Pumpenvergrößerungen bei zu breitem Brunnen?

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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o0Julia0o
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Re: Pumpenvergrößerungen bei zu breitem Brunnen?

Beitrag von o0Julia0o » Mi 29. Jan 2020, 23:33

Ja danke! Ich hatte ja zunächst nur die eine Frage. Und dann kam halt das Problem auf, dass dann mehr Infos nötig waren. Ich kenne mich tatsächlich wenig aus - hätte keiner bemerkt ;)

Brunnenfachleute gibt es. Ich werden den Brunnen davon auch bohren lassen. Klar kostet das Geld, gespart habe ich dafür aber auch(ich gucke ja schon seit mehr als 2 Jahren nach einer Möglichkeit & gesparrt schon länger dafür). Gärtnern ist mein absolutes(einziges) Lieblingshobby. Und endlich habe ich jetzt ein eigenes kleines Stück, was ich bearbeiten darf. Was fehlt ist halt Wasser. Bislang bin ich immer mit dem Fahrradanhänger gefahren - beladne mit Wassereimern(natürlich nicht voll gefüllt, weil das schwappt). Das dauerte ewig und war mühsam für wenig Ausbeute. Jetzt soll halt endgültig mal Wasser vor Ort her. Was der Brunnen pro Meter kostet, was eine Batterie kostet, was eine gute Pumpe kostet, die Photovoltaikpanel, der Laderegler und die Kabel. Jedoch weiß ich nicht, welche Pumpe genau die passende ist für meine Zwecke(geringe Strommenge). Da ist der Knackpunkt also für mich. Und da investiere ich halt das, was notwendig ist.

Das Problem ist meiner Meinung nach, dass es nur sehr wenige Brunnenfachleute gibt die gleichzeitig Elektrofachleute sind und Photovoltaikwissen haben. Diese Kombination ist dann für eine Inselanlage nötig bzw. gut. Also Notstromagregator kann ich dran denken jo. Aber schöner wäre über Photovoltaik. Ich würde also eher Photovoltaiklösung nehmen wo das Wasser nur herausplätschert mit 0,5 Bar. Dann würde ich das immer in Gießkannen laufen lassen und diese halt dann tragen(bin aber gehandicapt, von daher auch Schwengelpumpe schlecht). Druck wäre natürlich schöner. Von daher die Frage, ob das auch ginge in dem Rahmen der mir zur Verfügung steht(geringe Strommenge durch begrenzten Photovoltaikpanelfläche).
Moister hat geschrieben:
Mi 29. Jan 2020, 23:20
Preis hast du gesehen!? 472€
Super Danke Dir. Das hat echt weitergeholfen. Mit dem benötigten Druck auch nochmal Sicherheit gegeben. Ich hatte hier mit dieser Seite geguckt. Da kann man das auch ausrechnen. Aber - ein Schlauch ist ja eher krum und kein gerade Rohr. Diese Auswahlmöglichkeit gibt es dort nicht. Für 50m Schlauch 3/4 komme ich auf diesen Wert - ist aber zu gering:
► Text zeigen
Eingegeben habe ich das hier:
► Text zeigen
Jo 472€ ist nicht das Problem. Ich habe Geld für Pumpen für 5000€ zurückgelegt. Solche sind mir bei der Recherche untergekommen. Von SQFlex und Lorentz z.B. Aber ob die passend waren, wußte ich nie. Bei der Tiefbrunnenpumpe TBP 35 / 24 V DC steht: " Diese Tiefbrunnenpumpe 35 kann nur mit 24 V Batterie betrieben werden (kein Direktantrieb mit Solarmodul möglich)". Warum nicht direkt an Solarmodulen? Gleichspannung braucht die Pumpe ja. Und das bieten Solarmodule.

Noch eine Frage, damit ich weiter nach Pumpen suchen kann. Welche Kriterien sind da zu beachten(also bezüglich auf meiner bereitgestellten Energie-menge/art)? Außer meinen Finanzrahmen:
24V DC
Solarpumpe
Tiefbrunnenpumpe
Gewisse Barzahl?
Effektiver Motor(wobei ja die anderen Kriterien grundsätzlich darauf abzielen - aber der Motor an sich kann ja effektiv sein auch)
Ampere möglichst niedrig oder möglichst nahe an Wert x?
Die Pumphöhe möglichst nahe an 15 Meter? 5m hoch + 50m Schlauch. Oder lieber mehr(wenn Amprezahl nicht zo hoch)?

