Mein Bohrbrunnen in Rosenheim, 83026

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Moister
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Re: Mein Bohrbrunnen in Rosenheim, 83026

Beitrag von Moister » Mo 25. Nov 2019, 21:58

Paß bloß auf bei zu viel Gewicht. Das Rohr hält es aus aber wenn das Gewicht das Rohr zur Seite drückt kann es sich aus der Verschraubung rausziehen. Ist mir auch passiert. Da will man instinktiv hinlangen und dann wird's bei diesem Gewichten gefährlich!
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Mein Bohrbrunnen in Rosenheim, 83026

Beitrag von Oceanborn » Mo 25. Nov 2019, 22:52

Moister hat geschrieben:
Mo 25. Nov 2019, 21:58
Paß bloß auf bei zu viel Gewicht. Das Rohr hält es aus aber wenn das Gewicht das Rohr zur Seite drückt kann es sich aus der Verschraubung rausziehen. Ist mir auch passiert. Da will man instinktiv hinlangen und dann wird's bei diesem Gewichten gefährlich!
Wie... Rausziehen?
Meinst Du, das bei leichter Schrägbelastung dann an irgend einer Stelle ein Gewinde aus dem anderen raus reisst oder gar bricht?
Das wird vermutlich wenn, dann gerade am obersten Stück sein, da wo eben noch Bewegungsspielraum ist und da wo es auch Gefährlich ist...
das wäre aber ziemlich doof...
Meinst Du das so?
Und bei wieviel Gewicht und bei welchem Rohrdurchmesser ist Dir das passiert?
Danke für die Warnung!
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Moister
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Re: Mein Bohrbrunnen in Rosenheim, 83026

Beitrag von Moister » Di 26. Nov 2019, 07:42

Genau, das ist als wenn man zwei Rohrstücke (DN115 ohne Muffen) so stark abknickt bis sie am Gewinde auseinander"schnappen".
Das hatte ich mit vier 90l Mörtelwannen voll mit Wasser, also mindestens 350kg. Das untere Rohr stand noch etwa 30cm aus dem Boden raus (den Platz, den die Holzklammer braucht), das obere Rohr war gerade erst draufgeschraubt, die Holzklammer entsprechend hoch. Zwar ist die Rohrtour auf Bodenniveau durch eine Holzplatte mit Loch geführt aber das Ganze bekam so starke Schlagseite dass das obere Rohr (mit der Holzklammer dran) aus dem Gewinde rausspringen wollte. Das wäre auch passiert wenn die Holzklammer nicht in Richtung meines Leiter-Bohrturms gekippt wäre und sich dort abgestützt hat. Das Aussengewinde des oberen Rohrs stand schräg im Innengewinde des unteren Rohrs.
Ich habe dann das Wasser, das nicht ausgelaufen war aus den Mörtelwannen ausgepumpt, die Wannen und die Holzklammer demontiert und geschaut was kaputt ist. Komischerweise hat man nichts gesehen (keine Beulen, weisse "Dehnungsstreifen", etc. und die Rohre haben sich einwandfrei verschrauben lassen. Wenns mir nicht selber passiert wäre würd ichs nicht glauben dass das ohne sichtbare Beschädigung geht.
Da ich noch nicht so tief war wollte ich aber kein Risiko eingehen und habe beide Rohre abgebaut und dann am Schluß verwendet.
Aber das ging so schnell... ein leichtes Schwanken ist ja fast normal bei dem Gewicht... dann langsam zu viel Neigung zur Seite und "Zack!".
Und man will instinktiv hinlangen und halten oder stützen. Wenn die Platzverhältnisse etwas eng sind und man nicht ausweichen kann wird es richtig gefährlich!
Schöne Grüße.
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Re: Mein Bohrbrunnen in Rosenheim, 83026

Beitrag von Oceanborn » Di 26. Nov 2019, 10:58

Danke für den Hinweis, Moister!

Jetzt kann ich es mir besser vorstellen, was geschehen ist.
ich hab mir auch Deine Brunnenbau Story schon angefangen, durchzusehen!
Bin beeindruckt und werde später weiter lesen... find das voll spannend - und auch lehrreich!

Und nun weiß ich auch gleich, was Du mit Deiner Holzplatte mit Loch Durchführung meinst... ;-)

ich hab in meinen 4 Mörtelwannen nun aber kein Wasser, sondern nassen Kies / Sand... das ist nochmal schwerer als nur Wasser... aber dafür auch ein DN-175er Rohr... 8-)
Aber das Problem läuft auf´s gleiche hinaus!

