Bohrbrunnen bei Tonmergel

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Christopher
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Bohrbrunnen bei Tonmergel

Beitrag von Christopher » Do 18. Jul 2019, 23:02

Hallo liebe Leute,

dies ist mein erster Beitrag im Forum, den ich nach vielen vielen Überlegungen und längerem stillen Mitlesen schreibe.

Ich möchte in meinem Garten einen Brunnen zur Grundwassernutzung für die Gartenbewässerung bohren (lassen). So weit, so gut.

Probleme sehe ich vor allem bei den Bodenverhältnissen, bzw. frage ich mich, ob eine Bohrung in Eigenregie überhaupt möglich ist.

Mir liegt ein Baugrundgutachten vor, das unterhalb der maximal einen Meter starken humosen Deckschicht bis in acht Metern Tiefe ausschließlich Geschiebemergel (Schluff, stark tonig, schwach sandig) ausweist. Die Schicht wird im Einzelnen beschrieben als steif bis halbfeste Konsistenz und sehr schwach durchlässig, wasserstauend.

Zu den vorgefundenen Wasserständen in den 6 Bohrlöchern des Baugebietes enthält das Gutachten die Aussage, dass diese uneinheitlich seien. Aufgrund der relativ undurchlässigen Böden in Oberflächennähe bilde sich ein zusammenhängender Grundwasserspiegel nicht aus. Die gemessenen Wasserstände lägen zum Teil unter dem Seewasserspiegel, so dass vermutlich keine hydraulische Verbindung zum nahe gelegenen See bestehe.

Die untere Wasserbehörde hat mir Folgendes geschrieben:

Entsprechend dem Landesbohrarchiv des Landesamtes steht ein ausreichend mächtiger Grundwasserleiter mit Sanden erst ab 8 bis 10 m unter Gelände an. Das Grundwasser steht unter Spannung und würde beim Anbohren in etwa auf das Niveau des Seewasserspiegels ansteigen. Der Seewasserspiegel liegt ca. 3 bis 4 Meter unterhalb der Geländeoberkante.

So und nun zurück zu meiner Ausgangsfrage. Meint ihr, dass ich mit einem Erdbohrer so tief bohren kann? Von im Garten anfallenden Arbeiten weiß ich, dass dieser Mergel wirklich sehr zäh ist. Auch das Plunschen dürfte in dem Zeug doch recht schwer werden.

Mir liegt übrigens das Angebot einer Firma vor, für die Bohrung im Spülbohrverfahren und Verrohrrung sollten 2100 Euro anfallen. Das war mir dann doch zu viel. Eigentlich will ich selber bohren.

Falls ihr mir davon abratet, aber nur dann, würde ich über die Vorschläge von Firmen diskutieren wollen, die mir Angebote für verschiedene Arten von Bohrungen und Brunnen gemacht haben.

Vorab vielen Dank für eure Hilfe und bitte entschuldigt, falls ich das ein oder andere vergessen oder falsch beschrieben habe. Noch bin ich ein Anfänger :-)

Beste Grüße,
Christopher

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Re: Bohrbrunnen bei Tonmergel

Beitrag von Benutzer » Do 18. Jul 2019, 23:24

Spülbrunnen sind nicht zuverlässig.
Preis von 2100 zu teuer.
Plunschen im Lehm geht nicht.
Bohren mit Erdbohrer bis 10 Meter kein Problem, wenn der Boden mitmacht.

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Christopher
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Re: Bohrbrunnen bei Tonmergel

Beitrag von Christopher » Fr 19. Jul 2019, 00:58

Bohrbrunnen hat geschrieben:Plunschen im Lehm geht nicht.
Also so lange weiterbohren, bis man eine Kiesschicht erreicht, in die man das Filterrohr vernünftig versenken kann?
Bohrbrunnen hat geschrieben:Bohren mit Erdbohrer bis 10 Meter kein Problem, wenn der Boden mitmacht.
Kannst du einen bestimmten Bohrer für diesen Zweck empfehlen? Ich muss mir den fertig kaufen, da ich nicht schweißen kann.

