Bohr brunnen 1.0

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Holle
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Bohr brunnen 1.0

Beitrag von Holle » So 24. Mai 2020, 13:42

Hallo,
bin mit meinem ersten Brunnenbohrprojekt dank der guten Ratschläge aus diesem Forum jetzt mit dem DN 115 Brunnenrohr 10 m tief. Das erste Grundwasserstockwerk mit nur etwa 1m wasserführender Kiesschicht ist durchstoßen und nach anschließender Feinsandschicht stehen bereits 2,50 Wasser im Rohr. Ich möchte noch mindestens 3m weiter, um an das 2.Grundwasserstockwerk zu kommen und die 3m Filterrohre min. 2m unter den Grundwasserstand zu bringen, um die Pumpe korrekt positionieren zu können. Nun komme ich aber nicht weiter, weil (nach dem Geräusch und dem Aufsetzen des Kiesbohrers bzw. Bohrgestänge zu urteilen) bereits etwa 60cm im Rohr ein massiver Stein festsitzt. Vermutlich habe ich den mit der Kiespumpe schon soweit hochgezogen. Passt aber nicht rein.
Nun werde ich wohl die nächsten Tage erstmal mit dem Steinangeln verbringen. Mit einem Fallmeißel werde ich noch nichts versuchen, damit das Rohr nicht beschädigt wird. Stattdessen habe ich mir aus Regenfallrohr, Kohlenzange und Zugseil am Ende des Bohrgestänges eine Greifapparatur gebastelt und versuche damit erstmal den Stein zu fassen. Man sieht ja dazu die tollsten Konstruktionen. Frei nach Daniel Düsentrieb :D. Vielleicht gibt's dazu noch den ein oder anderen Tipp?
Besten Dank und schöne Grüße, Jörg
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Eriberto
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Re: Bohr brunnen 1.0

Beitrag von Eriberto » So 24. Mai 2020, 14:10

Hallo Jörg,

füttere mal die Suche mit dem Begriff 'Stein(e)fänger'.
Vereinfacht ausgedrückt: Moniereisen wie einen Dreizack an z.B. dem Bohrgestänge befestigt und diese nach unten bringen, mit Glück verklemmt sich der Stein / die Steine und lassen sich bergen.
Ich selbst brauchte derartiges zum Glück nicht...
Gruß
Florian

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Re: Bohr brunnen 1.0

Beitrag von Holle » Fr 29. Mai 2020, 14:50

Hallo allerseits,
ich habe leider bisher kein Glück beim Steinangeln gehabt. Selbst mit dieser schönen Spirale hat es bisher nicht geklappt. Bild
Beim Abtasten mit einer Metallspitze komme ich an einer Stelle am Stein? vorbei in eine darunterliegende Sandschicht. Also muss es doch möglich sein das Ding da raus zu holen....? Ein Bekannter, der in der Gegend Brunnen spült, meinte das in der Tiefe auch eine harte Tonschicht kommen könnte, die sich über das 12 m lange Bohrgestänge nur wie ein Stein anfühlt. So richtig klar ist derzeit nicht, was da unten los ist :roll:
Beste Grüße, Jörg

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Re: Bohr brunnen 1.0

Beitrag von Holle » Sa 30. Mai 2020, 16:54

Hurra!
Ich hab ihn endlich erwischt!! :D
Mit einer am Bohrgestänge angebauten "Vorbaukiespumpe light" mit großer Bodenöffnung aus einem 100er KG Rohr und einem Pümpel als Bodenventil könnte ich den Stein ans Tageslicht befördern. Zwar wurde der Stein nicht wie geplant durch die "dreizipfelige Tricuspidalpümpelkappe" :mrgreen: in das KG Rohr eingezogen (Abdichtung wie bei einer Herzklappe) aber als Einklemmvorrichtung reichte das Teil vollkommen aus. Bild

Bild

Bild
Jetzt freue ich mich erstmal und versenkte hoffentlich bald die letzten 3m der 13m Rohrtour.
Schöne Grüße, Jörg

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Re: Bohr brunnen 1.0

Beitrag von Holle » Mo 8. Jun 2020, 08:47

Moin,
habe jetzt die 13 m Rohrtour abgeteuft und dabei viele "dicke Brocken" hochgeholt. Im Brunnenrohr steht das Grundwasser ca. 6m hoch, so dass die Zusammenstellung der Rohrtour mit 0,5 m Sumpfrohr und 3 m Filterstrecke ungefähr passen sollte, um die Pumpe 1m unterhalb des Grundwasserstandes hinzuhängen.
Da im Rohr bereits bei ca. 12,50m noch Kies steht, habe ich versucht den mit der Kiespumpe ohne Rohrauflast hochzuholen, um das Rohr komplett leer zu kriegen. Das gelingt mir aber nicht, weil immer wieder neuer Kies von unten eingezogen wird. Gibt´s dazu noch einen Trick oder könnte der verhältnismäßig grobkörnige Kies im Sumpfrohr einfach stehen bleiben und als natürlicher Sandfilter von unten dienen? - Ich habe zwar auch Quellton schon in Bereitstellung aber so richtig sehe ich da derzeit keinen Sinn, den einzubringen. Zum Klarpumpen habe ich mir eine günstige Membranpumpe geordert um die gute Tiefpumpe nicht zu opfern.
Beste Grüße, Jörg
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Eriberto
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Re: Bohr brunnen 1.0

