Bohrbrunnen in 55283 Schwabsburg (20km südlich von Mainz)

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Leibchen
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Bohrbrunnen in 55283 Schwabsburg (20km südlich von Mainz)

Beitrag von Leibchen » Mo 23. Jun 2014, 20:07

Hallihallo Forengemeinde,

zunächst einmal hoffe ich, dass ich hier nicht gegen irgendwelche Regeln verstoße, bin tendenziell aber zuversichtlich.

Es geht um folgendes.

Seit vielen Jahren kämpfen wir als kleiner Fußballverein gegen akuten Wassermangel im Sommer, da unser Naturrasenplatz dadurch fast unbespielbar wird.
Im Umfeld des Sportplatzes ist sehr viel Oberflächenwasser vorhanden, da hier alles ehemaliges Sumpfgebiet ist. Aus diesem Grund wurde ein Angebot für einen Schachtbrunnen eingeholt. Um dem Schachtbrunnenbauer bessere Informationen zur Verfügung stellen zu können, haben wir uns entschlossen mit einem Bauhaus-Mietgerät eine Probebohrung zu machen.
Wir haben also 10Meter tief gebohrt (Bohrgestänge ist leider nicht länger).
Bei der Bohrung haben wir zunächst durch stark eisenhaltigen Boden gebohrt, danach brauner Lehmboden und nach etwa 8,5m schwarzer Lehmboden (Ton?!)
Da das Bohrloch zunächst nur als Probebohrung gedacht war und wir nicht mit Brunnenfilterrohren ausgestattet waren, haben wir das Bohrloch mit geschlitzen KG-Rohren DN 120 ausgekleidet.
Mit einer Weinpumpe haben wir dann das Bohrloch "klargepumpt" und haben uns dann doch mal dazu entschlossen das vorhandene Wasser zu nutzen und haben eine Tauchpumpe reingehängt. Hierbei konnten wir über einen Zeitraum von etwa einer Woche auch etwa 3000l/h fördern. Bedingt durch längere Trockenheit war der Zulauf im Bohrloch mit der Zeit stark reduziert, sodass das Ganze nicht mehr viel Sinn gemacht hat. Nach geraumer Zeit steht das Wasser zwar wieder bei 1,5m im Bohrloch aber der Zulauf ist einfach nicht ausreichend.

Da ich von der Schachtbrunnengeschichte nicht viel halte, möchte ich das Bohrloch tiefer bohren oder bohren lassen und dann mit richtigen Filterrohren auskleiden.
Nun hatte ich vor mit einem profesionellen Bohrgerät 20-25m zu bohren um auch langfristig ausreichen zu fördern. Bei einem Telefonat mit dem geologischen Landesamt Rheinland-Pfalz wurde mir durch einen Hydrologen mitgeteilt, dass in etwa 700m Luftlinie bei einer 12 Meter Bohrung ein Arteser angebohrt worden ist. Diese Tatsache hat mich etwas verunsichert ob ich das Ganze wirklich selbst machen kann und ich habe mich auf die Suche nach einer geeigneten Brunnenbohrfirma gemacht.
Ein erstes Angebot der Firma Handke in Dirmstein beläuft sich auf fast 4300€ für eine ausgebaute 20m Bohrung. (Bohren, Rohre, verfüllen). Dies erscheint mir doch sehr viel und ich bin auf der Suche nach einer preiswerteren Alternative.

Könnt ihr mir bei der Geschichte irgendwie behilflich sein?
Ggf. preiswertere Bohrfirmen im Rhein-Main-Gebiet?
Angst vor Arteser berechtigt oder vernachlässigbar?!

Im Anhang mal ein Screenshot von GoogleMaps mit der geplanten Bohrstelle usw.

Ich danke euch im Voraus

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Wassermann
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Re: Bohrbrunnen in 55283 Schwabsburg (20km südlich von Mainz)

Beitrag von Wassermann » Mo 23. Jun 2014, 21:58

Hallo Leibchen,

einen Arteser kann man nicht anbohren, aber einen gespannten Grundwasserleiter welcher dann überirdisch austritt und somit artesisch wird.
Denke mal so wirklich helfen können wir da nicht. Die geologischen Schichten unter Tage schwanken ja horizontal wie vertikal. Wenn die Gegend dort "vorbelastet" ist, solltest du eine Brunnenbaufirma ausfindig machen, die sich mit der Erstellung von solchen Brunnen auskennt und auch solche schon erstellt hat.

Artesische Brunnen sind etwas aufwendiger zu erstellen, anders wie beim einfachen Bohrbrunnen muss die Grundwasser hemmende Schicht richtig abgedichtet werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sand aus dem gespannten GW-Leiter mit hoch gefördert wird oder der Brunnen später verwildert.
Der Sand der unten fehlt sackt ja irgendwann von oben nach.
Sicher wirst du von meinen Kollegen auch deren Meinungen zu diesem Thema hören.
Grüße vom Wassermann

Gast

Re: Bohrbrunnen in 55283 Schwabsburg (20km südlich von Mainz)

