Kann ein Brunnen zu tief gebohrt/geplunscht oder gerammt werden?

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

Topic author
BUGEE
Beiträge: 38
Registriert: So 26. Jul 2020, 12:45

Re: Kann ein Brunnen zu tief gebohrt/geplunscht oder gerammt werden?

Beitrag von BUGEE » Mo 10. Aug 2020, 18:16

Ich habe heute mein altes Arbeitsrohr gezogen und ein neues 150er TNA Brunnenrohr abgelassen.
Konnte bereits ca. 50cm mit der Kiespumpe arbeiten.

Da war unten in der Kiespumpe Material sowie über dem Kolben ganz schön viel Sand.

Nur leider komme ich aktuell nicht weiter und glaube, dass etwas mit der Kiespumpe nicht stimmt. Das einzige was ich hochhole ist eine Handvoll Sand und sonst nur Wasser. Ich kann pumpen solange ich will.
Die Membrane unten ist nach einem Mal pumpen so fest, dass ich glaube, dass diese gar nicht öffnet um neues Material aufzunehmen.

Oder liegt es an etwas anderem?

Hatte jemand das Problem und weiß, wie ich das lösen kann?

Gruß
BUGEE
Benutzeravatar

Thoralf
Beiträge: 718
Registriert: Di 21. Apr 2020, 08:28

Re: Kann ein Brunnen zu tief gebohrt/geplunscht oder gerammt werden?

Beitrag von Thoralf » Mo 10. Aug 2020, 18:29

Also jetzt wären ein, zwei Fotos Deiner Kiespumpe und/oder Herstellerangaben wirklich hilfreich. Oder ist das immer noch die Kolbenpumpe aus einem der früheren Beiträge? ;)
Das "Die Membrane unten ist nach einem Mal pumpen so fest, dass ich glaube, dass diese gar nicht öffnet" verstehe ich nicht. Also ich lese es zwar, aber kann es mir nicht vorstellen, was da klemmt. Was macht denn die Kiespumpe z.B. in einer Mörtelwanne mit etwas Sand + Wasser drin? Wenn Du Zweifel an deren Funktion hast, würde ich doch als erstes mal so einen "Trockenlauf" machen.

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Pumpe

Topic author
BUGEE
Beiträge: 38
Registriert: So 26. Jul 2020, 12:45

Re: Kann ein Brunnen zu tief gebohrt/geplunscht oder gerammt werden?

Beitrag von BUGEE » Mo 10. Aug 2020, 18:55

Thoralf hat geschrieben:
Mo 10. Aug 2020, 18:29
Also jetzt wären ein, zwei Fotos Deiner Kiespumpe und/oder Herstellerangaben wirklich hilfreich. Oder ist das immer noch die Kolbenpumpe aus einem der früheren Beiträge? ;)
Das "Die Membrane unten ist nach einem Mal pumpen so fest, dass ich glaube, dass diese gar nicht öffnet" verstehe ich nicht. Also ich lese es zwar, aber kann es mir nicht vorstellen, was da klemmt. Was macht denn die Kiespumpe z.B. in einer Mörtelwanne mit etwas Sand + Wasser drin? Wenn Du Zweifel an deren Funktion hast, würde ich doch als erstes mal so einen "Trockenlauf" machen.

LG
Thoralf
Es handelt sich um eine 108er Kiespumpe von Erdbohrer.

In der Mörtelwanne habe ich diese bereits getestet. Gleiches Ergebnis. Wobei es alleine nach ein paar mal schwierig wird, die Kiespumpe zu halten und den Kolben zu ziehen - oder ich habe einfach die falsche Technik.

So sieht die Membrane aus, bevor sie benutzt wird:

Bild

Sie ist leichtgängig (öffnet und schließt)

Nach dem Pumpen sieht diese so aus:

Bild

Hier sieht man, dass die Membrane press dran ist.

Ich muss da wirklich kraftvoll dagegen drücken, um diese zu öffnen.

