Bohrbrunnen, Fragen zum weiteren Vorgehen

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

Lütter Junge

Re: Bohrbrunnen, Fragen zum weiteren Vorgehen

Beitrag von Lütter Junge » So 14. Jun 2020, 14:18

Hallo andy89,
noch ein Hinweis. Nimm einer viereckigen Mauertuppen und schneide ein Loch auf genau die Größe der Rohrtour in den Boden und grabe in ein. Somit ist der obere Anfang frei zugänglich und man kann die Rohrtour festhalten beim abdrehen des oberen Rohrstückes.

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Andy89
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Re: Bohrbrunnen, Fragen zum weiteren Vorgehen

Beitrag von Andy89 » So 14. Jun 2020, 14:31

Wir haben auch einiges an Wasser zugegeben. Ich war auch der Meinung, dass man es merkt, wenn man zu wenig Wasser hatte. Haben dann mit dem Gartenschlauch gerade am Anfang einiges an Wasser zugegeben.

Toenne
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Re: Bohrbrunnen, Fragen zum weiteren Vorgehen

Beitrag von Toenne » So 14. Jun 2020, 15:55

durch leichte Schläge die Verbindung hier sauber lösen können
Jein. Nicht einseitig auf die Stange schlagen sondern von beiden Seiten gleichzeitig z.B. mit den Handballen damit die Kraft auch gleichmässig aufs Gewinde wirkt.
Wenn die eigentlichen Brunnenrohre kräftig miteinander verschraubt wurden (Holzzange dafür benutzen, ggf. eine zweite - die ja dann nicht so massiv sein muss sondern nur das Rohr ordentlich umklammern - als Gegenstück.) dann sollte deren Massenträgheit und Reibung im Bohrloch genügen dass sich dann nur das Reststück löst.

marco-f
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Re: Bohrbrunnen, Fragen zum weiteren Vorgehen

Beitrag von marco-f » So 14. Jun 2020, 22:10

andreas kr hat geschrieben:
So 14. Jun 2020, 10:40
Hier mal ein Bild meiner 4 Bohrer in der gekauften Reihenfolge und somit für die unterschiedlichsten Einsätze, von links nach rechts:

1. Bohrer in 160mm zum Vorbohren für DN 125 Brunnenrohr
2. Bohrer in etwa 105mm um loses Material im Brunnenrohr zu fördern
3. Bohrer in 120mm (Baugleich mit Nr. 1) um innerhalb des Brunnenrohres in Lehm/Ton Zu bohren.
4. selbst gebaute Erweiterungsbohrer um unterhalb des Brunnenrohres das Lehm/Ton-Loch auf etwa 200mm zu erweitern, damit das Rohr ohne Hindernis weiter rutschen kann.

Bohrer 1 und 3 sind unschlagbar in Lehm/Ton, hier kommen die Frässchneiden an der Spitze zur Geltung, die den Bohrer ohne Druck von oben in das Material führt. Für Sand und Kies aber absolut ungeeignet. Bohrer 2 ist der Hammer in Sand Kies und kann auch einzelne Steine bis etwa 6cm Fördern. Die Aufkantung verhindert das Abrutschen des Materials. Dieser Bohrer ist aber in Lehm/Ton Aufgrund der stumpfen Spitze unbrauchbar.

Bild
Hi,

woher hast Du Bohrer 3 bezogen?

MfG,
Marco

andreas kr
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Re: Bohrbrunnen, Fragen zum weiteren Vorgehen

Beitrag von andreas kr » So 14. Jun 2020, 22:24

Bohrer 1 und 3 sind von „Brunnenandi“, Bohrer 2 von „Erdbohrer“. Die blauen Rohre sind nur zur Darstellung (verwendet innerhalb des Brunnenrohres) drüber gestülpt.

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Re: Bohrbrunnen, Fragen zum weiteren Vorgehen

Beitrag von Andy89 » Mo 15. Jun 2020, 23:18

So ich wollte euch noch ein paar Fotos von Samstag zeigen:

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Bild

So sieht die Tonschicht aus die wir von etwa 6 Metern bis wohl so 7,5 Meter (Mindestens) bisher haben. Ich würde sie als härter beschreiben als die Lehmschicht die ich im Bereich 4-5 Meter hatte.

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Nach dem ziehen des Erdbohrers muss man diese immer richtig von den Gewindegängen kratzen.

Bild

Mal eine Frage noch.. ich hatte ja gehofft endlich mal mehr Kies zu finden. Ist es auch möglich, dass ich gar keinen richtigen Kies sondern "nur" nassen Schlamm mit der Kiespumpe heben werde und dies trotzdem als guter Grundwasserleiter möglich ist? Also muss es immer richtiger Kies sein?

Gruß

Andy

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Re: Bohrbrunnen, Fragen zum weiteren Vorgehen

Beitrag von Andy89 » Di 16. Jun 2020, 10:38

Hallo zusammen,

ich habe mal wieder etwas herausgefunden (durch einlesen und recherchieren).

Wenn ich es richtig interpretiere habe ich bisher in meiner Bohrung eher Schichtenwasser. Meine Bohrung war ja bis auf etwa 4 Meter sehr sandig, dann kam ein Nichtleiter in Form von Ton bis etwa 5,5 Meter und ab da hatte ich ja auch erstmals etwas Wasser im Bohrloch. Nun von etwa 6 bis 7,5 Meter scheint die nächste Lehm/Ton Schicht zu sein, die das Wasser am weiteren versickern hindert. Da werde ich wohl noch durch müssen um dann hoffentlich auf einen ergiebigen (möglicherweise gespannten) Grundwasserleiter zu kommen.

