchwachsen, aber das da ist indiskutabel.
Was steht denn auf dem Rohr, welcher Hersteller? Denen würde ich mal eine höfliche Mail schreiben dass die Rohre gem. anhängender Bilder doch wohl wahrscheinlich nicht dem eigenen Qualitätsanspruch genügen, auch wenn der Händler dieser Meinung wäre? Sollte mich nicht wundern wenn die dann einen Austausch veranlassen.
Und danach suchst du dir halt einen anderen Lieferanten.
Schon bescheuert: Eine Rücknahme gem. Fernabsatzgesetz akzeptieren die, einen unkomplizierten Ausstausch aber nicht. Im Ergebnis das Gleiche, die haben die Rohre danach wieder am Lager (und dann bekommt sie der nächste?).
Und dafür riskieren die eine schlechte Presse, kapiere ich nicht.
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Plunschmeister » Do 27. Aug 2020, 18:12

Könnt ihr etwas zu der obigen Toleranz der Rohre (und zwar bei allen) sagen?
Richtig ist, dass Brunnen- und Filterrohre mit TNA-Gewinde oder auch C- Gewinde genannt, nicht nach DIN 4925 - sondern nach Werksnorm gefertigt werden.
Rohre mit TNA-Gewinde entsprechen also nicht dem Zertifikat DIN 4925 des DVGW Regelwerks.
Wie nun die einzelnen Hersteller ihre Werksnorm genau definieren & festlegen ist mir leider nicht bekannt.

Meine persönliche Meinung:
Die Rohre in der derzeitigen Qualität sind nicht für den Brunnenbau zu gebrauchen.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Solear » Do 27. Aug 2020, 18:45

Gekauft hatte ich meine TNA 6 Zoll gem- DIN 4925 (gelbe Hervorhebung im Bild von mir)
Unsere Vollwandrohre aus PVC-U werden in Deutschland nach den im Brunnenbau geltenden Normen und unter Anwendung hoher Umweltstandards hergestellt - Qualität "Made in Germany"!
Bild
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Plunschmeister » Do 27. Aug 2020, 19:02

:o
Die Aussage des Anbieters, in Bezug auf TNA- Rohre ist so nicht richtig.
Davon mal abgesehen, die Qualität der Rohre hat vor einiger Zeit noch gestimmt.
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Do 27. Aug 2020, 20:26

Wirklich bedauerlich, dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als die Rohre auf eigene Kosten zurück zu senden und auf hohen Kosten sitzen zu bleiben.
Letzen Endes dürfte das niemals das Problem des Kunden sein, wenn offensichtlich mangelhafte Ware ausgeliefert wird. Bei Fontario beruft man sich auf die fehlende DIN, was aber aus meiner Sicht keinesfalls bedeuten darf, dass solche Abweichungen geduldet werden. Ich habe parallel eine Anfrage an Stüwa direkt gerichtet und warte bis morgen ab, was dort noch kommt.

Das Problem wird sich ja dann wohl über alle Händler hinweg ziehen, die eine aktuelle Charge von Stüwa erhalten haben, sodass derzeit keine DN150 Rohre in 7,5mm Wandstärke zu bekommen sind.

Wenn ich demnächst nochmal entsprechende Rohre kaufen würde, müsste ich diese ja zwangsläufig abholen und vor Ort 14 Rohre durchprobieren, ob diese den Qualitätsanspruch erfüllen.

Zwischenzeitlich werde ich dann wohl ein KG DN200 in das Loch stellen, dass mir nicht die Wände einfallen in der (ggf. längeren) Zeit.

Vielleicht kann hier ja jemand sagen, ob es sich bei der aufgedruckten Nummer "U 16329" um die Chargennummer handelt (Artikelnummern von Stüwa sind wie folgt aufgebaut: z.B. 2670700302)?
Bohrbrunnen
Ist:
Arbeitsrohr DN150 TNA 7,5mm
GW Stand 08/2020 4,10m GOK
Tiefe im Rohr: 6,24m
Rohrlänge: 6,33m
Soll:
11-14m
______________
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Plunschmeister » Do 27. Aug 2020, 21:41

Besagter Shop kann sich bei einer Reklamation eigentlich nicht auf eine fehlende DIN berufen, wenn er gleichwohl diese Rohre unter der DIN 4925 verkauft hat.
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Toenne » Fr 28. Aug 2020, 00:32

Den anderen Thread zum Thema kennst du ja. Was hat denn der dortige TE Solear für eine Antwort erhalten, wäre mal interessant?

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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Fr 28. Aug 2020, 12:37

Es gibt nun einen dritten dritten Thread zu dem Thema: viewtopic.php?f=24&t=2128
Dort haben sich mehrere Betroffene gefunden und diskutieren derzeit.

Grundsätzlich war es bei TE Solear so, dass der Versatz von Fontario erstmmal als Mangel angerkannt wurde und dann zwischen Fontario und Stüwa wohl der Mangel nicht anerkannt wurde. Fontario hat dann die ursprüngliche Aussage zurückgezogen und sich auf den Hersteller bezogen, dass dies innerhalb der Toleranz sei. Eine Rückgabe konnte bei @solear aufgrund der anfänglich getätigten Aussage dennoch erfolgen. Alle weiteren Betroffenen stehen aber im Regen.
Bohrbrunnen
Ist:
Arbeitsrohr DN150 TNA 7,5mm
GW Stand 08/2020 4,10m GOK
Tiefe im Rohr: 6,24m
Rohrlänge: 6,33m
Soll:
11-14m
______________
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