Umstieg von Gartenwasserzähler auf Brunnen

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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PhilippB
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Umstieg von Gartenwasserzähler auf Brunnen

Beitrag von PhilippB » Mo 11. Mai 2020, 10:26

Hallo zusammen,

Aktuell bewässere ich meinen Garten über einen Gartenwasserzähler. Da mir hier die Wassermenge (max. 2,5m³/h) nicht ausreicht, möchte ich auf einen Brunnen umsteigen.
Ein Angebot eines Brunnenbauers liegt vor. Knapp 1000€ für 10m DN50 finde ich (wenn bestimmt gerechtfertigt) recht viel, daher überlege ich, ob Selbstbau eine Option ist.
Mein direkter Nachbar hat bereits einen Brunnen bauen lassen.
Hier mal das Bohrprofil:
0m - 0,5m: Lockergestein (humos), Boden, schwarz
0,5m - 4,0m Feinsand, gelb
4,0m - 7,0m Feinsand, Mittelsand, grau
7,0m - 8,5m Mergel, grau
8,5m - 10,0m Mergel (lehmig), grau, braun
Wasserstand 2m unter GOK

Was ist eure Meinung? Ich würde den Brunnen nur bis 7m abtäufen und folgendermaßen aufbauen:
7,0 - 6,5m Sumpfrohr
6,5 - 4,5m Filterrohr
4,5 - 0m Vollwandrohr
Verwenden würde ich gerne DN80, da ich glaube, dass das ein guter Kompromiss zwischen Preis/Leistung ist und ich keine Tiefpumpe bei dem Wasserstand nutzen möchte.
Ich habe bereits eine Espa Aspri 20-5 mit maximal 4,8m³/h die ich gerne an dem Brunnen betreiben möchte.

Wird mir der Feinsand/Mittelsand bei 0,3mm Schlitzung zum Problem? Muss ich auf Feinsandfilter (und damit auf Arbeitsrohr) setzen?


Gruß aus Wistedt (Niedersachen)

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Re: Umstieg von Gartenwasserzähler auf Brunnen

Beitrag von Benutzer » Mo 11. Mai 2020, 10:36

Nun der Feinsand ist ein Problem.
Du wirst nicht ohne Feinsandfilter auskommen.
Das bedeutet, dass du mit Arbeitsrohren beginnen musst.
Zudem sollte ( muss! ) das Sumpfrohr im Merkel stehen und 1 bis 1,5 Meter lang sein.
4 bis 5 Meter Feinsandfilter und den Rest bis oben mit Vollrohr.
Das kann man dann so konfiguriert ins Arbeitsrohr stellen. Mit Bodenkappe!
Die Pumpe kommt dann ins Sumpfrohr und muss unten ansaugend sein.
Sollte auch für einen Ungeübten gut machbar sein.
DN 50 für 100 € den Meter, na ja will mich dazu nicht auslassen.

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PhilippB
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Re: Umstieg von Gartenwasserzähler auf Brunnen

Beitrag von PhilippB » Mo 11. Mai 2020, 11:20

Okay, verstehe. So wie ich es vorab schon gelesen habe, war ja leider damit zu rechnen.
Ich lese häufiger, dass einige KG-Rohr als Arbeitsrohr nutzen. Das wieder zu ziehen stelle ich mir riskant vor. Ist natürlich preislich interessant.
Das blaue Glattwandrohr ist als Arbeitsrohr (Neu gekauft) etwas Perlen vor die Säue.
Ich schau mal, wie da so der Markt mit Grebraucht Rohren ist.

Könntest du mir den Hintergrund zum Sumpfrohr im Mergel erläutern? Ist es, damit man nicht mögliche Filterhöhe im Sand verschenkt?
Unten ansaugend, um im Bereich der Filterstrecke keine Turbolenzen zu erzeugen?
Bei Lotze finde ich mehrere unterschiedliche Sandfilter. Gewebefilter, Filterstrumpf...
Ich denke, dass ich mich hier noch ein ganzes Stück belesen muss.
Die Anzahl 4-5 Meter Feinsandfilter würdest du wählen, um die erforderliche Wassermenge zusammen zu bekommen?

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PhilippB
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Re: Umstieg von Gartenwasserzähler auf Brunnen

Beitrag von PhilippB » Di 12. Mai 2020, 11:31

Hallo,
ich habe mich nochmal etwas weiter belesen und vieles wird verständlicher.
Bohrbrunnen hat geschrieben:
Mo 11. Mai 2020, 10:36
Zudem sollte ( muss! ) das Sumpfrohr im Merkel stehen und 1 bis 1,5 Meter lang sein.
4 bis 5 Meter Feinsandfilter und den Rest bis oben mit Vollrohr.
...
Die Pumpe kommt dann ins Sumpfrohr und muss unten ansaugend sein.
...
Hierzu habe ich jeweils noch eine Frage bzw. Anmerkung:
Verstehe ich es richtig, dass der Merkel keine wasserführende Schicht ist und ich das Sumpfrohr hier hinein arbeiten soll, um die Höhe maximal auszunutzen?