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Re: Bohrbrunnen bei Tonmergel

Beitrag von Benutzer » Fr 19. Jul 2019, 01:18

Christopher hat geschrieben: Also so lange weiterbohren, bis man eine Kiesschicht erreicht, in die man das Filterrohr vernünftig versenken kann?

Kannst du einen bestimmten Bohrer für diesen Zweck empfehlen? Ich muss mir den fertig kaufen, da ich nicht schweißen kann.
Zu 1: ja
Zu 2 : viewtopic.php?f=63&t=1388&p=13058#p13058

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Re: Bohrbrunnen bei Tonmergel

Beitrag von Christopher » Fr 19. Jul 2019, 09:45

Bohrbrunnen hat geschrieben:
Christopher hat geschrieben: Also so lange weiterbohren, bis man eine Kiesschicht erreicht, in die man das Filterrohr vernünftig versenken kann?

Kannst du einen bestimmten Bohrer für diesen Zweck empfehlen? Ich muss mir den fertig kaufen, da ich nicht schweißen kann.
Zu 1: ja
Zu 2 : viewtopic.php?f=63&t=1388&p=13058#p13058
Danke Manfred.

Ich habe mir aus Interesse noch mal die verschiedenen Bohrertypen in der Brunnenpedia angesehen. Könnte ein Bohrer vom Typ Riverside nicht noch geeigneter sein?

Gruß,
Christopher
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Re: Bohrbrunnen bei Tonmergel

Beitrag von Plunschmeister » Fr 19. Jul 2019, 09:56

Hallo Christopher,
Könnte ein Bohrer vom Typ Riverside nicht noch geeigneter sein?
Bei fester/halbfester Konsistenz ja. Ansonsten kommt der Edelman - Bohrer in Frage, oder halt ein Schneckenbohrer.
Es bohrt sich auch leichter, wenn man vorbohrt.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM

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Re: Bohrbrunnen bei Tonmergel

Beitrag von Christopher » Fr 19. Jul 2019, 10:03

Plunschmeister hat geschrieben:Hallo Christopher,
Könnte ein Bohrer vom Typ Riverside nicht noch geeigneter sein?
Bei fester/halbfester Konsistenz ja. Ansonsten kommt der Edelman - Bohrer in Frage, oder halt ein Schneckenbohrer.
Es bohrt sich auch leichter, wenn man vorbohrt.
Das Gutachten spricht ja von steifer bis halbfester Konsistenz. Also könnte das passen. Aus meiner Erfahrung mit einem Pfahlbohrer erinnere ich mich, dass man den Boden im Prinzip abschält und das Zeug extrem an der Schnecke klebt.

Mit welchem Bohrer würdest du vorbohren?

Grüße!

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Re: Bohrbrunnen bei Tonmergel

Beitrag von Christopher » Fr 19. Jul 2019, 16:30

Ich lasse mir nun von einem Bekannten den Riverside Bohrer gemäß Bauanleitung in der Brunnenpedia bauen, in 160mm Nennweite. Meint ihr das ist zu weit? Lieber nur 100mm oder so ähnlich, weil es leichter gehen könnte?

Wenn noch jemand was dazu oder zum Thema Vorbohren, wie von @Plunschmeister angesprochen, beitragen kann, würde ich mich freuen.
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Re: Bohrbrunnen bei Tonmergel

Beitrag von Plunschmeister » Fr 19. Jul 2019, 22:45

Grundsätzlich einmal zum Bohrer:

Du musst so groß bohren, dass du eine entsprechende Rohrtour einstellen kannst.
Du hast doch einen Plan oder?
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Gruß PM

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Re: Bohrbrunnen bei Tonmergel

Beitrag von Christopher » Fr 19. Jul 2019, 22:47

Ja, einen groben Plan habe ich. Ich wurde nun durch das Vorbohren etwas irritiert. Aber vielleicht ist es sogar eine gute Idee, mit einem schlanken Bohrer anzufangen und das Loch dann mit einer zweiten Bohrung aufzuweiten.

Ich frag mich halt, ob man mit dem Riverside Bohrer wirklich genug Bohrgut rausholen kann. Vielleicht doch lieber einen Bohrer mit Wendel?
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