Unklare Lage an altem Bohrbrunnen

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Commander Bond
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Unklare Lage an altem Bohrbrunnen

Beitrag von Commander Bond » Di 26. Mai 2020, 22:22

Guten Abend in die Runde,

um es direkt klar anzusprechen, ich bin maximaler Brunnen-Laie und bitte meine Unkenntnis inkl. des fehlendem Fachvokabulars zu entschuldigen. Das Stöbern in diesem und anderen Foren hat mir zumindest einen Eindruck von der Materie umd ihrer Komplexität vermittelt.
Vielleicht schildere ich einfach mal mein Anliegen:
Ich bin Mieter eines hübschen rheinischen Vierkanthofes in geschlossener Ortslage. Der Hof wurde bis vor ca. 10-15 Jahren bewirtschaftet und die Tiere wurden über einen vorhandenen Brunnen mittels oberirdischer Pumpe mit Wasser versorgt.
Bisher habe ich mich um den Brunnenschacht nicht gekümmert, habe nun aber ein quasi neues Hauswasserwerk geerbt, so dass der Brunnen für mich interessant wird und ich ihn gerne nutzen würde.
Zum Brunnen selber kann die ältere Vermieterin keine näheren Angaben liefern, außer dass er vor Jahren wie beschrieben genutzt wurde und stets Wasser führte.
Das Brunnenrohr verbirgt sich unter einem Straßenkanaldeckel. Entfernt man diesen, blicke ich in ein ca.70cm Zementrohr und 50cm unter Bodenniveau beginnt das Brunnenrohr. Das Brunnenrohr hat einen Durchmesser von 150mm. Die Gesamtlämge ist unbekannt, ebenso Bodenverhältnisse, umterirdische Brunnenkonstruktion, etc. Mit bloßem Auge ist im Rohr Wasser zu erkennen, der Wasserspiegel liegt ca 4,80m unter Bodenniveau. Ein vorhandenes altes Kunststoffsaugrohr von ca. 4cm Durchmesser und einer Länge von 5,30m wurde von mir erstmal entfernt. Mein verwendetes Lot stößt im Brunnenrohr bei ca. 5,60m auf Widerstand, Grund, Sand, oder was auch immer. Somit ergibt sich ein Wasserstand von ca. 80cm im Brunnenrohr.
Prima, hab ich gedacht, klar zum Probepumpen. Hauswasserwerk provisorisch angeschlossen (Saughöhe bis 8m), Saugschlauch rein, entlüftet und los. Zunächst wurde erwartungsgemäß recht dreckiges Wasser gefördert. Nach kurzer Zeit war das Wasserniveau im Brunnenrohr erkennbar gesunken, sodass die Pumpe bald Luft zog, trott Minimalleistung. Also Pumpe aus. Nach kurzer Zeit fülltw sich das Brunnenrohr wieder auf Ausgangsniveau, aber offenbar ist zu wenig Wasser für den Pumpenbetrieb verfügbar.
So weit, so wenig. Ich wäre für ein paar pragmatische Vorschläge oder Handlungsoptionen dankbar. Plunschen, Neu bohren, mit Hochdruck spülen,... what ever.
Nachbarn haben ja immer super Ideen, einer meint Plunscher leihen (kannte den Begriff bis letzte Woche gar nicht), der andere würde die Feuerwehr mit C-Strahlrohr anrücken lassen um alles rauszuspülen... Vielleicht hat ja hier jemand, trotz der wenigen Fakten, eine bessere Idee was man in welcher Abfolge, unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit versuchen kann. Mein Komatsu 750 ist gerade in der Werkstatt und die Bundeswehrpioniereinheit anderweitig gebunden.
Vielen Dank fürs Lesen und vielleicht die ein oder andere Idee.
Beste Grüße

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Re: Unklare Lage an altem Bohrbrunnen

Beitrag von Benutzer » Di 26. Mai 2020, 22:58

Willkommen bei uns im Forum.

Nun viel kann ich mit den Infos noch nicht anfangen.
Vielleicht reichst du uns ein paar Fotos nach.
Auch von dem alten Saugrohr.

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Commander Bond
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Re: Unklare Lage an altem Bohrbrunnen

Beitrag von Commander Bond » Mi 27. Mai 2020, 17:12

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Gastarbeiter
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Re: Unklare Lage an altem Bohrbrunnen

Beitrag von Gastarbeiter » Mi 27. Mai 2020, 19:08

Der Grundwasserspiegel ist in vielen Regionen sehr stark gesunken. Vielleicht hast du in 2 Jahren Glück das wieder genug Wasser da ist. Du müsstest versuchen das Wasser ab zu pumpen und mit einer alten Digitalkamera mit eine Taschenlampe runter lassen und ein Video machen und du kannst so die Länge der Filterstrecke feststellen. Wenn kaum Filter zu sehen ist, könnte das Brunnenrohr sich auch ein paar Meter zugesetzt haben oder es ist einfach nicht tiefer gebohrt worden.

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Commander Bond
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Re: Unklare Lage an altem Bohrbrunnen

Beitrag von Commander Bond » Mi 27. Mai 2020, 20:11

Ok, klingt plausibel. Werde mich mal in der Nachbarschaft umhören, ob dort was über den Grundwasserspiegel bekannt ist. Wäre ja schon mal ein Anhalt. Die Variante Kamera werde ich am WE testen und berichten.
Könnte man dann 'einfach' das vorhandene Loch mittels Bohrung verlängern?

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Commander Bond
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Re: Unklare Lage an altem Bohrbrunnen

Beitrag von Commander Bond » Mi 27. Mai 2020, 20:14

... und im Falle, dass es sich zugesetzt hat, hilft plunschen?
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Eriberto
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Re: Unklare Lage an altem Bohrbrunnen

Beitrag von Eriberto » Mi 27. Mai 2020, 20:20

Hallo,

positiv: es handelt sich augenscheinlich um 'richtiges' Brunnenrohr, was hoffen lässt dass der Brunnen seinerzeit halbwegs professionell erstellt wurde.
negativ: keine Baudaten vorhanden, insofern bis dato alles Spekulation.

Empfehlung: ausloten - Teufe gesamt und Teufe bis Wasserspiegel. Dann Kamerafahrt (neulich hat jemand sein Handy einvakuumiert und dann im Rohr herabgelassen) mit Beleuchtung. Das lässt dann Rückschlüsse auf die Rohrtour und insbesondere auf die Filterstrecke zu.

Und, um deine letzte Frage zu beantworten: ja, wenn Sediment in die Rohrtour eingedrungen ist, weil z.B. der untere Verschluss (Brunnenstopfen, Deckel etc.) fehlt, kann eine Kiespumpe hilfreich sein, um das Rohr (insbes. die Filterstrecke) frei zu bekommen und sogleich unten zu verschließen. Auch kann das natürlich die Leistungsfähigkeit erhöhen...
Gruß
Florian

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Re: Unklare Lage an altem Bohrbrunnen

Beitrag von Commander Bond » Mi 27. Mai 2020, 20:50

Hallo Florian, vielen Dank für Deinen Rat! In dem Wissen, dass ich nur wenige Fakten beisteuern kann.
Aber die Empfehlungen klingen doch schon mal nach einem Plan! Melde mich am WE. Beste Grüße, Philipp
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