Bild

Aber jetzt ist´s eh nimmer weit bis ich wieder mal umbauen muß.
in der Höhe wackelt es eh nicht mehr so stark.
Derweil lasse ich es noch so.

und wenn ich dann wieder umgebaut habe, und das alles 1m weit in der Höhe "schwebt", dann wird mich die Bucklerei beim Schaufeln schon von allein einbremsen...
(Wenn ich was nicht mag, dann ist es schaufeln... Alles andere macht mir nix aus)
Dann fülle ich erstmal wieder die unteren beiden Wannen... und dann erst mal schauen, was sich damit bewegen lässt.
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Re: Mein Bohrbrunnen in Rosenheim, 83026

Beitrag von Moister » Di 26. Nov 2019, 12:52

Oceanborn hat geschrieben:
Di 26. Nov 2019, 10:58
ich hab in meinen 4 Mörtelwannen nun aber kein Wasser, sondern nassen Kies / Sand... das ist nochmal schwerer als nur Wasser...
Dafür habe ich so eine Mörtelwanne in 60 Sekunden leergepumpt. Mit minimalem Kraftaufwand.
(natürlich zwischen den Wannen hin- und hergewechselt wegen Gewichtsverteilung)
Schöne Grüße.
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Re: Mein Bohrbrunnen in Rosenheim, 83026

Beitrag von Oceanborn » Di 26. Nov 2019, 14:30

Was für ein Mist!!!

Kiespumpe gerade jetzt eben unten eingeklemmt...
Mit aller Gewalt und auch wenn ich mich voll in den Klettergurt stemme, krieg ich da nix mehr bewegt...
Verdammte Axt!
:oops: :oops: :oops:

Jetzt muß ich mir schleunigst zwei kräftige und möglichst gleiche Wagenheber organisieren...
oder sowas in der Art...
und erstmal die Wannen leer kriegen...
Und eigentlich muß ich jetzt sofort in die Arbeit... :cry:
Zefix!!!
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Erstmal nachgucken, wo´s klemmt...

Beitrag von Oceanborn » Fr 29. Nov 2019, 03:30

Was für ein Streß!
Zum Verständnis des ganzen:
Die Kiespumpe, mein derzeitiges Haupt-Werkzeug beim vorantreiben der Tiefe, ist nicht nur als solche wichtig und kostbar für das Projekt und es wäre nicht einfach nur ein finanzieller Verslust und schade, wenn sie weg ( also am Grund des Rohres ) wäre und dort bliebe.

Sondern mit einer dort unten irgendwie fixierten Kiespumpe könnte ich den ganzen Brunnen zum aktuellen Ausbaustatus vergessen.
Und die viele Arbeit, die da bereits drin steckt... :roll:
Freilich... ich habe das Grundwasser bereits erreicht, und die Filter stehen auch schon alle im Wasser.
Aber ein wenig tiefer wollte ich eigentlich schon noch gehen...
Um mit einer Tiefbrunnenpumpe vernünftig Wasser fördern zu können, reicht es meiner Meinung nach so noch nicht, ich hätte womöglich zu viel Sand Eintrag, zu viel Schmutz-Stoffe, zu viel Bewegung im Wasser, etc.
Das ganze Projekt steht mit solch einem urplötzlich aufgetretenem Rückschlag auf einmal auf dem Spiel.
Und wer will das schon.

Vor dem Hintergrund wird man verstehen, das ich daraufhin - gelinde gesagt ein wenig - Streß hatte, diese unvorhergesehene Situation zu beseitigen und schleunigst eine Lösung für diesen GAU zu finden.

Gesagt getan.
Ich mußte erstmal sehen, was da unten los ist.
Wo hängt das ganze?
Hab ich mit der Pumpe die Rohrtour etwa überholt und sie steckt irgendwo ganz unterhalb des Sumpfrohres? ( kann eigentlich nicht sein, so tief war weder das vorhin leer ausgelotete Bohrloch, noch die Pumpe )
Oder hängt sie "nur" mit einem Eck irgendwo an einer Verschraubung / Muffe fest und spreizt sich daher quer? ( aber so fest, wie sie sitzt, wäre das schwer vorstellbar )
Oder noch was ganz ganz anderes, was ich mir grade nicht vorstellen kann?
Irgendwo passt des alles nicht zusammen, auch die Tiefe irritiert mich gerade.
Aber meine Nerven liegen eh schon blank.

Sollte es das tatsächlich gewesen sein?
Nein.
Und ich wäre ein schlechter Taucher, wenn ich nicht mit tiefem Wasser klar kommen würde!
Daher als erstes die Unterwasser Kamera startklar gemacht! ( Danke an Uwe Kiel für das Gehäuse!!! http://www.uk-germany.de )
Starke Leuchte nicht vergessen, es ist schliesslich finster dort unten...

Bild

Und das ganze an mein Tiefen - Lot angehängt...
Also das dünne Seil mit den Markierungen.
(Das Fläschchen hab ich sonst als "Schwimmer" optional da dran, um den Grundwasserpegel zu messen.
Jetzt muß ich es noch abbauen, denn zusammen mit Schwimmer wird das alles so noch nicht sinken, so hätte es noch Auftrieb)

Bild

Los geht´s!
Auf dem Weg in die Tiefe...

Bild Bild
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Der lange Weg in die Tiefe und zurück...