Die letzten beiden Punkte müssen ja irgendwie kombiniert werden miteinander.
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Moister
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Re: Pumpenvergrößerungen bei zu breitem Brunnen?

Beitrag von Moister » Do 30. Jan 2020, 08:14

Sag bloß dem Brunnenbauer nicht welchen finanziellen Rahmen du eingeplant hast, der nimmt dich aus wie eine Weihnachtsgans!
Wenn du ein Angebot bekommst, sollte darin aufgeschlüsselt sein wie sich das ganze zusammensetzt: Anfahrt, Zeit, Material (welches Rohr, welches Filterrohr, Endkappe, Deckel), bis zu welcher Tiefe (ohne Aufpreis), wie viele Versuche... was weiss ich. Da bin ich ja auch kein Fachmann aber die anderen Forenkollegen würden sicher ihren Senf dazugeben.

Dann solltest du in etwa eine Vorstellung haben wo das Brunnenloch hinkommt und wo die Elektrik verbaut werden kann. Mit einer Tiefbrunnenpumpe hat man erstmal nur einen Schlauch/Rohr aus dem Boden raus und ein Kabel (bei anderen Pumpentypen oder Hauswasserwerken steht das Teil oberirdisch rum). Und weil es sich anhört als wäre das eine Art Kleingärtnerparzelle wäre es nicht die blödeste Idee über Vandalismus oder Diebstahl nachzudenken (als nicht du sondern um es möglichst zu vermeiden).

Druckverlustrechner: Es ist gut dass du dich informierst. Aber mach dich nicht verrückt. Der 3/4" Schlauch wäre zwar unterster Querschnitt aber wenn z.B. eine PE-Rohr nicht zweckmäßig ist (weil das Rohr nicht eben am Boden liegen bleibt und du es nicht eingraben kannst oder willst), dann klappt das auch mit dem dicken Schlauch (nur 1/2" kannst du absolut vergessen!).

Brunnenbohren und Photovoltaik, da wird sich tatsächlich kein Spezialist finden, der beiden gescheit kann. Da findet sich eher ein guter Elektriker als ein guter Brunnenbohrer.

Nochmal zur Pumpe:
Warum können gerade die stärkeren Pumpen nicht direkt an ein Solarpanel angeschlossen werden? Weil die Leistungsaufnahme der Pumpe höher als die Leistungsabgabe des Panels ist. Vom Panel kommt je nach Sonnenlicht mehr Spannung/Strom raus, diese Energie wird im Laderegler passend zur Speicherbatterie geregelt und solange die Sonne scheint und die Batterie nicht voll ist, wird sie geladen. Aus dem Panel kommt aber nur eine relativ geringe Leistung raus, deswegen wird
die Energie gesammelt und die Batterie ist in der Lage eine hohe Leistung abzugeben (also einen deutlich höheren Strom als es ein Panel könnte). Außerdem fließt der Strom aus der Batterie relativ konstant.
Nebennutzen: Du hast z.B. auch Strom für Licht im Herbst.
Für deinen Zweck braucht die Pumpe eine gewisse Leistung. Je nachdem wie hoch die Betriebsspannung ist fließt ein gewisser Strom. Bei einer 12V Pumpe wäre bei gleicher Leistung der Strom doppelt so hoch wie bei einer 24V Pumpe.
Leistung (in Watt) = Spannung (in Volt) x Strom (in Ampere)
Je höher die Leistungsaufnahme ist um so kürzer ist die Betriebszeit an einer Batterie. Dann müßte die Batterie eine größere Kapazität haben und wird dann natürlich auch wieder teurer.
Wenn du aus diesen 5m Tiefe das Wasser über einen 50m Schlauch in die Gießkanne bringen willst baruchst du Minimum 1bar... dann sollte da irgendwas aus dem Schlauch laufen... aber ohne Druck, d.h. eine Schlauchspritze brauchst du nicht draufstecken.
Deine Wunschvorstellung hast du ja schon geschrieben: 3-4bar und 768l/h. Das ist zum Gärtnern auch absolut realitätsnah.
Wenn du jetzt eine Pumpe siehst oder angeboten bekommst schaust du wie folgt:
Betriebsspannung und Leistungsaufnahme: Danach richtet sich die benötigte Stromversorgung.
Pumpendiagramm: Daraus läßt sich rauslesen mit welcher Wassermenge bei welchem Druck du rechnen kannst. Und das geht nur aus der Pumpenkennlinie hervor... und die sollte jeder Händler für die jeweilige Pumpe bereitstellen können.