Und dann sehe ich dieses Bild:

Bild

Das ganze Material verklemmt die Dichtung.

Ist das normal? Dann weiß ich nicht, wieso ich nicht mehr in die Kiespumpe kriege.


Gruß
BUGEE
Benutzeravatar

Thoralf
Beiträge: 718
Registriert: Di 21. Apr 2020, 08:28

Re: Kann ein Brunnen zu tief gebohrt/geplunscht oder gerammt werden?

Beitrag von Thoralf » Mo 10. Aug 2020, 19:58

BUGEE hat geschrieben:
Mo 10. Aug 2020, 18:55
Es handelt sich um eine 108er Kiespumpe von Erdbohrer.

In der Mörtelwanne habe ich diese bereits getestet. Gleiches Ergebnis. Wobei es alleine nach ein paar mal schwierig wird, die Kiespumpe zu halten und den Kolben zu ziehen - oder ich habe einfach die falsche Technik.
(...)
Das ganze Material verklemmt die Dichtung.

Ist das normal? Dann weiß ich nicht, wieso ich nicht mehr in die Kiespumpe kriege.
Hallo BUGEE,

mir scheint ich habe die selbe Pumpe. Habe jetzt nicht extra noch ein Foto gemacht, meine sieht auch untenrum so aus wie Deine. Nur ist bei mir eine Sechskantschraube dran, wo bei Dir eine Inbus-Schraube ist.
Nun bin ich mit meinem halben Brunnen alles andere als ein Experte. Deshalb nur soviel, direkt zur Pumpe: Bei mir hat die untere Klappe geschätzt 2 mm Spiel (wenn ich ein vielleicht 2 mm großes Korn reinlege, dann geht die Klappe gerade so dran vorbei. Da klemmt nichts, auch nicht wenn Kies drin ist.

Vielleicht ist der Gummi aus irgendeinem Grund zu groß geschnitten?

Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber Du hattest weiter vorn schon mal geschrieben, dass der Kolben selbst leicht genug läuft?

Bei "dass die Membrane press dran ist. Ich muss da wirklich kraftvoll dagegen drücken, um diese zu öffnen." hoffe ich mal dass da kein Missverständnis vorliegt. Wenn Du die Pumpe rausholst und entleeren willst, dann ist richtig, dass die Klappe fest anliegt. Schließlich drücken Sand und Wasser dagegen. Und auch wenn sie liegt, drückt der Sand dagegen. Wenn Du den Kolben hochziest, dann ist das anders, dann ziehst Du auch beim zweiten mal Pumpen ein Kies-Wasser-Gemisch nach oben, durch die Klappe hindurch. Und dabei ist die Klappe wieder locker. Hinterher wieder fest.

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Pumpe

andreas kr
Beiträge: 266
Registriert: Mi 25. Mär 2020, 13:07
Wohnort: Frankfurt am Main

Re: Kann ein Brunnen zu tief gebohrt/geplunscht oder gerammt werden?

Beitrag von andreas kr » Mo 10. Aug 2020, 22:41

Hallo Bugee,

Das Problem hatte ich auch bei feinen Sandschichten. Die Lösung war, beim Pumpen den Kolben nicht ganz zurück gleiten lassen.

Lässt Du den Kolben nach dem 1.Zug wieder ganz runter gleiten, wird der bis dahin eingepumpte Sand am Membran verdichtet. Der Sog beim 2. Pumpzug reicht dann nicht aus, den Sand zu lösen. Lass nach dem 1. Zug den Kolben einfach nur zu etwa 50% zurück gleiten, dann sollte es besser gehen. Bei Kies geht es dann deutlich einfacher.

Grüße

Andreas

Topic author
BUGEE
Beiträge: 38
Registriert: So 26. Jul 2020, 12:45

Re: Kann ein Brunnen zu tief gebohrt/geplunscht oder gerammt werden?

