Bohrbrunnen trotz meterweise Feinsand?

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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chrischi
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Re: Bohrbrunnen trotz meterweise Feinsand?

Beitrag von chrischi » So 31. Mai 2020, 10:41

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Gesagt, getan. Mein Rohrsetup wiefolgt: DN125 0,5m Sumpfrohr (unten wie empfohlen angefast), 2m Filterrohr SW 0,3, danach Vollwandrohr. TNA-Gewinde.

Von wegen Feinsand! :D Bohrverlauf (von oben nach unten):
* ca. 2,5m Erde/Feinsand gebohrt, dann Wasser und instabile Bohrwaende
* ca. 0,3m Feinsand im Bohr geplunscht
* ca. 50cm Lehm im Rohr gebohrt
* danach Mergel (bin dort ca. 3-4 cm gewaltsam vorgedrungen, danach vorläufiger Bohrstopp)

Mit meinem 100mm-Bohrer (!) stochere ich gerade bei ca. 3,30m in der ersten Mergelschicht. Das Rohr ist ca. 2,80m unter GOK trotz ca. 150kg Belastung nicht nachgerückt und endet vermutlich im Beginn der Lehmschicht grob 50cm über dem aktuellen Bohrpunkt.

Das Rohr ist leider auch relativ trocken. Was auch immer ich da für eine Wasserquelle in 2,50m Tiefe gefunden habe, ist leider nur eine sehr schwache Ader, die sich wohl auf dem Lehm/Mergel gestaut hat. Beim Plunschen hatte ich das Wasser relativ schnell abgegraben und musste immer mal wieder nachfüllen. Ich muss also wohl noch deutlich tiefer um eine ergiebigere Wasserquelle suchen -- wie meine Nachbarn auch.

(Wie) würdet ihr weitermachen?

Offensichtlich ist mein geliehener Im-Rohr-Bohrer zu klein, um ein Nachrücken des Rohrs zu ermöglichen. Welche Bohrer verwendet man im DN125 TNA Rohr, einen 120mm Bohrer? Welche Hersteller konkret? Ich habe z.B. von "Brunnenandi" einen passenden gefunden, dann wiederum aber gelesen, dass der für Mergel nichts taugt.

Und: Würdet ihr neben einem "normalen" Erdbohrer auch gleich noch einen Edelmannbohrer beschaffen, um durch den Mergel zu kommen?

Danke vorab für Eure Tipps.

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chrischi
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Re: Bohrbrunnen trotz meterweise Feinsand?

Beitrag von chrischi » Fr 5. Jun 2020, 21:30

chrischi hat geschrieben:
So 31. Mai 2020, 10:41
Welche Bohrer verwendet man im DN125 TNA Rohr, einen 120mm Bohrer? Welche Hersteller konkret?

Und: Würdet ihr neben einem "normalen" Erdbohrer auch gleich noch einen Edelmannbohrer beschaffen, um durch den Mergel zu kommen?
Ich bin ganz heiß drauf, weiter zu bohren :D Hat niemand einen Tipp für den Bohrkopf? Danke vorab!

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chrischi
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Re: Bohrbrunnen trotz meterweise Feinsand?

Beitrag von chrischi » Sa 4. Jul 2020, 21:45

Frustrierend! :cry: Mit meinem neuen 120mm-Bohrer habe ich das Rohr nun zwar etwas tiefer bekommen. Nichts als Lehm + Mergel, ein anstrengender Kampf.

Jetzt steckt das Rohr bei ca. 3,60m (ca. 1m unter Wasser) und der Bohrer bei ca. 4,10m. Ich bin also wieder 50cm unter dem Rohr. Das Rohr will und will nicht absacken, trotz 300kg Auflast zzgl. 150kg hüpfende Personen on top. Ich habe das Rohr testweise mit zwei Wagenhebern zuerst 15cm angehoben, dann wieder belastet. Steckte zuverlässig wieder an der selben Stelle fest :(

Dann testweise 50cm angehoben, in der Hoffnung, dass ich das Rohr drehen kann, um die leichten Unebenheiten in meinem "angespitzten" Rohrende zu verschieben. Hab manuell mit maximalem Kraftaufwand am unbelasteten Holzzwinge gedreht. Krächzende Gewinde, ca. 75° nach rechts, gefühlt aber nur durch Drehung der TNA-Gewinde. Kurzum: Ich bin kurz vor der Kapitulation.

Meine Fragen an Euch, vielleicht habt ihr Tipps/Erfahrungswerte:
  • Wie dreht man ein DN125 TNA-Rohr, das (vermutlich im Lehm) feststeckt, ohne gleichzeitig die Gewinde zu zerstören?!
  • Wenn nach 3m schon >450kg notwendig sind, um das Rohr nach unten zu bekommen, wie soll ich hier später noch tiefer kommen?
  • Ist 450kg Auflast nach 3m normal und alles "nur" Reibung vom Mergel/Lehm, oder liegt der Hund hier woanders begraben?!
Ganz lieben Dank vorab für Eure Hilfe.

Bronko Kachelhuber
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Re: Bohrbrunnen trotz meterweise Feinsand?

