Bohrbrunnen artesisch - wie weiter?

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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DanielF
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Bohrbrunnen artesisch - wie weiter?

Beitrag von DanielF » Mi 20. Mai 2020, 09:58

Hallo liebe Brunnenbauer,

Nach langer Recherche im Internet bin ich auf euer Forum gestoßen in dem es zu ganz vielen einzelnen Dingen rund um den Brunnenbau sehr detaillierte und wie ich meine, fundierte Informationen gibt.

Ich brauche Rat bzw. Gedanken und Anregungen zu folgendem Sachverhalt: Wir haben diese Woche von einer professionellen Brunnenbau-Firma einen Brunnen bohren lassen. Dieser Brunnen ist 22 Meter tief. Nach dem Ende der Bohrarbeiten und dem verrohren mit blauem Brunnenrohr habe ich nicht schlecht gestaunt, als das Wasser 80 cm über Tage stand. Wie ich jetzt weiß, haben wir hier scheinbar gespanntes Grundwasser, was angebohrt wurde. Die Brunnenfirma hat hier eine Tonstein-Schicht durchbohrt unter der sich das Wasser befindet. Vor dieser Schicht gab es kein Grundwasser.

Jetzt bin ich reichlich verunsichert, weil ich nicht so recht weiß, wie man weiter verfährt und ich neben der Meinung der Brunnenbau-Firma noch gerne eure Gedanken und Meinungen wissen würde. Laut Brunnenbau-Firma ist gespanntes Grundwasser wohl durchaus üblich. Dass es so weit hoch drückt, ist aber eher selten.

So wie ich das mit meinem laienhaften Verständnis überblicke gibt es grundsätzlich 2 Varianten:
* Brunnen wieder verschließen - dann wird’s nix mit der Gartenbewässerung
* Brunnen ausbauen, aber wie?

Wenn man sich für den Ausbau des Brunnens entscheidet, stellen sich mehrere Fragen:
* Holen wir uns hier eine tickende Zeitbombe auf das Grundstück? Kann es sein, dass das Wasser mit der Zeit noch höher steigt?
* Was passiert wenn es doch mal wieder viel Niederschlag gibt und der Grundwasserspiegel steigt? Hängen wir da direkt dran und entsprechend würde das Wasser bei uns im Brunnen steigen?
* Würde man sich so viele Fragen stellen, wenn die gleiche Situation vorherrschen würde, wenn wir auf einer höher gelegenen Position auf unserem Grundstück die Bohrung gemacht hätten und das Wasser 1,5 Meter unter der Erde liegen würde?
* Sollte man mit der unteren Wasserbehörde sprechen (Der Brunnen ist angemeldet und eine Fachfirma hat gebohrt)?
* Kann es sein, dass das Wasser auch neben der Bohrstelle nach oben kommt und wir potentiell andere Grundstücke überfluten? Aktuell steht das Wasser im Loch ungefähr 2 Meter unter der Erde (ist auf den letzen Metern noch nicht verfüllt).
* Wenn man einen Ausbau macht - wie bekommen wir das frostsicher hin? Ein vergrabener Brunnenschacht scheint dann ja nicht mehr zu funktionieren.
* Brauchen wir eine Art Notüberlauf? Wo macht man den hin? Baut man eine Versickerung und reicht das? Leitet man den Notüberlauf in die Kanalisation - das darf man wahrscheinlich gar nicht, oder?
* Wie gestaltet man den Brunnenkopf - muss der drucksicher abgeschlossen werden und kann damit auch tiefer sein? Wie lange hält evtl. so eine Konstruktion?

Fragen über Fragen :-| Ich hoffe ich kann ein paar hilfreiche Hinweise bekommen.

Viele Grüße
Daniel.
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Eriberto
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Re: Bohrbrunnen artesisch - wie weiter?

Beitrag von Eriberto » Mi 20. Mai 2020, 10:09

Hallo Daniel und willkommen im Forum.

Ich habe bei mir ebenfalls - leicht - gespanntes Grundwasser, dass insbesondere in der 'nassen' Jahreszeit überläuft.
Bevor ich diesen Brunnenkopf 'richtig' verklebt habe, drückte es oben raus und lief sogar in den Keller (siehe Bilder in verlinktem Faden).
Gelöst habe ich das, indem ich in eine vorhandene Öffnung eine Messing-Schlauchtülle eingeschraubt habe und an diese einen ordniären Gartenschlauch angeschlossen habe. Diesen habe ich in meinen Keller geführt und in den Ausguss für die Waschmaschine gehängt. Bis dato hat der Druck noch nicht ausgereicht, um Wasser durch den Schlauch zu drücken, ich sah aber die Gefahr, dass mir die gesamte Rohrtour durch den Wasserdruck nach oben gedrückt werden könnte. Diese sehe ich jetzt als gebannt an, da sich kein so hoher Druck aufbauen kann.
Vielleicht auch für dich eine Möglichkeit...
Gruß
Florian
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