Beitrag von BUGEE » Mo 10. Aug 2020, 22:47

Thoralf hat geschrieben:
Mo 10. Aug 2020, 19:58
BUGEE hat geschrieben:
Mo 10. Aug 2020, 18:55
Es handelt sich um eine 108er Kiespumpe von Erdbohrer.

In der Mörtelwanne habe ich diese bereits getestet. Gleiches Ergebnis. Wobei es alleine nach ein paar mal schwierig wird, die Kiespumpe zu halten und den Kolben zu ziehen - oder ich habe einfach die falsche Technik.
(...)
Das ganze Material verklemmt die Dichtung.

Ist das normal? Dann weiß ich nicht, wieso ich nicht mehr in die Kiespumpe kriege.
Hallo BUGEE,

mir scheint ich habe die selbe Pumpe. Habe jetzt nicht extra noch ein Foto gemacht, meine sieht auch untenrum so aus wie Deine. Nur ist bei mir eine Sechskantschraube dran, wo bei Dir eine Inbus-Schraube ist.
Nun bin ich mit meinem halben Brunnen alles andere als ein Experte. Deshalb nur soviel, direkt zur Pumpe: Bei mir hat die untere Klappe geschätzt 2 mm Spiel (wenn ich ein vielleicht 2 mm großes Korn reinlege, dann geht die Klappe gerade so dran vorbei. Da klemmt nichts, auch nicht wenn Kies drin ist.

Vielleicht ist der Gummi aus irgendeinem Grund zu groß geschnitten?

Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber Du hattest weiter vorn schon mal geschrieben, dass der Kolben selbst leicht genug läuft?

Bei "dass die Membrane press dran ist. Ich muss da wirklich kraftvoll dagegen drücken, um diese zu öffnen." hoffe ich mal dass da kein Missverständnis vorliegt. Wenn Du die Pumpe rausholst und entleeren willst, dann ist richtig, dass die Klappe fest anliegt. Schließlich drücken Sand und Wasser dagegen. Und auch wenn sie liegt, drückt der Sand dagegen. Wenn Du den Kolben hochziest, dann ist das anders, dann ziehst Du auch beim zweiten mal Pumpen ein Kies-Wasser-Gemisch nach oben, durch die Klappe hindurch. Und dabei ist die Klappe wieder locker. Hinterher wieder fest.

LG
Thoralf
Nabend Thoralf,

richtig, meine hat/hatte auch Spiel. Aber sobald ich Pumpe, setzt sich sogar in den Schraubbohrungen Sand an und dann war es das mit dem Spiel. Dann muss ich wirklich die beiden Schrauben lösen und das Sand in den Schraubbohrungen entfernen, damit es wieder Spiel hat.

Der Kolben an sich ist leichtgängig.

Deine Beschreibung ist richtig. Aber bei mir ist es so, auch wenn ich die Pumpe Kopfüber stelle, so dass der Kolben ausgefahren ist und das Wasser und das Kies ausgelaufen ist, sitzt die Membrane fest am Unterteil dran, so dass ich sogar da richtig Kraft aufwenden muss, um die Klappe wieder zu öffnen.

Evtl. Ist wirklich die Gummidichtung zu groß geschnitten oder schief gebohrt, so dass diese „falsch“ montiert ist.

Ich werde mal morgen mit dem Bohrer an den Brunnen gehen, um sicher zu sein, dass kein größerer Stein drin liegt und ich deshalb nichts raus bekomme.

Und wenn da wirklich kein Stein ist, werde ich mal versuchen, nur halbe „Pumpzüge“ zu machen, mit der Hoffnung, dass ich die Gummidichtung unten nicht verdichte.

Gruß
BUGEE

Topic author
BUGEE
Beiträge: 38
Registriert: So 26. Jul 2020, 12:45

Re: Kann ein Brunnen zu tief gebohrt/geplunscht oder gerammt werden?

Beitrag von BUGEE » Mo 10. Aug 2020, 22:50

andreas kr hat geschrieben:
Mo 10. Aug 2020, 22:41
Hallo Bugee,

Das Problem hatte ich auch bei feinen Sandschichten. Die Lösung war, beim Pumpen den Kolben nicht ganz zurück gleiten lassen.