Wenn die benötigte Stromversorgung zu teuer oder aufwendig wird: Muss die Pumpe an die Stromversorgung angepasst werden und du musst schauen ob du mit der Pumpenleistung zurecht kommst!

Vielleicht wäre es keine schlechte Idee sich ein Angebot von so einer Solarfirma machen zu lassen. Die brauchen aber auch immer die Karten auf den Tisch gelegt, d.h. Grundwassertiefe, Anwendungszweck/-wunsch, ein oder maximal zwei Panels. Die sollten dann ein Paket schnüren können aus Pumpe samt Solartechnik aus dem die mögliche Wassermenge samt Druck (aus Pumpenkennlinie) und er möglichen Laufzeit (aus Leistungsaufnahme der Pumpe und Akkukapazität) hervorgeht.

Wenn das passt kannst du wegen des Brunnenlochs schauen.
Eine komplette Projektierung kann dir (leider) kein Forum machen. Wir können nur Hinweise geben und an was man denken und nachfragen sollte.
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Pumpenvergrößerungen bei zu breitem Brunnen?

Beitrag von McFly » Do 30. Jan 2020, 08:51

Warum nimmst du nicht einen kleinen, tragbaren Stromerzeuger?
Habe ich bei einer Bekannten im Kleingarten auch so praktiziert.
Sind mittlerweile keine großen Trümmer mehr und passen bequem in den Kofferraum wenn die Verwahrung im Garten nicht sicher ist.
Hat den Vorteil das du bei deiner Pumpenauswahl viel flexibler bist, günstiger weg kommst und bei Bedarf auch 220V im Garten hast.
Schau dich doch mal hier um Zipper Stromerzeuger, so eins hab ich mir damals geholt.
Soll jetzt keine Werbung sein, hab mit der Firma nichts zu tun. ;)

Gruß
Martin

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Re: Pumpenvergrößerungen bei zu breitem Brunnen?

Beitrag von Benutzer » Do 30. Jan 2020, 18:43

McFly hat geschrieben:
Do 30. Jan 2020, 08:51
Warum nimmst du nicht einen kleinen, tragbaren Stromerzeuger?
Habe ich bei einer Bekannten im Kleingarten auch so praktiziert.
Sind mittlerweile keine großen Trümmer mehr und passen bequem in den Kofferraum wenn die Verwahrung im Garten nicht sicher ist.
Hat den Vorteil das du bei deiner Pumpenauswahl viel flexibler bist, günstiger weg kommst und bei Bedarf auch 220V im Garten hast.
Schau dich doch mal hier um Zipper Stromerzeuger, so eins hab ich mir damals geholt.
Soll jetzt keine Werbung sein, hab mit der Firma nichts zu tun. ;)

Gruß
Martin
Danke das du den Generator nochmals zum Thema gemacht hast.
Vielleicht kommt dein Hinweis besser an. :D

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o0Julia0o
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Re: Pumpenvergrößerungen bei zu breitem Brunnen?

Beitrag von o0Julia0o » So 2. Feb 2020, 22:53

O.k., dankesehr! Mit der Pumpenvergrößerung meinte ich neulig so etwas:

Oder so etwas - Rubber Spacer:
https://www.manualslib.com/manual/16049 ... =36#manual

