Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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P373
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Sa 26. Sep 2020, 15:33

Nach weiteren 10 Stunden (Kescher und kegelförmige Spirale) Arbeit und Einsatz der Geräte bin ich noch nicht weiter gekommen. Ich hatte auch noch mehrmals die Kiespumpe im Einsatz und habe sie bewusst von 1-2m Höhe fallen lassen. Jedes mal ein dumpfer Aufschlag auf Stein. Das Geräusch überträgt sich auch in die Rohrwandung. Heute habe ich eine Spirale gebaut, die sich in Drehrichtung mit der "offenen" Seite verkeilt, aber beim Drehen entgegen der Richtung an einer Stelle kurz anhebt und dann wieder absackt. Das alles zusammen bringt mich zu der Erkenntnis, dass dort ein fester (größerer?) Stein liegen musst, der womöglich noch unter dem Rohr klemmt.

Ich habe das Rohr auch bereits 20cm gezogen und mit den Werkzeugen versucht die Stein zu lösen.

Fazit: ich muss wohl einen ordentlichen Fallmeißel bauen und ihn dann richtig einsetzen.

Ich habe noch ein altes Standrohr von einer Schwengelpumpe (Gewicht ca. 20 Kg und leicht kegelförmig), dem ich unten einen Meißel anschweißen würde. Sollte ich den Meißel genau mittig anschweißen (so hätte ich mehr Abstand zum Rohr beim Aufprall)?

Ich bin ja derzeit ca 1,30m unter Wasser.

Grüße
Bohrbrunnen
Ist:
Arbeitsrohr DN150 TNA 7,5mm
GW Stand 08/2020 4,10m GOK
Tiefe im Rohr: 6,24m
Rohrlänge: 6,33m
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Toenne
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Toenne » Sa 26. Sep 2020, 18:06

Wasser bremst wie Hölle, denk nur mal an die Videos von Pistolenkugeln die unter Wasser nach kürzester Strecke zum Stillstand kommen. 20Kg ist also u.U. noch zu wenig.
so hätte ich mehr Abstand zum Rohr beim Aufprall
Das Problem ist eher ein anderes: Wenn der Meissel unten aufprallt und schlagartig gebremst wird dann keilt das obere Ende seitlich aus, knallt dort gegen die Rohrwand und beschädigt diese unter Umständen. Ideal wäre also irgendeine Art Polsterung am oberen Ende des Meissels um diesen seitlichen Aufprall zu dämpfen. Irgendwo hatte ich mal den Trick gelesen das obere Ende mit Seil zu umwickeln, habe es aber selbst nicht ausprobiert.

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P373
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Sa 26. Sep 2020, 19:09

Toenne hat geschrieben:
Sa 26. Sep 2020, 18:06
Wasser bremst wie Hölle, denk nur mal an die Videos von Pistolenkugeln die unter Wasser nach kürzester Strecke zum Stillstand kommen. 20Kg ist also u.U. noch zu wenig.
so hätte ich mehr Abstand zum Rohr beim Aufprall
Das Problem ist eher ein anderes: Wenn der Meissel unten aufprallt und schlagartig gebremst wird dann keilt das obere Ende seitlich aus, knallt dort gegen die Rohrwand und beschädigt diese unter Umständen. Ideal wäre also irgendeine Art Polsterung am oberen Ende des Meissels um diesen seitlichen Aufprall zu dämpfen. Irgendwo hatte ich mal den Trick gelesen das obere Ende mit Seil zu umwickeln, habe es aber selbst nicht ausprobiert.
Danke für die Infos!

Dann werde ich mal die 50Kg + anpeilen, vielleicht brauche ich den Fallmeißel ja auch noch auf dem Weg zu meinen 14m Tiefe.
Ich werde mal schauen, wo ich denn relativ günstig einen 2m Doppel T Träger oder 70mm Rundstahl herbekomme.

Das das obere Ende auskeilt kann ich mir vorstellen, aber die meisten Bilder von zerstörten Sumpfrohren / Arbeitsrohren zeigen eher, dass genau die untere Kante beschädigt wird.
Ich denke aber, dass mein DN150 Rohr mit 7,5mm Wandstärke etwas mehr ab kann, als die anderen Rohre, die hier im Forum gezeigt wurden (meist DN115).