Beitrag von Gast » Di 24. Jun 2014, 00:50

Hallo
Leibchen hat geschrieben: Wir haben also 10Meter tief gebohrt (Bohrgestänge ist leider nicht länger).
Bei der Bohrung haben wir zunächst durch stark eisenhaltigen Boden gebohrt, danach brauner Lehmboden und nach etwa 8,5m schwarzer Lehmboden (Ton?!)
Da das Bohrloch zunächst nur als Probebohrung gedacht war und wir nicht mit Brunnenfilterrohren ausgestattet waren, haben wir das Bohrloch mit geschlitzen KG-Rohren DN 120 ausgekleidet.
Mit einer Weinpumpe haben wir dann das Bohrloch "klargepumpt" und haben uns dann doch mal dazu entschlossen das vorhandene Wasser zu nutzen und haben eine Tauchpumpe reingehängt. Hierbei konnten wir über einen Zeitraum von etwa einer Woche auch etwa 3000l/h fördern. Bedingt durch längere Trockenheit war der Zulauf im Bohrloch mit der Zeit stark reduziert, sodass das Ganze nicht mehr viel Sinn gemacht hat. Nach geraumer Zeit steht das Wasser zwar wieder bei 1,5m im Bohrloch aber der Zulauf ist einfach nicht ausreichend.
Dein Loch im Boden hat sich von unten her zugesetzt.
Das (von Brunnenbauern so unbeliebte) Kanalrohr steht ja nur im Lehm und nicht im Kies, oder groben Sand. Somit kommt das Wasser nur von unten und wenn man dann abpumpt zieht sich die Rohröffnung von unten her mit Erdreich zu.
Wenn ihr mit einer Weinpumpe Wasser ziehen konntet so kann das Grundwasser ja nicht unter 7 Meter beginnen.
Das Bedeutet ihr müsst durch den Lehm durch und dann noch 3 bis 4 Meter weiter in den Sand, oder Kies.
Je tiefer hier um so besser weil das schwarze Zeug mit Pflanzenresten durchsetzt ist und das geförderte Wasser ziemlich übel riechen kann. Kenne die Gegend gut habe zwischen Laubenheim und Hamm schon einige Brunnen gebohrt.
Würde euch von einem Schachtbrunnen abraten, der Aufwand ist zu hoch.
Ein richtig ausgelegter Bohrbrunnen mit Abschluss und passender Filterschlitz weite ist günstiger und weniger Aufwendig.
Zudem ist er freundlicher in der Wartung und Handhabung.
So ein Bohrbrunnen bei euch in der Gegend sollte mit Material, Arbeit, Anfahrt, Pumpe und Druckreglung nicht teurer sein als 1600€ .

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Leibchen
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Re: Bohrbrunnen in 55283 Schwabsburg (20km südlich von Mainz)

Beitrag von Leibchen » Di 24. Jun 2014, 18:15

HAllo ihr Beiden,

vielen Dank für eure Antworten.

Habe jetzt ein weiteres Angebot bekommen über 100€/Meter. Allerdings sind auch hier ein paar Sachen äußerst dubios.
Kostenvoranschlag Walldorf 24.06.2014
Sehr geehrte Damen und Herren!
Wie bereits besprochen , möchte ich Ihnen folgende Angebote zukommen lassen:
1. Brunnenbohrung a`100 € /m. (Brunnen komplett entnahmefertig)
Dies beinhaltet:Aufbau, Arbeitszeit beim Bohren, Abbau
Aufsatzrohre, Filterrohre Durchmesser 110mm Schlitzweite(0.4-0.6mm).
Als die Herrschaften mal vor Ort waren hatte ich sie gefragt ob sie denn irgendein Filterkies verwenden. Das wurde damals verneint. Kann das was taugen oder ist das leider kompletter Blödsinn??

@ Fellnase
Du hast erwähnt das du hier in der Gegend schon einige Brunnen gebohrt hast. Hättest du nicht Lust noch einen weiteren zu bohren?! :?

Pumpe, Leitungen, Press-Control und der ganze Spaß ist schon vorhanden

Viele Grüße

Gast

Re: Bohrbrunnen in 55283 Schwabsburg (20km südlich von Mainz)

Beitrag von Gast » Mi 25. Jun 2014, 00:09

Leibchen hat geschrieben:
Kostenvoranschlag Walldorf 24.06.2014
Sehr geehrte Damen und Herren!
Wie bereits besprochen , möchte ich Ihnen folgende Angebote zukommen lassen:
1. Brunnenbohrung a`100 € /m. (Brunnen komplett entnahmefertig)
Dies beinhaltet:Aufbau, Arbeitszeit beim Bohren, Abbau
Aufsatzrohre, Filterrohre Durchmesser 110mm Schlitzweite(0.4-0.6mm).
Hallo in die Pfalz. :mrgreen:

Also bei dem Angebot habe ich einige Fragezeichen in den Augen.
Kenne nur Filterschlitzweiten von fest 0,3 mm, 0,5 mm, 0,7, mm, 1,0 mm und größer.
Aber 0,4 - 0,6 was ist das? selbstgeschlitztes Fäkalrohr?
Ø der Rohre sind für mich genormt. DN 100 ist 4", DN 115 ist 4,5", DN 125 ist 5" und weiter.
110 mm gibt es keine Brunnenrohre, Also weiter der Verdacht auf KG Abflussrohre.
Wo ist der Abschluss? Da gehört ein Sumpfrohr rein und eine Bodenkappe.
So kann man auch Geld sparen.
Was ich von Abflussrohren im Brunnenbau halte kann jeder wissen, [font=Arial Black]nichts[/font].
Habe in dem Beitrag mich ausführlich dazu geäußert: viewtopic.php?f=7&t=115

Ich kann ja nichts über den Brunnenbauer sagen weil ich ihn nicht kenne und auch seine Arbeit nicht.
Vielleicht kann auch seine Sekretärin besser Russisch, oder sonst was, so dass es an der Schreibweise liegt.
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