Aber hat sich ja inzwischen geklärt. Wie gesagt, zur größten Not täte es auch ein Verbrennungsmotor. Aber Photovoltaik ist halt umweltmässiger(leiser) schöner und ich muss das nicht mit mir herumschleppen immer. Kann also mal spontan vorbeifahren, ohne den Generator einzupacken. Und bekomme noch andere Sachen mit. Ich habe kein Auto von daher, fahre ich immer mit dem Rad, wo der Platz ja auch (trotz Anhänger, wenn ich ihn mitnehme, was ja auch immer Zeit kostet) begrentzt ist.
Moister hat geschrieben:
Do 30. Jan 2020, 08:14
Für deinen Zweck braucht die Pumpe eine gewisse Leistung. Je nachdem wie hoch die Betriebsspannung ist fließt ein gewisser Strom. Bei einer 12V Pumpe wäre bei gleicher Leistung der Strom doppelt so hoch wie bei einer 24V Pumpe.
Leistung (in Watt) = Spannung (in Volt) x Strom (in Ampere)
Je höher die Leistungsaufnahme ist um so kürzer ist die Betriebszeit an einer Batterie.
Sehe ich das dann also richtig, dass die PS2-150HR-04S bei 50m Pumphöhe und 650 Liter Wasser/h 190 KWh an Energie benötigt? Dann müsste ich nur noch eine Batterie mit 190KWh Speicherkapzität dazu holen. Etwas mehr, damit man Puffer hat und die sollen ja auch nicht ganz entladen werden immer. Also 250 KWh-Akku.
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Moister
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Re: Pumpenvergrößerungen bei zu breitem Brunnen?

Beitrag von Moister » Mo 3. Feb 2020, 07:34

Naja, wenn die Pumpe erstmal angelaufen ist dann hat sie in diesem Betriebszustand 0,19kW Leistungsaufnahme.
In einer Stunde sind es dann eben 0,19kW/h Verbrauch.
Allerdings zieht die Pumpe beim Anlauf wesentlich mehr Leitung und man kann niemals die ganze Akkukapazität nutzen.
Für sowas brauchst du aber in jedem Fall Jemanden, der dir zur Pumpe (die dann zu deinem Anforderungsprofil paßt) die benötigte Solarleistung und den passenden Akku (weil normale Autobatterie kannst du vergessen) dimensioniert! Das auch abhängig zur beabsichtigten Laufzeit der Pumpe.

Lorentz scheint zu den Pumpen immer einen geeigneten Laderegler anzubieten, das vereinfacht die Sache natürlich.
Die DC-Pumpen sind haben Brushlessmotoren, über abgebrannte Kohlen braucht man sich also keinen Kopf zu machen.
Wenn ich mich allerdings auf der Lorentz Seite umschaue und vora allem die Referenzanlagen anschaue (gerade die Kleingärtner-Anlagen) dann ist da schon Installation und Platz erforderlich. Ich habe nicht weiter geschaut aber vielleicht gibts von denen auch noch ein kleineres Modell mit geringerer Leistung? Aber das ist eine Festinstallation i.d.R. mit "Technikraum", also nichts was du irgendwie mobil mitnehmen kannst.
Die Internetseite schaut aber echt gut aus und die vielen Bilder der Musteranlagen... schaut schon nicht blöd aus.
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Pumpenvergrößerungen bei zu breitem Brunnen?

Beitrag von o0Julia0o » Mo 3. Feb 2020, 11:47

O.k., danke. Das war die Pumpe mit dem gerinsten Stromverbrauch, die ich gefunden habe. Und die soll ja auch noch ein wenig Druck und Wasser liefern. Das passt ja beides so ungefähr. Druck wäre super passend und Liter etwas weniger als erhofft. Die PS2-150 HR-07S hätte bei bei doppelt so hohem Verbrauch mehr Volumen bie gleichem Druck:
Bild

Aber muss ich nicht noch den Stromvebrauch des Controllers hinzuaddieren? Also allein der aus dem Pumpchart nützt mir ja nichts:
Bild

Der Platzverbrauch ist denke ich nicht groß. 1 Panel von 2m². Und darunter kommt dann der Controller und die Batterie. Dann halt die Pumpe eh unterirdisch. Und dann 1 Kabelstrang zum Controller vom Brunnenloch. Wird eh alles nebeneinander stehen dann. Hier mal der Controller unter einem Panel:
Bild
Und hier eine schematisch Übersicht:
Bild
Wobei bei mir ja nue 1 Panel und der Controller installiert wird. Der Rest entfällt, ab dem Wasserbehälter. Mitnehmen möchte ich nix. Es soll 1x installiert werden und dann dort bleiben.