Wir haben angrenzend an unser Grundstück ein Gebiet welches vor rund 20 Jahren bebaut wurde. Dazu habe ich die Unterlagen online gefunden. Hier steht zum Thema der Entwässerung, dass eine Versickerung nicht empfohlen wird, da der Boden sehr unterschiedliche Schichten aufweist und keine ausreichende Durchlässigkeit. Dies deckt sich ja mit meiner Bohrung. Weiter steht aber, dass der mindest Grundwasserflurabstand nicht eingehalten werden kann. Dies klingt für mich doch erstmal gut, oder wie seht ihr das? Ich habe mal bei der Stadt nachgefragt, ob sie mir dazu mehr Infos geben können. Eine einheitliche Vorgabe zum Abstand habe ich nicht gefunden.

Ich werde heute das Rohr ziehen und weiter versuchen zu bohren.

Gruß

Andy

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Re: Bohrbrunnen, Fragen zum weiteren Vorgehen

Beitrag von Andy89 » Fr 19. Jun 2020, 11:49

Nur ein kurzer Zwischenstand:

Habe das Rohr mit zwei Wagenhebern endlich rausbekommen. Jetzt wollte ich weiter Bohren, aber alleine ist das kaum noch machbar. Bohrloch auf etwa 7,8 Meter. Noch immer Ton/Lehm. Ich kriege schon noch Material auf die Schnecke, aber alleine bekomme ich den Erdbohrer dann kaum noch gehoben ohne Winde oder sowas. Daher werde ich mir jetzt erstmal nen Gerüst bauen und dann gehts weiter. :)

Gruß

Andy
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bypsa
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Re: Bohrbrunnen, Fragen zum weiteren Vorgehen

Beitrag von bypsa » Fr 19. Jun 2020, 12:08

Ja, hol dir so eine elektrische, am besten gleich die Variante 400/800kg (800kg mit Umlenkrolle) die gibt´s in der Bucht so um die 95€...
Echt Gold wert das Teil...
Bohrbrunnen in der Garage, Deckenhöhe 2,20m, Grundwasserspiegel 9,20m u GOK, 6" DN150-Rohr, 12,9m im Festgestein, SW 1,0mm

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Re: Bohrbrunnen, Fragen zum weiteren Vorgehen

Beitrag von Andy89 » Mo 22. Jun 2020, 10:37

Hallo zusammen,

ich habe in der Zwischenzeit nicht wirklich weiter gemacht. Habe mich aber auch von dem Ziel entfernt den Brunnen möglichst schnell fertigzustellen. Wofür auch, hab ja keinen Stress :D Berichten werde ich euch aber dennoch von allen Fortschritten, könnte ja auch für andere Hobbybrunnenbauer interessant werden/sein.

Was ich aber in der Zwischenzeit gemacht habe, ist mich ein bisschen weiter zu informieren und ein wenig gebohrt habe ich noch. Wir hatten ja das Problem, dass wir das Bohrloch auf etwa 7,8 Meter Tiefe hatten, aber das Brunnenrohr nur etwa 6,5-7 Meter tief hinunter bekommen haben. Ich konnte jetzt mit dem Erdbohrer die vermeintliche "Klemmstelle" etwas beseitigen. Ich bohre ja mit einem 120er Bohrer und das Rohr ist ja DN115, also Außendurchmesser von 125. Im Bereich von Sand war das auch kein Problem, unten aber auf etwa 7 Meter im Lehm ist das Bohrloch ja wirklich nich mehr sooo viel größer als die 120. Da war eine leichte Kante, vermutlich etwas schief weitergebohrt. Diese Stelle konnte ich etwas vergrößern, glaube ich auf jeden Fall, da der Erdbohrer nun auch leichter durch diese Stelle geht. Das Rohr habe ich noch nicht wieder eingesetzt, Bohrloch scheint auch sehr stabil zu sein. Habe mir noch keinen geeigneten Aufbau/Gerüst/Dreibein gebaut und auch noch keine elektrische Seilwinde. Dies folgt alles noch und dann geht es weiter.

Ich habe mal mit meinem Nachbarn etwas mehr über seinen Brunnen gesprochen :D Also sein Brunnen wurde vor etwa 10 Jahren erstellt, ist 17 Meter tief, die Pumpe hat er auf 12 Meter und immer mind. 3 Meter wasser drüber. Das ist mein direkter Nachbar. Sein Brunnen liegt an einer Stelle die etwa 2 Meter höher ist als mein Bohrloch ist. Er konnte mir aber nichts mehr zum Aufbau usw. sagen. In den Online-Datenbanken bin ich sehr erstaunt darüber, wie die Angaben des Grundwasserspiegels dort abweichen. Messungen die keine 200 Meter entfernt sind, wobei eine Grundwasser in 6 Metern die andere in 12 zeigt. Ein Brunnenbohrer aus der Stadt sagte mir, dass der Grundwasserstand bei mir bei etwa 16 Meter liegt. Das kann ich mir aber kaum vorstellen und passt ja auch irgendwie nicht zu den Bedingungen bei meinem direkten Nachbarn. Sein Brunnen und mein Bohrloch sind vll 30 Meter entfernt.

Ich habe mal nach Bohrungen in der Nähe gesucht und konnte zwei in näherem Umkreis finden. Allerdings sind beide sehr alt (1950 und 1960). Diese habe ich mal beigefügt:

Die Bohrung ist etwa 200 Meter südlich von meiner Bohrung und ist von 1951.

Bild

Die Bohrung liegt etwa 400 Meter westlich und ist von 1962.

Bild

Je mehr ich lese, im Internet suche und Nachfrage, umso eher merke ich, dass wohl wirklich das einzige was hilft ist: selber nachgucken. Deswegen will ich auf jeden Fall noch weiter bohren und hoffe die Lehmschicht ist nicht mehr soooo dick :D
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