Lässt Du den Kolben nach dem 1.Zug wieder ganz runter gleiten, wird der bis dahin eingepumpte Sand am Membran verdichtet. Der Sog beim 2. Pumpzug reicht dann nicht aus, den Sand zu lösen. Lass nach dem 1. Zug den Kolben einfach nur zu etwa 50% zurück gleiten, dann sollte es besser gehen. Bei Kies geht es dann deutlich einfacher.

Grüße

Andreas

Perfekt. Danke dir für die Antwort. Das macht mir Hoffnung. Genau das scheint mein Problem zu sein.

Gruß
BUGEE

Uwe
Beiträge: 61
Registriert: Sa 28. Jul 2018, 11:30

Re: Kann ein Brunnen zu tief gebohrt/geplunscht oder gerammt werden?

Beitrag von Uwe » Di 11. Aug 2020, 07:45

Hallo, ich würde mir ein paar Dichtungen in verschiedene größen schneiden. Evtl auch mit unterschiedlichem Dichtungsmaterial probieren.
M.E. liegt es an der Membran in Verbindung mit dem zu Fördernden Material.
LG Uwe
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Kann ein Brunnen zu tief gebohrt/geplunscht oder gerammt werden?

Beitrag von Plunschmeister » Di 11. Aug 2020, 09:35

Lese einmal hier:
viewtopic.php?f=2&t=158&sid=0cfe619a52f ... 28cfa8590f

Das Bodenventil darf sich nicht verklemmen. Bei den Pumpen mit nicht herausnehmbaren Kolben, werden oft kleine Sandpartikel zwischen Rückschlagklappe und Pumpenzylinder nicht entfernt.
Beim Absenken der KP in den Grundwasserbereich , durch Anheben und wiederholtem Absenken das Bodenventil "spülen".
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Toenne
Beiträge: 86
Registriert: Di 17. Apr 2018, 22:20

Re: Kann ein Brunnen zu tief gebohrt/geplunscht oder gerammt werden?

Beitrag von Toenne » Di 11. Aug 2020, 10:17

Ich kenne es von meiner Selbstbaupumpe: Man macht gerne den Fehler die Öffnung der Kiespumpe so gross wie möglich zu wählen und somit nur einen schmalen inneren Rand als Auflage fürs Gummi zu haben. Also muss selbiges entsprechend gross sein damit es dichtet, meist nahezu den Innendurchmesser des Stahlrohrs. Wenn nun aber diese Membran nach oben klappt dann stösst sie an der Rohrwandung an.
Schwer zu erklären, da hilft ggf. ein Blatt Papier und ein Stift weiter: Malt mal einen Kreis. Nun zeichnet ihr innen eine Linie durch den Mittelpunkt die beidseitig fast am Kreis anliegt, das ist die Mittellinie/der Durchmesser der Membran. Die Membran ist einseitig aufgehängt, wenn sie hochklappt verschiebt sich also die Mittellinie in Richtung des Drehpunktes (einfach das Ganze gedanklich mal von der Seite anschauen). Versetzt man also die Mittellinie in seiner Zeichnung seitlich dann sieht man dass die ruckzuck mit dem Kreis kollidiert.
Die Membran darf also in der Breite nicht zu gross sein (die Länge ist egal solange sie reinpasst, sie dürfte also durchaus eine elliptische Form haben). Das wiederum heisst dass auch die Öffnung der Kiespumpe nicht zu gross sein darf da sonst die Membran ja innen nicht mehr aufliegt.
Den Fotos nach passt der Ausschnitt schon, der Fehler liegt wahrscheinlich in der zu breiten Membran. Die rechts und links etwas schmaler schneiden (langsam ranttasten und die Beweglichkeit prüfen) und das Teil sollte funktionieren. Die Länge kannst du ruhig lassen, du musst also nicht kreisrund nachschneiden, bogenförmig an den Seiten langt.
Antworten