Beitrag von Eriberto » Mo 8. Jun 2020, 08:59

Hallo Jörg,

entscheidend ist, wie weit der Wasserspiegel bei Förderung (idealer Weise mit der geplanten Fördermenge oder zumindest annähernd) absinkt.
Das plus etwas Luft für ein zukünftiges Absinken des GW-Standes gibt die Länge der Rohrtour vor.
Insofern mal anpumpen (ggf. mit mehreren Pumpen), auslitern und damit feststellen, ob das so passt.
Man will sich die Arbeit ja schließlich nur einmal machen.

Der Verschluss des Brunnen nach unten soll verhindern, dass Material eindringt und die Filterstrecke verstopfen kann und im schlimmsten Fall die Pumpe erreicht und ggf. unrettbar 'beerdigt'.
Ich würde auf jeden Fall versuchen einen Stopfen einzubringen und anschließend ausloten.
Im Selbstbau ist das ja keine große Geschichte.
Gruß
Florian

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Re: Bohr brunnen 1.0

Beitrag von Holle » Do 11. Jun 2020, 08:21

Hallo und danke für die guten Ratschläge,
durch ganz vorsichtiges absenken und ziehen der Kiespumpe konnte ich zunächst tatsächlich die gesamte Rohrtour vom eingesaugten Kies befreien. Dann habe ich das Sumpfrohrende nicht mit Quellton wasserdicht verschlossen, sondern aus meiner Vorbaukiespumpe light mit einem 50 cm langen 100er KG-Rohr, das genau in das DN 115er Rohr hineinpasst und unten mit einem eingeschnittenen Pümpel wasserdurchlässig verschlossen ist, einen ca. 15 Kg schweren Sandfilter aus verschiedenen Stein- und Kiesschichten gebaut und rückholbar in das Sumpfrohr abgelassen. Oben ist quer ein Metallblech in diesem Filter befestigt und mit meinem kleinen Neodym Magneten der 40 kg hebt, hole ich diesen im Sumpfrohr eingeschoben Filter komplett jederzeit hoch, indem ich ihn einfach unter die Metallkiespumpe hafte. Habe ich ausprobiert und klappt hervorragend! So habe ich nun einen wasserdurchlässigen Filter statt Verschluss des Sumpfrohres und somit mehr Grundwasserzulauf ohne Sandeintrag.
Als erstes dürfte dann die Membranpumpe zum Klarpumpen ran. Die macht ja einen Radau! Musste mich gleich den Nachbarn erklären, dass das nicht so bleiben wird :mrgreen:
Schön nach kurzer Zeit kam klares Wasser und der Grundwasserstand im Brunnenrohr sank nicht ab.
Jetzt plane ich die nächsten Schritte. Zu meiner Zehnder Tiefbrunnenpumpe habe ich einen Druckschalter gekauft, der nur 1 Zoll Anschlüsse hat. Ist das nicht schon eine Querschnittsverringerung die auch zu einer Leistungsreduzierung führt? Kann ich den Druckschalter auch über einen Bypass in eine größere Leitung einbauen oder muss der Druckschalter zwingend einen Durchfluss haben?
Schöne Grüße, Jörg
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Re: Bohr brunnen 1.0

Beitrag von Thoralf » Do 11. Jun 2020, 18:03

Holle hat geschrieben:
Do 11. Jun 2020, 08:21
Jetzt plane ich die nächsten Schritte. Zu meiner Zehnder Tiefbrunnenpumpe habe ich einen Druckschalter gekauft, der nur 1 Zoll Anschlüsse hat. Ist das nicht schon eine Querschnittsverringerung die auch zu einer Leistungsreduzierung führt? Kann ich den Druckschalter auch über einen Bypass in eine größere Leitung einbauen oder muss der Druckschalter zwingend einen Durchfluss haben?
Welchen Durchmesser hat denn Deine Steigleitung von der Pumpe hoch (1¼ Zoll?) und mit welchen Leitungen willst Du weitergehen in Richtung Garten (1 Zoll). Wenn das so sein sollte, dann müsstest Du ohnehin irgendwo reduzieren – dann eben gleich nach der Pumpe. Oder aber Du erweiterst nach dem Druckschalter wieder.