Beitrag von Oceanborn » Fr 29. Nov 2019, 03:45




Hier kann man aus der Sicht der Kamera ihren Weg bis zum Grund des Bohrloches und der dort fest sitzenden Kiespumpe beobachten.
Unterwegs lassen sich auch Filterstrecke und Verunreinigungen erkennen.
Das Wasser ist darüberhinaus weniger trüb, als ich erwartet hatte.
Aber seht selbst, was sie dort unten vorfindet...
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Probleme am Grunde des Bohrlochs...

Beitrag von Oceanborn » Fr 29. Nov 2019, 04:07

Am Grunde des Bohrloches angekommen hat die Kamera nun folgendes vorgefunden:

Bild

Da ist die Kiespumpe!
Und auf folgendem Bild sieht man auch das Problem:

Bild

An ihrem linken oberen Eck wurde sie in dem Moment, als die Rohrtour nachrutschte, von der Muffe / Verschraubung erfasst und niedergedrückt bis zum Grund.

Da sie zufällig eine ähnliche Länge wie das Sumpfrohr hat, bzw ungefähr so lang ist wie der Abstand dieser Muffe / Verschraubung bis zum Grund des Loches, war es möglich, das sie sich derartig verklemmen konnte.
Man kann nun zwar nicht sagen, das ein Sumpfrohr in einer deutlich anderen Länge dies verhindern hätte können, denn genauso gut könnte ja im Rohr Sand, Kies oder sonstiges Material in durchaus nennenswerter Höhe angehäuft vorliegen.
Vielmehr ist es einfach eine echt ärgerliche Situation und auch Zufall, das die Distanz vom abgetragenen Bohrlochgrund bis zur ersten Muffe in genau dem Moment exakt der Länge des Pumpengehäuses entsprach, die Pumpe gleichzeitig auch unten war, das Seil relativ entspannt, sodass sie leicht schräg stehen konnte, und obendrein das Rohr gerade um ein Stück hinunter sackte.
Und sie somit erwischen und einklemmen konnte.

Nun hatte ich also Klarheit über die Situation.
Was tut man in so einem Fall?
Erstmal die Kamera wieder hinauf holen...

Bild

und dann, als nächstes muß die ganze Rohrtour ein kleines Stück nach oben, um dieses Eck frei zu bekommen...
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Berge - & Hebemaneuver...

Beitrag von Oceanborn » Fr 29. Nov 2019, 04:35

Für den erfahrenen Brunnenbauer mag dies gängige Praxis sein, für mich war es das nicht.
Es ist mein erster Brunnen und ich hatte noch nie zuvor so ein Rohr mit Gewalt versucht, aus der Erde hinaus zu ziehen.
Aber genau darum geht es jetzt.

DN 175 (mit Muffen) stecken knapp 10m tief und fest im Dreck.
Und wollen da bestimmt nicht leicht bewegt werden.
Aber ich muß zum Glück nicht weit damit nach oben.
Nur wenige Centimeter sollten ja reichen, um die Kiespumpe wieder frei zu bekommen...

Doch das ganze ist inzwischen unglaublich schwer geworden.
Besonders mit den 4 Mörtelwannen voll Kies oben drauf auf der Holzklammer hatte ich echt gesunden Respekt, darunter zu hantieren...
Daher erstmal die Wannen leergeschaufelt, den Aushub umgefüllt in weitere Wannen, bis keine Auflastung mehr auf der Klammer und das Rohr dadurch wesentlich erleichtert war.
( hatte ich schonmal erwähnt, das ich Kies schaufeln hasse wie die Pest? )

Dann Wagenheber organisiert und halbwegs symmetrisch angesetzt an / unter der nun unbestückten und leeren Holzklammer:

eine Umdrehung auf der linken Seite, eine Umdrehung auf der rechten Seite.
etc... etc...

So ging das ein paarmal, man merkte, wie auf einmal Spannung anlag und sich die Kraft aufbaute, und auf einmal bewegte sich das Rohr ächzend und krachend ein klitzekleines bisschen nach oben.
Ich kurbelte noch ein paar mal wohldosiert, probierte am Kiespumpen Seil zu ziehen, und Yippie, es hat gereicht , das sie durch dieses Maneuver wieder frei wurde und ich sie wie immer am Seil hochziehen konnte!!!
Mir ist so ein Stein vom Herzen gefallen!!!
der Brunnen ist - vorerst - gerettet!!!

Bild

und die Kiespumpe steht da wie eh und je, als wäre nie was gewesen.

Doch halt ein Detail fehlt - die 4 vollen Mörtelwannen auf der Holzzange sind ja weg...
ich muß also, um wieder weitermachen zu können, erstmal wieder allen Kies zurück schaufeln.
( hatte ich schonmal erwähnt, das ich Kies schaufeln hasse wie die Pest? )


Egal.
ich schaufle ab heute viel lieber Kies, als das ich an dieser Stelle hätte alles abbrechen müssen oder nochmal neu anfangen oder sowas in der Art... :D :lol: :mrgreen:
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