"der dir zur Pumpe (die dann zu deinem Anforderungsprofil paßt) die benötigte Solarleistung und den passenden Akku (weil normale Autobatterie kannst du vergessen) dimensioniert!"
Genau andersherum. Ich habe eine festgelegte Solarleistung - 2m² - mehr geht nicht:
Rechnung 1 Panel a 405 Wp: 400 Watt * 8h (Sommersonne) * 10% * 2 Tage = 640Wh
(hier hatte ich vorher übertrieben mit 70% Ausbeute, ein Panel hat nur 10% - aber dafür scheint die Sonne auch länger als 4h)
Aber 190 Wh (Pumpe ) + 300 Wh (Controller) = 490 Wh übersteigen halt die 320Wh die das Panel liefert in 2 Tagen Batterieaufladung nicht. Wobei die Pumpe im Diagramm auch mit 300 Wh angegeben ist, aber bei meiner benötigten Leistung nur 190 Wh benötigt. Somit könnte der Controller ja auch noch weniger benötigen als im Diagramm angegeben. Die Frage ist auch, wie erzähle ich der Pumpe wie sie pumpen soll? Die weiß doch gar nicht, ob ich 10m oder 50m Schlauch dran angeschlossen habe!?

Die Frage ist, welche Batterie kommt daran:
Bild
24V oder 12V gibt es. Der Controller benötivt >17V - dann geht ja nur 24V-Batterie. Die Pumpe benötigt aber ecakt 18V. Oder regelt das der Controller. Und es ist Wurst, ob man eine 12V oder 24V Batterie an ihn anklemmt?
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Moister
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Re: Pumpenvergrößerungen bei zu breitem Brunnen?

Beitrag von Moister » Di 4. Feb 2020, 12:25

o0Julia0o hat geschrieben:
Mo 3. Feb 2020, 11:47
Aber muss ich nicht noch den Stromvebrauch des Controllers hinzuaddieren?
Nein, die Leistungsangabe beim Controller ist die maximal mögliche Ausgangsleistung. Bei einem Controller/Pumpen Set sollte das zusammenpassen. Wenn man die Teile einzeln kauft könnte man auch eine Leistungsstarke Pumpe an einen "günstigen" aber zu schwach dimensionierten Controller hängen. Normalerweise greifen die Schutzschaltungen ein aber weil es sich i.D.R. um thermische (durch zu hohe Ströme) Überlastung handelt sind die oft zu träge und die Elektrik stirbt den Hitzetod.
o0Julia0o hat geschrieben:
Mo 3. Feb 2020, 11:47
Genau andersherum. Ich habe eine festgelegte Solarleistung - 2m² - mehr geht nicht
Ja schon. Aber es gibt ja diverse Panels. Ausgangsspannung, Peakleistung, etc. Du musst halt fragen ob der Controller mit dem Panel zurechtkommt, wie lange das Laden dauert (Ladestrom) und wie lange die Betriebszeit der Pumpe wäre.
(mach bloß keinen Blindkauf!) Die Solarleistung des Panels (oft ist eine optimale/maximale Peakleistung angegeben) kannst du nur schwer in Zusammenhang mit der Leistungsaufnahme der Pumpe bringen.
Die Firma vertreibt auch Solarpanels, die wissen schon was zu ihren Pumpensets paßt!
o0Julia0o hat geschrieben:
Mo 3. Feb 2020, 11:47
Die Frage ist auch, wie erzähle ich der Pumpe wie sie pumpen soll? Die weiß doch gar nicht, ob ich 10m oder 50m Schlauch dran angeschlossen habe!?
Das kannst du ihr garnicht sagen.
Normal läuft die Pumpe und tut was sie kann. D.h. eine starke Pumpe liefert dann immer Power (und braucht entsprechend Strom!). In diesem Fall steht aber im Datenblatt des Controllers "motor speed". Bei Brushlessmotoren wird die Drehung nicht einfach durch das Anlegen der Spannung erzeugt sondern durch ein sich um den Anker drehendes Magnetfeld. Der Anker wird durch das Magnetfeld abgelenkt und will dem sich drehenden Magnetfeld folgen (mal ganz einfach ausgedrückt... es lesen ja immer ein paar Physikprofessoren mit). Durch diese Ansteuerung entfallen die Kohlebürsten eines "normalen" Motors komplett (brushless) und die Drehzahl des Motors läßt sich einstellen indem sich das Magnetfeld langsammer oder schneller um den Anker dreht. Das wird im Motorcontroller gemacht. Durch die regelung der Motordrehzahl kann dann auch die Wassermenge und der Druck geregelt werden. Ob und in wie weit das möglich ist, ist vom Controller und der Pumpe abhängig.