Mir stellt sich aber noch die Frage, ob ich das Brunnenrohr vor dem Einsatz des Fallmeißels ein stück ziehen sollte oder das Rohr auf dem Stein (mit Eigengewicht der Holzklammer) stehen lasse?
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von andreas kr » Sa 26. Sep 2020, 20:12

Wenn alles nix hilft und Du noch eine andere verrückte Idee ausprobieren möchtest (keine Ahnung ob es hilft oder sogar schadet):

Es gibt für rund 45 Euro im Netz (Hersteller GOTOTOP) einen länglichen Druckluftmeißel. Mit einer Halterung versehen, könnte man den am Bohrgestänge sanft runter lassen und „Bergbau unter Wasser“ betreiben. Dürfte den Effekt eines Fallmeißeldauerbombardements haben :mrgreen:
Kompressor müsste halt nur ölfrei sein und Ölschmierung am Hammer müsste man vorher mit Reiniger entfernen. Mit einem Tuch umwickelt und das Brunnenrohr leicht angehoben, dürfte die Methode sanfter sein. Auch müsste man bereits mit leichten Arbeitsdruck ins Wasser gehen, damit kein Wasser in die offene Luftleitung strömt. Ob die Luftmenge ggf. kontraproduktiv/schädlich ist, kann ich nicht sagen.

Ist nur so eine Idee, vielleicht auch eine blöde - lasse mich gerne korrigieren. :roll:

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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Plunschmeister » Sa 26. Sep 2020, 21:41

Ein Fallmeißel sollte wirklich die letzte Option sein!

Du kannst ein Rohr verwenden. Unten 4 Nuten einflexen [90°] versetzt und hier über Kreuz Stahlplatten einschweißen, welche dann unte am Rohr eine stumpfe Spitze ergeben [Kreuzmeißel].
Oben schweißt du dann eine U-förmigeHalterung an. Das Ganze wird dann mit Beton gefüllt.
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » So 27. Sep 2020, 10:39

@andreas kr:
das ist wirklich eine ausgefallene Idee. Sowas in der Art ist mir aber auch schon durch den Kopf gegangen. Ich werde es erstmal auf die "herkömmliche" Art probieren.
Plunschmeister hat geschrieben:
Sa 26. Sep 2020, 21:41
Ein Fallmeißel sollte wirklich die letzte Option sein!

Du kannst ein Rohr verwenden. Unten 4 Nuten einflexen [90°] versetzt und hier über Kreuz Stahlplatten einschweißen, welche dann unte am Rohr eine stumpfe Spitze ergeben [Kreuzmeißel].
Oben schweißt du dann eine U-förmigeHalterung an. Das Ganze wird dann mit Beton gefüllt.
Ich verstehe nicht so ganz, wo denn der Unterschied zum betongefüllten Rohr mit Kreuzmeißel liegen soll? Die Ecken des Kreuzmeißels werden doch das Rohr ziemlich penetrieren und ggf. beschädigen.

In einem Nachbarthread hat ein Forenmitglied einen Fallmeißel mit U-Profil Stahl gebaut, der mir ganz gut gefällt. http://www.brunnen-forum.de/viewtopic.p ... 6&start=10

Nochmal meine Frage: muss ich das Arbeitsrohr ein Stück ziehen, wenn ich den Fallmeißel einsetze oder kann das Rohr mit Eigengewicht der Holzklammer auf dem Grund stehen bleiben?
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Plunschmeister » So 27. Sep 2020, 11:27

Da gibt es keine Ecken am Fallmeißel, da die Schneiden nicht über dem Rohr-AD überstehen.
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » So 27. Sep 2020, 15:04

Okay verstehe, dann sollte das mit dem Standrohr mit einem stumpfen Kreuzmeißel die schonendere Variante sein, die ich ausprobieren kann.
Die Sachen dafür habe ich ja auch (inkl. Beton) vor Ort.

Sollte ich das Arbeitsrohr ein wenig anheben, wenn die Gerätschaft zum Einsatz kommt?
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Plunschmeister » So 27. Sep 2020, 17:04

Das Arbeitsrohr kannst du ein wenig anheben, ansonsten rutschen eventuell neue Steine nach.
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » So 27. Sep 2020, 20:08

Danke!

So werde ich es machen.

Hier in dem Video ist ein ähnlicher Kreuzmeißel zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=ao073fd-yAA

Ich werde ihn aber ohne überstehende Kanten (bündig) und mit einer stumpfen Spitze anfertigen.
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