Die 4-5 Meter Feinsandfilter resultieren aus dem Wunsch 4m³ Wasser zu fördern aber nur ein DN80er Brunnenrohr nutzen zu wollen?
Ich könnte ja auch einfach den Querschnitt vergrößern und dadurch 1-2m Filterstrecke weniger nutzen? Die Theoretische Wassermenge ist hier ja größer. Oder hat die Anzahl der Feinsandfilter einen anderen Hintergund?
Da ich erstmal ja nur plane, ist hier ja jede Anpassung möglich.

Die Pumpe die ich schon besitze ist eine oberirdische Kreiselpumpe. Hier würde ich dann den Saugschlauch mit Fußventil bis ins Sumpfrohr ablassen.

Als Arbeitsrohr kommt kein KG-Rohr zum Einsatz. Habe nun gefühlt 100 Mal gelesen, dass KG nichts im Brunnenbau zu suchen hat ;)

Letztendlich werde ich wohl erstmal 4 1/2" - 5" Glattwand Rohr einarbeiten und schauen, was mich erwartet. Als Arbeitsrohr kann ich durchgehend mit Vollwandrohr arbeiten, richtig?

Gruß

Benutzer

Re: Umstieg von Gartenwasserzähler auf Brunnen

Beitrag von Benutzer » Di 12. Mai 2020, 23:15

PhilippB hat geschrieben:
Di 12. Mai 2020, 11:31

Zudem sollte ( muss! ) das Sumpfrohr im Merkel stehen und 1 bis 1,5 Meter lang sein.
4 bis 5 Meter Feinsandfilter und den Rest bis oben mit Vollrohr.
...
Die Pumpe kommt dann ins Sumpfrohr und muss unten ansaugend sein.
...
Hierzu habe ich jeweils noch eine Frage bzw. Anmerkung:
Verstehe ich es richtig, dass der Merkel keine wasserführende Schicht ist und ich das Sumpfrohr hier hinein arbeiten soll, um die Höhe maximal auszunutzen?
[/quote]

So ist es angedacht.
PhilippB hat geschrieben:
Di 12. Mai 2020, 11:31

Die 4-5 Meter Feinsandfilter resultieren aus dem Wunsch 4m³ Wasser zu fördern aber nur ein DN80er Brunnenrohr nutzen zu wollen?
Ich könnte ja auch einfach den Querschnitt vergrößern und dadurch 1-2m Filterstrecke weniger nutzen? Die Theoretische Wassermenge ist hier ja größer. Oder hat die Anzahl der Feinsandfilter einen anderen Hintergund?
Da ich erstmal ja nur plane, ist hier ja jede Anpassung möglich.
Hat mit der Förderleistung und dem Rohrdurchmesser nichts zu tun.
Wenn man sich die Arbeit macht sollte gerade beim Feinsand 200% Reserve vorhanden sein.
Je weniger die gesamte Filterstrecke belastet wird umso länger halt der Brunnen.
Denke das du nicht in 2 Jahren wieder von vorne anfangen möchtest.
Zudem denke ich an 4" Filter.
Auch wenn der Link zu 3" geht, es ist nur als Beispiel zu sehen.
PhilippB hat geschrieben:
Di 12. Mai 2020, 11:31

Die Pumpe die ich schon besitze ist eine oberirdische Kreiselpumpe. Hier würde ich dann den Saugschlauch mit Fußventil bis ins Sumpfrohr ablassen.

Als Arbeitsrohr kommt kein KG-Rohr zum Einsatz. Habe nun gefühlt 100 Mal gelesen, dass KG nichts im Brunnenbau zu suchen hat ;)

Letztendlich werde ich wohl erstmal 4 1/2" - 5" Glattwand Rohr einarbeiten und schauen, was mich erwartet. Als Arbeitsrohr kann ich durchgehend mit Vollwandrohr arbeiten, richtig?

Gruß
Ob deine Pumpe eingesetzt werden kann weiß man erst, wenn der Brunnen fertig ist.
Richtig ist Vollrohr als Arbeitsrohr. Ich benutze 50 cm Vollrohr nach innen angeschliffen, danach ein Meter Filterrohr 0,5 mm Schlitzweite und den Rest Vollrohre. So drückt sich das Erdreich nicht so von unten in das Arbeitsrohr und Wasser kann seitlich einlaufen.
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