Beitrag von Bronko Kachelhuber » So 5. Jul 2020, 00:37

Es ist gut möglich, dass der halbe Meter Lehm gequollen (lustige Schreibweise) ist und jetzt deine Rohrtour einklemmt. Hier im Forum wurde vor kurzem mindestens ein Erweiterungsbohrer für lehmige Bodenverhältnisse vorgestellt. Hab jetzt aber keine Lust zu suchen. ;)
Der könnte unter Umständen hilfreich sein. Vielleicht dazu die Rohrtour noch Mal einen Meter rausziehen, die Bohrung erweitern und dann sehen wie es voran geht.
Dass deine Rohrtour irgendwo Schäden genommen hat kannst du ausschließen?

Bronko Kachelhuber
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Re: Bohrbrunnen trotz meterweise Feinsand?

Beitrag von Bronko Kachelhuber » So 5. Jul 2020, 00:41

viewtopic.php?f=7&t=1682&hilit=Erweiter ... r&start=30
Hab doch Mal die Suchfunktion genötigt etwas auszuspucken...
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen trotz meterweise Feinsand?

Beitrag von Plunschmeister » So 5. Jul 2020, 09:52

Moin,
Bronko Kachelhuber hat ja bereits auf die Problematik hingewiesen.
Da du ja nicht im Außendurchmesser des Rohres bohren kannst, bleibt auch immer ein Absatz durch die kleinere Bohrung (120 mm ) stehen.

Alternativ zum Erweiterungsbohrer, besteht auch die Möglichkeit, Bohrwerkzeuge zu kombinieren ( Unten der normale Bohrer & am Gestänge darüber einen Federbohrer).
Es wird beispielsweise in einem Arbeitsgang gebohrt und aufgebohrt. So entfällt das umständliche Wechseln der einzelnen Bohrer.
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Gruß PM

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Re: Bohrbrunnen trotz meterweise Feinsand?

Beitrag von chrischi » Mo 6. Jul 2020, 08:43

Danke für Eure Antworten! Dann werde ich mal basteln. Ich habe gestern die Rohrtour bereits bis dorthin hochgezogen, wo sie bei geringer Auflast von alleine wieder absackt (ca. 3m). Ab hier werde ich dann mit dem Erweiterungsbohrer beginnen, sobald ich diesen erfolgreich gebaut haben.

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Re: Bohrbrunnen trotz meterweise Feinsand?

Beitrag von chrischi » Mi 19. Aug 2020, 09:08

Ich habe mir einen wunderschönen Erweiterungsbohrer gebaut und mit diesem das Loch deutlich erweitert. Mein Problem, dass das Rohr im Lehm stecken bleibt, hat sich damit erledigt. Mit nur 80kg Auflast ging es schön nach unten. Danke noch mal für den Tipp. Ich habe dazu zwei gegenüberliegende und an den Kanten "angespitzte" Flacheisen oberhalb der Bohrschnecke meines Bohrers geschraubt. Durch einen 2cm langen Schlitz im Flacheisen können diese sich ausweiten und zusammendrücken. :D

Soweit so gut. Das zweite Problem ist nun eine Schicht in ca. 4.20m Tiefe, die ich nicht durchdringt bekomme. Der Bohrer "packt" einfach nicht, sondern "schrabbt" nur gleichmäßig über den Boden. Ich habe dann Plunschmeister's Rohrbombe (viewtopic.php?t=357#p3243, linkes Bild) nachgebaut und damit gestern eine Stunde auf den aktuellen Bohrgrund eingeschmettert, in der Hoffnung, ihn etwas lockern zu können. Manchmal sumpft die Spitze in sehr griffigen Lehm und bleibt dort relativ fest stecken, aber meistens kloppe ich mit meinen 70kg "Kampfgewicht" nur auf etwas dumpfes hartes ein, das nicht nachgibt und sich gefühlt auch nicht bewegt. Fast so, als wäre da unten eine sehr feste, steinige Ebene. Ich habe dann das mit Feinsand durchdrungende Wasser im Rohr (ca. 1.5m Wassersäule) mit dem Plunscher ausgeschöpft, dann wieder auf den Boden eingedroschen, aber nichts passiert. :roll: :roll:

Ich weiß, ihr könnt auch nicht hellsehen, was da unten ist, aber welche Möglichkeiten habe ich?!
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bypsa
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Re: Bohrbrunnen trotz meterweise Feinsand?

Beitrag von bypsa » Mi 19. Aug 2020, 13:51

Zeig doch bitte mal ein paar Bilder von dem Bohrer...
Danke
Bohrbrunnen in der Garage, Deckenhöhe 2,20m, Grundwasserspiegel 9,20m u GOK, 6" DN150-Rohr, 12,9m im Festgestein, SW 1,0mm

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Re: Bohrbrunnen trotz meterweise Feinsand?

Beitrag von chrischi » Mi 19. Aug 2020, 20:58

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Gerne. Klicken zum Vergrlößern. Leider kann ich das Schichtenwasser nicht komplett wegplunschen (ca. 30cm bleiben) und das Foto im Rohr ist deshalb nicht sehr aufschlussreich.

Der Bohrer kommt genau so "leer" wie gezeigt aus dem Rohr, weil ich derzeit schlichtweg nichts nach oben befördere. Der Bohrer packt nicht. Nur ein seltsamem tonfarbener Staub ist am Anfang der Bohrschnecke von unten zu sehen. Einen Abstrich davon habe ich mal auf das Gestänge geschmiert, siehe mittleres Bild. Die "Bombe" (linkes Foto) bleibt in irgendetwas hartem und stumpfen stecken. Vom Kloppen verbiegt sich leider mein Bohrgestänge schon etwas :?
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