In der Regel gibt dir die Angabe der "Meter" an, wie hoch der Druck der Pumpe ist wenn sie auf dieser Leistungskurve betrieben wird. 50m steht für 5bar (für 10m in die Höhe pumpen geht 1bar Druck verlohren). D.h. bei dir mit deinen 5m Grundwasserpegel: Die Pumpe hängt z-B. in 7m Tiefe (7m sind 0,7bar Druckverlust) dann kommen auf Bodenniveau noch 4,3bar an. Rechne in deiner Verrohrung mit einem halben Bar und du hast 3,8bar zur Verfügung.
Die Verluste aus Höhe und Leitungsverlusten sind immer identisch!
Warum sind dann im Diagramm mehrere Kurven?
Das liegt bei diesem Diagramm in erster Linie daran, dass in diesem Diagramm die Leistungsaufnahme drinsteht. Eine Sache, die bei Solarbetrieb natürlich ein wichtiger Punkt ist. Bei Pumpen am Stromnetz findet man das eigentlich nicht, da findet sich nur eine Kurve (weil die Pumpe eigentlich mit voller Power pumpt) und im Diagramm ist der Bereich mit dem optimalen Wirkungsgrad angegeben, weil eine Hochleistungspumpe bei geringer Leistungsabgabe übermäßig Strom benötigt und damit recht unwirtschaftlich betrieben werden würde.

In deinem Fall ermittelst du die Leistungsaufnahme für deinen Wunschbetrieb:
Verlustleistung: 0,7Bar + 0,5bar = 1,2bar
Der Rasensprenger sollte 3bar Druck haben: 3bar
macht in Summe: 4,2bar
Du suchst dir einen Rasensprenger und der Hersteller sagt dir dass bei 3bar Wasserdruck 300l Wasser pro Stunde durchlaufen.
Im Diagramm suchst du den Schnittpunkt von 4,2bar und 0,3m³ also bei 42m und 0,3m³ (42m ist etwas rechts der blauen 40m Kurve)
Damit benötigt die Pumpe knapp unter 1,2kW.
Wenn du sie eine Stunde laufen lassen willst sind es dann eben 1,2kW/h die die Batterie bereithalten muss... und die nach dem Bewässern wieder vom Panel über den Controller (mit all den Lade- und Schaltungsverlusten) nachgeladen werden müssen.
Entweder schafft das die Kombi aus Panel und Controller... oder du mußt größere oder bessere Panels verwenden oder die Pumpe kürzer oder grundsätzlich mit weniger Leistung betreiben.
Weniger Leistung bedeutet dann:
Die Pumpe liefert weniger Druck. Schau einfach mal welche Leistung die Pumpe benötigt wenn sie nur 2bar nutzbaren Druck bereitstellen muss.
Oder sie muss bei 3bar weniger Wasser fördern (weil du z.B. einen kleineren Rasensprenger) verwendest. Dann schau mal welche Leistung sie benötigt wenn sie nur 200l/h fördern soll.
Ja, so ist das! Wenn es feste Parameter (Panelgröße/Panelleistung) gibt, dann müssen sich andere Parameter danach richten!

(Hoffentlich war jetzt da kein Schmarrn dabei!)
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Pumpenvergrößerungen bei zu breitem Brunnen?

Beitrag von o0Julia0o » Mi 5. Feb 2020, 01:15

Zunächst einmal vielen Dank! Das habe ich soweit verstanden, bis auf eine Sache:
Moister hat geschrieben:
Di 4. Feb 2020, 12:25
Im Diagramm suchst du den Schnittpunkt von 4,2bar und 0,3m³ also bei 42m und 0,3m³ (42m ist etwas rechts der blauen 40m Kurve)
Damit benötigt die Pumpe knapp unter 1,2kW.
Wenn du sie eine Stunde laufen lassen willst sind es dann eben 1,2kW/h die die Batterie bereithalten muss... und die nach dem Bewässern wieder vom Panel über den Controller (mit all den Lade- und Schaltungsverlusten) nachgeladen werden müssen.
Wie kommst du auf 1,2kW? Der Schnittpunkt, den du ansprichst ist doch bei 0,11kW - also bei 110 Watt.
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Moister
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Re: Pumpenvergrößerungen bei zu breitem Brunnen?

Beitrag von Moister » Mi 5. Feb 2020, 06:41

Ja stimmt, 0,11kW.
Kommt vor, ist alles frei aus der Hand geschrieben...
Schöne Grüße.
Roland
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