Welchen Druckschalter? Ich vermute, so etwas wie dieser https://www.brunnenpumpen.com/Presscontrol-DSK-8 oder ähnlich?
Und was meinst Du mit Bypass? Willst Du wirklich die von der Pumpe kommende Leitung aufteilen in einen durchgängigen Strang (1¼ Zoll) und in einen zweiten mit 1" Durchmesser, in den dann das Presscontrol kommt?
Kann funktionieren, aber ich würde es nicht machen. Es bringt auch nicht viel. Das Presscontrol muss den Durchfluss erkennen, es misst soweit ich weiß Druck und Durchfluss¹. Der Strang mit dem Presscontrol hätte dann den höheren Wasserwiderstand und geringeren Durchfluss.

¹der Durchfluss wird m.E. nicht gemessen, sondern nur über einen Schwebekörper o.ä. detektiert.

LG
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
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Re: Bohr brunnen 1.0

Beitrag von Holle » Fr 12. Jun 2020, 12:47

Hatte ich größer erwartet aber der Pumpenanschluss und die Anschlüsse des Druckschalter AT-DWv-3 von Agora-Tec sind tatsächlich doch alle nur 1 Zoll. - Da werde ich selbstverständlich dann auch die Steigleitung in 1 Zoll bzw. 32mm machen, so dass es nirgendwo eine Querschnittsverringerung auf dieser Strecke geben wird.
In der Einbauanleitung des Druckschalters steht nun aber, dass es Funktionsstörungen geben kann, wenn unmittelbar am (auch unter bzw. vor dem Eingang?) Druckschalter ein RV verbaut wird. Entsprechend der Tipps aus diesem Forum wollte ich zur Entlüftung der Steigleitung im Winter ein Schrägsitz-RV direkt über dem Brunnenkopf und darauf dann den Druckschalter verbauen. Kann ich das trotz des Hinweises des Herstellers so machen oder muss ich dazwischen eine Rohrstrecke lassen, was ich aus Platzgründen aber nicht möchte?

Wie es nach dem Druckschalter zu min. 2 geplanten Bewässerungskreisen für Rasenflächen und 1-2 Entnahmestellen weitergehen soll, weiß ich im Moment auch noch nicht ganz genau und lese mich deshalb dazu erstmal bei Gardena und Co, sowie hier im Forum weiter ein. Am Ende möchte ich jedenfalls das Ganze auch per Smartphone steuern können. Meine Brunnenstube ist ein im Boden eingelassener Betonwürfel 60x60x60 in der bisher nur Brunnenkopf in Bodennähe, Schrägsitz-RV, Druckschalter sowie Steckdose geplant sind. Auf ein Ausdehnungsgefäß möchte ich verzichten. Da würden dann vielleicht auch noch 2-3 Magnetventile reinpassen, so dass ich gleich aus der Brunnenstube raus auch die Bewässerungskreise starten und steuern kann? -Na vielleicht lese ich besser erstmal ob das so geht und warte gern ein paar Hinweise ab..... :P
Schönes Wochenende und bleibt gesund! :mrgreen:
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Re: Bohr brunnen 1.0

Beitrag von Thoralf » Sa 13. Jun 2020, 15:08

1¼ Zoll oder 1 Zoll für die Steigleitung: Ich vermute Deine Pumpe hat 1¼ Zoll Anschluss? Dann musst Du ohnehin "irgendwo" auf die 1 Zoll Deines Druckschalters reduzieren. Du kannst genausogut auch erst direkt vor dem Druckschalter die Reduziermuffe einbauen. Ansonsten: Schau mal in den Online-Rechner unter www.druckverlust.de wie groß der Druckverlust im Unterschied zwischen den beiden Durchmessern bei Deinem maximalen Durchflus ist (vermutlich zu vernachlässigen). Wenn Du aber aus irgendwelchen Gründen auch in der Weiterführung der Leitung 1¼ Zoll haben wolltes - erweitere danach einfach wieder. Schadet ja nichts.

RV: ich wüsste nicht was dagegen spricht, direkt über dem Brunnenkopf ein RV einzubauen. Aber möglicherweise meinst Du was anderes (weil Du "zur Entlüftung der Steigleitung im Winter" schreibst - das wäre dann doch nicht ein RV unmittelbar im Leitungsstrang sondern in einem Abzweig davon)? Bei mir sitzt die Druckmessung unmittelbar über dem RV (und das RV unmittelbar über der Pumpe). No Problem.

Druckbehälter: Ich würde nicht drauf verzichten wollen, sonst springt die Pumpe beim kleinsten Druckabfall (tropfender Wasserhahn) an. War hier schon gelegentlich Thema.

LG
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
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